Die Arbeitswelt verändert sich schon länger. Die Veränderungen in den letzten zehn bis 20 Jahren sind gravierend. Das aktuelle Berufsleben zeichnet sich durch Digitalisierung aus. Die Entwicklungen gehen immer schneller und jedes Jahr entstehen neue Trends. Die einzige Konstante in diesem ständigen Fluss ist die Veränderung. Megatrends entstehen rasend schnell und verschwinden häufig auch genauso schnell wieder von der Bildfläche. Clubhouse war so ein Trend. Monatelang war der Begriff in aller Munde, jeder wollte live in digitalen Räumen mit Publikum diskutieren. Die Innovation hatte nur wenige Monate Bestand. Heute kann sich kaum noch jemand daran erinnern. Der nächste große Trend war so schnell verschwunden, wie er aufgekommen war.
Virtual Reality verändert Personalauswahlverfahren
Sehr innovativ geht das Unternehmen MGM Resorts bei neuen Mitarbeitern vor. Das Casino- und Handelsunternehmen hat eine hohe Fluktuation. Es wird immer schwieriger passende Bewerber zu finden, die dann auch im Unternehmen bleiben wollen. Deshalb beschreitet das Unternehmen jetzt ganz neue Wege. Mithilfe von VR können Bewerber jetzt den neuen Job unverbindlich ausprobieren und sich erst danach entscheiden, ob das etwas für sie ist. Die Arbeitssuchenden können damit sehen, ob der neue Job ihren Erwartungen entspricht. MGM Resorts ist ein Casino- und Hotelunternehmen. In einigen Bereichen ist es schwierig, die Arbeit treffend in Worten zu beschreiben, auch erklärende Videos geben nicht immer die ganze Realität wieder. Das Unternehmen stellt den Arbeitsämtern VR-Headsets zur Verfügung. Damit können die Bewerber den Job richtig erleben.
Was noch einen Schritt weiter geht, in der gleichen Branche, sind Live Casinos, die VR nutzen. Aktuell gibt es schon einige wenige Anbieter, die kommerzielle VR-Casinos betreiben, weiter verbreitet sind aber bislang noch Casinos, die in VR-Umgebungen wie Decentraland eingerichtet wurden. Die Entwicklung ist aber eindeutig – früher oder später wird es eine Vielzahl an Virtual Reality basierten Live-Casinos geben, womit natürlich auch Live-Dealer einher gehen, die direkt in der VR-Welt mit den Spielern interagieren. Bald wird es also auch die Möglichkeit geben, von zuhause aus als Blackjack-Dealer direkt in einem Bonus Casino ohne Einzahlung zu arbeiten und so direkt wie noch nie zuvor mit den Spielern in Verbindung zu treten.
Der landesweit sich immer weiter ausbreitende Fachkräftemangel trägt dazu bei, dass Unternehmen bei der Suche nach neuen Mitarbeitern neue Wege gehen. Sowohl in der Hotel- wie auch in Casinobranche ist die Fluktuation sehr hoch. Das Unternehmen will die VR-Technologie in Arbeitsvermittlungszentren, auf Karrieremessen und auch in Schulungen verwenden.
Schwierige Arbeit im Gastgewerbe
Die Fluktuation im Gastgewerbe ist hoch, was teilweise auch an den Kunden liegt. Unhöfliche Kunden, schwierige Gäste machen den Mitarbeitern in Hotellerie und Gastgewerbe das Leben schwer. Mithilfe Von VR-Technologie bereitet MGM seine Mitarbeiter auf solche Situationen vor. Dafür gibt es extra ein Lehrmodul für „schwierige Gästeinteraktionen“. Sicherlich gibt es Bewerber, die sich trotz der guten Vorbereitung mit VR gegen einen Job in der Branche entscheiden. Doch die, die sich dafür entscheiden, sind bestens auch für schwierige Situationen gewappnet und werfen so schnell nicht das Handtuch.
Oft ist es in der Branche so, dass Bewerber keine Vorstellung davon haben, wie schwierig die Arbeit manchmal sein kann. MGM hat bei den neusten Casinoeröffnungen VR-Technologie für die Mitarbeiterauswahl und -vorbereitung eingesetzt. Damit ließen sich einige Kündigungen verhindern.
Meetings per VR – ist das die neue Wirklichkeit?
Die Veränderungen in der Arbeitswelt betreffen auch Video- und Telefonkonferenzen. Dabei haben viele das Gefühl, dass etwas fehlt. Jeder sitzt an seinem Schreibtisch, aber an verschiedenen Orten. Per Video oder Telefon kommunizieren die Teilnehmer miteinander, über das Internet können sich alle die gleiche Präsentation ansehen. Aber es ist nicht dasselbe wie bei einem realen Meeting, wenn alle im gleichen Raum sind. Abhilfe können hier sogenannte VR-Meetings schaffen. Dezentralisierte Teams treffen sich in einem virtuellen Raum. Das ist die nächste Generation der Kommunikation.
Im Gegensatz zu Videokonferenzen sind alle Teilnehmer im gleichen Raum. Dass dieser in der realen Welt gar nicht existiert, spielt dabei keine große Rolle. VR-Meetings schaffen die Möglichkeit, sich mit anderen im Meeting auszutauschen, als wären sie alle wirklich am gleichen Ort. Mithilfe entsprechender Tools sind erweiterte Meetings möglich, beispielsweise interaktive Workshops über größere Distanzen.
Das wichtigste technische Hilfsmittel dabei ist die VR-Brille. Sobald die Teilnehmer sie aufsetzen, sind sie im Meeting und damit mitten im Geschehen. Das Meeting kann an jedem denkbaren, vielleicht eigens kreierten virtuellen Ort stattfinden. Es muss sich nicht um die 1:1-Nachbildung des Konferenzraums im Unternehmen handeln.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten von VR in der Arbeitswelt
Virtuelle oder Mixed Reality verringert die Reisetätigkeit der Mitarbeiter. Sie kann den Jetlag reduzieren und Kosten für Übernachtungen und Spesen einsparen. Damit können Mitarbeiter eines Unternehmens die Kollegen an anderen Standorten weltweit unterstützen, ohne selbst vor Ort sein zu müssen. Bei Problemen können die Mitarbeiter internationale Spezialisten konsultieren. Die Lösung des Problems erfolgt remote und standortunabhängig und lässt sich direkt implementieren.
Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist die Zusammenarbeit mit Kollegen über räumliche Distanzen. Mit VR haben die Teilnehmer das Gefühl, die Teammitglieder sind im gleichen Raum. Das hat eine viel effektivere Zusammenarbeit zur Folge. Projekte lassen sich so in Echtzeit gemeinsam bearbeiten.
Entwicklungen gehen immer schneller, die Welt wird immer komplexer, die Lebensarbeitszeit steigt. Lebenslanges Lernen ist mittlerweile ein wesentlicher Bestandteil im Arbeitsleben. Mit VR erleben die Mitarbeiter eine ganz neue Form der innerbetrieblichen Weiterbildung. Trainings lassen sich viel realitätsnäher gestalten. Die Teilnehmer können vollkommen in reale Lernsituationen eintauchen. Bei Walmart beispielsweise gibt es bereits VR zur Unterstützung in Schulungen an den unternehmenseigenen Akademien in den USA. Die Vorbereitungen auf den Black Friday laufen bereits mithilfe von VR.
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