Mobilfunk

Nokia und Ericsson könnten Huawei-Verbot nicht abfangen

In einem früheren Artikel haben wir von der Hexenjagd auf Huawei durch die USA und ihre Alliierten berichtet. Nun warnten Netzbetreiber sowie die GSMA als Dachverband davor, Huawei vom Kontinent zu vertreiben. Währenddessen arbeitet das Bundesinnenministerium an einem Gesetzentwurf, welches alle Netzwerkausrüster gleichermaßen unter strengere Kontrolle stellen soll.

Ein laut Golem.de führender europäischer Netzbetreiber warnte nun, dass der Netzausbau nur mit Ericsson und Nokia, den beiden verbliebenen, nicht-chinesischen Netzwerkausrüstern, nicht zu schaffen sei. Den beiden Unternehmen würde schlicht die Kapaztät sowohl im Support-Wesen als auch in der Produktion fehlen, da sie sich immer mehr auf die USA konzentrieren.

Dort ist Huawei nämlich de facto verbannt und die großen nationalen Netzbetreiber setzen allesamt auf Nokia und Ericsson. In Deutschland setzen indes alle drei Netzbetreiber zumindest für einen Teil ihrer Netze auf Huawei. Die Deutsche Telekom tauscht aktuell seine Nokia-Hardware gegen Ericsson auf und bleibt der 2-Anbieterstrategie treu.

Einen weiteren Vorteil für die Netzbetreiber bietet Huaweis Service Abteilung. So sollen Insidern zufolge pro deutschem Netzbetreiber Teams mit bis zu 300 Mitarbeitern auf Abruf zur Verfügung stehen. So sagte der ehemalige Telekom Technikchef Jakob Feuerborn in einem Interview, dass wenn er bei Ericsson ein Problem meldete, er in den meisten Fällen eine E-Mail mit Link auf das Handbuch bekam. Meldete er ein Problem bei Huawei stiegen gleich 30 Mitarbeiter in ein Flugzeug und waren am nächsten Tag da.

Natürlich ist diese Aussage mit Sicherheit etwas überspitzt dargestellt, dennoch zeigt sie welche Mühe Huawei sich für seine Kunden gibt.

Die GSMA mahnt, bei all den politischen Forderungen die Effekte für die Bevölkerung, Netze und Unternehmen nicht außer Acht zu lassen. Ohne Huawei würden die Netzbetreiber vor hohen Kosten stehen, die eine zeitige Einführung von 5G sogar verschieben könnten.


Quelle: Golem.de

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  • "In einem früheren Artikel haben wir von der Hexenjagd auf Huawei durch die USA und ihre Alliierten berichtet"...sorry geht´s noch?... ihr mach ja mächtig werbung für chinesische artikel, aber ob huawei zu recht oder zu unrecht beschuldigt ist wisst ihr ja wohl wirklich nicht, oder habt ihr wirtschaftliche interessen? kann ja schnell passieren, wenn man zu eng mit den chinesen zusammen arbeitet, sprech da aus erfahrung....doch wenn ihr irgendwelche beweise für eine hexenjagd habt, dann zeigt diese bitte doch mal auf, ansonsten nicht ganz so überspitzt schreiben. gerade den chinesen traue ich alles zu...und btw, 30 chinesen steigen sofort in den flieger... wow, arbeiten unsere visa behörden jetzt so schnell? für uns deutsche ist es wesentlich einfacher ein visum für china zu bekommen, als für nen chinesen für deutschland, und ich bekomm kein visa in 24 std für china....

      • Huawei wird von den Netzbetreibern vor allem bevorzugt, weil sie billig sind. Es ist ja nicht so, das Nokia und Ericsson nicht grundsätzlich leistungsunfähig sind. Sie verlangen aber mehr Geld für solche Extra-Services. Und ja, die Kapazität mag womöglich auch nicht in dem Maße vorhanden sein, wie bei Huawei. Das liegt aber daran, dass beide gerade auch in Deutschland Auftrag um Auftrag an die Chinesen Huawei und ZTE verloren haben. Hierzulande war jahrelang Nokia in der Siemensnachfolge der absolute Primus. Es waren einst tausende Mitarbeiter in Deutschland, da mussten keine Teams eingeflogen werden. Die Sicherheitspolitik im 21. Jahrhundert beginnt mit der vollen Kontrolle über die eigenen, kritischen Infrastrukturen. Dazu gehört der Mobilfunk. Es geht nicht um Huawei und ZTE, es geht um China! Wir müssen uns wirklich weder vor den Schweden (Ericsson) noch vor den Finnen (Nokia) fürchten. Diese demokratischen Staaten sind enge Verbündete und haben obendrein keinerlei geostrategisches Interesse an der Verbreitung der (mittelbar) unter ihrer Kontrolle stehenden Technologie. Völker mit 5 oder 10 Millionen Einwohner haben in der heutigen Welt allenfalls ein Interesse an einer gedeihlichen, ökonomischen Prosperität ihrer wichtigsten Unternehmen. Mit den Chinesen sieht es leider etwas anders aus. Die Chinesen haben knallharte geopolitische Interessen für die sie seit ungefähr einer Dekade immer entschiedener Auftreten. Am besten gefällt mir deshalb der T3N-Kommentar, weil er es letztendlich auf den Punkt bringt; https://t3n.de/news/5g-geht-um-huawei-geht-um-1143499/

  • Bei den politischen Unsicherheiten derzeit dürfte eine Vergabe an europäische Firmen sicher nicht von Nachteil sein.

    • Ach, ist doch egal. Die etablierten Netzbetreiber torpedieren die anstehende Frequenzauktion für 5G doch nach Kräften. Erst gestern kam die Meldung über den Vodafone-Eilantrag: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Vodafone-will-5G-Auktion-stoppen-article20860106.html
      Die Gemengelage um 5 ist einfach nur erbärmlich. So wird es mit dem 5G-Ausbau nichts. Dann sollen die etablierten Netzbetreiber statt zu Klagen halt nicht mitbieten und 1&1 Drillisch, Regionalanbietern und Industriekonsortien den Vortritt lassen. United Internet kann als rein nationaler Player easy mit ZTE den Ausbau durchziehen ohne Sanktionen der Angelsachsen befürchten zu müssen.

      Im Übrigen hast du recht. Ich kann dir den einzigen Nachteil nennen; Es wird etwas teurer für unsere Netzbetreiber. Den großen Dreien ist das aber zuzumuten. Das United Internet als Neueinsteiger in der Aufbauphase auf bestimmte Vertragskonstellationen und insbesonderre auf die Chinesen (ZTE) angewiesen ist, ist geschenkt. Es ist aber ein Problem, wenn alle vier Netzbetreiber 5G praktisch nur noch mit Huawei ausbauen.

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veröffentlicht von
Tomás Freres

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