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[Test] Cubot Max 2: Der günstige Smartphone-Riese

Cubot’s Max war 2016 als Konkurrent von Xiaomis Mi Max angetreten und machte dabei eine recht gute Figur. Fast vier Jahre später — Xiaomi ist inzwischen bei der dritten Version des Mi Max angelangt — legt Cubot mit dem Max 2 erneut ein Smartphone auf, für das man große Hände braucht. Ob big wirklich beautiful ist, wird unser Test zeigen.

Lieferumfang

In einer schlichten schwarzen Box mit goldenem Max 2 Aufdruck liefert Cubot neben dem Handheld ein 10W Ladegerät mit USB-C Kabel, die Kurzanleitung sowie den SIM Karten Pieker und eine Silikon-Schutzhülle. Auf dem Display ist eine Schutzfolie angebracht, die ich für den Test jedoch entfernt habe (zudem war diese unsauber aufgeklebt und hatte Lufteinschlüsse). Alles in Allem Standardkost, beim nächsten Mal die Folie bitte besser anbringen.

Das Design

Größe: 6.8 Zoll
Abmessung: 173 x 81.6 x 10 Millimeter
Gewicht: 222 Gramm
Material: Kunststoff Rückseite

„It’s Big, Man“ Mit seinen 6.8 Zoll gehört das Cubot Max 2 zu Gruppe der Phablets uns ist schon fast so groß wie Amazons Kindle eBook Reader. Kleine Hände werden damit wohl ein wenig Probleme bekommen, aber wer sich bewusst für ein Gerät dieser Größe entscheidet, wird wissen, was ihn (oder sie) erwartet.

Bei der Verarbeitung beweist Cubot wieder einmal, dass auch günstige Geräte wertig sein können. Hat man sich einmal daran gewöhnt ein Smartphone von der Größe einer Tafel Schokolade in der Hand zu halten, ist der Tragekomfort gar nicht mal so übel. Das Gerät liegt erstaunlich gut in der Hand. Auf der Kunststoff-Rückseite befindet sich neben der Dual-Kamera inkl. LED Blitz noch der Fingerabdrucksensor. Die Lautstärke Wippe und der Ein/Aus Schalter befinden sich auf der rechten Seite und haben einen angenehmen Druckpunkt.

Auf der Geräteunterseite finden wir den USB-C Anschluss, der von einem Mono Lautsprecher und dem Mikrofon flankiert wird. Auf der Oberseite des Max 2 hat Cubot einen 3.5mm Audio Anschluss verbaut.

Ganz ehrlich, ich hätte gern mal wieder ein simples schwarzes Gerät zum Testen. Aber “Twilight” scheint aktuell im Trend zu sein, und so Cubot das Max 2 ebenfalls in ein blau/violett schimmerndes Gewand gehüllt. Der Effekt ist nett anzusehen, allerdings muss man in Kauf nehmen, dass das Gehäuse sehr anfällig für Fingerabdrücke ist.

Zwischenfazit: 6.8 Zoll im Twilight Look. Gute Verarbeitung und dem Preis angemessene Materialien zeigen, dass günstig nicht gleich billig sein muss. Daher gibt es hier satte 8 Panda Punkte.

Das Display

Größe: 6.8 Zoll
Auflösung: 1352 x 640 Px.
Technologie: IPS LCD
Berührungspunkte: 5
Gehärtetes Glas: Ja
Anti Fingerabdruck Beschichtung: JA

6.8 Zoll Displaypower. Na ja nicht ganz, denn im rechten oberen Eck sitzt die Notch. Ja richtig gelesen, Cubot hat beim Max 2 die Notch in das rechte Displayeck verbannt. Ob das nun ansprechender ist, als die Aussparung in der Displaymitte unterzubringen, ist, wie so vieles im Leben, Geschmackssache. Worüber man nicht streiten kann, ist die Qualität des Displays. Diese ist wirklich gut und hätte Cubot hier nicht den Rotstift angesetzt und anstelle der 1352 x 640 Pixel zumindest auf FHD gesetzt, wäre sie sogar sehr gut geworden.

