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YouTube: Freifahrtschein für Kinderpornografie?

Kinderpornografie ist eines dieser Themen, das niemanden kalt lässt. Entsprechend hoch ist das Explosionspotential, wenn einer riesigen Plattform wie YouTube vorgeworfen wird, aktiv zur Verbreitung von anzüglichem Material von Kindern beizutragen.

Genau das hat der YouTuber MattWhatItIs (MWII) nun getan. Und entsprechend groß fallen die Reaktionen auf dessen Videorant aus.

“YouTube promotet Kinderpornografie”

Der Vorwurf ist schnell erklärt: Auf YouTube gibt es viele Videos von Kindern. An sich ist das erstmal kein rechtliches Problem (obwohl ich es super daneben finde, wenn kleine Kinder schon YouTube-Kanäle haben und sich veräußern, aber das ist ein separates Thema).

Die Beispiele die MWII zeigt, geben aber schon Anlass zur Sorge. Kinder, die bei der Physiotherapie behandelt werden und im Video der Schambereich erahnt werden kann.

Oder die kleinen Brüste eines heranwachsenden Mädchens, die in einem Video deutlich im Fokus stehen. MWII zeigt eine ganze Reihe von Clips, die bedenklich sind.

YouTube muss Videos mit anzüglichem Charakter löschen

MWII kritisiert vor allem die Art und Weise wie YouTube mit solchen Videos umgeht. Eine Maßnahme ist beispielsweise, dass obszöne Kommentare automatisch gelöscht oder der ganze Kommentarbereich gesperrt wird, um die Kinder zu schützen.

MWII führt hier berechtigterweise an, wieso solche Videos überhaupt online bleiben. Sind eine Häufung von pädophilen Kommentaren nicht ein klarer Indikator dafür, dass ein solches Video nicht auf YouTube gehört?

Bleiben die Videos nämlich online, werden bei den Vorschlägen weitere Clips gezeigt, die ähnliche Inhalte bieten. Und diese Videos sind auch zur Monetarisierung durch Werbung freigegeben. MWII sieht hier ein systemisches Versagen der Plattform.

Ich stimme ihm da zu. Der Begriff “Kinderpornographie” ist in diesem Zusammenhang nicht korrekt, da keine Sexualakte dargestellt werden. Pädophile konsumieren aber häufig Material, das Mädchen und Jungen einfach in Unterwäsche oder Badesachen zeigt.

Die Toleranzgrenze für anzügliches Material muss ganz niedrig angesetzt werden, wenn Kinder im Spiel sind. Daher stimme ich der Argumentation von MWII zu.

Was sagt ihr zu der Sache? Muss YouTube diese Art Videos löschen oder macht die größte Videoplattform der Welt bereits einen guten Job?

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  • Schrecklich! Bin da ganz bei dir. YouTube muss unbedingt dagegen vorgehen, weil zu häufig die Altersgrenzen missachtet werden.

  • Ich sehe es etwas zwiespältig. Psychisch kranke Menschen dürfen nicht der Grund sein, wieso "normales" nicht mehr gezeigt werden darf.
    Sicher müssen Videos, die klar darauf abzielen gelöscht werden.
    Videos in denen nackte heranreifende Brüste von jungen Mädchen zu sehen sind oder wo der Schambereich, egal ob nackt (dann sowieso erst recht löschen) oder nicht, in den Fokus gerückt wird, müssen gelöscht werden. Ohne jede Diskussion!
    Aber Videos von Kindern in Badesachen am Strand oder im Schwimmbad? Wieso? Weil ein paar gestörte davon geil werden? Es werden auch Leute von Schuhen geil.
    Sicher, jetzt wollen mich einige steinigen.
    Der Vergleich ist zwar krass, trifft aber zu! Beides sind normal Alltagssituationen bzw. -gegenstände. „Der Typ“ darf ja auch an den Strand und sich dort Kinder anschauen. Auf YT soll es dann aber illegal sein? Und damit automatisch jeder ein Straftäter der Urlaubsvideos teilen oder die anderer anschauen will?
    Soll heißen: Sperren, löschen usw. ja, aber nur da, wo auch WIRKLICH etwas vorliegt. Und nicht gleich überreagieren und damit anderen mehr schaden, wo dabei keinem Kind geholfen wird!

    • Steinigen nein. Aber der Vergleich ist einfach, sorry, Schwachsinn. Das eine ist ein Gebrauchsgegenstand das andere ein Kind. Also ist es schon ein sehr großer Unterschied ob ich einen Rindsleder Mokkasin geil finde oder ich bei dem Anblick eines spärlich bekleideten Kindes sexuelle Gedanken und Gelüste bekomme. Einen Schuh kann ich f*** das Rind ist eh schon tot, da tue ich keinem weh. Bei einem Kind zerstört man eine Seele! Und es ist halt leider so das es bei den meisten auf lange Sicht nicht beim Anschauen bleibt.

