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So viel zahlen Hersteller an Microsoft für Windows 8.1

Angenommen du willst dein eigenes Tablet mit Windows 8.1 auf den Markt bringen. Wieviel Lizenzgebühren musst du dafür an Microsoft zahlen? Dank eines Dokumentes, das auf Microsoft’s OEM Partner Seite gepostet und von ZDNet’s Mary Jo Foley veröffentlicht wurde, wissen wir jetzt die genaue Antwort darauf.

Für Geräte unter 9 Zoll Bildschirmgröße kannst du Windows 8.1 für Null Dollar lizenzieren. Die Lizenz ist wohlgemerkt nicht umsonst! Sie kostet dich 10$. Dafür zahlt dir Microsoft aber 10$ “Konfigurations Rabatt” (configuration discount) zurück. Unterm Strich zahlst du also 0 Dollar. Ich vermute, dass dieses Spielchen lizenrechtlichte Gründe hat (Windows ist eben keine freeware), würde mir das aber von jemandem mit mehr juristischem Fachwissen gerne erklären lassen.

Falls du ein Tablet mit Display-Größe bis 10,1″ anbieten willst, kostet dich die Windows 8 Lizenz allerdings 25$. Abzüglich 10$ “Konfigurations Rabatt” ergibt das Gesamtkosten von 15$.

Interessanterweise gelten diese Preise für “Windows 8.1 mit Bing”. Das ist eine Windows Version auf der Bing als Standardsuche und MSN als Startseite im Browser voreingestellt ist. Der User hat aber natürlich die Möglichkeit beides wieder zu ändern.

Neben dem normalen Windows 8.1 und “Windows 8.1 mit Bing” bietet dir Microsoft auch noch die Möglichkeit “Windows 8.1 mit Bing und Office 365 Personal” zu lizenzieren. Hier ist noch eine Lizenz für 12 Monate Office 365 Personal inklusive. Interessanterweise kostet Windows 8.1 mit Bing und Office 365 genauso viel wie Windows 8.1 mit Bing und ohne Office 365. Microsoft bietet den OEM’s also praktisch ein Jahresabo Office 365 Personal kostenlos an, das diese dann wiederum kostenlos an den Endverbraucher weitergeben können. (Ich hatte mich immer schon gefragt, wie man ein 99€ Tablet inklusive Office verkaufen kann).

Microsoft hatte schon im Frühjahr 2014 die Lizenzgebühren für Geräte unter 9″ (faktisch) abgeschafft, um die Verkäufe von Windows Tablets und Windows Phones anzukurbeln (siehe: Microsoft’s neue Billigstrategie). Der Schritt war natürlich auch eine Reaktion auf Google’s kostenloses Android Betriebssystem und die Flut billiger Endgeräte, die damit ausgestattet sind. Tatsächlich konnte Microsoft dadurch eine Reihe neuer OEM’s an Board holen, von denen sich aber die wenigstens mit ihren Produkten durchsetzen konnten.

Ich sehe das Ganze zwiegespalten. Einerseits ist es richtig, dass Microsoft im mobilen Bereich den Kampf um Marktanteile aufnimmt und dafür auch Geld in die Hand nimmt. Andererseits bin ich kein Freund dieser Kostenlos-Kultur. Ich bevorzuge es für gute Software Geld zu zahlen, denn irgendwie zahlt man am Ende immer (etwa wie bei Google mit seinen persönlichen Daten und seiner Privatsphäre).

Nun warten wir alle gespannt auf das Gebührenmodell von Windows 10 – sowoohl für Privat- und Firmenkunden, als auch für OEMs. Es ist durchaus möglich, dass Microsoft hier neue Wege beschreiten wird. Die Details werden auf jeden Fall ein wichtiger Fingerzeig für die Zukunft des Software-Konzerns.


Quelle: ZDNet, Grafik: lumia conversations

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Königsstein

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