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Kommentar: Microsofts Problem

Ungefähr 12,5% Marktanteil an allen Desktop Betriebssystemen vereinen Windows 8 und Windows 8.1 auf sich. Windows 7 ist hingegen auf 51,22% aller Desktops und selbst Windows XP, welches seit dem Support-Ende sicherheitstechnisches Freiwild ist, kommt auf fast 25% Marktanteil.

Windows Phone erreicht aktuell ungefähr 3% Marktanteil weltweit.

Die Zahlen stehen immer noch schlecht für die aktuellen Software-Zugpferde aus Redmond. Aber woran liegt das? Ist Windows Phone jetzt, mit dem Stand 8.1 + Update 1, wirklich ein unterlegenes Betriebssystem? Ist ein uraltes und unsicheres Windows XP wirklich besser als ein noch immer frisches 8.X? Als Besucher dieser Seite wird die Antwort darauf wahrscheinlich beides mal “Nein” lauten.

Wenn es rein um Features, Funktionen und Möglichkeiten geht, bietet besonders Windows 8 mehr als jedes andere Betriebssystem, das ich kenne. Volle Treiberunterstützung auf einem 8″ großen Tablet, problemloses zocken von älteren bzw. nicht so grafisch anspruchsvollen Desktop Spielen auf einem Gerät, das man immer bei sich tragen kann und welches mit ein paar Kabeln sogar als vollwertiger PC genutzt werden kann. Das ist alles nur ein kleiner Teil von dem, was man mit einem Windows 8 Gerät anstellen kann, wovon speziell iPad und Mac-Nutzer nur träumen können.

Ebenso Windows Phone hat besonders mit dem 8.1 Update und jetzt dem brandneuen Update 1 die Lücken zur Konkurrenz sehr weit geschlossen und dabei seinen eigenen Charakter noch weiter ausgebaut und die Philosophie “ein extrem persönliches Smartphone, welches einen schnell und einfach zu seinen Aufgaben und auch wieder raus bringt” zu ermöglichen noch weiter vertieft.

 

Was ist also das Problem bzw. der Grund für die geringen Verkaufszahlen?

Die Antwort darauf ist genauso einfach, wie das Problem schwer zu lösen ist. Hauptgrund ist die menschliche Gewohnheit bzw. festgefahrene Meinungen von Otto Normal.

In den Augen der meisten Nutzer ist Windows ein Betriebssystem, das nur auf Desktops läuft und mit Windows 7 eine so hohe Qualität erreicht hat, dass es schwer ist, dieses zu verdrängen. Das kann man ungefähr mit einem Auto vergleichen, welches man sich gekauft hat und welches zuverlässig läuft und was einfach nur fahren soll. Nun kommt aber ein neues Auto daher, welches viel weniger Sprit verbraucht, schneller fährt, sicherer ist und zahlreiche neue Funktionen hat, die kein anderes Auto bietet. Da aber das alte Auto ja läuft und an dem neuen Auto ein paar Schalter woanders sitzen oder es sich nur ein klein bisschen anders fährt, wird dieses eigentlich bessere Auto für diese Unterschiede angefeindet.

Es ist einfach schwer einen Menschen von etwas zu überzeugen, wenn es auch nur ein klein wenig anders ist und etwas ersetzen soll, an das man sich gewöhnt hat. Das kann man genauso gut übertragen auf zahlreiche andere Alltagsgegenstände, die die meisten Leute erst ersetzen würden, wenn sie kaputt sind.

Ein noch extremeres Beispiel für diese unfundierte Hetze von Nutzern ist der Internet Explorer. Zurecht wurde er damals kritisiert für technischen Rückstand und mangelnde Sicherheit. Bis Version 8/9 kann man das auch alles noch rechtfertigen, finde ich. Ich bin damals ebenfalls schnell zu Firefox und den damals innovativen Features gewechselt.

Mittlerweile ist de facto der Internet Explorer aber, egal ob auf mobilen Geräten oder auf dem Desktop, der Browser, der die meisten Web-Standards einhält und schon seit langem Funktionen unterstützt, die die meisten Internetseiten bislang noch immer nicht nutzen. Besonders irrwitzig wird das jetzt mit Update1 für Windows Phone 8.1. Microsoft hat hierfür nicht standardisierte Webtechnik implementiert, wie sie in Safari und Android Browsern üblich ist, um die Kompatiblität zu erhöhen (). Das zeigt wieder einmal, dass Microsoft einen Schritt voraus ist und zurückgehen muss, weil Entwickler und Benutzer einfach nicht so weit sind. Ein weiteres Beispiel ist zB der Release einer Tablet Version von Windows XP, viele viele Jahre vor dem Release des iPads.

