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Zwei Big Mac und ‘ne Cola – Amazon zahlt für euren Browserverlauf

Geht das zu weit? Wer den Amazon Assistant installiert, hat nun die Möglichkeit der Firma den Browserverlauf offen zu legen – für zehn Euro! Ähnliches gab es auch schon bei Facebook, diese standen danach stark in der Kritik.

Wer die Facebook Research App installierte, dem zahlte Facebook 20 US-Dollar, um die Daten der Nutzer sammeln zu dürfen. Der Social-Media-Gigant stand heftig in der Kritik, da unter anderem Daten von minderjährigen enthalten waren.
Da der Aufstand immer größer wurde, brachte Facebook dann die neue App “Facebook Study“ heraus. Ab diesem Zeitpunkt wurden nur noch Erwachsene ausgeforscht.

Nun auch Amazon

Nun springt sogar der Versandriese auf diesen Zug auf. Amazon Kunden aus den USA und Europa sollen die Browser-Erweiterung installieren und dem Unternehmen den Internet-/Browserverlauf offenlegen.

Am Prime Day zahlte Amazon jedem, der diese Erweiterung installierte einen Einkaufsgutschein (natürlich von Amazon selbst). Dieser umfasste ganze zehn Euro und damit noch weniger als man damals von Facebook erhielt. Für die komplette Spionage des Internet-Verhaltens ist das dann wohl doch ein bisschen wenig (welche Summe wäre hier eigentlich angebracht?)

In Deutschland galt diese Aktion bis zum 21. Juli. Wer bis dahin den Assistant installiert hat, bekommt einen Rabatt über zehn Euro auf die nächste Bestellung, soweit diese über 25€ umfasst.

Sieben Millionen sind dabei

Amazon forscht circa sieben Millionen Kunden aus. Vermutlich werden diese Daten verwendet, um Marketing-Produkte und die individuelle Werbung zu verbessern. Nun erhält der Konzern also nicht nur die Informationen, welche aus den Amazon Einkäufen hervorgehen, sondern auch alle anderen Infos, welche man im Internet preis gibt.

Ein Amazon-Sprecher sagte der internationalen Nachrichten Agentur Reuters, dass bereits sieben Millionen Kunden den Amazon Assistant nutzen. Die Privatsphäre dieser Kunden will Amazon nach eigener Aussage respektieren. Im Artikel von Reuters heißt es: “Das Vertrauen der Kunden ist von größter Bedeutung”.

Angeblich soll es eine Möglichkeit geben, verschiedene Funktionen des Assistants zu deaktivieren, sodass Amazon die Daten nur tracken kann, wenn man dies bewusst aktiviert.
Außerdem werden nur Daten auf Seiten getrackt, welche der Konzern für sinnvoll hält. Welche das sein könnten verrät Amazon nicht.

Amazon Assistant ist nicht der einzige potentielle Schnüffler.
Sogenannte Pixel-Tracker nutzt Amazon bereits auf der eigenen Website, um das Kaufverhalten des Nutzers zu durchschauen. Mit Amazon Assistant soll dies noch umfangreicher und eben nicht nur auf der eigenen Seite geschehen.

Ein weiteres Mittel wird Alexa sein. Wie wir schon wissen, zeichnet Alexa Gespräche der Nutzer auf (offiziell aber nur nach Zuruf des Aktivierungswortes). Durch diese Funktion könnten weitere Daten und Infos gesammelt werden, die dem Unternehmen helfen, ihre Produkt-Palette auf die User anzupassen.

Das Tool ist selbstverständlich komplett freiwillig. Trotzdem hinterlässt die Aktion einen negativen Beigeschmack. Zyniker werden indes sagen, dass wir für die Spionage, die ohnehin passiert, jetzt wenigstens noch Geld bekommen.

Wie seht ihr die Sache? 

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  • Ein Wunder das man noch gefragt wird ob man ausspioniert werden darf. Wer so Geld geil ist das er zustimmt braucht sich nicht wundern. Habe den Amazon Assistent nicht installiert und bekomme jedes Mal wenn ich auf Amazon gehe eine Meldung das ich ihn installieren soll. Nix da der Verein kann mir wegbleiben.

  • Ich würde es auch nicht machen. Aber so kriegst wenigstens 10€ fürs aus geforscht werden. Sonst gibt's da ja nix 🤔. Nebenbei, kann ich den in Browser A installieren nutze aber Browser B?

  • Wenn man zwei Monate lang aktiv das Microsoft Rewards Programm benutzt, kommt man auch auf etwa zehn Euro. Und das Programm wird nicht für die Verbesserung der Microsoft Werbung eingesetzt (eher Werbung für Bing) (Die Werbung wird eh mit aktiver Nutzung automatisch Personalisiert. Und Microsoft ist eh vertrauenswürdiger als Facebook und Amazon. Und bei Bing könnte ich alle 2 Monate etwa 10€ erhalten. Und bei Bing kann ich, wenn ich will, alle gesammelten Daten im Anschluss löschen (und behalte meine Rewards). Wenn Facebook oder Amazon meine Daten hat, bringt mir Suchverlauf Löschen auch nichts mehr. Also wer unbedingt Geld fürs surfen bekommen will, sollte Bing nutzen. Da kann man wenigstens alle Daten im Anschluss löschen und beginnt mit der personalisierten Werbung wieder bei Null.

  • Schade, zu spät gesehen.
    Dafür hätte ich einen eigenen Browser installiert, der nur für Amazon genutzt wird. Ok 2 oder 3 andere Seiten müsste man dann doch auch mal anzurufen. Mir fallen das CIA.gov und NSA.gov ein NASA.gov und dann evtl. noch BND.de Das gibt ein nettes Profil. 🙂 Nur so kann man denen die A-Karte zeigen!

  • Meine Daten gehören mir. Und wem ich sie gebe, entscheide Ogi!
    Das heißt aber auch, dass wenn ich sie Amazon geben will, dass dies mein gutes Recht ist!
    Genauso wie es das Recht jedes einzelnen ist, das bestimmte Unternehmen eben keine Daten bekommen.
    Und für mich ist Amazon vertrauenswürdig, genauso wie Microsoft. Denn im Vergleich zu Google und Facebook handeln sie nicht mit den Daten, sondern nutzen sie nur für eigene Produkte und Angebote. Und (zufriedener) Kunde bin ich bei denen ja sowieso schon. Was sollte ich also gegen passend Angebote haben.

  • Warum überweisen solche Leute nicht am Anfang des Monats ihr Einkommen an Amazon. Amazon kennt ja dann ihre Einkaufsgewohnheiten, Vorlieben und Bedarf und versorgt dann solche Leute jeden Monat automatisch mit allen Lebensnotwendigen Artikeln für deren Alltag. Das wäre doch am einfachsten.

  • Mhh wird dann nur in dem entsprechenden Browser gesammelt? Ich mein ein zweiter Browser ist schnell installiert...

  • Sollen die 10€/Woche oder Monat machen und ich könnte es mir überlegen ... einmal n geschönten Browserverlauf und den Rest mache ich (wenn es nicht abgerufen wird) inkognito/privacy mode.
    Aber einmalig ist n Witz, die verdienen damit weit weit weit mehr als ich dafür bekomme.

  • Wer ü18 ist und offiziel geschäftsfähig ist.. Der soll selber entscheiden. Ich würde es nicht tun.

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gerbe

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