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Huawei: Der tiefe Fall des Smartphone Primus

Huawei, einst strahlender Stern des chinesischen Smartphone Geschäftes, muss sich nach Jahren des Aufstiegs auf einen tiefen Fall gefasst machen und hoffen, dass man diesen halbwegs unbeschadet überstehen kann.

Von 16% auf 4% Marktanteil

Im Zweiten Quartal 2018 konnte Huawei einen Marktanteil von 15.8% verbuchen und verwies Apple auf den dritten Platz, lediglich Samsung konnte man nicht vom Thorn stoßen, noch nicht, wie sich Experten zu diesem Zeitpunkt einig waren. Im Q1 2019 sah es gar noch besser aus und Huawei kletterte auf satte 16.6%. Und dann passierte etwas das man in dieser Form bisher noch nicht erlebt hatte.

US-Sanktionen treffen Huawei hart

Die US-Regierung unter Donald Trump hatte sich Huawei als Erzfeind auserkoren. Immer neue Beschuldigungen wurden erhoben, aber nach Trump Manier bis heute nicht belegt. Dies spielte aber keine Rolle, denn aufgrund dieser Beschuldigungen wurden immer neue Restriktionen gegen Huawei erlassen was letztendlich dazu führte, dass Huawei keine Google Services in seinen Smartphones verwenden kann und schlimmer noch, der Huawei Chip Lieferant TSMC konnte keine neuen HighSilicon Prozessoren mehr an Huawei liefern.

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All dies führte dazu das Huaweis Verkaufszahlen, vor allem auf dem europäischen Markt, immer mehr eingebrochen sind. Die Einbrüche gingen so weit, dass sich Huawei kürzlich gezwungen sah seine Budget Linie HONOR an ein chinesisches Konsortium zu verkaufen, um so die verbliebenen Ressourcen besser bündeln zu können. TrendForce sagt nun für das Jahr 2021 voraus, dass Huaweis Marktanteil auf 4% und damit den Stand von 2012 schrumpfen könnte.

Zwar sieht TrendForce die Sanktionen gegen den chinesischen Smartphone Hersteller in erster Linie verantwortlich für den massiven Einbruch aber auch die immer stärker werdende Konkurrenz aus dem Heimatland des Herstellers dürfte eine Rolle spielen. Man kann davon ausgehen, dass Unternehmen wie Oppo und Xiaomi ihre Produktionen erhöhen dürften, um das von Huawei hinterlassene Vakuum schnellstmöglich zu füllen.

Hoffen auf Biden?

Auch wenn in den USA aller Wahrscheinlichkeit nach die Ära Trump ein Ende findet und mit Biden ein eher gemäßigter Demokrat ins Weiße Haus einzieht, sollte Huawei nicht zu sehr auf ein schnelles Ende der US-Sanktionen hoffen. Nicht wenige Demokraten unterstützen den harten Ton gegen das chinesische Unternehmen und in der amerikanischen Bevölkerung finden die Sanktionen eine breite Zustimmung. Neben den vielen Problemen, die auf Präsident Biden warten, wird er sich nicht noch neue aufhalsen, indem er vorschnell die Sanktionen beenden wird, zumal auch Biden das “Buy American” Credo vertritt.

Joe Biden. Photo by: Gage Skidmore / CC BY-SA

Und selbst wenn die Sanktionen eines Tages beendet werden, wird Huawei einen anderen Markt als 2010 vorfinden, dem Jahr in welchem das Unternehmen in den Smartphone Markt eingestiegen ist. Marken die den Platz des ehemaligen Primus eingenommen haben werden diesen nicht wieder freiwillig räumen. Auch wenn Huawei eine treue Fanbase hat, die sich vermutlich auch noch ein P50 kaufen wird, aber mit dieser allein lässt sich kein Staat machen und das Groß der Käufer will ein Smartphone, das einfach funktioniert ohne das man lange mit Tricks herumdoktern muss, um seine gewohnten Funktionen und Apps zu erhalten.

Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass selbst mit einem gut funktionierenden HarmonyOS, für welches am 16.12 die ersten Beta Versionen zur Verfügung stehen soll, Huawei nicht zu alter Größe zurückfinden wird. Nicht in Europa und vielleicht nirgends.


 

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  • Da die formell vom Volk gewählten US-Präsidenten seit jeher bloß Marionetten, der hinter der demokratischen Kulisse agierenden Wirtschaftsmächtigen und alten Geheimdienst-Falken sind, hat der Präsident in besonderen Fällen von nationaler Sicherheit deren Anweisungen widerstandslos zu befolgen und da z.B. auch Einsatzbefehle zu allfällig „notwendig“ werdenden Militäraktionen zu unterzeichnen… Wie auch Obama bei der doch vorschnellen Verleihung des Friedensnobelpreises sich prophylaktisch geradezu schon entschuldigend sagte: „Manchmal muss(!) man eben Krieg führen!“
    Da der amtierende Präsident wohl eher doch nicht höchstpersönlich die „Spionagesoftware“ in der Huawei-Netzwerktechnik entdeckt haben wird und die jeweiligen beweiskräftigen Unterlagen aus Gründen der Geheimhaltung jeweiliger wichtiger Informationsquellen nicht zur Veröffentlichung freigegeben werden können, sind ihm da die Hände gebunden. 

    • Btw: Huawei braucht gar nicht mehr zur alten us-affinen und -servilen „Größe“ zurückfinden, die haben sich – gezwungenermaßen, aber letztendlich zu ihrem künftigen Glück - gerade auf einen langen und steinigen Weg gemacht auf den ihnen auch noch andere folgen werden…
      Und das noch ferne Ziel heißt: Den USA mittels der mittlerweile herangewachsenen chinesischen Wirtschafts-, Industrie- und Technologiemacht langfristig (vielleicht nicht zuvorderst die westliche), so doch die gesamte restliche Welt als Kundschaft abzuknöpfen!  

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veröffentlicht von
arminSt

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