Mobilfunk

Die 5G Frequenzauktion in Mainz endet mit 6,5 Milliarden Euro

Es ist soweit, die 5G Frequenzauktion hat zu einem Ende gefunden. Bereits seit 13 Wochen bieteten die vier Anwärter Deutsche Telekom, Vodafone, Telefonica und 1&1 Drillisch auf einem abgesicherten Gelände der Bundesnetzagentur in Mainz um die Wette. In den letzten Wochen wurde sich nur noch über einen 10 MHz breiten Frequenzblock im Bereich 3,6 GHz gestritten, was den Preis für die Frequenzen für alle Bieter enorm nach oben schnellen ließ. Am Ende war es 1&1 Drillisch, die einen Rückzieher gemacht haben und Telefónica den letzten Block doch noch überließen.

Auktion endet nach 13 Wochen und 497 Runden

Deutsche Telekom

Damit endete die Auktion mit einem Endstand von insgesamt 6,55 Milliarden Euro. Versteigert wurden die Bereiche 2,1 GHz und 3,6 GHz. Die Deutsche Telekom hat im 2,1 GHz Bereich 2x 20 MHz Bandbreite ersteigert, die sie ab 2021 nutzen kann. Im Bereich 3,6 GHz wurden auf Seiten der Bonner ganze 90 MHz ersteigert, welche ebenfalls ab 2021 nutzbar sind. Sie kommt damit auf einen Preis von 2,175 Milliarden Euro.

Spektrum Deutsche Telekom:

  • 2,1 GHz: 2x 20 MHz (ab 2021)
  • 3,6 GHz: 90 MHz

Vodafone

Vodafone hat ebenfalls 2x 20 MHz im 2,1 GHz Bereich ersteigert, allerdings sind nur 2x 15 MHz ab 2021 nutzbar und die restlichen 2x 5 MHz ab 2026. Im 3,6 GHz Bereich wurden auch 90 MHz Bandbreite ersteigert, allerdings sind nur 70 MHz davon ohne Einschränkungen im gesamten Bundesgebiet nutzbar. Auf die anderen 20 MHz gibt es bestimmte Auflagen und Einschränkungen. Vodafone wird eine Endrechnung von 1,16 Milliarden Euro erhalten.

Spektrum Vodafone:

  • 2,1 GHz: 2x 15 MHz (ab 2021) + 2x 5 MHz (ab 2026)
  • 3,6 GHz: 90 MHz (20 MHz mit Einschränkungen)

Telefónica O2

Teléfonica muss vor allem im Bereich 2,1 GHz einbüßen, wo das Unternehmen aktuell noch am meisten Spektrum hält. Nach dem Auktionsergebnis hat das Unternehmen ab 2021 2x 5 MHz ersteigert und ab 2026 weitere 2x 5 MHz hinzubekommen. Im Bereich 3,6 GHz wurden 70 MHz ersteigert. Telefónica wird mit 1,425 Milliarden Euro die dritthöchste Rechnung erhalten.

Spektrum Telefónica Deutschland:

  • 2,1 GHz: 2x 5 MHz (ab 2021) + 2x 5 MHz (ab 2026)
  • 3,6 GHz: 70 MHz

1&1 Drillisch

Mit am wenigsten Spektrum aus der Auktion heraus geht 1&1 Drillisch, was aber bereits von Anfang an vorherzusehen war. Die etablierten Anbieter würden dem neuen Marktteilnehmer nur so wenig Spektrum wie finanziell möglich abtreten. Eine ähnliche Strategie wurde bei der Auktion 2010 gefahren, was darin endete das E-Plus keine Frequenzen im 1,8 GHz Bereich ersteigerte und 4 Jahre später mit Telefónica fusionierte. 1&1 Drillisch erhält mit 2,1 GHz 2x 10 MHz, welche ab dem Jahr 2026 zugeteilt sind. Im Bereich 3,6 GHz begnügt sich 1&1 Drillisch nun mit 50 MHz Spektrum. Bezahlt wird eine Summe von 1,07 Milliarden Euro.

Spektrum 1&1 Drillisch:

  • 2,1 GHz: 2x 10 MHz (ab 2026)
  • 3,6 GHz: 50 MHz

Geldregen fürs Finanzministerium

Insgesamt spielt die Frequenzauktion somit 6,55 Milliarden Euro in die deutsche Staatskasse und ist damit teurer als die Auktion 2010 und 2015. Pro Bundesbürger kostet die Auktion damit knapp 80 Euro. Die Auktion in unserem Nachbarland hat lediglich 187,7 Millionen Euro gekostet und damit pro Österreicher etwas mehr als 21 Euro.


