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WannaCry: “Windows XP ist unbedeutend”

Mittlerweile ist es eine Woche her, dass die Erpresser-Software “WannaCry” seinen Weg um den Erdball machte und dabei weltweit mehr als 200 000 Systeme lahmgelegt hat. Neben Tankstellen und Parkhäusern war in Deutschland auch die Informationseinrichtung der Bahn betroffen, während in Großbritannien die Software von zahlreichen Universitäten infiziert wurde… Und während “WannaCry” weiter durch die Welt tourte, machte irgendwann auch Windows XP ihre Reise durch die Medien – mit der Bahn zwar kaum möglich … Wollen wir den neusten Erkenntnissen jedoch Vertrauen schenken, scheinen die Spekulationen der Medien ohnehin aus der Luft gegriffen zu sein.

Ältere Berichte werden mit der Zeit durch aktuelle Hinweise abgelöst und zum Teil widerlegt. So auch im Falle WannaCry – auch wenn der Angriff erst eine Woche her ist. Die neuste Erkenntnis besagt, dass auf den meisten Geräten, die befallen worden waren, zum Zeitpunkt der Infektion Windows 7 installiert war. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass Windows XP im Zusammenhang mit der Verteilung von Schadsoftware über Windows-Rechner keine gesonderte Stellung einnimmt. Anders als es in den Medien behauptet wurde.

Genauere Daten aus dem Kaspersky Lab, dem Cyber Security- und Antiviren-Anbieter aus Russland, zeigen, dass etwa 98 % der infizierten Computer mit Windows 7 ausgestattet waren. Windows XP wäre dagegen nur noch auf einem von Tausend betroffenen Rechnern vertreten gewesen.

Die neusten Informationen werfen Bedenken auf, schließlich ist Windows 7 immer noch die beliebteste Version von Windows – und das bereits acht Jahre nach ihrer Veröffentlichung. Bemerkenswert ist aber vor allem, dass Microsoft vor einigen Monaten einen Patch für die jüngsten Windows-Versionen verteilt hat, welche genau darauf abzielten, vor diesem Angriff zu schützen. Als Reaktion auf WannaCry verteilte der Konzern ferner den sogenannten Notfall-Patch für die Betriebssysteme Windows XP, Windows 8 und Windows Server 2003 mit der Absicht, die Weiterverbreitung der Ransomware zu verhindern.

Die Hacker-Gruppe, die hinter WannaCry zu stecken scheint, soll inzwischen auf weitere Angriffe hingewiesen haben, welche sich auch auf Windows 10 auswirken könnten. Schon gestern hat ein französischer Forscher allerdings eine Methode vorgeschlagen, die es WannaCry-Opfern ermöglichen soll, ihre Daten zu entschlüsseln, ohne das hierfür geforderte Lösegeld zu bezahlen.

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  • Tja ja da könnte man tatsächlich versuchen mit windows xp und vista eine smartphoneversion zuprobieren anzubieten um überhaupt zukucken wo wannacry seine schwachstellen nutzt um zusehen was an 7 nich so gut gelaufen ist am besten man nimmt alle meldungen die publick geworden waren von virenangriffen und schaut bei allen drei systemen wo wie und wann sich was ergibt um zusehen wonach man eigentlich sucht?

    • Das vorgehen wird wohl bei jedem System etwa gleich sein, nur gibt es eben nurnoch wenige XP Rechner, einer reicht im Netzwerk aber schon aus um die anderen mitzuziehen und dann gibt es leider auch viele nicht gepatchte Win7 Rechner, da hat MS nicht ohne Grund die in Win10 das deaktivieren der Updtes erschwert.

    • Dein Kommentar ist unlesbar. Ich weiß wirklich nicht, ob ich dich richtig verstanden habe.
      Es gibt nicht umsonst die Grammatik.

    • Grundsätzlich wurde eine Schwachstelle in lange bestehenden Netzwerkprotokollen ausgenutzt - SMB und Netbios, beide schon vor XP mit an Bord jedes Windows Systems, die "Hintertür" ist also bei allen offen gewesen. Ist die Tür auf dem angegriffenen Rechner auch innerhalb eines teilweise nicht gepatchten Netzwerkes dicht, kann vom attackierten Rechner auch keine Gefahr der Weiterverteilung ausgehen. Das ist aber nur der "Wurm"-Anteil des Virus. Ich bin ziemlich sicher, dass bei einer Ausführung des Codes auch ein Win10 Rechner verschlüsselt werden könnte - zumeist durch unachtsames Ausführen von unbekannten EMailanhängen verursacht...

