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[Exklusiv] Skype bald nicht mehr UWP, Microsoft verlässt die eigene Plattform

Skype gibt es aktuell in verschiedenen Ausführungen: Einmal die UWP-Version für Windows 10 sowie die auf dem von GitHub entwickelten Electron-Framework entwickelte Skype-App, welche für Windows 7 bis 8, macOS sowie Linux verfügbar ist. Durch das zugrundeliegende Electron-Framework ist die Skype-App eher eine Webapp im Gewand eines Desktopprogrammes, funktioniert aber sehr zuverlässig. Nun plant Microsoft allerdings eine Strategieänderung: Skype soll für alle Plattformen auf die von Facebook entwickelte React Native Umgebung migriert werden; inklusive der Windows 10 App.

Das bedeutet, dass die Codebasis weiter angeglichen wird und es für Microsoft weniger Aufwand bedeutet. Gleichzeitig ist dies allerdings eine Abkehr Microsofts vom UWP-Modell mit einer der wohl meist genutzten UWP-Apps. Dabei hat das Unternehmen doch eigentlich alle Werkzeuge im Haus, um Plattformübergreifend Apps in C# zu schreiben: Xamarin inklusive Xamarin Forms und .Net Core, der Open-Source-Implementierung des .Net Frameworks.

Stattdessen wird nun mit JavaScript auf eine Scriptsprache gesetzt. Keine Frage, React Native ist sicher mächtig und es lassen sich große und gute Apps und Programme damit schreiben, jedoch ist der Schritt Microsofts nicht gerade Werbung für die eigene UWP-Plattform. Unserer Quelle zufolge wird die Windows 10 Mobile UWP-App bestehen bleiben, allerdings keine neuen Features mehr spendiert bekommen.

Die auf React Native basierende Skype Beta wird nächste Woche für Insider zum Download verfügbar sein.

Meinung: Microsoft beerdigt UWP

Was Microsoft hier macht ist eigentlich die Beerdigung des UWP-Konzeptes. Es zeigt auch, dass andere Cross-Plattform besser können als das eigene Xamarin-Team und dass Webtechnologien auch immer mehr bei klassischen Applikationen auf dem Vormarsch sind. Die nächste Betaversion von Skype wird bereits auf React Native basieren und beide aktuellen Versionen von Skype, Electron und UWP, ersetzen. Zwar wird Microsoft wieder irgendwie sagen, dass selbst React Native und Electron als UWP verpackt werden können, doch im Grunde genommen ist das die Kapitulation der eigenen Entwickler vor der großen neuen API, welche mit Windows 10 eingeführt wurde. Win32 ist nicht tot und wird es auch niemals sein. .Net und Java werden zunehmend von der Google Chrome-Engine in Electron verdrängt. React Native geht sogar noch einen Schritt weiter und produziert am Ende sogar nativen Code. Es können sogar nativ geschriebene Bibliotheken und Klassen mit eingebunden werden, sodass bereits bestehende Programmteile nicht neu geschrieben werden müssen. React Native schließt somit die Lücke zwischen Web-Wrapper bzw. JavaScript Engines und nativen Programmcode.

 

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  • Lächerlich was da mit Skype gemacht wird….wird dadurch eh nicht besser. Gleiches bei UWP. Eigentlich ein guter Ansatz, MS ist der Schöpfer und hat alle Macht über die Plattform. Ich werds nie verstehen wieso sie nicht einfach auf die Wünsche und Verbesserungsvorschläge der Win32 Entwickler eingegangen sind um die Plattform zu einem echten Win32 Nachfolger zu machen.
    Was machen sie denn jetzt? Die ganzen kleinen Apps auf solche Web Frameworks Porten und die grossen Programme wie Office und VS für immer im Uralt Win32 lassen? Toll. ^^

    • Das ist echt ein schlechter Scherz. Dachte mir auch dass die uwp Platform sich vielleicht irgendwann so weiterentwickelt, dass auch Office darauf portiert werden kann. Aber das wird nun wohl nicht mehr passieren, denn viele Neuerungen gab es ja bei der uwp Plattform nicht mehr im letzen Jahr.

  • Sie haben endlich bemerkt, dass es zu viel Aufwand ist die vielen verschiedenen Skype Versionen zu entwickeln. Das bedeutet aber nicht, dass UWP begraben wird. Wie kommt ihr auf die Schlussfolgerung? Viele Bestandteile von Windows 10 bestehen aus UWP Programmen. Die werden sicherlich nicht alles neu programmieren wollen. Was glaubt ihr auf was Project Andromeda basiert? Bestimmt nicht classic x68 code.

