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Sollte ich Windows Insider werden? Und was bedeutet “Build”? Ein kleiner FAQ

Was ist das Windows Insider Programm eigentlich? Klar, der Großteil der Community wird wissen um was es sich handelt 😉. Bis Windows 7 gab es sehnlichst erwartete Beta-Versionen. Diese gab es vor dem Release der Software 2-3 mal in einem Abstand von ein paar Monaten. Ein ähnliches System gab es auch für Produkte wie zum Beispiel Office. Der Release von Windows oder Office erfolgte  im Normalfall alle 2 bis 3 Jahre. So wurde Windows Vista im Jahre 2007 veröffentlicht, Windows 7 Ende 2010 und Windows 8 im Jahr 2012.

Diese Beta-Versionen wurden meist groß während Veranstaltungen der Öffentlichkeit preisgegeben (Naja eigentlich nicht wirklich, dank diversen Leaks 😉). Nahezu jede Woche erstellen die Entwickler-Teams sogenannte Builds. Diese Vorab-Versionen wurden intern auf Herz und Nieren getestet. Wenn während der Entwicklung bestimmte Meilensteine erreicht wurden, konnte auch die Öffentlichkeit an dieser Vorab-Version Ihren Spaß haben. Damals ging es primär darum, dass Kunden und Entwickler testen konnten ob Ihre Software einwandfrei weiterläut und neue Features vor der Veröffentlichung einzubauen.

Was ist eigentlich ein Build?

Ein Build (engl. Build = Bau im Sinne von gebaut) ist das Ergebnis, wenn der Quellcode des Betriebssystem-Kerns, die Kern-nahen Komponenten (Zum Beispiel die APIs für die Windows Apps, Dienste für Geräte, etc.) und die ganzen Systemeigenen Anwendungen (zum Beispiel der Windows-Explorer) in den Maschinencode übersetzt und dann in ein gemeinsames Paket zusammengefügt werden. Aus diesem Paket erstellt dann Microsoft zum Beispiel ISO-Images mit welchen wir unsere Computer neu aufsetzen können. Alternativ erstellt Microsoft daraus auch Update-Pakete welche über Windows Update heruntergeladen und installiert werden.

Diese Beschreibung ist extrem gekürzt und enthält nur das nötigste. Ich könnte jetzt viele Seiten darüber schreiben und bis ins kleinste Detail gehen. Wenn euch das interessiert, dann schreibt es schon mal in die Kommentare. Dann schreibe ich dazu einen eigenen Artikel 😉.

Wie funktioniert das nun mit Windows 10?

Wie bereits oben angedeutet, basiert die Entwicklung von Windows 10 von Anfang an auf einer anderen Struktur. Hier gab es seit den ersten Tagen das Feedback-Hub und das Insider-Programm, welches es in dieser Form so noch nicht gab.

Das Insider-Programm ist eine Gruppe, in die man sich kostenlos eintragen kann und welche je nach Einstellung (dazu kommen wir später) fast Wöchentlich mit einem neuen Windows Update versorgt wird. Diese Windows Insider Updates ersetzen die bisherigen Beta-Versionen und sollen von der Windows-Community auf Herz und Nieren getestet werden.

Die Windows Insider Struktur

Im Insider-Programm kann man sich einmal zwischen zwei Update-Intervallen und einmal zwischen den Update-Bereichen entscheiden. Die Intervalle sind:

  • Schnellanzeige – In dieser Einstellung werden fast Wöchentlich Updates verteilt. Diese können Stark Fehlerbehaftet sein. Wählen Sie diese Einstellung nur, wenn Sie den Computer nicht produktiv einsetzen. Hier hat man bei Updates das größte Risiko. Es ist schon häufiger vorgekommen, dass Windows nach einem Update nicht mehr benutzbar war und komplett neuinstalliert werden musste.
  • Verzögerte Anzeige – Natürlich können auch hier Fehler auftreten, hier werden die Updates aber ein paar Tage/Wochen später verteilt, sofern in der Gruppe Schnellanzeige keine größeren Fehler aufgetreten sind. Diese Einstellung wählt man also, wenn man ein nicht ganz so großes Risiko eingehen möchte.

