Vernee X [Test]: Speichermonster mit Schwächen

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Um es einmal mit Hamlet zu sagen, “zwei Herzen schlagen ach in meiner Brust.” So ungefähr geht es mir, wenn ich an das Vernee X denke. Auf den ersten Blick ein wirklich tolles Gerät mit 6GB RAM und 128GB Speicher, 6200 mAh Akku und dem aktuellen Helio P23 Prozessor. Da kann man doch eigentlich nichts falsch machen, oder? Doch leider schon, aber dazu mehr im Test.

Design

Das Vernee X kommt in einem schlichten Kunststoff Gehäuse in Schwarz oder Blau. Nichts Spektakuläres, Standard Handykost, aber durchaus ansehnlich. Ein Vorteil des Unibody Kunststoffgehäuses ist sicher das Gewicht. Trotz dickem 6200mAh Akku kommt das Vernee X gerade einmal auf 202 Gramm. Leider ist das der Kunststoff nicht sehr resistent gegen Kratzer, es empfiehlt sich also das Smartphone in die mitgelieferte Silikonhülle zu packen.  Auf der Rückseite des Gerätes finden die “Dual” Kamera und der Fingerprint Sensor ihren Platz. Dieser ist ein wenig tiefer ins Gehäuse eingelassen, so kommt man kaum in die Verlegenheit anstelle des Sensores die Kamera zu drücken. Die Lautstärke Tasten sowie die Ein/Aus Taste haben einen angenehmen Druckpunkt und sind auch fest im Gerät verbaut, ein Wackeln konnte ich nicht feststellen.  Alle Tasten reagieren zügig und ohne Probleme.

Die Front ziert ein 2.5 Glas-Display. Leider verschwinden die Rundungen sehr schnell im Rahmen, da dieser die runden Formen aber aufnimmt und fortsetzt, ist das kein großer Minuspunkt. Die Ränder fallen sehr schmal aus und leider hat man auf den klassischen Home Button verzichtet. Die Bedienung erfolgt komplett über die On-Screen Tasten. Alles in allem gibt es beim Design des Vernee X nichts zu meckern. Das 18:9 Handheld liegt trotz seiner 5.99 Zoll angenehm in der Hand und ist auch nicht zu schwer (im Vergleich zum Schwergewicht Oukitel Mix2).

Lieferumfang

In der Box des Vernee X finden wir die folgenden Dinge:

  • Express Plus Netzteil (DE Stecker)
  • USB Typ-C Kabel
  • USB Typ-C auf 3,5mm Adapter
  • Ersatz-Schutzfolie
  • transparentes TPU Case
  • SIM-Nadel

Keine überragende Ausstattung, aber man hat auch schon deutlich weniger in der Box anderer Hersteller gefunden, so gesehen gibt es hier keinen Punkteabzug.

Launcher

Vernee hat das X mit einem fast puren Android ausgestattet. Der Launcher nimmt sich angenehm zurück und verbraucht auf diese Weise auch nicht viele Ressourcen.  Bis auf eine 3rd-party Tastatur (Touch Wiz) und einige kleine Service-Apps (z.B. Dura Speed) befindet sich keine Bloatware auf dem Gerät. Man hat sogar auf eine eigene Galerie-App verzichtet und gibt stattdessen Google Fotos den Vorzug. Natürlich kann man auch hier den Launcher durch jeden anderen auf Google Play vorhanden ersetzen.

Display

  • 5.99 Zoll 18:9 FHD IPS Display mit 2160 x 1080 Pixel
  • 10 Berührngspunkte
  • Beschichtetes und Gehärtetes Glas

Vernee macht beim Display des X nichts falsch. Die Farben sind gut, wenn auch in der Standard-Einstellung ein wenig blass.  Der Blickwinkel ist stabil und auch bei deutlicher Schräglage kann man das Display noch gut erkennen. Dank Miravision kann man das Display ganz nach seinem Geschmack einstellen. Das Display nimmt fast die gesamte Front des Handheld ein. Daraus resultiert dann auch die Tatsache, dass es keine physikalischen Button mehr gibt. Die Helligkeit ist ausreichend, stellt man die Helligkeitsregelung auf automatisch, so nimmt das Vernee X wohl an, dass man sich in dunklen Katakomben befindet und dreht die Helligkeit auf das Maximum. Die Displayränder fallen nicht ganz so schmal aus wie bei diversen Mitbewerbern, sind aber immer noch dünn genug, um das Vernee X als “fast randlos” durchgehen zu lassen.

Angenehm aufgefallen im Test sind die 10 Berührungspunkte. Der Touchscreen reagiert zügig und lässt auch so gut wie keine Berührung aus. Auch das Tippen und Swipen funktioniert tadellos. Das Glas ist beschichtet und gehärtet. Leider verschweigt Vernee, ob es sich hierbei um Corning Gorilla Glass oder eine andere Variante handelt. Während des Tests habe ich die Schutzfolie entfernt und bisher ist das Display noch kratzerfrei geblieben.