    • Das ist einfach Frust nicht mehr. Für Windows United hat MS doch auch schon lange WoA aufgegeben weil es auch Intel Geräte unter dem label always connected gibt

      EDIT: Der angesprochene Artikel kam doch nicht von WinUnited. Sorry

      • Frust schiebst im Moment nur du.
        Wieso eigentlich? Weil hier die Realität zuschlägt?

      • Hm meine letzten Artikel waren eigentlich durchweg positiv was das Asus NovaGo und WinARM angeht...

        • Absolut 👍... und nicht nur deine Artikel und nicht nur was Asus NivaGo und WinARM angeht. Vor allem wart ihr die ersten, die mit dem neuen Windows 10 den lang erwarteten Kategoriedefinierer ausgemacht und die uns umfassend darüber aufgeklärt habt. Dass jetzt auch wieder aus Gründen der Balance of Power die Android Fans dran sind ist nur allzu verständlich. Die haben die letzten Artikel ja gelitten wie nie zuvor hier. 😉

          • Was für ein Arschkriecher du doch bist... :D
            Und morgen, wenn es etwas negatives zu berichten gibt, ist Leonard dann wieder der Böse?
            Wäre ja nicht das erste mal so.

  • Bestätigt leider das, was ich mir schon lange dachte. Aber kann ja eigentlich nur besser werden als die UWPs.

  • Langsam wird es einfach nur noch traurig/lächerlich. Xamarin wäre hier meiner Meinung nach das Mittel der Wahl gewesen, aber gut… Soll Microsoft halt machen…

  • Puh, das ist auf den ersten Blick natürlich erstmal eine Ernüchterung. Auch die Tatsache, dass Nat Friedman, einer der Gründer von Xamarin, jetzt CEO von GitHub wird und somit nicht mehr allzu viel mit seinem ursprünglichen Unternehmen zu tun haben wird, zeigt ja bereits, dass Xamarin - anscheinend - immer unwichtiger wird.
    Aber hier bei Skype liegen die Dinge denke ich etwas anders. Ich weiß zwar nicht seit wann Skype React Native nutzt, aber Fakt ist, dass die iOS und Android Version schon eine ganze Zeit - vermutlich im Zuge der Einführung der neuen Version mit neuem Design - darauf setzt (was ein kurzer Blick auf die Website verrät, von der das Bild im Artikel stammt). Es ist also nur konsequent, das jetzt fortzuführen und die extra entwickelte Skype UWP endlich zu beerdigen und auf die gleiche Codebasis zu stellen. Vorteil (oder Nachteil - je nach dem): auch die Windows Version bekommt endlich das neue Skype.
    Weshalb man bei MS bzw. Skype aber beim neuen Skype bei Android und iOS nicht von Beginn an auf Xamarin setzte, kann ich nicht nachvollziehen. Ob es generell eine Abkehr von UWP ist, vermag ich nicht zu sagen. Die Entwicklung deutet aber wohl darauf hin, dass UWP noch immer nicht dafür bereit ist, Win32 zu ersetzen.
    Übrigens: Die neue MSN News App für iOS und Android wird de facto mit Hilfe von Xamarin entwickelt. Letztlich nutzen die Entwicklerabteilungen bei Microsoft wohl einfach das Tool, das ihren Bedürfnissen am besten nachkommt.
    Auch BitWarden nutzt Xamarin für seine mobilen Apps auf iOS und Android. Tot ist das also noch nicht...

  • Was hier wieder Totgesagt wird. Nur weil eine App jetzt anders entwickelt wird. Chillt Mal. Und nicht vergessen Skype backt seine eigenen Brötchen innerhalb von Microsoft. Sieht man daran wie lahm die arbeiten, im Gegensatz zum Rest von Microsoft.

    • Nein die Entwicklung von Skype wird schon seit über einem Jahr direkt von Microsoft geleitet, nachdem die Jungs jahrelang geschlafen haben.

      • Skype hat immer noch ein eigenes Entwicklerteam und ist nach meinem Wissensstand ausgegliedert aus den Typischen "Bereichen" innerhalb von Microsoft.

    • Es geht doch eher um die Vorbildsfunktion. Ein paar Beispiele:

      1) Microsoft betont gefühlt 3mio. Mal, dass sie an Windows 10 Mobile und WP festhalten, bringen aber Apps und Features zuerst für Android und iOS. => Abgesehen von den Hardcore-Fans glaubt Microsoft niemand mehr.