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  • IMO sollten die Lizenzen kostenfrei sein, denn zu den Lizenzkosten kommt ja noch der Infrastrukturausbau dazu, den die Provider auf den Nutzer umlegen müssen (= wollen, einfach weil sie es können). Dh die im europäischen Vergleich jetzt schon astronomischen Preise für 4G werden bei 5G derart, dass eine Nutzung schon allein wegen der Kosten eben nicht "an jeder Milchkanne" möglich sein wird, sondern nur von sehr gut Betuchten. Danke Merkel ^^

    • Das ist Unfug! Nach welchem Kriterium willst du verteilen? Es bringt nichts, kostenlos Frequenzen abzugeben. Höchstens den Aktionären. Willst du das Spektrum unter 20 Interessierten aufteilen, die dann die Hand aufhalten? Dann bleibt nichts Verwertbares mehr über…
      Die UMTS-Auktion hat das 10-fache gekostet. Hätte die Telekom sich früher mit weniger Spektrum begnügt, hätte das diesmal bei knapp über 3 Mrd. schon enden können. Die Telekom blieb stur. Die BNetzA hat das Verfahren letztendlich gerettet und verkürzt, indem sie heute vor einer Woche die Mindestgebote auf 13 Mio. € erhöht hat. Eine wichtige Lehre für’s nächte Mal. Gleich von Anfang an mehr verlangen – dann tut das Wettbieten gleich richtig heftig weh und die Zocker überlegen es sich vorher besser.

      • Die Gute wird doch mittlerweile für jeden Scheiss verantwortlich gemacht 🤷

        • Das ist richtig und natürlich völlig infam. Dabei würde es ja schon genügen, wenn man sich nur auf den Scheiß beschränken würde, den sie tatsächlich verzapft und damit voll zu verantworten hat. Klimakanzlerin, Euroretterin, Energiewenderin, Mama Merkel für die beladenen dieser Erde, AfD-Hebamme. All dieses elende Gemurkse, all diese Blendereien (und noch viel mehr) haben nicht dazu geführt, dass die Deutschen sie nicht mehr an der Spitze sehen wollen. Was sagt uns das?

      • Die Hyperbel "Danke Merkel" als Ausdruck der eigenen Hilflosigkeit gegenüber höheren Mächten. Selbstnatürlich kann Merkel nichts dafür

  • Das ist ao krank. Der Staat will den Ausbau und zieht den Firmen das Geld aus der Tasche.

    • Falsch. Die Firmen ziehen sich gegenseitig selbst das Geld aus der Tasche. Die gierigste Firma (Telekom), die auch der maßgeblich Treiber der Auktion war, zahlt hier leider nur 2,17 Mrd. €. Mir tut der kleine Herausforderer 1&1 Drillisch da viel eher leid. Der muss immerhin noch 1,07 Mrd. € für die Brotkrumen bezahlen, obwohl sie schon sehr früh sichtbar nachgegeben haben. Aber die packen das schon. Wir sollten uns alle über den neuen, 4. Netzbetreiber freuen.

      • Sichtbar nachgegeben? Die haben jetzt erst den Anspruch auf 60 MHz abgegeben sodass es zum Ende kam. Das hätten sie schon viel früher machen können, dann wäre es für alle billiger gewesen. Du glaubst doch nicht, dass die Telekom ihren Anspruch auf 90 MHz abgibt, genausowenig Vodafone. Zumal Vodafone nur 70 MHz Bundesweit verwenden kann.

  • 2021 und 2026... Und dann wieder in den Metropolen/Großstädten und die ländlichen Regionen haben immer noch Edge... Man muss endlich weg von der Abdeckung je Haushalt und hin zur Fläche. Ich habe auf meiner täglichen Zugstrecke 30min lang ein Funkloch. Ja genau Funkloch! Ich kann weder telefonieren noch eine SMS schreiben. Da rede ich noch gar nicht vom mobilen Internet.

    • Die Frequenzen sind ab dann nur neu zugeteilt. Die Netzbetreiber haben ja jetzt schon Frequenzen zugeteilt die sie nutzen :)

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veröffentlicht von
Tomás Freres

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