Meinung

Kommentar: Smartphone-Entwickler, lasst euch mehr Zeit!

Der aktuelle Innovationszyklus in der Technikbranche beträgt ca. 12 Monate. Nach dieser Zeit stellen die meisten Hersteller eine neue Gerätegeneration vor. Hersteller wie OnePlus schmeißen sogar halbjährlich neue, gaaaaaaanz leicht aktualisierte Geräte auf den Markt. Das muss aufhören.

Bereits jetzt haben die Ingenieure und Entwickler immer geringere Projektzeiträume. Betriebssystemupdates werden immer instabiler und werden mit mehr Bugs ausgeliefert und smarte Geräte werden mit Kinderkrankheiten veröffentlicht. Hinzu kommt die von den Kunden immer größere Gier nach großen Technologiesprüngen, welche so eigentlich nur noch bei den Kamerasystemen der Smartphones stattfinden.

Was wäre eigentlich, wenn Huawei nur noch alle 2 Jahre ein neues Modell veröffentlichen würde? Der Sprung vom Huawei P10 auf das Huawei P30 Pro wäre riesig gewesen. Oder vom iPhone 8 zum iPhone 11 Pro. Die aktuelle Nutzung geht sowieso in die Richtung, dass die Geräte immer länger genutzt werden.

Vom Huawei P10 aufs P30 Pro oder vom iPhone 8 aufs iPhone 11 Pro?

Apple versorgt seine Geräte mittlerweile circa 4 bis 5 Jahre mit Betriebssystem-Updates. Die durchschnittliche Lebensdauer eines iPhones dürfte ebenfalls um diesen Zeitraum liegen. Auch wenn sich der Erstbesitzer nach 2 Jahren ein neues Gerät kauft wird das alte entweder in der Familie weitergegeben oder eben weiterverkauft.

Bei mir persönlich ist es so, dass ich mein iPhone 8 in der Familie weitergegeben wurde, dort hat es ein iPhone 6 ersetzt, welches zu dem Zeitpunkt bereits mindestens 3 Jahre im Einsatz war. Wäre es unter diesem Gesichtspunkt so schlimm, wenn man nicht jedes Jahr ein neues Modell kaufen kann?

Das würde den Herstellern mehr Zeit geben, die Betriebssysteme entspannter zu entwickeln und mit weniger Bugs auf den Markt zu bringen. Auch die Hardwareentwicklung würde profitieren und Produkte endlich mal ausgereift auf den Markt kommen. Hier könnte man sich auf den eher infamen Launch der Lumia 950er-Serie erinnern, die mitsamt Windows 10 Mobile eher verbuggt auf den Markt kamen. Hätte Microsoft die Geräte 6 Monate später released, so hätte der Ruf von Windows 10 Mobile vielleicht nicht so stark gelitten.

Betriebssystemupdates mit heißer Nadel gestrickt

Aktuell gibt es wieder verstärkt Berichte, dass Apples neuestes Update iOS 13 einige Bugs aufweist. Gerade in der Metaphase sind viele Probleme aufgetreten. So gab es bei manchen Betatestern das Problem, dass Daten aus der iCloud gelöscht wurden. Das ist auf den neuen iCloud-Stack zurückzuführen, den Apple dann aufgrund eben der Betaphase erstmal wieder gegen den alten Stack ausgetauscht hatte.

Morgen kommt bereits das Update auf iOS 13.1. Damit ist es eines der frühesten .1er Updates in der Geschichte von iOS und ist darauf zurückzuführen, dass Apple die neuen iPhones besonders früh in die USA importieren musste, um möglichen Strafzöllen aus dem Weg zu gehen.

Daher wäre es doch nur im Interesse der Kunden, wenn Unternehmen sich mehr Zeit lassen würden und nicht immer nach exakt 12 Monaten mit einer neuen, noch besseren und noch schnelleren Generation aufwarten zu müssen.

Was denkt ihr zu dem Thema?


 

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  • Macht mMn keinen Unterschied. Ein Unternehmen versucht immer nur soviel wie nötig und so wenig wie möglich zu liefern. Wenn also alle Hersteller alle 2 Jahre etwas Neues liefern würden, dann hätten wir genau die gleichen Evolutionsschritte; nur eben alle 2 Jahre. Vermutlich würden wir sogar bei noch weniger Neuerungen, wieder Camper vor den Apple Stores sehen, weil die Leute heißer auf etwas Neues wären; entsprechend könnten die Preise nach oben justiert werden.
    Bei Software-Releases kommt es auch nicht wirklich auf den Zeitraum an, sondern auf den Umfang der Änderungen/Neuerungen je Zeitraum. Versucht man z.B. einen Release-Zyklus von 6 Monaten auf 12 Monate zu verlängern und will dabei aber den gleichen Umfang liefern, wie mit zwei 6-Monate-Updates dann wirds dadurch nicht besser; eher schlimmer.
    Mehr Zeit lassen bedeutet doch auch irgendwo Entschleunigung des Fortschritts.

