Gaming

[Xbox Game Review] Korgan

Auch wenn es kurz vor der E3 momentan etwas ruhiger um die Xbox One ist, gibt es heute wieder einen neuen Review für euch: Dieses Mal geht es um Korgan. Es gilt zu erwähnen, dass der Prolog kostenlos verfügbar ist – jede weitere Episode muss dann erworben werden. Der Entwickler Codestalkers, der im Großen und Ganzen ein Ein-Mann-Projekt ist, versucht das Genre des Dungeon-Crawlers auf der Xbox One durch einige neue Ideen zu beleben. Kann das Game diesem Anspruch gerecht werden? Ich habe es für euch intensiv getestet: Dies ist mein Review von Korgan.

Story

Die Story erinnert an andere Spiele des Genres: Vor langer Zeit fand ein Krieg zwischen Menschen statt, der eine magische Apokalypse und fast eine Auslöschung der menschlichen Rasse nach sich zog. Nun werden Menschen als minderwertig betrachtet, da sich selbst Orks, Kobolde und Goblins in höherem Ansehen befinden. Krogeth Kane, ein alter Hexenmeister, plant nun eine zweite Apokalypse, um die Menschheit wieder zu ihrem alten Glanz zurückzuführen.

Elorin Dragonsbane, Führer eines Ritterordens, möchte sich dem widersetzen und die Quelle der Apokalypse zerstören. Zu diesem Zweck entsendet er drei Mitglieder des Ordens: Korgan, Sedine und Meldie – dies sind die drei Charaktere, in deren Rolle der Spieler schlüpft.

Der Prolog von Korgan ist kostenlos verfügbar.

Gameplay

Auf den ersten Blick hebt sich Korgan nicht sehr stark von anderen Games des Genres ab: Der Spieler steuert einen von drei Charakteren durch verschiedene Dungeons, hat eine leichte, schwere und ultimative Attacke. Zudem kann mit jedem Levelaufstieg Skillpunkte verteilen und Gegenstände sammeln, die den Charakter verstärken. Auf den zweiten Blick jedoch wird ersichtlich, dass das Game doch ein Alleinstellungsmerkmal besitzt.

Es gibt insgesamt drei verschiedene Klassen: Einen Nahkämpfer, eine Fernkämpferin und eine Magierin. Der Spieler hat hier keine Auswahlmöglichkeit, da er alle drei steuert. So kann man mit dem Y-Button zwischen den drei Charakteren wechseln und deren verschiedene Fähigkeiten nutzen. Das ist aber nicht nur ein Gimmick: Es ergeben sich aus diesem Spielprinzip verschiedene Ansätze das Spiel anzugehen. So habe ich mich beispielsweise größtenteils auf die Kombination der Magierin und Fernkämpferin fokussiert. Dennoch war der Nahkämpfer in manchen Situationen um einiges besser geeignet. Dies ist ein sehr erfrischendes Spielprinzip, das den Hauptaspekt von Korgan darstellt und viel strategisches Geschick abverlangt.

Es sind einige Fallen zu entschärfen, da diese den Spieler sonst stark behindern können.

Die Charaktere werden getrennt voneinander betrachtet, was ich als sehr positiv empfunden habe. So teilen sie keine Gesundheitsanzeige, keine Ausrüstung und keine Skills. Wenn einer der Kämpfer beispielsweise verflucht ist, schadet dies auch nicht den anderen. Dennoch gibt es hier einen Haken: Wenn einer der Charaktere stirbt, heißt es zurück zum Anfang des Dungeons, auch wenn der bisherige Fortschritt erhalten bleibt: Es müssen immer alle drei Helden am Leben bleiben.

Das Game kann jedoch noch einiges verbessern: Zunächst stellt sich nach kurzer Zeit heraus, dass die Quests sich alle sehr ähneln – hier gibt es bedauerlicherweise zu wenig Abwechslung. Zudem ist das Spiel nicht sehr ausgeglichen, was die Klassen und ihre Angriffsfähigkeiten angeht. Es ist beispielsweise weitesgehend sinnfrei, die starken Angriffe des Kriegers zu nutzen, da seine leichten Angriffe weitaus mehr DPS besitzen – sie sind schneller und teilen pro Schlag um einiges stärker aus. Außerdem lässt das Spiel wenige Kombinationen mit den verschiedenen Charakteren zum Experimentieren zu, obwohl dies das Kaufargument des Games sein soll. In nahezu jeder Begegnung mit dem Gegner benötigt man das Einfrieren der Magierin, bevor man zu einer der anderen Figuren wechselt. Ich hätte mir hier etwas mehr Freiheit hinsichtlich der Kombinationen gewünscht. Der Grund hierfür ist wohl der hohe Schwierigkeitsgrad.

Das Fähigkeitenmenü in Korgan ist sehr übersichtlich gehalten.

Schwierigkeitsgrad

Das Spiel hat eine unheimlich hohe Schwierigkeitsstufe: Auch wenn man durch Ausrüstung und Hochleveln merklich stärker wird, sieht man dem Tod sehr häufig ins Auge. Beispielsweise habe ich den ersten Hauptquest des Prologs abgeschlossen – zumindest dachte ich das: Nach dem Erfüllen der Quest wurde prompt ein zweiter hinzugefügt. Dieser gab mir die Aufgabe fünf Portale zu zerstören. Das klang simpel, war es aber nicht: Die Portale hatten sehr hohe Gesundheit und brauchten eine Menge Zeit zerstört zu werden, aber die Gegner rundherum wurden stets neu generiert. Es war unmöglich alle Gegner zu töten, da immer wieder neue erschienen und somit kaum Zeit blieb, um das Portal zu schädigen.

