Windows 10

Windows 10 KB4023814: Microsoft wird “Zwangsupdate” vorgeworfen

Die meisten von euch kennen den Windows 10 Update Assistant. Wenn eine neue Version des Betriebssystems freigegeben wird, aktuell ist es die 1809, könnt ihr auf die Microsoft Webseite gehen und den Update Assitant herunterladen, der euer System auf die neueste Version aktualisiert.

Microsoft wird “Zwangsupdate” vorgeworfen

Wie die Seite Askwoody (via MSPU) berichtet, bringt das Update mit der Bezeichnung KB4023814 den Update Assistant automatisch auf euren Rechner. Dieses am 24. Dezember ausgelieferte Update, schlägt mittels Popup eine Aktualisierung des Systems vor, wenn Version 1809 noch nicht installiert ist.

Das normale Popup-Fenster für den Windows 10 Update Assistant

Wenn Sie derzeit Windows 10 Version 1507, Version 1511, Version 1607, Version 1703 oder Version 1709 verwenden, erkennt Ihr Computer den Windows 10 Update Assistenten automatisch. Sie erhalten eine Benachrichtigung, die besagt, dass auf Ihrem Gerät die neuesten Sicherheitsupdates installiert sein müssen, wonach dann der Versuch eines Updates unternommen wird.

Askwoody erhebt nun den Vorwurf, dass Microsoft mit diesem Prozess ein Update seitens des Nutzers erzwingen will und ist darüber stark empört.

Vor dem Hintergrund der schwachen Marktdurchdringung von Windows 10 Version 1809 (siehe aktuelle Statistik), hat dieses Verfahren natürlich ein gewisses Geschmäckle. Der aufpoppende Update Assistant umgeht offenbar auch die Einstellungen des Nutzers, wenn dieser keine neuen Updates wünscht.

Ein wenig Nüchternheit

Allerdings sollte man die Sache auch mit etwas Nüchternheit betrachten. Für die allermeisten Nutzer ist ein Update auf die aktuellste Version von Windows 10 ratsam. All jene, die explizite Gründe zur Verwendung einer älteren Version haben, werden sich von einem Popup nicht verunsichern lassen. Hier handelt es sich doch meist um erfahrene Nutzer. Der Vorwurf eines “Zwangsupdate” ist so gesehen falsch, denn die Aktualisierung muss bestätigt werden.

Wir dürfen dies auch nicht mit den Methoden gleichsetzen, die Microsoft während des Übergangs von Windows 7 (8.1) auf Windows 10 angewandt hat. Auch da erschien in der rechten Ecke der Taskleiste eine solch hartnäckige Updatebenachrichtigung. Microsoft hatte in diesem Fall aber ein sehr viel größeres wirtschaftliches Interesse die Menschen so schnell wie möglich von alten Windowsversionen wegzubewegen (Store pushen, UWP pushen, etc.). In der neusten Implementation geht es ja nur um Versionssprünge innerhalb von Windows 10.

Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass man Nutzer nicht mit Updatebenachrichtigungen bombardieren und dessen Mündigkeit nicht ständig infrage stellen sollte. Aber man muss die Kirche auch mal im Dorf lassen: Das Popup hilft vor allem unerfahreneren Nutzern dabei ein aktuelles und sicheres Windows 10 zu haben. Alle Profis klicken es einfach weg.

Eure Meinung?

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  • Genau, Profis klicken es weg. Haben dazu meist auch gute Gründe. Es ist doch Jedem selbst überlassen, ob er Updates einspielt oder nicht. Schlimmer fände ich das Gegenteil: Wenn Updates, vor allem Sicherheitsupdates, verzögert veröffentlicht würden. Wie gross ist doch das Geschrei, wenn mal wieder eine "Zero-Day-Lücke" bekannt gemacht wird.

    • Die meisten Profis sind auf den neuesten Versionen. Nur wenige nutzen Systeme, wo neuere Versionen Probleme machen. Und wenn doch, sind Profis auch schnell daran, diese Probleme zu beseitigen.
      Nicht vergessen, hier geht es nur um die Profis im Bereich der Endkunden, nicht um Geschäftskunden!