Leistung

Technische Eckdaten

  • MediTek Helio P23 Acht Kern Prozessor
  • 4/6GB RAM LPDDR4X
  • 64/128GB Speicher
  • Fingerabdruck Scanner / Gesichtserkennung (nicht gleichzeitig nutzbar)
  • 159 x 76,1 x 10 Millimeter
  • 202 Gramm

Die Spezifikationen des Vernne X lesen sich ja erst einmal super, vor allem wenn man bedenkt, dass man die 4GB/64GB Variante schon um rund 150 Euro bekommt. Leider zeigt das Vernee X aber im Bereich Performance seine ersten Schwächen. Geschuldet dürfte dies wohl einer nicht optimal eingestellten Software sein. Das Ulefone Power 3, welches ebenfalls einen Helio P23 verbaut hat, läuft deutlich geschmeidiger. Im Großen und Ganzen sicher kein Grund dem Vernee X den Rücken zukehren, aber der OEM sollte hier schleunigst durch Updates nachbessern. Die 6GB RAM werden aufgrund der sehr restriktiven Speicherverwaltung leider auch nicht voll ausgenutzt. Mehr als 14 Apps gleichzeitig sind nicht drin, und das sollte auch die 4 GB RAM Variante schaffen.  Einzig die 128GB würden hier für das 6GB Modell sprechen. Wenn man den so viel SPeicherplatz braucht. Der Speicher könnte alternativ natürlich auch mittels Micro-SD erweitert werden. Dann muss man allerdings auf die zweite SIM Karte verzichten.

Konnektivität & Sensoren

  • Beschleunigungssensor, Magnetometer, Gyroscope, Licht, Näerungssensor, Rotation, Vector, Beschleunigungssensor
  • Benachtrichtigungs LED, USB-Typ C 2.0
  • Bluetooth 4.0
  • GPS, A-GPS, GLONASS, BDS
  • WLAN 802.11a/b/g/n Dual Band
  • Netzwerk:
    2G: B2/B3/B5/B8
    3G: B1/B8
    4G: B1/B3/B7/B8/B20

Bei den Senoren kann das Vernee X dann wieder Punkten, alles was man benötigt ist vorhanden. Der Kompass muss evtl. via Google Maps einmal neu kalibriert werden, was bei Geräten aus Fernost schon einmal vorkommen kann. Das Gyroskop funktioniert problemlos und ermöglicht so VR Apps und das Ansehen von 360° Videos.

Die Wlan Verbindung ist durchgehend stabil und kommt auch mit Umgebungen zurecht, die für einen störungsfreien Empfang problematisch sein können. Bluetooth ließ sich ohne zu murren mit 3 unterschiedlichen Autoradios und Headsets verbinden. Da ich in einer sehr ländlichen Gegend wohne, ist ein stabiler 4G Empfang für mich überlebenswichtig. Und auch hier zeigt das Vernee X keine Schwächen. Wo das Vernee dann doch Schwächen zeigt, ist wenn es darum geht vom 5GHz Netz automatisch in das 2.4GHz Netz zu wechseln. Verlässt man den 5GHz Bereich, fällt man aus dem Wlan und muss sich neu verbinden. Das ist allerdings kein Beinbruch und könnte wahrscheinlich auch mittels eines Updates behoben werden.

Bei der Telefonie fällt auf das der Lautsprecher ein wenig blechern klingt. Ansonsten sind sowohl Anrufer als auch Angerufener sehr gut zu verstehen und die Lautstärke ist völlig ausreichend.

Das GPS arbeitet schnell und zuverlässig, nach einem Tunnel z.B steht die Verbindung in unter 1 Sekunde wieder und es werden auch ausreichend Satelliten erkannt und verbunden. Bis auf das Wlan Problem leistet das Vernee auch in diesem Bereich gute bis sehr gute Arbeit.

Fingerprint und Face Ulock

Der Fingerprint Sensor des Vernee X arbeitet sauber und zügig. In knapp 0.8 Sekunden ist das Handheld entsperrt. Nun bietet Vernee X, wie inzwischen fast alle Hersteller, auch “Face Unlock” auf. Tja was soll ich sagen, vielleicht bin ich einfach zu blöd… Ich habe es nicht geschafft, nachdem ich Face Unlock eingerichtet hatte, das Gerät auch nur einmal über die Gesichtserkennung zu entsperren. Böse Zungen behaupten ja es läge an meinem Gesicht, das glaube ich jetzt aber einfach einmal nicht. Ich muss mich hier also auf die Tests diverser anderer Seiten verlassen und überall wird berichtet, dass man Vernees Face Unlock recht einfach mit einem Foto überlisten kann. So langsam glaube ich das man diese Art des Logins, zumindest in den Billig-Varianten, ernsthaft hinterfragen sollte. Vor kurzen haben wir hierzu einen interessanten Artikel veröffentlicht.

