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[Kommentar] Apple vs. Microsoft: Der Vergleich hinkt mehr denn je

Sarah und Pietro Lombardi und Microsoft ist cooler als Apple – dies sind die beiden Themen, die in der Filterblase meiner Social Media Kanäle in den letzten Tagen dominieren. Wie Sarah und Pietro da rein gekommen sind weiß zwar nur der liebe Gott, immerhin nicken mir völlig Fremde aber nun zustimmend zu, wenn ich ein “Sie ist ein totales Miststück” in die Runde werfe.

Mehr Widerstand erfahre ich da schon beim zweiten Thema. In meinem Bekannten- und Arbeitskreis reicht scheinbar allein die Erwähnung des Microsoft und Apple Events im gleichen Satz, um ein verbales Handgemenge zu provozieren. Sätze wie: “Microsoft hat mal wieder voll Apple kopiert” und “Schon ein bisschen überteuert dieses Surface Studio” – letzteres emfinde ich persönlich als besonders amüsant, da der Vorwurf überzogener Preise aus dem Mund von Apple Kunden ein neues Phänomen ist.

Eigentlich möchte ich mich aber gar nicht streiten. Außer, dass es sich um zwei Techunternehmen handelt, sehe ich momentan nämlich gar nicht genügend Schnittmengen, um einen sprichwörtlichen “Schwanzvergleich” anzustellen. Während Apple vornehmlich eine Hardwarefirma ist (das iPhone macht 70% des Umsatzes aus), spielt Hardware bei Microsoft nur eine kleine Rolle – Software und Cloud dominieren hier.

Aber ja, ich verstehe, kein normaler Verbraucher vergleicht Firmenstrategien in einer Gesprächsrunde – es geht um die Geräte selbst. Aber auch hier hinkt der Vergleich zwischen Apple und Microsoft mehr denn je, auch wenn die Redmonder selbst darum bemüht sind das Surface Pro dem Macbook Air und das Book dem Macbook Pro gegenüber zu stellen.

Das Macbook Air/Pro ist ein guter Laptop: Hervorragende Akkulaufzeit, stabile Software, bewährte Optik. Er war höchstens designtechnisch ein Impulsgeber für die Industrie, die Funktionen unterscheiden sich aber jetzt nicht mehr von einem 0815-Thinkpad oder HP. Es ist eben ein (sehr guter) Laptop – nothing more, nothing less. Die Touchleiste? Zu früh, um darüber ein Urteil zu fällen. Auf mich wirkt es wie eine betonte Ablehnung des Touchscreens. Ein Weg seiner Philosophie treu zu bleiben.

Das Surface Pro/Book hingegen hat ein neues Konzept etabliert. 2 in 1 Geräte waren vor dem Surface Pro eher selten und schlecht durchdacht. Nun ist die neue Geräteklasse nicht mehr vom Markt weg zu denken. Das Surface Book ist so viel mehr als ein Laptop und hat eigentlich eine andere Zielgruppe ins Auge gefasst. Wer einen normalen Laptop sucht, sollte kein Book kaufen.

Und was bitte haben ein Surface Studio und ein iMac gemeinsam? Der iMac ist ein eleganter All in One Desktop-PC. Das Studio ist das zwar auch, bietet Kreativen aber eine viel stärkere Immersion in ihre Arbeit. Gibt es so etwas wie das Surface Dial bei Apple? Ist der iMac für die Bedienung mit Stift und Touch ausgelegt?

Auch wenn die Versuchung groß ist Geräte von Apple mit der Surface Linie zu vergleichen, liegen im Grunde nur oberflächliche Gemeinsamkeiten wie Preis und hervorragendes Design vor. Innere Werte – das Konzept – könnte unterschiedlicher nicht sein.

 

Was meint ihr zur Apple vs. Microsoft Diskussion? Hat sie ihren Platz?


Dies ist ein Meinungsbeitrag. Die Meinung des Autors spiegelt nicht notwendigerweise die Ansichten von WindowsUnited oder anderer Mitarbeiter wider. 

