Stellt Euch mal vor, Ihr kauf auf dem Gebrauchtwagenmarkt einen Wagen, der ein paar Extras hat wie Sitzheizung, Android Auto, Ambientlicht usw. und dann kommt der Händler und baut Euch die Extras wieder aus, weil er der Meinung ist, dass ihr ja nur das Fahrzeug, nicht aber die Extra-Features gekauft habt. Gibts nicht? Gibts doch. Zumindest so ähnlich. Denn das Beispiel kann man auch auf ein Elektrofahrzeug übertragen. Genauer gesagt auf Tesla mit seinem Modell S.
Der amerikanische Konzern will offenbar auch bei Gebrauchtwagen mitmischen und bereits gekaufte Leistung und Features noch ein zweites Mal verkaufen – zumindest, wenn man dem Bericht von Jalopnik glaubt. Denn laut diesem hat ein Autohändler in den USA einen Tesla bei einer Auktion im November 2019 ersteigert. Genauer gesagt ein Tesla Model S. Das Modell verfügte zum Zeitpunkt der Auktion noch über den Enanced Autopilot sowie der Funktion „Full Self Driving Capability“.
Nach Verkauf an Endkunden waren die Funktionen weg
Knapp einen Monat später, im Dezember 2019, wurde das Fahrzeug schliesslich einem Kunden weiterverkauft. Noch kurz bevor der Kunde das Auto beim Händler holen kommen konnte, meldete der Tesla ein Firmware-Update. Danach sollen die vorher vorhandenen Funktionen verschwunden gewesen sein.
Während ich diese Meldung schreibe, denke ich mir so „ach, das kann ja jeder behaupten, solche Schlagzeilen sind oft mit Vorsicht zu geniessen“. Doch dann lese ich den Original-Artikel weiter und denke mir so „absolutes No-Go und eine Frechheit!“. Denn Tesla bestätigt auf Nachfrage, dass die beiden Funktionen entfernt wurden. Die absurde Begründung des muskischen Konzerns: Der Endkunde habe den Wagen gekauft, nicht die Funktionen.
Völlig absurd in meinen Augen. Was soll das? Ich kaufe einen Wagen und dann werden Funktionen entfernt, weil der Hersteller an denen zweimal verdienen will? Wo leben wir eigentlich? Tesla ist übrigens nicht bereit, die Funktionen wieder freizuschalten. Es sei denn, der Kunde bezahle nochmals zusätzlich für eben diese beiden Funktionen.
Vorsicht daher beim Kauf eines Elektrofahrzeugs
Der Händler merkt schliesslich, dass er sowas ähnliches bereits bei seinem Schwiegervater erlebt hatte und auch dort plötzlich eine Funktion fehlte. Wenn Tesla mit dieser Praxis durchkommt, bedeutet das im Umkehrschluss auch, dass ein Elektro-Fahrzeug beim Verkauf unter Umständen deutlich weniger wert ist, als beim Kauf, weil essentielle Funktionen vom Hersteller anschliessend deaktiviert werden. Käufer und Verkäufer eines Teslas sollten sich dessen bewusst sein. Mein Vorschlag: Meidet Konzerne, die so abkassieren wollen.
tesla ist als Auto für mich keine Option. Noch lange nicht serienreif.
Finde die Marke Tesla sehr interesant. Wären die Autos nur etwas Günstiger, würde ich mir so einen Neuwagen kaufen. Design ist genau mein Geschmack, technisch ist Tesla vor allem den deutschen Autobauern weit voraus. Die Geschichte hier geht aber garnicht, das muss ich auch sagen!
Tesla hat einfach so unglaublich viele Baustellen. Allein die Situation mit Ersatzteilen und der nicht vorhandenen Möglichkeit wirklich frei die Werkstatt wählen zu können, ist für mich Grund genug Produkte von Tesla zu meiden.
…najaaaaaaa, wenn Tesla so argumentiert, dann gilt das ja auch sicherlich fuer den Kunden :
dieser hat jetzt bei einem Tesla, den er irgendwann mal besessen haben mag, diese beiden Extras gekauft :
– Enanced Autopilot
– „Full Self Driving Capability“
Juhu – er kaufe sich doch jetzt bitte einmal einen neuen anderen Tesla -> dann muesste ihm Tesla ja dann -ganz nach der ureigenen Interpretation von Tesla selbst- diese beiden Extras (unaufgefordert) wieder freischalten und aktivieren.
@Tesla : Wo ist das Problem ? 🤩
Der Kunde selbst hatte das Feature nie, der Händler meinte zum Kunden es taucht schon wieder auf… Quelle: https://jalopnik.com/tesla-remotely-removes-autopilot-features-from-customer-1841472617 Zitat vom Autohaendler: „I [the dealer] bought that vehicle personally, and used the full self drive on it multiple times. It was working fine. One day, a random message popped up saying your autopilot has been upgraded after a software update. Then it [FSD] disappeared. I figured it was a glitch. I already had an agreement with Alec [the customer] to purchase the vehicle. He did come and test drive it a few days later, and we both agreed it was… Weiterlesen »
Schwierig, was man davon halten soll, ich finde es nicht leicht. Weil, es kommt darauf an, wie diese „Extras“ genau definiert sind. Dem Verhalten nach ja ähnlich Softwarelizenzen, diese gehen ja auch nicht einfach an den Käufer gebrauchter Computer über. Dann aber müssten diese Features, wie >nayss< schreibt, irgendwie auf den eigenen nächsten Tesla übertragbar sein (wäre dann fair). Woran merkt Tesla eigentlich den Weiterverkauf? In der Tat könnte hier rechtlicher Klärungsbedarf bestehen. Gut zu wissen…
Der Erwerb der neuen personenbezogenen Lizenzen sollten beim Kauf eines gebrauchten Tesla eben schon zwingend im Preis inkludiert sein und nur auf besonderen Wunsch oder etwa bei Totalschäden zur bloßen Ersatzteilbeschaffung sollte der Wagen ohne Software abgegeben werden bzw. werden können.
Der Autopilot ist ein Dienst, welcher via Patch aktiviert oder deaktiviert wird. Genau das kommuniziert Tesla auch deutlich.
Verkauft man nun sein Modell, so wird das Auto aus dem eigenen Account entfernt und der neue Nutzer kann selbst entscheiden, welche Funktion wieder aktiviert werden soll.
Ich selbst bin seit gut einen Jahr Tesla Besitzer und habe bis auf 1-2 kleinere Fehler, bislang kaum Probleme gehabt. Zumindest nicht mehr, als zuvor mit meinem BMW 😉