      Gerade die unwissende Masse der DAUs klickt so eine Meldung ständig weg, da sie kein Bewusstsein für Systemsicherheit haben. Sie sehen nur das nervige Update, welches erst laden muss und damit das eh schon langsame Internet weiter ausbremst. Und dann die lange Installation, wo man nichts machen kann. Und am Ende sind einige gewohnte Sachen wieder anders.
      Der DAU ist einfach nur genervt und klickt es daher zu 90% erst mal weg, wenn man ihm die Wahl lässt.
      Darunter leiden müssen aber wieder alle, da so weiterhin massig unsichere Systeme auf der Welt existieren und so erst der Schaffung von Bot Netzwerken und Co. die Tür öffnen.

  • Oh Mann, gibt's keine Updates wird gemeckert, macht man es auf freiwilliger Basis wird gemeckert, macht man Updates zur Pflicht (Sicherheitsupdates) wird gemeckert...

    Gibts eigentlich einen Zustand in dem nicht gemeckert wird?

    • Ja, wenn Apple wieder etwas vergeigt dann kommen die Apple-Jünger und stellen es als gut und toll dar, egal wie absurd die Ausrede ist. Mir kommt es echt manches mal so vor, als ob alles, was Microsoft macht, erst mal schlecht und alles, was Apple macht, erst mal gut ist. Und manches mal greife ich mir auch einfach nur noch an die Stirn.

      • Na ja Apple ist momentan auf dem absteigenden Ast, denen laufen gerade in Scharen die Jünger weg. Sind wohl aufgewacht. Aber in Deiner Aussage geb ich Dir vollkommen Recht.

        • Aufgewacht weniger. Ich kenne so einige Anhänger, die bisher immer das neuste iPhone an Tag 1 haben mussten. Doch nun übersteigen die Preise der neuen iPhones auch langsam die Schmerzgrenzen der Besserverdiener. Selbst im Vertrag kaum noch vernünftig zu bezahlen, vor allem wenn es im Haushalt dann gleich mehrere davon gibt. Vater, Mutter, 2 Kinder... sind mindestens 250-350 € im Monat für Verträge und das sind dann schon die günstigeren!
          Das muss man mit 1-2 einfachen Gehältern erst mal gestemmt bekommen. Da fällt dann bei jedem fast automatisch der Jahresurlaub, sowie weitere (größere) Geschenke zu Geburtstagen und Weihnachten flach.
          Hab denen dafür immer den Vogel gezeigt. Und die mich als unwissend abgetan. Jetzt, Jahre später, sehen sie es auf einmal genauso. Ich find es lustig (ist ja nicht mein Geld gewesen) ^^

          Aber die sind halt nicht "aufgewacht". Sie halten Apple immer noch für das pure Göttliche, können/wollen es aber nicht mehr bezahlen. Wenn es wieder günstiger werden würde, würden sie ohne nachzudenken wieder zu Apple zurück kriechen.

  • Klar mögen die Methoden fragwürdig sein, aber in Firmen u. Rechenzentren funktioniert sowas nicht u. in unserem Hause läuft 1703, also 15063 vom Rechenzentrum freigegeben. Privat hatte ich nach knapp 1 Jahr noch gerade innerhalb des Gratis-Upgrades von W7 Professional auf W10 Pro gewechselt u. da am 03.10.18 problemlos 1809 = 17763 installiert, aktuell 195... Einen 2. Rechner hab ich privat neu aufgesetzt, nachdem Upgrade 1709 Blue Screen zeigte! Nun aber: Alles bestens auf beiden Rechnern..., Firmen haben oft größere Probleme... Privatleute weniger, oder? Ein aktuelles System schadet nie... Guten Rutsch!

  • Seh ich nicht anders. Es ist ein popup wo alles steht und man am Ende entscheiden kann. Und wer lesen kann ist klar im Vorteil. Glaub manchmal denken die dass der Normale PC Nutzer einfach dumm ist. Aber man kann es auch nie allen recht machen, ist auch wieder richtig. Oder man kann sich auch über jeden Schei.. gedanken machen bzw. aufregen,wenn man sonst nix zu tun hat...