Bildquelle: Eigenarchiv

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  • Die Formel „Apple macht nur gute Geräte, Microsoft etabliert neue Kategorien“ finde ich nicht haltbar. Das MacBook Air hat sehr wohl eine neue Gerätekategorie begründet (was Intel später „Ultrabook“ genannt hat). Der Formfaktor und das Weglassen des optischen Laufwerks waren damals revolutionär. Jetzt, acht Jahre später, ist es „0815“, aber gerade deshalb, weil sich der Formfaktor durchgesetzt hat. Und das iPad hat natürlich auch erst Tablets massentauglich gemacht und damit de facto eine neue Geräteklasse etabliert. Achja, und dann war da noch das Smartphone…

    • Ich beziehe mich auf den Zeitraum seitdem es Surface gibt. Erst seitdem werden die Hardwarevergleiche wirklich gezogen. Vorher hat man Apple Geräte mit Windows Geräten verglichen.
      Keiner bestreitet, daß Apple innovative Impulse mit dem iPhone gesetzt hat (das einzige Gerät in deiner Aufzählung, dem ich durch die gravierene Verbesserung des Touchdisplays etwas revolutionäres zuschreiben würde).
      Jetzt hinkt der Vergleich mit der Surface Linie.

      • Das war das erste Kommerzielle System. Als das erste Smartphone gilt der Simon von BellSouth und IBM, welche bereits 1994 raus kam.
        Viele die am Communicator von Nokia gearbeitet haben, gehörten übrigens zum IBM Team. Im Grunde ähnlich wie bei Apple 2007, welche Teile ihres Teams an Google verloren hatten.

    • völliger Blödsinn, Tablets hat schon lange gegeben, das geht auf keinem Fall zu Ehren von Apple, die greifen ein Thema auf und sagen dann das ist unsere Idee, ist eigentlich bei allen Ihren Produkten so, hatte es alles vorher schon gegeben, das ganze Imperium besteht aus Ideenklau.

  • Wenn ich auch den Trend hin zu unnötigen Einleitungen verabscheue; die hier ist sehr witzig.

  • Ich finde, dass es haarspalterei ist. Im moment kann man die geräte in der tat schwer beschreiben, aber man muss apple UND microsoft lassen, dass sie beide recht gute geräte rausbringen. Allerdings kann man noch eine weitere parallele ziehen im gerätekampf: Beide lassen ihre user im phone bereich ein wenig hängen... Ms mit dem absägen von lumia und apple mit dem altbekannten headphone"problem" bzw fehlendem drahtlosen laden. Mein persönliches Fazit also: Wer macOS aus iwelchen gründen windows vorzieht, dem sei es gegönnt. Die Innovationen der zukunft wird man allerdings bei microsoft finden.

  • das ist doch alles totaler quark

    wer apple will soll verdammt noch mal apple kaufen und wer microsoft will soll eben microsoft kaufen

    kopieren im weitesten sinne liegt schon allein in der natur der sache
    oder sollen die hersteller zb 12 eckige smartfone gehäuse bauen nur damit keiner sagen kann die haben ja auch nur kopiert ?
    die natur selber kopiert auch ohne ende wenn sich im laufe der evolution raus stellt das eine bestimmte eigenschaft wichtig und nützlich ist ! wird sie eben in gleicher oder sehr ähnlicher form auch in andere lebensformen eingepasst
    man nehme zb den bären die katze den wolf und selbst fast alle primaten arten
    wieso haben die wohl alle reisszähne ?
    scheiss auf kopieren wenn das zeug läuft und es passt alles reicht das egal wer den mist herstellt !

    • Die natürliche Evolution ist nicht kopieren wie es heute gemacht wird. Ich denke nicht, dass Bären mal in den Mund von Katzen geschaut haben und gedacht haben: "Hmm... Reiszähne... sind noch nützlich... Ich werde mir auch solche wachsen lassen". Sondern es war eher so, dass die Zähne zu Reiszähnen wurden, weil es sich so ergeben hat. Das sieht man vor allem bei Pflanzen mit ähnlichen Bedingungen, welche auf verschiedenen Kontinenten entstanden sind

      • Das nennt man Besetzen von Ökonischen. Bsp. Tasmanischer Teufel (Beuteltier) - Hyäne. Strauß - Kiwi. Oder Habicht - Eule (Tag - Nacht).