Ebenswo werden sie besonders nächstes Jahr mit der “Windows One”-Vision wieder weit vor allem sein, was die Konkurrenz macht.

Andersherum hat Microsoft an anderen Stellen geschlafen, wie bspw. zum Release des iPads, des iPhones und der ersten Android Smartphones.

 

Wie weicht man nun die alten Gewohnheiten und Meinungen vieler Skeptiker auf? Ich sehe da grob drei Möglichkeiten, die eng miteinander verwoben sind:

 

  1. Weiterentwicklung und speziell Vernetzung der Betriebssysteme und der Client-Software. (Erhöhen der Qualität)

Daran wird bereits unter dem Codenamen “Threshold” gearbeitet. Das soll uns im Frühjahr nächsten Jahres ein “Windows 9” bringen, welches auf jedem Gerät optimal angepasst läuft. Egal ob Desktop, Desktop mit Touchscreen, großes Tablet, kleines Tablet, kleines Smartphone oder Phablet.

Ebenso bietet Cortana eine große Möglichkeit und sollte schnellstmöglich auch in Windows für Desktops oder Tablets integriert werden, was mit Threshold auch wahrscheinlich ist.

Sehr wichtig ist auch die Entwicklung von “Gemini”, der Touch Version von Office für Windows. Ebenfalls geplant zum Release von Threshold.

Man kann also einen Paukenschlag nächstes Jahr erwarten..

 

  1. Besseres Marketing

Microsoft sollte sich darauf konzentrieren, speziell Kritikpunkte an aktuellen Produkten anzupacken und diese gezielt aushebeln. Beispielsweise könnte man zeigen, dass Windows 8.1 absolut ohne Probleme auf einem Desktop benutzbar ist und alleine schon in der reinen Desktop-Experience zu Windows 7 nochmal eine Schippe drauflegt. Bei Windows Phone sollte man einmal speziell die Gleichheit zu iOS und Android zeigen, so wie im nächsten Atemzug die einzigartigen Features, wie Live Tiles, den Live Lockscreen, Cortana und co. Der Internet Explorer sollte auch einmal ins rechte Licht gerückt werden.

Im Marketing sehe ich auf jeden Fall noch sehr großes Potenzial. Besonders wenn man sich mal an die “Surface-Tänzer” erinnert, welche Ewigkeiten eigentlich nur zeigen, dass das TypeCover des Surface magnetisch ist und in Farben erhältlich ist… (https://www.youtube.com/watch?v=U7UlE-o8DQQ)

 

  1. Aufklärung durch Enthusiasten im Bekanntenkreis

Hier kommt ein jeder von uns ins Spiel. Jeder Windows (Phone) – Begeisterte kann die von mir angesprochenen Vorurteile in den Köpfen seiner Mitmenschen beseitigen. Das sind zwar immer nur kleine Schritte, aber die Möglichkeit besteht, dass man irgendwann eine Lawine lostritt und jemand den man überzeugt hat, dann jemand weiteren überzeugt. Speziell in sozialen Netzwerken kann man einiges tun. Die Windows Community kann hierbei einfach noch näher zusammenrücken und sich gegenseitig den Rücken stärken. Das bedeutet noch mehr Inhalte zu teilen, zu kommentieren und zu diskutieren. Eine weitere sehr gute Möglichkeit direkt mitzuwirken an der Entwicklung zukünftiger Software aus Redmond ist bspw. UserVoice, welche es einem erlaubt neue Features vorzuschlagen und darüber abzustimmen und zu diskutieren. Besonders die Windows Phone Entwickler nutzen UserVoice sehr stark.

 

Kombiniert man nun diese drei Felder, so sehe ich Chancen, dass Windows aus seinem tief herauskommt und sich das dann auch in Marktanteilen wiederspiegelt. Ich bin sehr gespannt auf das Frühjahr 2015…

 

 

Wie ist eure Meinung zu den Hürden, vor denen Windows und Windows Phone stehen? Worauf freut ihr euch am meisten?

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zuckerthoben

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