Surface Phone

Surface Phone: Diesen Nutzerkreis muss Microsoft für sich gewinnen

Ich habe schon nicht schlecht gestaunt als ich gestern über den Artikel des “Wall Street Journal” (WSJ) gestolpert bin, der das Smartphone als ultimative, mobile Produktivitätsmaschine beschreibt. David Pierce, der Autor des Beitrages, könnte dabei genau die Nutzergruppe sein, die Microsoft mit dem “Surface Phone” ansprechen sollte.

Smartphone als Produktivgerät – kein neues Konzept

Das Beitragsbild zeigt wie der WSJ-Autor produktiv mit seinem Smartphone arbeitet. Dabei nutzt er eine Tastatur mit integriertem Ständer, in den er sein Telefon einsteckt. Per Bluetooth kann er nun in Word tippen, Browsen, Mails schreiben, etc. Das klappe erstaunlich gut, so Pierce. Moderne Smartphones hätten genügend Power, um produktives Arbeiten möglich zu machen.

Mit der letzten Aussage hat Pierce natürlich recht. Sowohl der A11 Bionic-Prozessor des iPhone 8 als auch der Snapdragon 845 bieten genügend “Pferdestärken”, um Alltagsaufgaben zu erledigen.

Das zeigen nicht zuletzt unsere Ausflüge mit dem DeX-Desktop des Galaxy S8, auf dem auch Multitasking kein Problem für die Leistung des Gerätes darstellt. Ein Smartphone für den Produktiveinsatz ist also schon länger Realität.

Was mich am WSJ-Artikel am meisten überrascht hat, sind die Kompromisse, die der Autor bereitwillig eingeht. Er tippt in seinem Selbstversuch auf einer flachen Touchtastatur (ähnlich wie jene des Surface RT, falls ihr euch noch erinnert) und einem Ständer, dessen Winkel nicht eingestellt werden kann. Den 5,5 Zoll “großen” Bildschirm des iPhone 8, kann man auch nicht gerade ideal nennen.

Dennoch präsentiert Pierce diese Kombination als Produktiventdeckung des Jahrzehnts und gesteht zwar die offensichtlichen Nachteile dieser Hardware-Symbiose ein, sieht die Vorteile aber in der Überzahl.

Surface Phone muss in die Nische der ultramobilen Produktivnutzer drängen

Ich habe schon öfter geschrieben, das ich ein ultramobiles Produktivgerät im Stile des kolportierten “Surface Phone” als sinnvoll erachte. Auf Messen, Presseveranstaltungen, Außendienstaufträgen, etc., sehe ich sehr oft Menschen, die mit Tastatur und iPad (Mini) ihrer Arbeit nachgehen.

Ein faltbares “Surface Phone” mit Dual-Bildschirm mit echtem Windows 10, das sowohl als Tablet, Mini-Laptop und Phone eingesetzt werden kann, wäre ein kompakter Kompromiss für all diejenigen, die nicht 3 verschiedene Geräte bzw. Accessoires mit sich herumschleppen möchten.

Wenn man die Tech-Journalisten dieser Welt von einem solchen Konzept überzeugen kann, und danach sieht es hinsichtlich des WSJ-Artikels aus, wäre eine breitere Akzeptanz des Konzepts möglich.

Was denkt ihr darüber: Gibt es eine reale Nische für das kolportierte “Surface Phone” von Microsoft?

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  • Schon alles richtig. Aber die Zielgruppe hierfür… ist sehr schmal.
    Wie soll MS das den Leuten schmackhaft machen. Welches Design will man zu Grunde legen? Welche Preise?

    • Das kann ich erst nach Sichtung der Launch Hardware beurteilen. Was ich bisher gesehen habe ist jedenfalls sehr viel praktischer als das da oben.

      • Schon klar. Das ist keine Kunst praktischer als das Aufhängerpick zu sein. Aber allein um funktional um so einen „praktischen Stand mit Tatstaur“ wie auf dem Bild zu haben, ist es zwingend erforderlich dem Gerät eine stabile Basis zu verpassen. Du erinnerst dich an meine „Ziegelstein“-Worte… Es wird die eierlegende Wollmilchsau erwartet. Das kann einfach nicht gut gehen…

        • Es geht doch darum, dass das Smartphone als Produktiv Gerät für unterwegs in die Wahrnehmung der Nutzer kommt. Ich sage nicht, dass das ultramobilen surface ein krachen wird, wenn Menschen aber derart umständlich das Telefon umfunktionieren, kann ein Gerät mit gutem Scharnier und Software ansetzen.

