Home-Office ja oder nein? Bis vor einem Jahr drehte sich diese Diskussion vor allem um „weiche“ Faktoren – etwa um persönlichen Komfort, allgemeine Fragen der Menschenführung aus der Distanz oder Sozialkontakte unter Kollegen. Sowohl Befürworter als auch Gegner konnten dabei schlüssige Argumente ins Feld führen; insgesamt bewegte sich das Thema Heimarbeit jedoch auf einem evolutionären Pfad, stiegen die Zahlen nur allmählich.
Heute indes, nur zwölf Monate später, hat sich das Blatt völlig gewendet. Fast alles dreht sich um einen einzigen „Hard Fact“: Wer von zuhause aus arbeiten minimiert die persönlichen Kontakte im beruflichen Umfeld und damit das Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren oder andere anzustecken. Heimarbeit ist ein wichtiger Schlüssel zur Pandemiebekämpfung. Demgegenüber traten andere Aspekte weitestgehend in den Hintergrund.
Die Debatte um das Home-Office nahm damit aber erst richtig Fahrt auf. Bislang ist es weitestgehend eine freiwillige Maßnahme. Laut den aktuellen Zahlen des Branchenverbandes Bitkom arbeiten derzeit nur ein Viertel der deutschen Arbeitnehmer dauerhaft zuhause, weitere 20 Prozent tun es teilweise. Selbst wenn jene Berufe ausgeklammert werden, die schlicht nicht in Heimarbeit erledigt werden können, ist damit noch viel Luft nach oben.
Sollten Unternehmen also verpflichtet sein, Heimarbeit zu ermöglichen? Haben Arbeitnehmer ein Recht auf Home-Office? Und wie weit können sie gezwungen werden zuhause zu bleiben, auch wenn sie – trotz Pandemie – lieber ins Büro kämen?
Einige der aktuellen Stimmen:
Die Forderung nach noch mehr Home-Office (zumindest bis zur Eindämmung der Pandemie) sind also laut und zahlreich. Und viele sehen auch die Chance, die Option zur Heimarbeit für die Zeit nach COVID-19 zu stärken.
Damit die Arbeit aus dem Home-Office funktioniert, muss allerdings auch die Technik stimmen. Sowohl in den Betrieben wie auf Seiten derjenigen, die ihren Beruf irgendwo zwischen Wohn- und Schlafzimmer ausüben. Im Folgenden wollen wir uns deshalb den technischen Anforderungen widmen.
Seit Jahren ging, vor allem im Bereich der Privatanwender, der Trend weg vom „festen“ Rechner hin zu mobilen Geräten. Notebooks übernahmen den Markt, dazu Tablets oder Hybridgeräte wie das Surface Pro X. Für ein Home-Office nicht unbedingt optimal. Spätestens wenn aus den Forderungen nach mehr Home-Office tatsächlich Pflichten und Rechtsansprüche erwachsen, sollten Unternehmen überlegen, den klassischen Weg zu gehen. Denn:
Letztendlich könnte das zu einem Aufblühen der Sparte der Small Formfactor PCs führen. Vielleicht nicht ganz so klein wie beispielsweise Intels NUC-Serie, aber höchstwahrscheinlich keine vollwertigen Tower-PCs.
Heimarbeit stellt Unternehmen vor große Herausforderungen beim Thema Datensicherung und -Austausch. Zuhause fehlt vielen Mitarbeitern einfach die Infrastruktur (manchen vielleicht auch die Disziplin) für eine einheitliche und sichere Speicherung von Daten. Viele Firmen werden deshalb entsprechende Storage-Lösungen anbieten müssen.
Hier kommen letztendlich je nach Anforderungen drei Lösungen in Betracht: DAS, SAN und NAS. Sie sind deshalb so wichtig, weil auf diese Weise sichergestellt werden kann, dass die Mitarbeiter zwar auf alle Tools und Dokumente zugreifen können, diese aber dennoch zentralisiert im Unternehmen abgespeichert sind – was vor allem die Gefahr, dass womöglich hochsensible Daten auf den lokalen Rechnern abgelegt werden, dramatisch minimiert.
In Sachen Speicherplatz sollte dabei die Denkweise vorherrschen: Mehr ist besser. Auch wenn Mitarbeiter zuhause die gleiche Arbeit verrichten, haben die vergangenen Monate in vielen Firmen deutlich gezeigt, dass sich das Datenaufkommen gegenüber dem Normalbetrieb vervielfacht. Entsprechend angepasst (d.h. üppiger) sollten die Storage-Lösungen sein.
Je nach Art des Unternehmens gleich das gesamte Team in die Heimarbeit zu schicken, ist aufwendig und vor allem teuer – schon deshalb, weil es vielfach längst nicht ausreicht, jedem Mitarbeiter einfach die Hardware mitzugeben, vor der er im normalen Arbeitsalltag sitzt.
In den vergangenen Monaten hat sich deshalb in sehr vielen Häusern der BYOD-Kompromiss etabliert – Bring Your Own Device. Mitarbeiter nutzen eigene Telefone, eigene Büromöbel oder gleich die gesamte Hard- und Software aus ihrem Privatbesitz. Das ist schon in finanzieller und arbeitsrechtlicher Hinsicht ein schwieriges Pflaster.