Postitiv ist anzumerken, dass man die Notch sehr gut in das System integriert hat, sodass keine Anzeigen etc. überdeckt werden. Dies kann aber auch Android 9 (Pie) geschuldet sein, das ja für solche Displays optimiert wurde.

Die Farben werden auf dem 6,8 Zoll Bildschirm satt und knackig dargestellt und auch der Blickwinkel bleibt relativ stabil. Lediglich Weiß und Schwarz verlieren bei Neigung des Geräts ein wenig. Die Helligkeit des Displays ist mehr als ausreichend, sodass man auch bei Sonnenschein nicht in dunkle Ecken flüchten muss.

Die Berührungspunkte reagieren zuverlässig, sodass auch Schnelltipper oder Slider mit dem Cubot Max 2 ihre Freude haben werden. Das Displayglas soll laut Hersteller Gorilla Glass 5 sein… Bei dem günstigen Preis des China-Phones wäre ich hier allerdings skeptisch, nachprüfen lässt sich die Aussage nur schwer. Nachdem das Gerät aber einige Zeit in einer Tasche mit Wohnungsschlüssel verbracht hat und ohne Kratzer wieder aufgetaucht ist, kann man zumindest von irgendeiner Display-Versiegelung ausgehen. Die Ränder des Cubot fallen mit 3mm an den Seiten, 5mm top und 8mm bottom angenehm dünn aus.

Zwischenfazit: Ein etwas höherer Preis und dafür FHD hätten hier die volle Punktzahl bringen können. Auch das man nicht ganz sicher sein kann wie das Glas nun gehärtet ist, hilft bei der Punktevergabe nicht unbedingt. Dennoch sind 8 Panda Punkte durchaus gerechtfertigt.

Das Betriebssystem

OS: Android
Version: 9.0 (Pie)
Sicherheitspatch: März 2019

Mit dem Cubot Max 2 bekommt man eine Android 9.0 (Pie) Version die fast gänzlich auf Anpassungen verzichtet. Gut daran ist vor allem, dass man nun endlich auch auf unsägliche Bloatware und dergleichen verzichtet hat. Der Google Sicherheitspatch ist mit März 2019 recht aktuell. Ob und wie oft hier noch Updates zu erwarten sind, muss sich erst zeigen. Erfahrungsgemäß spendiert Cubot neuen Geräte ein bis zwei Updates und das war es dann zumeist auch schon.

Zwischenfazit: Auch hier gibt der Panda 8 Punkte. Mehr kann es aufgrund der unklaren Update-Strategie leider nicht geben. Dass keine Bloatware vorhanden ist wird positiv vermerkt, verdient aber keine Bonuspunkte, denn so sollte es sein.

Die Leistung

Prozessor: Mediatek Helio P22 Acht Kern
GPU: Power VR GE8320
RAM: 4GB LPDDR3
Speicher: 64GB eMMC 5.1
Micro SD: Ja bis 128GB
Fingerabdrucksensor: Rückseite

Mit dem Helio P22 Prozessor setzt Cubot auf einen alten Bekannten und macht damit nichts falsch. Cubot schafft es das System perfekt an diese CPU anzupassen und kitzelt so einiges an Leistung heraus. Unter Volllast kann es vorkommen, dass man ein leichtes Thermal-Throttling bemerkt, also das Gerät heruntertaktet, um überhitzen zu vermeiden. Dennoch konnte ich mit dem Cubot alle täglichen Aufgaben ohne Probleme meistern. Ruckler oder gar Aussetzer sind kein einziges Mal vorgekommen und wenn man nicht gerade ein High-End Game zocken will, dann leistet das Max 2 auch hier gute Dienste.

Wer meine Tests kennt, weiß, dass ich auf Benchmarks nicht unbedingt viel Wert lege. Der Vollständigkeit halber gibt es diese hier aber nun trotzdem.

Zwischenfazit: Für die Preisklasse, in der sich das Max 2 befindet, macht Cubot alles richtig. Daher kann ich hier auch nur volle 10 Punkte vergeben.

