Surface

Schreiben statt klicken: Microsofts neuartige Stift-Steuerung für Windows

Microsoft grübelt und tüftelt an allen Bereichen von Windows 10. Der Surface Pen und Windows Ink spielen in einer Überlegung eine zentrale Rolle und bringen so auch mich ins Grübeln: Könnte ein Surface Phone oder anderes Andromeda-Gerät hauptsächlich per Stift bedient werden?

Andromeda: Dual-Screen-PC mit Fokus auf Pen?

Alles was wir bisher zum sogenannten Surface Phone, zu Andromeda, Centaurus und allen anderen Manifestationen eines zukünftigen Dual-Screen-Formfaktors gesehen haben, zeigte Ähnlichkeiten zu einem alten Konzept Microsofts, das sich “Courier” nennt. Der “Courier” war wie ein digitales Notizbuch aufgebaut, mit starker Betonung auf die Stiftbedienung.

Ein neues Patent (Nr. BR112018016175, veröffentlicht am 18.12.2018) von Microsoft verarbeitet die Möglichkeit der Bedienung von Windows 10 per (Surface) Pen und Ink-Gesten.

Schreiben statt klicken

Die beschriebene Bedienweise klingt interessant:

Es wird eine Einrichtung beschrieben, die es einem Benutzer ermöglicht, visuelle Bedienelemente der Benutzeroberfläche mit Ink-Befehlen zu bedienen. Die Einrichtung bewirkt, dass eine Steuerung angezeigt wird, die mit Mauseingabe bedienbar ist, und empfängt einen Ink-Befehl, der an die angezeigte Steuerung gerichtet ist. Als Reaktion darauf bedient die Anlage die angezeigte Steuerung gemäß dem empfangenen Ink-Befehl.

 

Konkret bedeutet das: Schreiben statt klicken. Es werden mehrere Beispiele aufgeführt:

Statt im Musik-Player auf den Zeitstrahl zu klicken (oder touchen), um an die gewünschte Stelle zu gelangen, schreibt man einfach die Zeitmarke mit dem Stift auf. Der Titel springt anschließend genau an diese Stelle. Das Bespiel finde ich sehr gut, da Touch bei solch feinen Bedienanforderungen häufig versagt.

Microsoft beschreibt aber auch, wie durch einen Stift und Ink weitere Elemente der Benutzeroberfläche manipuliert werden können:

In verschiedenen weiteren Beispielen kann der Benutzer: ein oder mehrere Elemente in einer Liste, einem Gitter oder einem anderen Containerelement umkreisen, um die umkreisten Elemente auszuwählen; Formen wie ein Häkchen oder Stern neben einem oder mehreren Elementen in einem Container zeichnen, um diese Elemente auszuwählen; einen Pfeil von Elementen zu zeichnen, die in einem Quellcontainer ausgewählt wurden, um die Elemente in den Zielcontainer zu übertragen, oder eine visuelle Anzeige einer Aktion, die an den Elementen ausgeführt werden kann, wie beispielsweise eine visuelle Anzeige eines Druckers zum Drucken der Elemente; Formen zu zeichnen, wie beispielsweise ein horizontales Liniensegment, ein horizontales Liniensegment mit einer Schleife an einem Ende oder ein Skript über ein Element in einem Container, um das Element aus dem Container zu löschen.

Dateien per gemaltem Pfeil einfach in den Zielordner verschieben? Oder aber eine Datei durchkreuzen, wodurch sie gelöscht wird? Das wäre mit diesem Konzept möglich.

Andromeda: Der Vorteil von zwei Bildschirmen

Mit zwei Bildschirmen, ergäben sich hier viele Anwendungsfälle. Auf einem Bildschirm könnte man die entsprechenden Ink-Gesten malen, die dann auf dem zweiten Bildschirm als Aktionen in Windows 10 ausgeführt wurden.

Es wäre ironisch, wenn nach über einem Jahrzehnt nachdem sich Steve Jobs bei der Einführung des ersten iPhone über den Stylus mokiert hat, der Stift als zentrales Bedienelement zurück käme.

Was sagt ihr zu diesem Microsoft Patent? Würdet ihr eine solche Stift-zentrierte Bedienung begrüßen?


Quelle: USTPO

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  • Ja 👍 sicher. Dieses Gerät müsste einfach auch alle Phone Apps haben. Davon ist im Film nichts zu sehen. Aber eben, das alte Thema der mittlerweile gigantischen App-Gap, in die sich Microsoft selbst hinein gefahren hat. Von diesem Gerät aus muss ich z.B. das Bahnticket (usw) kaufen können! Ich denke, dass MS es diesbezüglich verbockt hat und ein anderer Anbieter die gute Idee aufgreifen wird.

    • Das App-Gap war ja schon immer ein Thema und auch zumindest mit ein Grund das man in WP keinen Sinn mehr sah, mit solch interessanten Geräten könnte sich da vielelicht was ändern aberein Ticket kann man wohl auch über den Browser ordern welchen man auf "Tablet" auch viel eher verwendet.

  • Sofern es nicht darauf fokusiert ist, eine willkommene Erweiterung der Eingabemöglichkeiten. Dennoch wäre mir persönlich wichtig, dass ich jederzeit auch ohne Stift arbeiten kann.

  • Ich tue mich immer schwer mit Gesten. Ich müsste anfangs stets eine Anleitung offen haben in welche ich die Geste zur gewünschten Aktion nachschaue.
    Direkte und intuitive Eingaben, wie mehrheitlich bei Smartphones, liegen da schon eher und ich sehe es positiv diese mit Stifteingaben zu erweitern. Zumal Stifte mehr Präzision erlauben, das Beispiel der Zeitleiste im Mediaplayer ist gut gewählt.
    Aber auch schreiben mit Stift fände ich einfacher, winzige Touch-Tastaturen sind mir pers. nichts, da mir das haptische Feedback fehlt. Schreiben lernt man schon spätestens in der Grundschule und begleitet einen jeden Tag.
    Das ist haptisch und gewohnt von klein auf.
    (Optionale) Stifteingaben sind definitiv eine Bereicherung.

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veröffentlicht von
Leonard Klint

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