Neben dem Intervall kann man zwischen den Update-Bereichen auswählen:

  • Aktive Entwicklung von Windows – Die hier veröffentlichten Updates beziehen sich auf das kommende Feature Update. Perfekt um die kommenden Features auszuprobieren.
  • Weiter mit der nächsten Windows-Version – Diese Updates stammen aus dem Entwicklungszweig des übernächsten Updates. Hier kann man Windows Features in der frühen Entwicklungsphase testen.
  • Nur Updates, Apps und Treiber – In diesem Zweig werden nur Updates für das gegenwärtig veröffentlichte Update freigegeben. Es kommen also keine neuen Features o.ä. sondern nur Updates für aktuelle Apps und Treiber.

Einmal im Insider-Programm angekommen, kann man nun die neueste Windows Version testen.

Das Windows Feedback-Hub

Wichtigster Bestandteil ist nun das Feedback-Hub. Entdeckt man ein Problem oder hat einen Vorschlag kann man diesen im Feedback-Hub an Microsoft schicken. Ist das Problem oder der Vorschlag bereits vorhanden kann man diesen mit durch das eingebaute Like-System weiter nach oben schieben.

[Auch interessant] Nein, das Windows Insider-Programm ist keine riesenfette Party

Beta vs Insider

Was ist nun aber der generelle Unterschied zwischen den Beta’s von früher und den Insidern von heute? Nun als aller erstes hatte sich Microsoft erhofft, dass deutlich mehr Augen aus deutlich verschiedeneren Blickwinkeln auf Windows gerichtet sind und so Fehler und Probleme entdeckt werden können, die die vergleichsweise wenigen Entwickler so vielleicht nicht entdeckt hätten. Was bei Microsoft aber mit Sicherheit auch eine Rolle gespielt hat, ist ganz einfach dass in die Tests eine Menge Zeit und Geld fließt. Bei vernünftig organisieren Software-Projekten geht meist so viel Zeit drauf wie die eigentliche Entwicklung der Software. Viele unterschätzen einfach den Aufwand solcher Software-Tests.

Im Insider Programm hat Microsoft also deutlich mehr Tester, die auch noch für Lau arbeiten. Ist das denn gut? Nun bis dato lief eigentlich alles immer gut – im großen und ganzen. Ich persönlich finde, dass Windows 10 von Anfang an deutlich mehr Bugs hatte also z.B. noch Windows 7 oder 8. Diese wurden aber immer schnell behoben und diese waren immer eigentlich recht klein, dass die Fehler nicht wirklich auffielen. Dennoch waren sie aber da.

Ist das Insider-Programm etwas für mich?

Seit sich die Beta-Versionen in das Insider-Programm umgewandelt haben gibt es scheinbar immer mehr Begeisterte, die offensichtlich vergessen dass es sich nach wie vor um eine Vorab-Version handelt. Es ist auch kein Gratis-Windows, welches man einfach so herunterladen kann.

Es ist ein Windows, was sich schlicht in der Entwicklung befindet und mit Fehlern behaftet ist. Seit ihr also bereit für abstürzende Apps, fehlerhafter Darstellung von Apps und Dateien die plötzlich weg sind? Wenn ja, dann könnt ihr unserer Anleitung folgen und in das Windows Insider Programm eintreten. Helft den Entwicklern und testet viel und schreibt möglichst ausführlich in das Feedback-Hub.

Möchtet ihr einfach nur mal die kommenden Features ausprobieren, dann könnt ihr das genauso machen. Schlagt die Warnungen aber nicht einfach so zur Seite, behaltet sie euch immer im Hinterkopf.

Hier geht’s zu der WindowsUnited-Anleitung für das Windows Insider-Programm.

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  • Vergesse mal Windows! Hast du ein Auto 🚗? Um Geld zu verdienen muss man heute schnell irgendetwas neues bringen und der Kunde muss doof sein! So ein Auto 🚗 braucht ca 6-8 Jahre Entwicklung.Früher war das so,heute bist Du der Tester,unentgeltlich!Niemand hat mehr die Zeit ein Produkt bis zur Reife zu entwickeln!Der Kunde als Kuli!

  • Man braucht sich mittlerweile nicht mehr beim Insider Programm anmelden. Bei der Update Problematik von Microsoft ist jeder Nutzer ein Insider 👌🏻

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veröffentlicht von
Lars

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