Mobilfunk

Bundesverband der Deutschen Industrie befürchtet 5G Flickenteppich

Die immer wiederkehrende Leier. Deutsche Mobilfunknetze und deren Qualität, besonders im ländlichen Raum. Nun meldet sich in Form von Dieter Kempf, seines Zeichens Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, ein hohes Tier zu Wort, um über die aktuelle Lage der Netze zu sprechen.

Er ist der Meinung, dass die deutsche Politik bereits im Jahr 2000 zur Versteigerung der UMTS-Frequenzen im 2,1 GHz Bereich entscheidende Fehler begangen hat. Damals hat der Bund ca. 50 Milliarden Euro von den teilnehmenden Unternehmen kassiert. Es wurden 11 Teilnehmer zugelassen, aus denen dann 4 Netze entstanden. Die anderen Unternehmen gaben entweder ihre Lizenzen zurück, oder mussten Insolvenz anmelden, weil das gesamte Unterfangen zu teuer war.

Laut ihm hat es den selben Fehler nun auch bei der Versteigerung der Frequenzen für den Mobilfunk der 5. Generation gegeben. Abermals wurden Milliarden in die Haushaltskasse von Olaf Scholz gespült und abermals wurde so wichtiges Geld aus dem Markt gezogen, mit dem die Netzbetreiber ihre Netze hätten ausbauen können. Kempf ist der Meinung, dass es besser gewesen wäre unrentable Gebiete über eine Negativauktion zu versteigern, für die es dann Ausbauverpflichtungen gegeben hätte.


Die 5G Frequenzauktion in Mainz endet mit 6,5 Milliarden Euro


Allerdings hat die Politik bereits ein wenig eingelenkt und die Gründung einer staatlichen Infrastrukturgesellschaft beschlossen, welche die Aufgabe hat unrentable ländliche Gebiete mit Funktürmen zu erschließen, auf die sich die Netzbetreiber dann einmieten können.

Als Präsident des BDI hat er natürlich in erster Linie die Interessen der Industrie im Sinne, und die braucht schnelle, zuverlässige und vor allem flächendeckende Mobilfunknetze. Buzzwords wären hier beispielsweise das Internet of Things und autonomes Fahren. Vieles davon ließe und lässt sich bereits mit LTE realisieren, doch die Last in den Netzen steigt von Jahr zu Jahr.

Kommentar des Autors:

Schaut man sich die Netze beispielsweise in den Niederlanden, Österreich oder in Skandinavien an, so erkennt man, dass man es auch besser lösen kann. Die Politik muss mit der Wirtschaft zusammenarbeiten, und regional bzw. lokal mithelfen. Zu häufig werden Mobilfunkstandorte in ländlichen Gegenden nicht realisiert, weil sich Bürgerbewegung eben gegen jene Standorte formieren. Oder weil der örtliche Bürgermeister sich weigert, Standorte auf kommunalen Gebäuden zur Verfügung zu stellen.

5G Standort von Vodafone

Es wird sich zeigen, wo Deutschland seinen Platz findet und ob die Digitalisierung des Landes voranschreitet oder weiter stagniert.


Schafft 5G die 1 Gbit/s? Unser Praxistest vom brandneuen Vodafone-Netz


Via: Frankfurter Allgemeine Zeitung

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  • 5G braucht kleinere Funkzellen, d.h. mehr Stationen. Die Strahlenbelastung für uns steigt definitiv. Das Risiko von 5G ist momentan noch gar nicht geklärt.
    Habe selbst nur 3G / 4G-Geräte. 5G brauche ich nicht. Hat keine Eile.
    Der Industrie geht es doch nur darum, über die Politik den Steuerzahler zur Ader zu lassen. Kosten auf die Allgemeinheit verteilen, Gewinne privatisieren. Die Aktionäre halten sich die Wampen vor Lachen.

    • Dir ist aber schon klar, dass ein engmaschigeres Netz weniger Strahlenbelastung bedeutet? Weil dann das Endgerät mit weniger Strahlung senden muss.

