Surface

Apples Seitenhieb auf Microsofts Surface – genau hinschauen

Das neue iPad Pro 2018 ist vorgestern gemeinsam mit dem Macbook Air 2018 und dem Mac Mini 2018 vorgestellt worden. Die Apple Keynote war gewohnt solide, die Produkte ebenso. Eine Statistik, die den Allmachtsanspruch aus Cupertino untermauert, durfte während der Präsentation natürlich auch nicht fehlen.

Besonders auffällig und wundersam ist dabei das Verhältnis zwischen verkaufter iPads und Surface-Geräte. Man muss schon genau hinschauen, um zu verstehen, wie Apple hier den beiläufigen Zuschauer (oder Apple Fan) in die Irre führt.

Apple biegt Statistik zurecht – mit gutem Grund

Nicht nur unserem Unitie Ricardo fiel es auf: Bei der Vorstellung des iPad Pro 2018 zeigt Apple eine “schöne” Statistik, die das iPad als meistverkauften “Computer” glorifiziert. In der Statistik stehen die iPad-Verkäufe an erster Stelle vor Herstellern wie HP, Lenovo, Dell und Co.

Auf dem 9. und letzten Platz rangiert Microsofts Surface mit nur 300.000 verkauften Geräten. Auch wenn das Jahr noch nicht vorbei ist, darf man sich zurecht wundern, woher Apple diese Zahlen nimmt. Hier sehen wir die Behauptung Apples und die Verkaufszahlen von Surface in der Gegenüberstellung:

Fast 1,2 Milliarden US-Dollar hat Microsoft mit Surface-Tablets umgesetzt. Man merkt schnell, dass bei 300.000 verkaufter Einheiten ein Durchschnittspreis von knapp 4000 US-Dollar vonnöten wären, um auf dieses Ergebnis zu kommen – das kann nicht sein.

Welche Surfaces kann Apple also meinen?

Jetzt kommen wir zu dem künstlerischen Kniff Apples bezüglich Microsofts verkaufter Surfaces. Apple spricht nämlich von verkauften “Notebooks”. Gemeint sind hier entweder nur Surface Laptops oder Surface Laptops und Surface Books, je nachdem wie Apple den Begriff “Notebook” definiert. Surface Pros werden in dieser Rechnung gar nicht mit einbezogen, da Apple sie zu der der Produktfamilie der Tablets zählt. Wenn man bedenkt, dass Apple hier das iPad als Ausgangsreferenz für den Vergleich nimmt, darf über die gewaltige Ironie durchaus geschmunzelt werden.

Im übrigen hat Apple auch bei allen anderen aufgeführten Herstellern die Kategorie der 2 in 1 zu Tablets gezählt. Ansonsten würden die verkauften iPads nur auf Platz 4 hinter Lenovo rangieren. Die Statistik soll also nicht nur eine Watsche für Microsoft sein (warum eigentlich die Top 9 und nicht Top 10? Schlusslicht sieht besser aus) sondern auch eine krasse Beschönigung des Apple-Rankings.

Zukunft von Apple wird immer klarer

Übrigens wird die Richtung Apples im Computerbereich immer deutlicher. Schon mit vergangenen iPads wollte Apple durch diverse Marketing-Kampagnen die Grenzen zwischen Tablets und echten Computern verwischen. Mit dem neuen iPad Pro 2018 wird der Vergleich noch stärker zur Notebook-Kategorie gezogen.

Ich werde mit Apples iPads nicht warm und bevorzuge in jedem Fall ein Surface. Durch die Unterstützung von Adobes Photoshop und den mächtigen Prozessoren und Grafikchips Apples (auf Xbox One S-Niveau…ein weiterer Seitenhieb) dürfte das Narrativ des iPad-“Computers” aber bei vielen auf Anklang stossen.

Ist euch die Surface-Statistik bei der iPad-Präsentation ebenfalls aufgefallen?

PS: Wer ein bisschen lachen möchte, schaut sich diese humoristischen Kommentar zur Apple-Keynote an:


Danke Ricardo für den Tipp!

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  • Hatte gestern das Vergnügen mit einem Außendienstmitarbeiter eines großen Herstellers für Verbindungselemente zu reden. Dabei ist mir sein Surface Pro aufgefallen. Beim letzten Besuch hatte er noch ein iPad. Der ganze Konzern ist auf die Surface Geräte umgestiegen und eine Aussage des Mitarbeiters war: "Ich möchte nicht wieder zurück müssen."
    Irgend etwas macht Microsoft da völlig richtig.

    • Microsoft muss das Surface Go mit dickem ARM bringen. Mir gefällt es jetzt schon sehr, die Akkulaufzeit ist aber klare Achillesferse.

  • Ich finde allgemein die iPad Pro's ( das neue und die alten) zu teuer für das was sie bieten. Ich nutze momentan ein Apple iPad 2017, ein Surface Pro 4 seit Februar 2016 und auch seit Februar 2018 ein Surface Pro 2017. Wenn es um Youtube schauen und E-Mail schreiben geht, mach ich das auf dem iPad ! Dokumente bearbeiten, PDF's erstellen, im Internet surfen und Videobearbeitung mach ich auf den beiden Surface Pro Geräten. ( Kann mir diese Aufgaben auf dem iPad gar nicht vorstellen!!)

      • Antwort: Ich nutze ja mytube, aber nur zwischendurch ( da mir die offizielle Youtube App für ios besser gefällt )!
        Da ich nicht gerade viele E-Mails schreibe, aber auch eine iCloud E-Mail Adresse habe mach ich das ganze auf dem iPad!

