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[Exklusiv] Amerikanische Firmen fordern deutsche Großhändler zum Boykott gegen Huawei auf

Worum es geht

  • US-Firmen dürfen aufgrund angeblicher Sicherheitsrisiken keine Geschäftsbeziehungen zu Huawei pflegen
  • Infolge dessen beendeten viele US-Firmen, darunter Google und Intel, die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Technologie-Konzern.
  • Huawei, mittlerweile der zweitgrößte Smartphonehersteller der Welt, hat bereits ein eigenes Betriebssystem vorbereitet (ArkOS), um unabhängig von Googles Android zu werden.
  • Nun fordern erste amerikanische Firmen auch von deutschen Partnern, die Geschäftsbeziehungen zu Huawei einzustellen.

Der Handelsstreit zwischen den USA und China schwelt zwar schon länger. Erst seitdem Huawei mit hineingezogen wurde, ist der Konflikt in der Wahrnehmung der meisten Menschen präsent.

Wohlgemerkt: Offiziell geht es der US-Regierung im Fall Huawei nicht um das von Trump häufig kritisierte Handelsdefizit zwischen den USA und China. Angeblich stellt der chinesische OEM und Netzwerkausrüster ein Sicherheitsproblem dar. Die 5G-Sendemasten der Chinesen würde für Spionage genutzt. Bislang ist die USA konkrete Beweise für diese Behauptung schuldig geblieben.

Quasi über Nacht brachen die Geschäftsverbindungen zwischen Huawei und vielen US-Firmen ab. Google, Microsoft, Intel, ARM — praktisch alle Unternehmen, die für die Herstellung von Smartphones oder PCs essentiell sind, vollzogen einen radikalen Schnitt.

Nun hat der Konflikt eine neue Dimension erreicht. Amerikanische Unternehmen fordern auch deutsche Großhändler auf, ihre Ware nicht an Huawei oder deren Partner weiterzuverkaufen.

Deutsche Großhändler sollen nicht an Huawei liefern

Konkret geht es um das US-amerikanische Unternehmen 3M. Das Unternehmen ist unter anderem bekannt für sein “Scotch”-Klebeband und seine “Post it”-Klebezettel.

Wie wir nun von Quellen die mit dem Thema vertraut sind erfahren haben, werden deutsche Großhändler von 3M mit der Forderung kontaktiert, kein Klebeband mehr an Huawei oder Partner auszuliefern.

Das ist insofern besonders, als dass der Großhändler die Ware ja bereits vom Hersteller gekauft hat. Grundsätzlich kann er diese dann an seine Kunden weiterverkaufen, ohne Abstimmung mit dem Hersteller.

Der Hersteller kann dann natürlich entscheiden, ob er mit dem jeweiligen Großhändler dann noch weiterarbeiten möchte.

Diese Entwicklung zeigt, welch weite Kreise der Konflikt zwischen den USA und Huawei (China) zieht.

Arbeitet ihr ebenfalls in einem Unternehmen, das von US-Herstellern aufgefordert worden ist, nicht mehr mit Huawei zusammenzuarbeiten?

Zeige Kommentare

  • Was interessiert mich was die USA machen. Das CIA und andere Geheimdienste ziehen doch die Daten ab, von denen ist es 100% ig bekannt und niemand macht was, aber die Chinesen so boykottieren und in die Knie zwingen wollen. Das wird hoffentlich nicht passieren und vielleicht die Unabhängigkeit von den USA stärken.

  • Langsam reicht es, was sich die USA erlauben. So langsam sollten wir die Geschäfte mit den USA mal einstellen.

  • Hierbei geht es nicht mehr um Interessen einzelner Unternehmen, sondern um die imperialistische Vormachtstellung zweier Imperien in diesem Jahrhundert.
    Damit verbunden sind politische, militärische, technische und wirtschaftliche Sichtweisen, Kenntnissen und Überzeugungen.

    • So sehe ich das auch und Huawei ist im Moment die genutzte Platform um diesen Streit zu eskalieren. Ich sehe beides mit großer Skepsis, die Sicherheit wird auf beiden Seiten auf der Strecke bleiben. In Machtkämpfen nutzt jeder dreckige Tricks um einen Vorteil daraus zu ziehen. Wir sind im Endeffekt nur Lückenfüller und stehen als Neutralemacht im Weg und sollen uns für eine der Seiten entscheiden. USA oder China. Ich finde das Hässlich. Was soll das?

  • Am Ende erleben wir noch den dritten Weltkrieg. Also lasst uns Wege finden dies zu verhindern.

  • Was für eine Nullmeldung. Klebeband und Post-ITs. Das zwingt weder China in die Knie, noch löst es einen 3. WK aus. Die deutschen Distributoren werden wohl nicht reagieren.

    • Doch werden sie, weil 3M sich bei Partner sonst sucht. Und da geht es alleine in DE um Millionen jedes Jahr.

    • Klebeband ist eine Wissenschaft für sich, die Spezialbänder sind nicht zu unterschätzen. Wie leicht oder schwer soll es sich bei welcher Temperatur wieder ablösen? Welche Temperaturen soll es ohne Verformung und ohne Klebeeinbußen aushalten? Soll der Kleber wasserlöslich sein oder gerade nicht? Soll das Band und/oder der Kleber bestimmte Säuren aushalten können und wie lange? Gerade solche sehr spezialisierten Bauteile bzw. Hilfsstoffe können u. U. am Ende das Zünglein an der Waage sein. Ein Betriebssystem haben sie vielleicht so gut wie fertig, das richtige Klebeband kauft Huawei bei US-Herstellern. Warum wohl?

  • Ich brauch keinen Spionage Chip der schon an Werk geliefert wird, welch Aufschrei gegen USA, es müsste doch ein Aufschrei gegen unsere Regierung geben, die uns nicht vor einer solchen Hardware schützt, ahh hab vergessen die haben ja jetzt andere Sorgen

  • Im Großhandel sind Handelsbeschränkungen jetzt nicht generell ungewöhnlich. Man kennt ja vielleicht zwingende Lieferung an Fachhändler bei Haushaltsgeräten, wie MIELE oder Jura. Es gibt auch Teil-Sortimente, die nur an Kunden geliefert werden dürfen, die sich z. B. einem bestimmten Punktesystem angeschlossen haben. Solche Vorgaben werden auch kontrolliert; meist wenn die Ware im Internet zum Verkauf auftaucht. Soetwas wird in den Verträgen geregelt (Vertragsstrafe). Im realen Leben wird nach mehrmaligen Vergehen bzw. Zuwiderhandlungen erst die Freundschaft gekündigt (Kulanz, Rabatte, Boni) und dann/oder gleich die ganze Geschäftsbeziehung. Solche Embargo-Vorgaben finde ich aus meiner eigenen Berufserfahrung allerdings ungewöhnlich und in Bezug auf Huawei aus persönlichen Gründen (P30 Pro) sehr interessant. Und bitter.

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veröffentlicht von
Leonard Klint

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