  • Vielleicht verstehen manche nicht, dass das kein Popup von Google ist bei dem man nur auf Zustimmen klicken kann. 😉

  • Das ist offenbar an den Ottonormal-Nutzer gerichtet, der nicht in der BILD liest, dass er mal bei Windows auf Update klicken sollte. Bisschen Information aufs Auge drücken, dass man mit einer veralteten Version unterwegs ist, sollte nicht als Nachteil angesehen werden.

  • "Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass man Nutzer nicht mit Updatebenachrichtigungen bombardieren und dessen Mündigkeit nicht ständig infrage stellen sollte"
    Wenn die Nutzer von Windows von 1995 bis heute eines bewiesen haben, dann dass sie in der Masse auf GAR KEINEN FALL MÜNDIG sind, wenn es um Updates geht!
    Schimpansen nach nem Schlaganfall würden sich mehr Gedanken über ein Update machen, als es 99% aller Windows Nutzer tun!

    Ich bin daher der Meinung, dass die "Zwangsupdates" unter Home noch gar nicht weit genug gehen. Hier sollten man maximal immer nur auf der vorherigen Version bleiben dürfen.
    Beispiel: Aktuell ist 1809, darauf sollte jeder geupdatet werden. Bei denen, wo es nicht möglich ist, z.B. wegen veralteter Treiber etc., sollte 1803 drauf bleiben können. Aber nur durch eine automatische Prüfung und nicht durch die Wahl des Users. Sobald der 19H1 kommt, muss dann ein Update auf 1809 erzwungen werden. Im Notfall muss durch Windows dann inkompatible Software deinstalliert und inkompatible Treiber ersetzt werden.

    Sofern dann auch wieder Probleme mit 19H1 bestehen, bleibt der User auf 1809. Sollten die Probleme damit durch das Zwangsupdate auf 1809 behoben sein, ist nach spätestens 2 Monaten auch das Update auf 19H1 durchzuführen.

    User, die man als mündig bezeichnen kann, in der Regel Power User/Enthusiasten und Profis, die dieses Verhalten nicht wollen, sollen zu Windows 10 PRO greifen. Hier hat man auch jetzt schon viele Möglichkeiten, Updates und Upgrades auszusetzen bzw. aufzuschieben. Diese Möglichkeiten sollten auch erhalten bleiben.

    Aber die Masse an Flachflöten da draußen, die in dem Bereich alles andere als mündig sind, sollten einfach keine Mitsprache bei dem Thema haben. Es interessiert sie am Ende ja eh nicht und es dürfte dadurch auch kaum zu realen Problemen kommen. Für den Fall das doch, gibt es ja den Support.

  • Zuhause läuft bei mir auch alles auf 1809. Habe letztens mein neues Surface Laptop 2 aktualisiert, kam prompt ein Bluescreen. Na egal, bin Profi und habs hinbekommen. In der Firma sind wir da vorsichtiger und der Windows-Normal-User wird sowieso von der mangelnden Windows Update Qualität gelesen haben. Die letzten Update-Eskapaden von Microsoft hinterlassen halt ihre Spuren. Datenverlust und Bluescreens bei Windows-Usern macht keinen Spass. Hier ist dringend die Wiederherstellung von Vertrauen seitens MS gefragt. Also liebe MS Entwicklung: macht mal euren Job vernünftig, dann meckert auch keiner.

  • Halle,
    heute wurde bei mir automatisch das Update "kb4023814" installiert und seitdem funktioniert der Touchscreen meines Lenovo Yoga Notebooks nicht mehr. Das Problem ist, dass dieses Update nicht unter "installierte Updates" erscheint und sich somit nicht entfernen lässt. Weiß jemand Rat? Habe bereits den SIO- und ACPI-Treiber neuinstalliert, half aber leider nichts.
    Außerdem ist es ziemlich mies, dass Updates automatisch installiert werden, zumal wir nur begrenztes Datenvolumen haben, welches hier sehr teuer ist (leben in Südamerika und pendelt zwischen drei Ländern). Ich kann mich auch nach drei Jahren nicht mit Windows 10 anfreunden.

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veröffentlicht von
Leonard Klint

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