Microsoft Teams

Slack reicht wegen Teams Antitrust-Beschwerde gegen Microsoft ein

Antitrust-Beschwerde gegen Microsoft Teams. In den letzten Wochen hatte Slack immer wieder gegen Microsoft gestichelt und dem Konzern aus Redmond unfaire Praktiken vorgeworfen. Bisher konnte man dies noch als das üble Nachtreten eines direkten Konkurrenten verstehen, der seine Felle davon schwimmen sieht. Doch nun wird das ganze ziemlich ernst. Slack hat nun eine Antitrust-Beschwerde bei der EU gegen Microsoft eingereicht. Dabei spart man nicht mit Symbolik und stilisiert das eigene Anliegen als Kampf der Philosophien.

Siehe auch: Nur noch ein Windows 10 Update pro Jahr?

Antitrust-Beschwerde von Slack gegen Microsoft wegen Teams

Konkret wirft Slack Microsoft vor, durch die Integration von Teams in Office 365 einen unfairen Vorteil zu kreieren und Konkurrenten zu benachteiligen. So heißt es:

Microsoft hat die marktbeherrschende Stellung der Office-Suite auf illegale Weise missbraucht, um sein Produkt Teams einzubinden, die Installation auf Millionen von Geräten erzwungen und das Entfernen der Software erschwert sowie die wahren Kosten für die Unternehmen verschleiert.

Ziel von Slack ist somit die Entkopplung von Teams und Office und das Aufrufen eines gesonderten Preises für Teams. Auch sei Teams laut Slack nur eine dreiste Kopie des eigenen Dienstes. Slack kämpfe um die “digitale Philosophie von Ökosystemen”.

Das Ganze entbehrt nicht einer gewissen Komik. So hatte der CEO von Slack regelmäßig auf sozialen Medien verkündet, dass Teams kein Konkurrent sei und man sowieso unterschiedliche Schwerpunkte habe. Offensichtlich ist Teams jedoch eine deutlich größere Gefahr als der Konzern zugeben will.

Das Urteil der EU in diesem Fall ist durchaus richtungsweisend. Denn gibt die EU Slack recht, könnten auch Anbieter von Cloud Lösungen die Integration von OneDrive in Office kritisieren. Auch die Integration von xCloud in den GamePass könnte dann moniert werden.

Wie seht ihr das? Gerechtfertigte Kritik oder lediglich ein fadenscheiniger Vorwand, um dem ärgsten Konkurrenten zu schaden?


via Slack

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  • Ich sage es schon immer. Microsoft hat keine wirkliche Konkurrenz zu fürchten. Nicht weil es keine alternative "Teams", "Office" oder "OneDrive" Funktion geben würde, sondern weil all diese Funktionen von unterschiedlichen Anbietern eben nicht so gut zusammenarbeiten wie die Tools von Microsoft.
    Allerdings gibt es fast in alle MS Produkte APIs um externe Dienste anbinden zu können. Slack könnte also ein Teams-Plugin anbieten :-D
    Weiter denke ich immer noch das Slack nicht mit Teams vergleichbar ist. Das ist wie wenn man Paint mit Adobe PS vergleichen würde. Hinter Teams werkelt z.B. ein Sharepoint, sowas vermisste ich bei Slack, zumindest mit all den Funktionen die Sharepoint besitzt. Somit ist Teams also kein Standalone Tool sondern benötigt all die anderen Dienste um überhaupt zu funktionieren.
    Und, kann man mit Slack überhaupt ein komplettes Telefonsystem bekommen?

  • Stimmt ja, jetzt wo sie es erwähnen. Das erste was ich nach dem Einrichten von Windows zu sehen bekam war ein großes Fenster bei dem ich mich bei Teams anmelden musste, welches sich auch nicht schließen ließ bevor man nicht alle Bedingungen akzeptiert hatte. Auch fällt mir gerade ein, dass mir Ms automatisch Teams auf mein iPhone installiert hatte, obwohl ich ja nur die Office App installieren wollte (Sarkasmus Ende). Meiner Meinung nach sind solche Vorwürfe übertrieben. Ich musste mich weder bei Teams jemals anmelden, noch ist es schwierig das Programm zu deinstallieren. Lustig finde ich auch, dass man sich erst jetzt beschwert. Ich meine Skype for Business hätte man da schon längst das gleiche vorwerfen müssen, aber das hat keinen interessiert.

  • Obwohl ich 365 Abonnentin bin, müsste ich mir Teams extra installieren: mich hat nichts von selbst begrüßt, was Teams heißt. Soweit mal zum Argument, jeder bekommt es automatisch aufgedrängt.
    Und ob man das Ding nun Skype nennt oder Teams (bzw. man es als Ausweitung von Skype mit Skype Plus bezeichnen würde oder ähnliches), ist irgendwie Jacke wie Hose. Packe bei Skype, was die Leute mit 365 sowieso in ihrem Paket schon haben, noch ein paar wenige Funktionen drauf, dann dürfte es Teams sein. Das dürfte doch nicht verboten sein, sein eigenes Produkt mit Funktionen anzureichern und dann es umzubenennen?

  • Allgemein finde ich es schon richtig das man solche Bündel aufbrechen sollte. Wie es eben auch früher mit Windows und dem Internetexplorer war. Der Verbraucher soll die Wahl haben ob er Word Excel und dann eben thunderbird statt Outlook oder eben slack statt Teams will. Denn wenn man sich das Office Paket kauft zahlt man das was man nicht nutzen möchte immer mit (Publisher oder accass). Ob man wenn mann z.B. Word kauf n Rabatt auf Excel bekommt wäre ne Idee (so wie Handy vertrag beim gleichen Partner wie Festnetz und dafür 5€ Rabatt. Es ist schon so wenn ich das Paket habe (und dafür bezahlt) warum soll ich dann nochmal Geld ausgeben für n weiteres Programm das in etwa das gleiche kann und nur minimal besser ist. So können sich bessere Programme nur schwer durchsetzen

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veröffentlicht von
Jo

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