5G: Alles, was du darüber wissen musst

5G ist die neueste Generation der drahtlosen Kommunikation und soll das Internet revolutionieren: Nicht nur soll die Internetnutzung für Verbraucher deutlich beschleunigt werden, sondern insbesondere auch die Digitalisierung in Deutschland massiv vorantreiben. Selbstfahrende Fahrzeuge, Virtual Reality und Drohnen sind nur einige wenige Technologien die künftig auf die fünfte Generation des Mobilfunks angewiesen sein werden.

Wie schnell ist 5G überhaupt?

5G ist bis zu 100-mal schneller als das LTE. Downloads mit einer Geschwindigkeit von 10 Gigabit pro Sekunde sind so in Theorie möglich — doch ganz so hohe Downloadraten werden für den alltäglichen Gebrauch nicht genutzt. Ähnlich wie die sehr niedrigen Latenzzeit von bis zu lediglich einer Millisekunde sind diese Änderungen vor allem für die Industrie interessant: Im Internet der Dinge werden unglaubliche Mengen an Daten durch Datenlogger erfasst und ausgewertet werden — damit die Kommunikation unproblematisch in Echtzeit ablaufen kann ist daher diese neue Technik nötig.

Doch was verändert sich mit 5G eigentlich?

In vielen Metropolregionen erlebt man bereits, dass es zu Stoßzeiten manchmal dazu kommen kann, dass das Internet langsamer wird. Das 5G-Mobilnetz wird es deutlich mehr Leuten erlauben, das Netz gleichzeitig zu nutzen — ohne Geschwindigkeitsverlust. Doch nicht nur das: Die Latenzzeit wird so weit sinken, dass eine Echtzeit-Kommunikation zwischen Geräten möglich ist. Dies wird komplett neue Möglichkeiten im Internet der Dinge ermöglichen und auch das Konzept der „Smart Cities“ kann so weiter vorangetrieben werden. Autos werden in Zukunft autonom fahren können, durch 5G wird eine nahtlose Kommunikation etwa zwischen Autos und Ampeln möglich. Da dieses System allerdings deutlich reibungsloser funktionieren muss als die private Nutzung auf dem eigenen Smartphone wird es drei unterschiedliche, anwendungsspezifische Netze geben.

Wie weit ist 5G in Deutschland?

Nachdem die 5G-Frequenzauktion mehrmals verschoben wurde, konnten am 19. März 2019 endlich vier Anbieter um die Frequenzspektren bieten. Dabei müssen diese jedoch bestimmten Rahmenbedingungen folgen — beispielsweise müssen bis Ende 2022 Schienenwege, die mehr als 2000 Fahrgäste pro Tag befördern, mit mindestens 100 Mbit/s versorgt werden und bis Ende 2022 müssen mindestens 98% der Haushalte je Bundesland mit mindestens 100 Mbit/s vernetzt sein.

Diese Vorgaben lassen sich glücklicherweise jedoch noch mit 4G erfüllen — so wird sichergestellt, dass nicht nur die neueste 5G Technik vorhanden ist, sondern auch etwaige Funklöcher endlich geschlossen werden können.

In Deutschland gibt es bisher 2 Anbieter, die bereits 5G Verträge anbieten: Vodafone und Telekom. Das Angebot von Vodafone ging im Juli 2019 an den Start, bis Ende 2020 sollen 10 Millionen Verbraucher den Service nutzen können.

Seit August 2019 ist das 5G-Netz der Telekom am Start. Das Ziel bis Ende 2020 lautet: 5G in 20 großen deutschen Städten zur Verfügung zu stellen.

O2 Telefónica und 1&1 Drillisch wollen beide im ersten Quartal 2020 ihre Netze starten, doch bisher halten sich beide sehr bedeckt und nennen kein definitives Startdatum.

Bis weitere Anbieter 5G-Optionen anbieten wird es vermutlich noch dauern. Die Netzprovider lassen sich häufig viel Zeit bis sie Verträge mit Drittanbietern unterzeichnen.

Sind alle Handys 5G fähig?

Nein, Kunden, die den neuen Mobilfunkstandard nutzen wollen, werden sich ein neues, 5G-fähiges Smartphone kaufen müssen. Bisher gibt es Angebote von Samsung, Huawei, Xiaomi, LG und Oppo. Apple und Microsoft haben beide noch keine 5G-fähigen-Smartphones veröffentlicht. Für das Surface Duo ist prinzipiell eine 5G-Version geplant. Microsofts Aussagen, ob schon die erste Gerätegeneration dieses Jahr 5G standardmässig unterstützen wird, sind allerdings schwammig.

Fazit:

Obwohl uns 5G insbesondere im Bereich IoT viele neue Möglichkeiten eröffnen wird, steckt der neue Mobilfunkstandard noch in den Kinderschuhen. Bis das Netz ernsthaft von Verbrauchern und der Industrie genutzt werden kann, wird noch einige Zeit verstreichen. Doch die Weichen für den Mobilfunkstandard der Zukunft sind gestellt.