Akku

Vernee gibt den Akku mit 6.200mAh an. Dieser bringt den User sicher über den Tag, bei schonendem Umgang sind auch mal zwei Tage drin. Allerdings schneidet das Vernee X auch hier schlechter ab als das vergleichbare Ulefone Power 3. Auch die Ladezeit ist trotz Pump express Charge eher mittelmäßig. Gut 4 Stunden vergehen, um den Akku von 20% auf 100% zu bringen. Für ein Express Laden keine sehr guten Werte. Und wieder scheint die schlecht eingestellte Software hier schuld zu sein. Man stellt sich die Frage ob Vernne das X vor dem Start auch einmal getestet hat?

Kamera

Eines Vorweg: das Vernee X macht bei guten Lichtverhältnissen auch gute Bilder. Und wie bei Smartphones in dieser Preisklasse zu erwarten, fällt die Bildqualität mit zunehmender Dunkelheit ab. Soweit also kein Problem. Aber warum zum Teufel wird hier wieder mit einer Fake Dual Kamera gearbeitet? Nicht nur bei der Haupt-, nein auch bei der Frontkamera ist die zweite Linse wohl eher Dekoration als irgendwas anderes. Und dann bewirbt man das Gerät als “Vier-Kamera Smartphone”! Sorry, aber mit solch einer Aktion macht man ein sonst wirklich gutes Gerät kaputt. Ich habe ein Testfoto gemacht (Tiefenunschärfe) und dabei einmal den zweiten Sensor abgedeckt. Ich kann keinen Unterschied entdecken.

Der Effekt wird wie üblich von einem Filter erzeugt, welcher einen Bereich des Bildes unscharf zeichnet. Mit echter Tiefenunschärfe hat das nichts zu tun. Die Spezifikationen der Kamera im Detail:

  • 16.0MP und 5.0MP Haputkamere (so steht es auf der HP) stimmt aber nicht
    13.0MP und VGA GC0310 (Samsung) so sieht es eher aus.
  • 13.0MP und 5.0MP Frontkamera (Beworben)
    8MP OmniVision OV8856 (f/2.8) + VGA GC0310 (Tatsächlich)

Leider ist dies nicht das einzige Problem der Kamera. Bei Videoaufzeichnungen mit der Frontkamera sind Bild und Ton asynchron. Und wie sieht es nun mit der Bildqualität aus? Nun nicht ganz so übel wie befürchtet.

Zum Vergrößern, klicken.

 

Fazit

Kommen wir nun zum ersten Satz dieser Review zurück. Gerne würde ich den Vernee X eine Kaufempfehlung aussprechen, so Vieles macht dieses Gerät ja wirklich gut. Aber es kann nicht angehen, dass man falsche Angaben zu Kameras macht und diese dann noch nicht einmal korrekt funktionieren. Auch dass man hier scheinbar ein Gerät schnell auf den Markt werfen wollte und die Qualitätskontrolle komplett versagt hat kann man nicht außer Acht lassen. Ja, all diese Probleme – mit Ausnahme der Kamera-Schummelei –  lassen sich prinzipiell mittels Firmware-Updates beheben. Sollte Vernee dies tun, so korrigiere ich meine finale Bewertung gerne nach oben.

 

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Zeige Kommentare

  • Hallo,
    kann ich so nicht unterschreiben.
    Habe meines (die 6GB Variante damals für 164€) Mitte Februar bekommen und da dauerte die Ladung vom 20 auf 100% ca. 2h.
    Die kleineren Bugs wurden durch das über die Vernee-Webside zur Verfügung gestellte Update korrigiert. Mir scheint, dass auch die Aufladung jetzt noch schneller geht.
    Auch das Problem der Umschaltung zwischen5 und 2,5 Hz des W-Lan hatte ich von Anfang an nicht.
    Gesichtserkennung ist uninteressant für mich, daher erlaube ich mir kein Urteil.
    Das „Kammeraverarsche“ ist man auch von den anderen Anbietern gewohnt, dafür gibt es von mir nur ein kaltes Lächeln.
    Alles andere für mich vollkommen ok und wer öffnet schon 12 Apps gleichzeitig (als Normalbürger).
    Wer beim Kauf eines Chinahandys alles glaubt, ist ja selber Schuld. Gesunder Menschenverstand und gewisse Risikobereitschaft gehört dort immer dazu.

    Für mich ist das Vernee X ein sehr gelungenes Handy für einen ansprechenden Preis und jetzt eine klare Kaufempfehlung wert.

    Gruß Marko

    • Danke für Deine sehr Ausführliche Antwort. Ich stimme Dir zu das man nicht alles glauben darf, das tue ich auch nicht. Aber der Sinn von Testberichten soll ja auch sein das man Schwachstellen aufzeigt. Und wenn man eine Kamera als Dual anpreist, diese es dann aber nicht ist dann ist das eine Verarsche. Da kann ich dann auch keine echte Kaufempfehlung mehr abgeben. Allerdings und da stimme ich Dir zu ist das Vernee bis auf diesen "Schandfleck" ein wirklich nettes Gerät. Umso mehr finde ich es schade das man auf diesen unseligen Dual Kameras rumreiten muss wenn man die Technik nicht im Griff hat...

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veröffentlicht von
arminSt

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