          • Ich verweise darum abermals auf die lächerlichen, hier präsentierten „Designstudien“ mit ultradünnen Displays. Damit kann man das was in dem Bild angedeutet ist mangels Standsicherheit definitiv nicht machen. Das kippt um. Außerdem fehlen Klinke und USB-C als wichtigste Produktivitätsschnittstellen. (Wenn es z. B. nach mir ginge, dann sollte das Ding 3x USB haben um im Continuum-Mous den Anschluss physischer Tastatur & Maus unmittelbar zu ermöglichen und um sonstige Periphere verbinden zu können).
            Was will ich sagen? Will Microsoft in der produktiven Nische erfolgreich sein, dann kann das Surface Note gar nicht Form- und Designvollendet daherkommen. Es muss bestenfalls ein kleiner fff-Powerziegel werden. Einen Mittelweg zwischen Design und Funktion kann es hier einfach nicht geben, weil man damit weder das Produktivitätsbedürfnis noch das Designbedürfnis der Fans (und schon gar nicht der Masse) bedienen kann. Es ist ein sehr schmaler Grat auf dem MS hier wandelt. Mir fehlt das vertrauen in die Kaltschnäuzigkeit und den Skill in Redmond, diese schwierige „Gerätekategorie“ zu definieren und am Ende zu dominieren. Dazu muss von Anfang an alles sitzen, denn Pardon wird MS nicht mehr gegeben werden. Wie weit sind PWA bis dahin und reicht das? Werden 64-Bit-Programme bis dahin ebenfalls auf WoA laufen? Das Verstolperungspotential ist gigantisch. Kann man ein portables Gerät im heute überhaupt noch als „produktiv“ bezeichnen, wenn es keine Programme im .apk(x)-Package auszuführen? Diese Fragen muss MS alle schlüssig beantworten können. Das Mißtrauen – auch bei den Fachleuten und in den Medien – ist groß.

          • Zum Thema Standsicherheit: Das Scharnier ist wirklich bemerkenswert, unterschätze da die Ingenieure nicht. Zu Anschlüssen kann ich noch nicht viel sagen, ausser, dass es natürlich USB-C gibt. Aufgrund der vielen Jahre Arbeit, wird das Teil nicht halbgar sein, wenn es auf den Markt kommt. Das Surface Team steckt da schon sehr viele Überlegungen hinein. Das heisst natürlich nicht automatisch, dass es sich verkaufen wird.

  • Die Frage ist nicht, ob es eine Nische gibt, die gibt es immer irgendwo, die Frage ist doch, warum Microsoft Ressourcen investieren sollte eine Nische zu bedienen? Es gab auch eine Nische für das Microsoft Band, mit einer Nische verdient man aber nicht das Geld, was Microsoft verdienen will. Das Surface als Konvertible bedient hingegen keine Nische sondern hat eine relativ große Masse an Käufern, daher wird dieses Konzept weiter verfolgt. Alles andere wird einfach wieder über Bord geworfen. Windows Phone bzw. Mobile war ein ganz großer Flop und nun mit einem neuen Konzept wieder neu in den Phone Markt einzusteigen und damit Gefahr zu laufen den Ruf des Namen Surface, welchen die Menschen meist mit etwas Positiven verbinden (Surface, Surface Book, Surface Studio, Surface Hub etc.), in den Köpfen dieser zu ruinieren, wäre meiner Meinung nach wirtschaftlich und unternehmerisch nicht besonders intelligent. Microsoft sollte an den guten Produkten der Surface Familie festhalten und die Produktlinie in Richtungen zu erweitern, in denen Microsofts Kompetenzen liegen und die liegen nuneinmal auf keinem Fall bei Geräten, die man in der Hosentasche mitschleppt aka. Phones.

    • Nun, das Surface Pro hat niemand gebraucht und wurde von vielen als nische Produkt bewertet. ‚kauf dir doch n Laptop und ein Tablet, kann beides besser‘, hiess es damals. Ich sehe in der Berufswelt viele Nutzer, die den iPad kompromiss gehen und einer der bekanntesten Tech Journalisten des wall street journal ist offenbar bereit auch noch andere Wege zu gehen.

      • Beim Surface Pro bestand jedoch auch nicht die Gefahr einen ganzen Markennamen zu ruinieren, daher konnte Microsoft den Versuch unternehmen und er ist geglückt. Beim Surface Phone sieht das jedoch schon wieder anders aus, natürlich kann es passieren, dass es ein Riesen Erfolg wird, aber die Chancen dazu stehen schon mehr als schlecht, gerade wenn man bedenkt, dass Microsoft was das Thema Phones angeht nicht mehr so ganz vertraut wird, weder vom Consumer noch von Firmen. Die Wahrscheinlichkeit den Markennamen Surface zu ruinieren ist hier also deutlich höher.