Der Akku

Kapazität: 5.000mAh lt. Hersteller
Wechselbar: Nein
Fast Charging: Nein
Kabellos Laden: Nein

Bei einem Phablet mit über 6 Zoll ist ein großer Akku eigentlich Pflicht. Und tatsächlich ist mit dem Cubot Max 2 ein echter Marathonläufer am Start. Bei moderater Nutzung kommt man locker 3 Tage über die Runden. Leider ladet das Max 2 mit nur 10 Watt und braucht so ganze 4 Stunden um von 0% wieder auf volle 100% zu kommen. Das ist dann aber schon der einzige echte Minuspunkt bei der Akkuleistung.

Zwischenfazit: 3 Tage mit einem Akku, das schafft so schnell kein anderes Gerät. Klar, das nicht sehr hochauflösende Display trägt einiges dazu bei. Aufladen könnte schneller gehen, dennoch verdiente 9 Punkte.

Konnektivität und Sensoren

Sensoren: Beschleunigung, Fingerabdruck, Gyroskop, Licht, Magnetfeld, Näherung, Kompass
Netzabdeckung: 2G: 1800, 1900, 850, 900MHZ
3G: 2100, 900MHz
4G: B1, B20, B3, B7, B8
VoLTE/ViLTE
WLan: DualBand 802.11a/b/g/n (2,4GHz + 5GHz)
Bluetooth: 4.2
NFC: Nein
Dual-SIM: Ja Hybrid
Navigation: GPS, A-GPS,BDS,GLONASS
Besonderes: Status LED, USB Typ-C 2.0, 3,5mm Anschluss

Für ein Budget-Phone kann sich die Ausstattung des Cubot Max 2 sehen lasse. So hat der chinesische OEM dem Gerät einen eKompass sowie ein Gyroskop spendiert. Damit ist auch die Fußgänger-Navigation möglich. Warum man dann ausgerechnet am NFC gespart hat, ist mir unverständlich. Ansonsten gibt man sich kaum Blößen. Der Empfang klappte im Testzeitraum immer ohne Probleme und auch das Navigationssystem hat mich gut an mein Ziel geführt. Verbindungsabbrüche kamen nicht vor und LTE stand immer zur Verfügung. Beide SIM-Karten Slots unterstützen das vor allem in Deutschland wichtige Band 20.

Zwischenfazit: Tolle Ausstattung aber in der B-Note (NFC) leider Punkteabzug. Somit kommen wir in dieser Kategorie auf immerhin 7 Ausstattungspunkte. NFC ist meiner Ansicht nach inzwischen unerlässlich, zumindest in Europa.

Audioqualität

Das Cubot Max 2 schwächelt in dieser Kategorie ein wenig. Zwar ist der verbaute Lautsprecher kein kompletter Ausfall, aber Stereo hätte es im Jahr 2019 schon sein können. Auch darf man die Lautstärke nicht über 80% aufdrehen, sonst klingt das Ganze sehr nach leerer Blechdose. Verwendet man dagegen den 3.5mm Audio Anschluss hat man gleich ein ganz anderes Klangbild. Der Schuldige ist also eindeutig der Lautsprecher. Bei der Sprachqualität hinkt man zwar ein wenig den aktuellen Geräten hinterher, aber nicht so sehr, dass es unangenehm auffallen würde. Active Noise Cancelling hätte dem Ganzen sicher gut getan. Telefonieren ist aber dennoch ohne Hörschäden möglich und man wird von der Gegenstelle auch gut verstanden.

Zwischenfazit Könnte besser sein, aber kein Totalschaden. Daher gnädige 6 Panda Testpunkte.

Die (Dual)Kamera

Hauptsensor: 12MP Sony IMX486
Sekundärsensor: 2MP GalaxyCore 0310
Frontkamera: 8MP GalaxyCore 8034
Blitz: LED Single
Fokus: CDAF, nur bei Fotos verwendbar

Wie hat Roland Kaiser dereinst so trefflich gesungen: „Verdammt, es geht schon wieder los..“ und genau diese Liedzeile ist mir beim Test der Cubot Max 2 Kamera durch den Kopf gegangen.