  • Ich glaube nicht, dass sicht die Touchleiste Betriebssystem-übergreifend durchsetzen wird. Das ist nur die Möglichkeit, Apple-Usern zusätzliche Kontextmenüs anzubieten, die sie so bislang nicht hatten. Allerdings ist es unpraktisch, denn man muss die Hand von der Maus nehmen, die ja bekanntlich nur eine Taste hat. Die normale Maus bietet ja mit der rechten Maustaste schon Kontextmenüs an und auch Programme machen das teilweise automatisch (z.B. Word: Etwas markieren und das Kontextmenü blendet sich ein). Also keine Innovation, nur Aufholjagd.

    • Maus mit nur einer Taste? Das ist auch bei Apple lange vorbei - und wenn ich das richtig sehe hat die neue Surface Maus sein Scrollrad, wo es bei Apple zunächst einen Ball und dann Touchgesten gab.
      Die neue Touchbar hingegen ist wirklich bescheuert, der Nutzen erschließt sich mir nicht, außer Spielerei eben.

  • Ich mag solche Diskussionen nicht. Nicht weil es keine oder nur eine sehr geringe technische Basis gibt, auf der man Vergleiche anstellen könnte. Sondern weil es (zumindest in meinem Bekanntenkreis) einfach nur ums Bashing geht. "Microsoft ist scheiße, du hast Microsoft, also bist Du auch scheiße...!" Mir geht diese ganze Schwanzvergleichsnummer so mächtig auf den Sack, dass ich mich in solchen Situationen mittlerweile kommentarlos umdrehe und weg gehe...

  • Ich hätte Grundsätzlich, alleine wegen des Betriebssystems einmal ein MacBook, allerdings finde ich die Zusammenarbeit, den Verbund und Artenvielfalt bei Microsoft dermaßen gut und bei dem Surface Studio klappte mir einfach nur sabbernd die Kinnlade runter...

    Neue und innovative Produkte/Produktsparten
    Zusammenarbeit mit den Geräten
    Sind ein extrem großes Plus, doch die immer wieder auftretenden Fehler, mein PC hat zum Beispiel seit dem letzten Update kein W-Lan mehr
    Mein Laptop ist mir abgeschmiert durch ein Update und mein Microsoft Lumia 950 ist halb auf Englisch und stürzt oft ab... Das einzige was gut und zuverlässig läuft ist meine X-Box 360 (Erste generation) und meine XBOX one
    Wenn kleine fehlst raus wären, hätten Applenutzer meiner Meinung nach nicht mal mehr das Recht den Mund auf zu machen um so etwas wie "Windows ist Scheiße" oder "Apple hat viel bessere Produkte" zu sagen.

    • Aber macOS baut extrem ab und ist nur noch überladen, Windows 10 hingehen ziemlich gradlinig. In Sachen Innovation erleben wir da gerade einen Umschwung.

  • Ich finde es toll, dass es so viele unterschiedliche Dinge von Apple und Microsoft gibt. So kann jeder das aussuchen, was für ihn am Besten passt und funktionabel ist. Jetzt stellt euch mal vor, wir müssten alle immer das Gleiche benutzen... Furchtbar. Der digitale Schwanzvergleich nervt einfach nur. Jedes Produkt hat seine Vor- und Nachteile.
    Eines finde ich aber amüsant: Dass Apple-User sagen, MS-Produkte wäre teuer.

    • Dass Apple-User sagen, MS-Produkte wäre teuer, finde ich auch höchst amüsant! Bei Apple würde das Surface Studio sicherlich über 6k€ kosten…!

  • Man kann die beiden Unternehmen nicht miteinander vergleichen, denn Apple ist innovativ auf dem absteigenden Ast und Microsoft hat den Gipfel schon Fast erreicht. Sollte es Microsoft nun noch gelingen eine Geräteklasse jenseits des Smartphones zu schaffen, hat Apple ein großes Problem. Mit 70% Anteil am Umsatz durch das iPhone wird es dann nur noch bergab gehen. Dann wird Apple den Weg von Nokia gehen, da werden auch die Milliarden Dollar nichts ändern. Ohne Innovationen besteht kein Unternehmen am Markt und die fehlen seit dem Tod von Jobs völlig.

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veröffentlicht von
Leonard Klint

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