In Korgan gibt es stets neue Items zu finden.

Ich habe also prompt meine Taktik geändert: Mit der Magierin habe ich alle Gegner eingefroren und schnell den Charakter gewechselt, um das Portal zu zerstören. Sobald sich die Gegner wieder bewegten, ging alles von vorne los. Es hat eine Weile gedauert, aber mit dieser Taktik war es machbar. Ich bezweifle fast, dass es eine andere Möglichkeit gibt, die Quest abzuschließen.

Es wird offensichtlich, dass der Schwierigkeitsgrad durch Anpassen der Taktik bezwungen werden kann, jedoch hätte man hier noch etwas großzügiger sein können. Dennoch habe ich nie das Gefühl gehabt, dass das Spiel je unfair war. Es hat nur den Spieler sehr zu bestimmten Taktiken gezwungen – so gab es meiner Ansicht nach leider wenig Spielraum zum erfolgreichen Experimentieren.

Das Inventar ist leider etwas unübersichtlich gehalten.

Coop-Modus

Der Bereich, in dem Korgan wirklich sein Potential ausschöpft, ist der Coop-Modus: Bis zu drei Spieler können in drei Spielmodi gemeinsam spielen. So gibt es einen PvP-Modus, in dem sie sich messen können, einen Survival-Modus, in dem es gilt so lange wie möglich gegen Wellen von Monstern auszuhalten sowie einen Modus, in dem man einzelne Dungeons der Kampagne durchspielen kann. Der Mehrspieler-Modus des Games ist definitiv kompetent.

Es gab zum Testzeitpunkt noch nicht genug Online-Spieler, aber ich hatte das Vergnügen mit dem Entwickler selbst einen Dungeon gemeinsam zu bezwingen. Um ein Spiel zu beginnen, kann man sich entweder online mit anderen Spielern verbinden lassen oder Freunde ins Spiel einladen. Jeder der Spieler wählt eine Figur – damit kann man lediglich diese spielen und während des Spiels nicht wechseln.

Korgan bietet drei verschiedene Mehrspieler-Modi.

Die Performance hat nicht unter dem Mehrspielermodus gelitten – alles lief flüssig wie bereits im Einzelspieler-Modus. Zudem können alle Quests gemeinsam erledigt werden und auch die von den Gegnern erbeuteten Items werden geteilt: So kann jeder Spieler seine Belohnungen erhalten und man muss sich in der Hinsicht nicht absprechen oder sogar streiten. Was den Mehrspieler-Modus allerdings noch potenter gemacht hätte, wäre ein Couch-Coop-Modus gewesen. Damit hätte sich Korgan noch mehr von der Konkurrenz absetzen können.

Performance

Während meines Tests habe ich keine Framerate-Drops wahrgenommen: Das Spiel lief durchgehend flüssig. Auch das Aufrufen des Guides stellte kein Problem dar – das Aufnehmen von Videos und Screenshots verlief somit reibungslos. Interessant ist, dass die Musik des Spiels nicht unterbricht, wenn der Guide aufgerufen wird. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich so etwas in einem Spiel je erlebt habe. Auch Bugs oder Glitches habe ich keine feststellen können.

Ein Highlight in Korgan sind die herausfordernden Bosskämpfe.

Mein Urteil

Korgan ist ein kurioses Spiel. Wenn man die erste Stunde gespielt hat, sieht man nicht mehr viel Unbekanntes – bis auf wechselnde Gegner und eine neue Gegend pro Episode. Auch die Quests variieren leider zu wenig. Es bleibt zu hoffen, dass Korgan dies in zukünftigen Episoden optimieren kann. Zudem ist der Schwierigkeitsgrad sehr hoch und führt gelegentlich zu frustrierenden Momenten. Dennoch macht es immer wieder Spaß, in das Spiel hineinzutauchen. Vielleicht liegt es an den Erfolgsmomenten, wenn schwierige Quests doch geschafft werden. Womöglich ist ein weiterer Grund die ständige Belohnung mit neuen Fähigkeiten und Ausrüstungsgegenständen. Irgendetwas Undefinierbares im Gameplay gleicht die negativen Punkte definitiv wieder aus.

Die Gegenden in Korgan sind relativ facettenreich.

Eine Kaufempfehlung kann ich nur solchen Gamern geben, die sich nicht von einem hohen Schwierigkeitsgrad einschüchtern lassen, auf eine Herausforderung stehen und gerne neue Konzepte ausprobieren. Alle anderen werden sich mit Korgan etwas schwertun. Jedoch war ich anfangs etwas skeptisch und werde mir vermutlich nun auch die anderen Episoden zulegen, sobald sie erscheinen. Es gilt zu beachten, dass man nicht viel zu verlieren hat, da der Prolog kostenlos ist – so könnt ihr euch selbst ein Bild von dem Spiel machen. Der Entwickler arbeitet zudem weiterhin an Optimierungen: In einem Gespräch hat er mir mitgeteilt, dass bereits in den nächsten Wochen ein erster Optimierungspatch erscheint. Ich bin sehr gespannt, wohin Korgan die Reise noch führt.

Mein Review basiert auf einem Code, der mir von Codestalkers für diesen Zweck zur Verfügung gestellt wurde.

Hat euch mein Review Lust auf das Spiel gemacht? Ich freue mich auf eure Kommentare!

Entwickler: codestalkers
Preis: Kostenlos

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  • Meine One-S ist auf AT gestellt und da kann ich es leider nicht im Store finden :/

    • Das ist seltsam...hast du deine Xbox One mal auf Deutschland umgestellt? Das sollte funktionieren.

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veröffentlicht von
sirthecos

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