WeChat – Der geheime Riese aus China

Hier im Westen kennen die meisten nur eine handvoll aktive genutzte Messenger. WhatsApp, Facebook Messenger, Telegram, Threema, Signal … und so langsam verläuft es sich. Die wenigsten werden WeChat nennen. Dabei gehört WeChat zu den am meisten genutzten Messengern weltweit. Der von TenCent entwickelte Service ist mehr als nur ein simpler Kurznachrichtendienst. Doch erstmal der Reihe nach.

Während sich nach dem Untergang von ICQ, MSN & Co. WhatsApp etablierte, verlief die Geschichte im Reich der aufgehenden Sonne etwas anders. Dort gab es vor allem QQ, ebenfalls ein Messenger des aktuell über 500 Milliarden US-Dollar schweren Unternehmens TenCent. Durch die mobile Revolution, welche durch Apple in 2007 eingeleitet wurde hat das Unternehmen schnell erkannt, dass der Fokus in Zukunft immer mehr auf mobilen Geräten liegen wird. Also entwickelte man WeChat, oder wie er in China heißt: WeiXin.

Mehr als nur ein Messenger

Doch WeChat, welches mittlerweile auf fast eine Milliarde monatliche Nutzer kommt, ist mehr als nur ein Messenger. Die Software hat sich zu einem Alleskönner entwickelt. So ist es über den Messenger möglich Rechnungen zu begleichen, Arzttermine auszumachen oder gleich einen ganzen Abend inkl. Restaurant-Reservierung und abschließendem Karaoke zu planen. All das, ohne auch nur einmal die App verlassen zu müssen.

Die Chinesen nutzen WeChat teilweise als Hauptzahlungsmittel, sodass sogar die großen Karten-Systeme Mastercard und Visa auf den Messenger aufmerksam werden. Denn man kann mit WeChat nicht nur Online bezahlen, sondern auch offline. Hierzu wird lediglich ein kleiner QR-Code gescannt und schwupps, hat man die Waren bezahlt welche gerade im Einkaufswagen liegen. Dadurch ist WeChat vielmehr ein kleines Ökosystem im Ökosystem von Android oder iOS.

Neben all dem ist die Software aber immer noch in erster Linie eines: Ein mobiler Messenger wie WhatsApp und Telegram auch. Es kommen eben noch die Ganzen Features dazu, welche man im Westen in verschiedenen Apps findet. Beispielsweise das Orten von Freunden, was es so zB. via Snapchat gibt. Oder die Support-Chat-Funktion des Facebook Messengers. Auch Broadcasts wie in WhatsApp sind möglich.

WeChat zeigt einem die Zukunft schon heute

Abschließend kann man sagen, WeChat zeigt heute bereits in China, wo die Reise der mobilen Systeme hingehen wird. Dort ist quasi das gesamte Leben in einer einzigen App organisiert. Mit fast so vielen Nutzern wie WhatsApp, welches nebenbei gesagt nur ein einfacher Messenger ist, ist WeChat der geheime Riese im Schatten der noch für viel Wirbel sorgen kann und in Zukunft sicher wird.

WeChat für Windows (Win32)

Windows PC App:

Preis: Kostenlos

Windows Phone App:

Preis: Kostenlos

Apple App Store:

Entwickler: WeChat
Preis: Kostenlos+

Google Play:

Entwickler: WeChat International
Preis: Kostenlos

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  • Hab in China mal an einem kleinen Obststand mitten im nirgendwo bei einer alten Omi Mangos via WeChat bezahlt. Man braucht dort wirklich nix anderes mehr als WeChat. Taxi, KFC, Kaffee… Wird überall akzeptiert. Natürlich weiss die Regierung dann auch was du machst. Tencent gehört einem Schwager eines Vorsitzenden des Politbüros und wird durch stattliche mittel subventioniert – sprich grundfinanziert…

  • WeChat ist tatsächlich sehr faszinierend. Durfte das letztes Jahr selbst in China erleben. Was aber nicht vergessen werden sollte, die chinesische Regierung hat Zugriff auf alle in WeChat erfassten Daten

  • Dass nach dem Facebook-Skandal hier jetzt WeChat präsentiert wird, zeigt wie unsensibel auch dieser Blog mit dem Verbraucher umgeht. Was hier abgeht ist echt nicht zu fassen.