  • Es geht ja auch nicht darum, dass auch Windows 7 installiert ist, sondern darum, kann ausgeschlossen werden, dass es in dem Netzwerk nicht auch Windows XP Rechner mit Internetanschluss gibt? Nur 1 XP-Rechner würde ausreichen, die ganze Firma/Behörde zu infizieren. Aber natürlich, wer sein Windows 7 Netzwerk nicht mit den neuesten Updates und aktuellem Virenscanner schützt.

    • Du musst mal 1-2 Kommas weniger setzen. Der Kommentar liest sich echt seltsam

    • Das OS ist an sich egal, sofern es ungepatcht ist. Selbst ein Windows 10 Rechner ohne den Patch aus März wäre genauso anfällig, wie ein alter XP Rechner.
      Nur die Wahrscheinlichkeit, dass im Netzwerk ein ungepatches Windows 10 läuft ist wesentlich geringer, als bei allen anderen Betriebssystemen.

      • Ja, ich habe mit den letzten Artikeln und deinen Kommentaren eine Menge zum Thema dazugelernt. Vielen Dank für die 1A Aufklärung dem Team und Dir!

  • Das nicht updaten ist leider noch immer Standard... Ein Großteil weiß nicht einmal was sie ihrem System in solchen Fällen zumuten.
    Dass es derlei Schadsoftware teils so einfach hat wundert mich kaum.

    • Ich kann mir vorstellen, da Apple User nicht die technisch versiertesten sind, dass die Angreifer über deren Geräte leichtes Spiel haben ins Netzwerk zu kommen.

    • Das liegt unter Anderem auch an den 30 Jahren Microsoft Bashing des dummen Mobs.

      Das hat etwas von einer Self-fulfilling prophecy.

      Lieber handelt man sich Ransomware ein, als frischen Code, der sie verhindert.

      Man hat ja sooooo viel Angst von Microsoft....

      • Absolut oder teils einfach Desinteresse. Das auch kein MS Phänomen, sondern zieht sich durch alle Systeme.
        Es gab mal eine Statistik seitens Apple Anfang 2017, dass noch über 20% der updatefähigen IOS Geräte mit IOS9 laufen. Das einfach schade und aus meiner Sicht vollkommen unverständlich.

        @Turbo Nett getrollt von jemanden, der USB-C für unnötig hält ;) Ich glaube ein MS vs Apple brauchen wir hier nicht austragen. Jeder soll das nutzen, womit er sich am wohlsten fühlt. Beide Systeme habe ihre Vorzüge.

        • Für unnötig halte ich USB-C nicht, am Smartphone. Ich besitze keine Geräte mit USB-C für mein SP4 mit Windows 10 Pro und es sind keine in Sichtweite für mich. Und das geht nicht nur mir so.

          • Bei mir sind es meine 2 MacBooks, mein 2t Handy Pixel xl, mein Monitor, mein Gaming Rechner usw
            Und dass es noch nicht verbreitet genug ist verstehe ich, nur dass man beim 950er Lumia mit einer der Vorreiter war und nun mit seinen Geräten nicht nachzieht ist halt unverständlich... wie übrigens Lightning beim iPhone auch ....

  • Einigen Rechtschreibfans sei gesagt, das es in einem Firmennetzwerk immer länger dauert bis Updates eingespielt werden. Da kein Administrator es auf seine Kappe nimmt, wenn z.B. eine Software die für Operationen im Krankenhaus benötigt wird, nach einem Update abschmiert. Hier muss mal ein Unterschied zwischen Privatnutzern und Firmennutzern gemacht werden.

    • Ist der Admin denn dann nicht fehl am Platze, er sollte natürlich mit den nötigen Befugnissen ausgestattet sein.

      • Sehe ich auch so. Die Gefahr, dass ein Gerät ohne Updates abschmiert, ist bei weitem höher, als bei jenem mit Update. Hat ein Administrator nun Angst, jene Verantwortung zu tragen, so ist er fehl am Platz.

        • Da oftmals mit Insellösungen gearbeitet wird, müssen Updates da extra von den Verantwortlichen geprüft werden.

          Unsere Software im Geschäft z.B. wird regelmäßig von Win10 Updates zerschossen und benötigt danach wieder neue Patches. Unsere Entwickler kommen da kaum hinterher das auszubessern.

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veröffentlicht von
Peter Karacsonyi

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