Cubot bewirbt das Max 2 mit einer Dual Kamera, was soweit auch nicht falsch ist. Der zweite 2MP Sensor ist echt, nur hat er halt keinerlei erkennbare Funktion. So kann man mit dem Cubot Max 2 bei guten Lichtverhältnissen durchaus brauchbare Aufnahmen machen, schwindet das Licht, folgt die Bildqualität auf dem Fuße. Videos gelingen ebenfalls OK, sogar Bildstabilisierung greift zumindest etwas. Dafür sind die Tonaufnahmen wirklich schlecht. Hier schlägt das fehlende Noise Cancelling voll zu und selbst bei wenig Verkehr und kaum Wind hat man ein extremes Rauschen auf dem Video.

Nun kann man argumentieren, dass es ja ein sehr günstiges Gerät ist und man da mit sowas rechnen muss. Ich find,  dass man auch im Budget-Bereich brauchbare Resultate liefern kann, wenn man sich auf einen Sensor konzentriert und nicht krampfhaft versucht so zu tun, als hätte man eine Dual oder Triple Kamera verbaut. Der Bokeh Effekt ist natürlich von der Software generiert, aber etwas anderes wäre auch ein Wunder gewesen.

Zwischenfazit: Der Kamera-Test macht nur bedingt Freude. Leider ist es bei günstigen China Smartphones immer wieder dasselbe leidige Thema und nur mit viel gutem Willen kann ich hier 5 Pukte vergeben

 

The Review

Cubot Max 2

7 Score

Das Cubot Max 2 weiß in vielen Bereichen zu überzeugen. Das Display ist, trotz der relativ niedrigen Auflösung, wirklich schön. Die Akkulaufzeit ist ein absolutes Highlight. Auch bei Verarbeitung, Konnektivität und Haptik leistet sich Cubot kaum Schwächen. Bei Lautsprecher und Kamera bricht das Handheld dann leider ein. Die schwache Kameraleistung, vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen, und die Mogelpackung mit dem 2. Sensor kosten Wertungs- und auch ein paar Sympathiepunkte. Das Preis-Leistungsverhältnis des Max 2 ist unterm Strich aber sehr gut. Für knapp 130 Euro bekommt man zwar kein Fotohandy, aber ein Arbeitstier mit großem Display.

PROS

  • Gutes Display
  • 6.8 Zoll (wer es gern größer hat)
  • Super Akkulaufzeit
  • Preis/Leistung

CONS

  • Kamera bei Dunkelheit unbrauchbar
  • Kein NFC
  • Audioqualität (Lautsprecher)

Review Breakdown

  • Großes Herz und schlechte Augen 7,6

Cubot Max 2 DEALS

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  • Ich hatte ein Cubot X18 plus Gekauft Juli 2018 letztes Update Mai 2018 habe es wieder zurück gebracht. Also meiner Meinung ist die Update Politik grauenhaft

    Günstige Smartphones aber leider auch schon alles

  • Für den Preis scheint es ein recht gutes Gerät. Ein Preis bei dem man bei anderen Anbieter nicht mal die Verpackung bekommt.

    Aber gerade das Kametamanko wäre für mich eine Ausschlusswahl. Nicht das ich der Photograph vor dem Herren bin, aber durch mein Lumia 950xl verwöhnt. Und auch wenn es in die Jahre gekommen ist, für mich immer noch einer der besten Kameras hat, sowie ein toller Akku (2 1/2 Stunden Konzertaufnahme bester Quali und immer noch 30% Akku übrig und recht gutes Ergebnis für Heimbereich; ) ).

    • Wie ich ja geschrieben habe, wenn die Kamera ein Kriterium ist dann lieber Finger weg. Nur mal schnell unterwegs einen Schnappschuss machen, dafür reicht sie solange es nicht zu dunkel ist.

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veröffentlicht von
arminSt

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