      • Ist nicht die enorme Hochfrequenz - im Vergleich zu den bisherigen Funktechniken - das eigentliche Problem bei 5G? Selbst kleinere Leistungen, aufgrund kleinerer und mehr Zellen, sind kritisch. Man darf nicht nur die termischen Effekte (Gewebe-Erwärmung) bei 5G im Blick haben.

          • Bei mir nicht, bin und bleibe bei 2,4 GHz. Ist klar, dass Fortschrittsbefürworter um jeden Preis dem 5G Mobilfunkstandard das Wort reden, erst recht, wenn sie selbst beteiligt sind bzw. finanziellen Nutzen daraus ziehen. Die Problematik, die sogar zwischen Wissenschaftlern umstritten ist, lässt sich auch hier, im Kommentarbereich, unter den Unities nicht lösen.

          • Es wird einfach so viel Unwissen absichtlich gestreut. Da werden dann irgendwelche Professoren oder Doktoren zu Wort kommen. Wenn man dann nachforscht haben sie ihre Professur in der Theologie oder sonstigen, für das Thema irrelevanten Feldern.

            3,5 GHz ist eine nicht ionisierende Strahlung und bei den Feldstärken wie sie bei Mobilfunk genutzt werden absolut ungefährlich. Die Frequenzen wurden ja auch vorher schon genutzt. Sagt dir WiMax was? Das wurde vorher in dem Frequenzband genutzt. Auch werden LTE Frequenzen zu 5G umgewidmet. Werden die dann auf einmal schädlich?

            Zwischen richtigen Wissenschaftlern ist das nicht umstritten. Höchstens zwische Wissenschaftlern und Pseudowissenschaftlern.

            Hier mal etwas Lektüre zum Weiterbilden:
            http://www.informationszentrum-mobilfunk.de/sites/default/files/medien/Daten%20und%20Fakten%20zu%205G.pdf

          • Am Ende stellt sich heraus, dass elektromagnetische Hochfrequenzstrahlung noch gesundheitsfördernd ist. Her mit 5G, so schnell, wie nur möglich. Wenn die Lobbyisten nur genug Geldkoffer die Besitzer haben wechseln lassen …

  • Das ist aber wirklich aus der Perspektive eines Städter geschrieben. Die Versorgung mit vernünftigem Mobilfunk auf dem Land scheitert in den allerwenigsten Fällen an Bürgerinitiativen sondern an der Weigerung der Mobilfunkanbietern in unrentablen Gebieten Infrastruktur aufzubauen. Solche Ausbauverweigerer finden sich hauptsächlich in den Hochburgen der städtischen Ökoaktivisten.

    • Was für ne Esoscheiße. Der Bericht hat null, wirllich null fachliche Begründung warum 5G jetzt gefährlich sein soll. Sorry, aber Funk gibt es mittlerweile schon seit über 100 Jahren. Wie oben schon weiter ausgeführt steigt mit 5G die Strahlenbelastung nicht wirklich an. Wie gesagt, das handy in deiner Hand, in deiner Hosentasche oder an deinem Ohr strahlt sogar weniger, wenn die Masten enger stehen. Als ist es sogar positiv, dass enger gebaut wird.

      Du hast doch sicher ein WiFi-Netz zuhause oder? Das sendet wenn du einen modernen Router hast bei 2,4 GHz und 5 GHz. 5G in Deutschland und der Schweiz bei 3,4 bis 3,7 GHz. Das ist sogar eine geringere Frequenz als dein WiFi.

  • Also bei dem was aktuell so alles auf der Erde "abgeht", wird die (möglicherweise) Strahlenbelastung unser kleinstes Problem in der Zukunft sein... 🙄 🤐

  • In DE wird das nix. 5G braucht jeden Kilometer einen Mast und der braucht Stromanbindung. Bis das in DE läuft haben wir hier wieder 300m Eisberge oder Wüste.

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veröffentlicht von
Tomás Freres

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