  • Diese Seitenhiebe sind vollkommen normal in der Branche und werden schlicht von jedem Hersteller genutzt. Mich hat eher gewundert, dass er dieses jahr nicht in Richtung von Google ging, da jene weit mehr Angriffsfläche 2018 boten.
    Zu den Ipads muss ich sagen, dass sie mir extremst gut gefallen. Gerade die öffnung hin zu USB C (T3) und dem ausgebrauten Speichersystem, könnten sie für mich recht bald wirklich einen mobilen Mac ersetzen. Das sieht man letztlich auch, wie Photoshop auf der Hands-On anschließend lief. Das war alles butterweich, selbst beim schnellen zoomen.
    Noch sind die neuen Ipads nicht stark genug mein 12,9er 2017 zu ersetzen, aber es geht in die richtige Richtung.

    • Du bist schon wirklich ein Fanboy, Shyntaru :D Meiner Meinung nach war die Bedienung von Photoshop ziemlich fummelig. Achte bei der Präsi mal darauf, wie oft der Tester die Werkzeuge mit seinem Pencil antippen muss....

      Das neue iPad Pro richtet sich genauso an Apple-User wie auch das Alte. Hier wird Apple in Zukunft vor allem Macnutzer abgreifen/kannibalisieren.

      • Natürlich bin ich das, das wissen wir alle 😁
        Und ja, die Bedienung war hier und da noch etwas klein klein, was das Update am 8.11 lösen wird. Das ganze ist noch nicht vollkommen auf IOS angelegt und war hier noch reines Anschauungsmaterial.
        Allgemein fand ich die Geräte sehr hübsch, vll etwas Retro und die allgemeine Systemleistung natürlich über jeden Zweifel erhaben. Sie fassen sich gut an und sind nun ne Ecke dünner und leichter als zuvor.
        Ob sie nun für Mac User wirklich so sinnvoll sind oder wie in meinem Falle nur als Ergänzung dienen, will ich nicht sagen. Noch fehlt ihnen die eine oder andere Funktion um einen Mac wirklich zu ersetzen. Dazu kommen die Preise, welche wirklich nun in den Pro Regionen spielen und ne ganze Ecke zu hoch angesetzt sind.... Weiß nicht so recht ob das wirklich sinnvoll war/ist.
        Dazu gab es ja nun noch die neuen Mac mini, was mich gefreut hat und das Air, welches ich schlicht nicht verstehe und keine Ahnung habe für wenn es nun gedacht ist.....

        • Peace :D Aber ernstgemeinte Frage: Du als Apple Connaisseur weisst selbst nicht genau wohin du mit zwei der drei vorgestellten Produkte hinsollst - was sagt uns das über Apples derzeitige Produktstrategie?

          • Der MacMini hat schon seinen Nutzen, das verstehe ich durchaus. Sei es nun als günstiger Einstiegs Mac oder eben für Server Strukturen.
            Das Air ist eben sehr unnötig und für meine Begriffe eher ein Fanservice. Man hat als mobiles Gerät das 12er und für den Preis des Airs bekommt man im Gegenzug auch schon ein 13er Pro. Es passt einfach nicht in die Produktlinie, welche ich eigentlich gut strukturiert finde.
            Der eigentliche Fehler jedoch war, es auf dem Oktober Event zu präsentieren. Man kann kein Air zeigen und 30 min später das iPad Pro, welches ja eigentlich die kleinen MacBooks ersetzen soll.
            Ich habe aktuell das Gefühl, dass die kleinen Mac Modelle als Übergang dienen für IOS 13. Mojave hat ja bereits die kompletten IOS Kits inklusive und IOS 13 soll jene ja nun komplett verbinden. Würde auch hinkommen, wenn man jene mit der nächsten großen Iphone Nummer raushaut (dieses Jahr war ja, wie wir wissen nur ein klassisches S Update). Dann hoffentlich auch jenes mit USB C.
            Ich denke Apples Zukunft geht zumindest für den Consumer komplett weg von x86 und hin zu ihren ARM Geräten. Sei es nun Videoschnitt, Bildbearbeitung oder der ganze alltägliche Stuff, so ist dies jetzt schon locker auf den iPad Pro machbar und für alles weitere hat man dann eben die Mac Pro Modelle.

  • So ich muss hier auch nen kurzen Kommentar los werden. Habe seit kurzem ein iPad 2018 mit Apple Pencil. Das Ding ist für den Preis ein spitzen Tablet. Da kann Android kaum mithalten. Auch ein Windows Tablet macht da zum Teil nicht so viel Spaß. ABER, es kommt auf das Einsatzgebiet drauf an. Das iPad ist zum auf der Couch lümmeln, mal ein Video anschauen, Surfen... Das macht mit der Touch Bedienung im Browser richtig Spaß und auf meinem 12 " Acer Switch kommt da bei Windows nicht so viel Freude auf. Geht es aber um produktives Arbeiten, haben die Windows Geräte die Nase hier für mich ganz klar vorne. Leider finde ich eben die Bedienung beim auf der Couch lümmeln nicht so gut. Da müsste man einfach in manchen Apps nachbessern. Die sollten da zum Teil noch mehr auf ein Tablet ausgelegt sein.

    • Ich nutze auch ein 2018er mit Stift. Das Problem am iPad ist die Beschränktheit durch das System. Mein Tab S4 von Samsung kann ich als Desktop am externen Monitor nutzen, ich kann per Miracast den Bildschirm spiegeln, eine Maus anschließen und habe einen richtigen Dateimanager der auf (fast) alles im System zugreifen kann.
      Schade ist auch, dass die WiFi Version des iPads (die ich nutze) kein GPS integriert hat. So ist offline Navigation in vielen Fällen unbrauchbar.

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veröffentlicht von
Leonard Klint

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