Aus Sicht der Kompatibilität und Sicherheit ist es jedoch besonders problematisch. Es fängt schon grundlegend an: Ein Mitarbeiter nutzt Windows 10 Home, der andere Pro, ein Dritter arbeitet mit Mac oder Linux. Der eine Kollege druckt an seinem heimischen Tintenstrahldrucker, der andere hat sein Heimbüro vollständig papierlos gemacht. Und was die Nutzung von Virenschutzprogrammen, Browsern etc. anbelangt, sind die Möglichkeiten noch vielfältiger.
Einheitlichkeit ist dagegen die einzige saubere Vorgehensweise: Jeder Mitarbeiter sollte durch seinen Arbeitgeber mit allem Nötigen ausgestattet werden. Alternativ sollte es zumindest einen Katalog an bewilligten Elementen geben, die vom Arbeitgeber bezuschusst werden, außerhalb der Arbeitszeiten aber auch privat genutzt werden können.
Es ist wahrscheinlich, dass das Home-Office bald auf eine feste rechtliche Grundlage gestellt wird. Zunächst vielleicht nur (oder hauptsächlich) zur Pandemie-Bekämpfung, aber es ist unwahrscheinlich, dass es danach einfach zurück zu „businessBusiness as usual“ geht. Das Home-Office als Alternative zum Büro ist gekommen, um zu bleiben. Unternehmer tun gut daran, so schnell wie möglich die Weichen zu stellen, um die nötige Technik für eine dauerhafte Lösung bereitzustellen.
Beitragsbild: Stock.adobe.com © lordn
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Der Desktop PC wird in diesem Bereich definitiv keine Zukunft haben. Es ist mittlerweile eig. Standard das in Unternehmen Notebooks + Dockingstation/Monitor verwendet werden. Bei uns kriegen mittlerweile selbst die Praktikanten ein Notebook. Desktop PCs sind viel zu unflexibel.
Erstaunlich das in solch einem Artikel nicht einmal der Begriff VPN fällt.
VPN wäre aber echt von vorgestern. Erstaunlich wenn das noch heute mit HomeOffice in Verbindung gebracht wird! Es gibt da längst bessere cloud-basierte Lösungen wie Azure von MS und viele mehr.
Auch solche Dienste sind oft nur aus dem Firmennetz abrufbar. Das ist aus Sicherheitstechnischen Gründen auch sehr sinnvoll. Ich muss mit meinem Firmenrechner nur eine VPN Verbindung zum Firmennetzwerk herstellen und schon habe ich auf alles Zugriff und kann genau so arbeiten wie in der Firma.
Nach der Pandemie ist vor der Pandemie. Was wir vor über einem Jahr als „Normal“ empfunden haben ist Vergangenheit, denn es wird nie wieder so werden. Zudem wird nach Corona wieder was neues kommen so wie immer und mit jedem Mal verändert sich die Welt. Ob wir jemals wieder ohne Masken einkaufen ist fraglich und eher unwahrscheinlich. Das sind die neuen Standards und ein Zurück wird es nicht geben.
Also ich persönlich bin gut durch meinen Arbeitgeber mit Hard- und Software versorgt. Ich gehe mit dem Desktop-PC aber absolut nicht konform. Laptop + Docking Station ist wesentlich besser, weil man es eben später auch mal zu Meetings/Seminaren oder Ähnlichem mitnehmen kann. Ansonsten muss der Arbeitgeber ja den Desktop-PC und Laptop bezahlen, was keinen Sinn ergibt. Ich persönlich nutze mir alle zur Verfügung gestellten Geräte. Mal eine Teams-Konferenz via Tablet und Headset, dann wieder Dokumente am Laptop bearbeiten und das Smartphone kommt natürlich auch zum Einsatz. Ich denke es ist aber recht realistischer über eine Pflicht zu mobilem Arbeiten zu sprechen. Bei Home Office gilt es ja arbeitsrechttechnisch wesentlich mehr zu beachten.
Gut für Microsofts Business-Bestrebungen. Neben Unternehmen wie Oracle, SAP und Co.. verfügen gerade sie über die Kompetenz und das Knowhow in einer solchen Zeit des Umbruchs die gesamte IT-Technologie und -Infrastruktur dahingehend entsprechend anzupassen und auch sich für eine dieserart völlig neue Zukunft vorzubereiten. Nebenbei werden sie da ihren Vorsprung gegenüber den Konkurrenten sogar noch ausbauen können. Und auch 5G kommt jetzt für die permanente Cloud-Anbindung wie gerufen!
Der Desktop PC und auch Mac hat schlicht ausgedient. Sollte ich irgendwann meinen iMac Pro in Rente schicken, werde ich keinen neuen mehr kaufen. Mein Macbook kann all das und ist obendrein mobil.
Ich arbeite seit Jahren unterwegs. Bin viel in Hotels und Messen und vermisse dort nichts. Ich arbeite viel über die iCloud in künstlichen Arbeitsgruppen und es funktioniert einfach sehr gut.
Büros sind auf lange Sicht einfach ein unnötiger Kostenfaktor und schlicht ein Konzept aus Zeiten, als der Arbeitgeber Angst hatte, dass sonst nicht gearbeitet wird.