      2) Microsoft präsentiert UWP und entwickelt eigene Apps mittels Tools von Facebook. LOL.
      => Wer soll dann UWP entwickeln? Die Entwickler? Die, die sowieso schon möglichst wenig mit Microsoft zu tun haben wollen? Was setzt man hier für ein Zeichen, wenn man selber auf die eigenen Werkzeuge verzichtet? Einfach nur dämlich.

      3) Microsoft hat einen gähnend leeren Store. Trotzdem will der Konzern bis vor einigen Wochen rund 30% der Einnahmen aus dem Store haben. Jetzt plötzlich nicht mehr, weil man den Store als "gescheitert" betrachtet.

      Oder um es im Privatleben aufzuzeigen:

      Du kannst nicht z.B. als Vater und Vorbildsfunktion deinen Kindern zeigen, wie gefährlich Rauchen ist und dazu selber an einer Zigarre ziehen.

      Microsoft ist nicht ehrlich. Weder mit sich selbst, noch mit den Usern. Darum gehts hier primär.

      • Wie schön, dass du bei alldem ein so ehrlicher Mensch geblieben bist. 😉😭

  • (facepalm) Was hier doch alles totgesagt wird… Im Fall von Skype ist das ein mutiger und sehr zukunftsweisender Schritt. Wenn MS schon einen RDP-Client mit HTML5 programmiert hat, warum denn nicht einen VoIP-Client (Skype) gleich auf künftige Standards ausrichten. Besser früh als spät… das dürfte man bei Microsoft inzwischen hoffentlich gelernt haben. WebRTC zeigt ja auch schon seit einigen Jahren, was möglich ist. Und für die UWP-Plattform wird es noch jede Menge anderer Software geben, die es als Web-Version noch nicht gibt oder wo der Browser noch im Nachteil ist. Stores (egal von wem) und native Apps sind eh (langfristig gesehen) eine Art Übergangsphase. 20 Jahre nach den ersten (auch wenn aus heutiger Sicht naiven) Versuchen von Netscape, den Browser mit PlugIns als Universalanwendung für alles zu sehen, sind wir heute teilweise schon soweit. Der künftige – eigentlich schon jetzt stattfindende – Kampf heist „OS-API vs Browser-Engine“. Die Frage ist doch, welche Möglichkeiten man in die Browser-Engine packt und wo man dem Browser Grenzen setzt. Und nach welchen (Web-)Standards man innerhalb dessen programmiert. Theoretisch ist sogar ein Web-Photoshop möglich. Stichwort Webassembly und ASP.NET Blazor (https://m.heise.de/developer/artikel/WebAssembly-Programmierung-mit-ASP-NET-Blazor-4074283.html)

  • Das Tool mit dem Skype nun entwickelt heißt, ist React Native. Die Anwendung am Ende ist weiterhin eine native UWP.

  • Oh Leute... Ihr wollt es immer noch nicht wahrhaben. Es ist mir unbegreiflich. Ich habe ja bekanntlich nur noch auf so einen Paukenschlag gewartet. Die Nachricht, die Thomas hier an euch platzieren will hat es tatsächlich in sich: Microssoft schmeißt gerade sein gesamtes eigenes Framework auf den Müll! Das unterstreicht nur, was ich schon lange sage - UWP ist tot. Nun könnt ihr es alle sehen; MS zieht endgültig den Stecker für die UWP.

    Darum, zum hundertmilliardsten Male;
    Microsoft braucht endlich vollen .apk(x)-Support! Erst recht das Surface Note-Konzept. MS selbst programmiert alle seine mobilen Apps doch schon lange für die Android-Welt. Jetzt brauchen wir die Kompatibilität in Windows. Thema abgehakt. Das proprietäre Appkonzept von Microsoft ist gescheitert. Wer es immer noch nicht sehen will, ist ein waschechter Idiot.

    • Nicht gleich alles so schwarz sehen! Bloß weil ein Entwicklerteam Microsofts entscheidet, seine App plattformübergreifend basierend auf bereits existierenden Versionen zu entwickeln, heißt das noch lange nicht, dass damit das ganze Framework auf dem Müll landet. Die Hälfte von Windows 10 besteht aus UWP, die Technologie aufzugeben hieße also auch Windows 10 aufzugeben, und das ist sehr unwahrscheinlich.

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veröffentlicht von
Tomás Freres

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