  • Aber Blogs wie WindowsUnited leben doch gerade auch davon. Ständig gibt es Gerüchte, immer wieder Bugs über die berichtet werden kann.

  • Quatsch. Ich gebe dem Autor ja recht das man sich nicht jedes Jahr eine neues Gerät kaufen muss aber warum sollten die Hersteller keine neuen Geräte auf dem Markt bringen. Schaden tut es aus meiner Sicht nicht. Es gab schon zu viele Geräte die sich jahrelang verspäteten und trotzdem voller Fehler waren. Die Entwicklung eines Smartphones ist ja noch relativ unkompliziert im Gegensatz zu einem Flugzeug oder ähnliches.

  • Ich finde festgelegte Abstände quatsch. Wenn die Neuerungen bisschen größer sind und mehr Zeit in Anspruch nehmen dann gibt's eben mal nach 18 Monaten ein neuen Modell. Man sollte neue Geräte rausbringen wenn sie fertig sind. Mit bestmöglicher Qualität. Und nicht weil eine festgelegte Zeit rum ist.

    • Apfelernte im Frühjahr, weil nach 18 statt nach 12 Monaten? :lol:
      Stelle mir das gerade vor. Die armen Apfeljünger, so lange warten zu müssen, ... .

  • Ich finde feste Zeiträume eigentlich nicht schlimm. Als Nutzer kann ich dann selbst entscheiden wann ich mir ein neues Gerät kaufe. Selbst wenn einzelne Geräte nur kleinere Entwicklungen machen, kann man als Käufer einfach so lange warten bis einem die Unterschiede groß genug sind. Problematisch wird es bei manchen Android Herstellern, die nur zwei Jahre Updates geben. Dann wird man als Nutzer schon fast dazu gezwungen sich ein neues Gerät zu kaufen. Ich persönlich jedoch finde es bei Software weitaus schlimmer, dass die Hersteller so schnell wie möglich ein Update herausbringen wollen bzw. diese veröffentlichen wollen. Egal ob es Spiele sind die eigentlich viel zu früh veröffentlicht werden oder irgendwas anderes. Häufig liegt es aber auch am Nutzer der dann das Spiel schon drei Wochen vorher spielen möchte sich dann aber beschwert das noch einige Fehler darin auftauchen.

  • Der "infame Launch der Nokia 950 Serie". Im Duden steht, infam bedeutet "bösartig und jemandem auf durchtriebene, schändliche Weise schadend". So schlimm war der Launch? Oder versucht da jemand einen Bilderhaken mit der Abrissbirne in die Wand zu schlagen?

    • Eher letzteres, vor allem wenn man bedenkt, wer der Autor des Artikels ist (ein eingefleischter W10M Hater)!

      • Um Himmels Willen, ein W10m Hater? Warum sollte man w10m hassen? Man kann darüber berichten wie unfertig es war, was es alles nicht hatte und wo und wann man versäumt hat, es zu einem vollwertigen Konkurrenten auszubauen, aber hassen? Dafür war es nie relevant genug.

  • Apples Zyklus der Geräte finde ich vollkommen ok, iOS 13 dagegen kam diesmal 1-2 Wochen zu früh. Bis zum 30ten hätte man durchaus warten können ....

  • Ich würde längere Entwicklungs-/Veröffentlichungszyklen von z.B. 18 oder 24 Monaten sehr begrüßen. Dann würden vielleicht/hoffentlich insbesondere Android-Smartphones eine längere längere Versorgung mit Updates erhalten, da ja der Lebenszyklus der Smartphones (aus Herstellersicht) eben länger als ein Jahr wäre.
    Dann würde ein Galaxy S8 vielleicht auch Android 10 erhalten.
    Und nachhaltiger im ökologischen Sinne dürfte es auch sein.

  • Natürlich wirkt der Sprung von Iphone 8 zum Iphone X Pro riesig, ist ja auch nicht der
    Vor-Vorgänger. Da muss schon in der gleichen Preisklasse der eigentliche Vor-Vorgänger angeschaut werden. So ist der Sprung vom Iphone X zum X Pro auch nicht mehr so gewaltig.

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veröffentlicht von
Tomás Freres

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