      Und am Strand oder im Schwimmbad habe ich meine Kinder immer im Blick, sollte ich da bemerken das wer ein besonderes Interesse an den Tag legt werde ich entsprechend handeln. im Internet kann ich das nicht.

      • Du hast den Vergleich nicht verstanden. Es geht darum dass Schuhe, Kühe und plantschende Kinder völlig normale Sachen sind. Diese sollten dementsprechend auch nicht gelöscht werden. Hart abgrenzen muss man das natürlich von Kinderpornografie was man löschen und vor allem auch zurückverfolgen muss. (Im übrigen Respekt an die Ermittler, harter aber so wichtiger Job). Schwierig wird das bei Spannervideos und den Beispielen im Artikel. Im Zweifel lieber stets löschen.

        Jetzt etwas riskantes: Wenn ein Pädophiler sich auf harmlose Urlaubsvideos mit Kindern einen runterholt ist das unvergleichlich viel weniger schlimm als wenn er das bei Kinderpornografie macht oder gar selbst zum Täter wird. Klar ist das moralisch gesehen dennoch schlimm aber es kommt niemand wirklich zu schaden.

        Ich persönlich habe zwar (noch) keine Kinder würde aber nie etwas hochstellen. Auch nicht von meiner Nichte.

        • Doch ich habe den Vergleich und was Du damit sagen willst durchaus verstanden. Und ja planschende Kinder sind was völlig normales, sie gehören nur einfach nicht ins Internet. Ist es harmlos wenn ein Pädophiler sich auf Urlaubsvideo einen runterholt? Nein ist es nicht. Warum? Ich würde da mit einer Einstiegsdroge gleichsetzen. Grundsätzlich ist gegen ein bisschen Gras nichts einzuwenden (theoretisch versteht sich). Und für den Großteil bleibt es auch bei dem einen Joint. Für eine handvoll aber recht es eben nicht mehr, und diese wollen dann immer mehr.

          Und leider gibt es im Internet auch eine Menge krimineller die sich darauf spezialisiert haben genau diese Bilder etc. zu suchen um dann herauszufinden wo dieses Kind zur Schule oder in den Kindergarten geht. Und da man ja so besorgt um die Privatsphäre ist, aber alles auf FB postet ist es ein leichtes an diese Infos zu kommen. Klar ist das ein krasses Beispiel, aber eines dem durchaus eine reale Gefahr zugrunde liegt.

    • Ich frage mich was haben private Videos vom Sommerurlaub , vom Kind bei der Gymnastik, bei der Physiotherpahie im Netz zu suchen ? Rein gar nichts. Der Kreis jener, die es etwas angeht ( Familie), ist in der Regel sehr gering und kann über andere Medien angesprochen werden.

      Ich denke auch man sollte differenzieren, worum es sich bei einem Video dreht, bei einem Photo. Aber als Eltern/Teilet eines Bildes oder Videos habe ich die Pflicht mich zu vergewissern, ob es (gerade bei Kindern) im rechtlichen Rahmen bewegt.

      So sind sich Kinder nicht immer bewusst, was sie präsentieren oder wo die Schamgrenze ist.. Dafür sind wir Erwachsenen da...

      Nicht zuletzt gibt es auch inzwischen Rechtsptechungen in denen Eltern verurteilt wurden da sie (normale) Fotos ihrer Kinder auf Facebook. , Instagram und Co geteilt haben.Denn auch Kinder haben das Recht am eigenen Bild...

  • Kinderfotos und Videos haben meiner Meinung nach absolut gar nichts im WWW verloren. Egal ob YT oder FB. Wenn man die Bilder der letzten Kinderparty oder vom Badeurlaub mit Freunden un Verwandten teilen möchte gibt es genug andere Wege dies zu tun. Ich halte mich an das Motto "Zeigt euren Kindern die Welt, aber nicht der Welt eure Kinder".

  • Weg mit solchen Videos. Hab selbst 2 Töchter und möchte nicht irgendwann mal Videos von ihnen in dieser Art und Weise sehen. Oder das irgendwer sowas sieht. Dann seh ich rot.ganz klar, solche Videos gehören nicht in die Öffentlichkeit. Und YouTube ist nunmal für jeden zugänglich. Da darf es keine Grenze nach oben geben.

  • Youtube sollte nicht nur, sonder muss etwas dagegen unternehmen. Einer seits stellt sich mir die Frage warum macht Youtube nichts dagegen, dass ist klar, es geht ums Geld. Ich würde aber auch die andere Seite beachten. Wer stellt Videos mit solchen Szenen ins Netz? Der hat doch selber ein Problem. Wenn wir nur die Videos rausnehmen ohne etwas gegen die Ursache zu tun, dann ist doch der Mörder noch im Haus... Einem die Möglichkeit zu nehmen, etwas Derartiges hochzuladen ist zeitweise effektiv, aber der Mensch ist erfinderisch. Wenn hier abgeschreckt wird mit empfindlichen Strafen, wäre es eventuell effektiver. Ich habe selbst nur Nichten und Neffen, aber sowas gehört nicht ins Netz.

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veröffentlicht von
Leonard Klint

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