    • Naja, unsensibel würde ich nicht unbedingt sagen. Aber der Fakt mit der staatlichen Überwachung und der Finanzierung gehört da unbedingt mit rein!
      Für mich ist damit die App völlig indiskutabel. Damit hätte man m.M.n. auch auf die Links zur App verzichten können/sollen/müssen...!

      • Nicht verzichten (soll jeder selbst entscheiden), aber klar ansprechen, dass alles über die chinesische Regierung läuft.

  • Super Tip.... Da vertraue ich lieber den Dateschutzfähigkeiten von Mark Zuckerberg. Der hat nur keine Ahnung aber die Macher von WeChat interessiert das noch nicht einmal. Seine Daten in China zu lassen und dann auch noch Zahlungsverkehr drüber laufen zu lassen ist echt eine geile Idee. Na ja. Postet bei Facebook wie es euch ergeht...

  • Mal im ernst. Facebook google und co. spionieren unsere Daten genauso aus. Was man bei den Chinesen berücksichtigen sollte, dass den ihre Kultur und politische Einstellung mit unserer nicht vergleichbar ist. Wir kommen damit nicht klar, die meisten Chinesen schon. Was ist jetzt schlechter? Eine offizielle Daten Nutzung des Staates wo jeder weiss und sich damit arrangiert/nicht arrangiert oder eine hinten rum Daten Nutzung in unseren lande wo keiner weiss wer wo wann unsere daten wohin vertickt. Keine kann man gutheißen meiner Meinung nach, jedoch kann man diese auch nicht nur blauäugig beurteilen. Was am ende zu beurteilen wäre, ist die Technik bzw. Software wo dahinter steckt. Hier scheinen die Chinesen uns weit voraus zu sein. Wobei das auch nix neues ist…

    • Recht hast du - aber dafür wissen die Chinesen nicht wohin ihre Organe nach der Hinrichtung vertickt werden. Na ja bei dem einen so beim anderen halt anders.

      • Ja, ich denke auch, dass man über gewisse Dinge nachdenken sollte, bevor man sie tut. Allerdings hätte ich mir vom Verfasser des Artikels zu diesem Punkt mehr Aufmerksamkeit gewünscht - möchte aus diesem Grund jeden dazu anregen, sich mit der Geschichte unseres Staates zu befassen. Insbesondere mit der Geschichte unserer Geheimdienste! Nur mal so zur Motivation eine Tatsache aus dem Leben eines Scharfschützen (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wachregiment_%E2%80%9EFeliks_Dzierzynski%E2%80%9C): Am Ende der Ausbildung wurde die alles entscheidende Frage gestellt: "Genosse, würden Sie auch auf Ihre Eltern schießen?" Die richtige Antwort lautete: "Jawohl, Genosse Oberleutnant, wenn ich Zielzuweisung habe!"
        Nun war nicht jeder in diesem Regiment und wurde zum Scharfschützen ausgebildet - das ist mir auch klar. Deshalb gebe ich ja nur zu bedenken....
        Und weiterhin steht fest, dass diejenigen, die einem in gewissen Fragen helfen können, selbst über gewisse Mittel verfügen - müssen! Siehe: https://www.bsi.bund.de/DE/Home/home_node.html

  • Mal zusammenrechnen. Ich bin aktiv bei Steam, Twitch, YouTube, Twitter, Instagram, PSNetwork, Nintendo, XBoxLive..... Nutze Netflix, Amazon Prime, OneDrive, iCloud, GoogleDrive, Workflow..... verwende Blogs wie WordPress oder Blogger.... Ich denke ich habe genug Infos über mich gestreut, dass man bei derlei Programmen, nicht mehr all zu viel neues erfährt :)

  • Jetzt, wo viele von WhatsApp zu Threema und dgl. wechseln (weil Facebook offenbar nicht mit Nutzerdaten umgehen kann bzw. diese gezielt zu Marketing-Zwecken verwendet), ist vielleicht kein idealer Zeitpunkt, um auf noch problematischere Messenger hinzuweisen.

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veröffentlicht von
Tomás Freres

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