        • Das Surface Studio ist mWn nicht wirklich erfolgreich was die Absatzzahlen angeht, ja sogar ein Flop würde ich sagen. Hat der Surface Marke nicht geschadet, da die Hardware wirklich exzellent ist und auch denjenigen Respekt abverlangt, die keine Verwendung dafür haben. Ähnlich dürfte es sich mit einem ultramobilen PC mit surface Brand verhalten

    • Du stellst die richtige Frage, die ich mir schon seit langem stelle. Siehe auch meine Ausführungen weiter oben. Was will MS mit so einem Produkt erreichen?

    • Nur weil Microsoft marketingmässig wenig auf dem Kasten hat, waren die mobilen Geräte (Smartphones) schlecht?! Für mich sind es immer noch die Geräte mit dem besten BS und auch Hardware-mäßig durchaus konkurrenzfähig. Dass die Surface-Convertibles erfolgreich sind ist Glückssache, da ein gängiges Betriebssystem darauf läuft und deswegen keine zusätzlichen Anstrengungen in Software und Marketing erforderlich sind, im Gegensatz zur mobilen Sparte, in der man Kunden hätte gewinnen Müssen, um auch App-Entwickler an Bord zu holen. Ich denke, Microsoft wird den IBM-Weg gehen....

  • Abwarten was Andromeda am Ende überhaupt sein wird. Aber bestimmt nicht das, was wir hier auf dem uralten Konzeptbild sehen können. Aber mit dem Faltdisplay wird es ja auch bedeutend größer. Da macht dann ne Tastatur mehr Sinn.
    Am besten sollten wir uns schon einmal darauf einstellen, dass das Gerät am Ende für die meisten von uns nichts ist. Aber wer weiß.
    Mein Wunsch für die ferne Zukunft:
    1. Das Gerät verfügt über einen relativ leicht austauschbaren Akku. Muss auch nicht zwingend dafür gedacht sein einen wechselbaren Akku zu haben. Hauptsache mit ein wenig technischem Geschick ist das gut zu lösen ohne eine große Operation.
    2. Man kann es in ein Laptop-, PC- oder Tabletdock schieben. Das OS passt sich an. Vielleicht ja auch in eine Art HoloLens als Recheneinheit. Wie weit auch immer in Zukunft die Technik sein wird.
    3. Das UI setzt mehr auf Gesten. Vor allem im „Smartphone-Modus“.
    4. Mehr klassische x86 Software kompiliert für ARM und eine bessere Emulation.

    Oder kurz: Die eierlegende Wollmilchsau

  • Weiss man ja noch gar nicht, also kann man dies stand jetzt auch nicht beurteilen. Geräte für die Hosentasche können sie schon bauen, so ist es ja nicht. Haben sie mit dem 950 (xl) gezeigt. Einzig dass sie win 10 mobile gecancelt haben. Dies macht mein 950er deswegen aber nicht schlechter. Dies sollte man, wenn dann schon differenziert sehen. Vielleicht ist es nicht schlecht einfach neue wege zu gehen und eine nische aufzubauen. Diese kann dann ja wachsen. Alle schreien immer brauch man nicht oder für was soll das dann gut sein. Wer weiss denn schon für was das dann alles gut ist??? Stand jetzt niemand… Aber man kann sich auch nächstes jahr wieder ein Samsung s10 oder so holen, wo wieder mal die Kamera verbessert wurde und der rest zum Vorjahresmodell und in angesichts des preises keinen mehrwert bietet. Man kann evtl. fortschritt natürlich auch ausbremsen. Das freut natürlich die Hersteller, wenn sie sich nicht allzu viel gedanken machen müssen über ihre jährlichen „Neuheiten“ weil die masse kauft’s eh und lässt sich für dumm verkaufen. Ich würde so ein gerät ala "surface Phone" begrüßen und wenn es dann auch entsprechend funkst auch den mehrwert darin sehen. Ist zumindest meine Meinung/Ansicht… Bis dahin ein hoch auf mein 950er was immer noch tadellos funktioniert.

    • Ich auch. Dann irgendwann habe ich aufgegeben im Internet nach "Upcoming Windows Phone" zu suchen.

  • Ja aber eben auch nur das: eine Nische. Ist gibt sicherlich genug Anwender, die im Beruf von so einem Gerät profitieren. Der Otto-Normal-Verbraucher wird aber eher weniger etwas damit anfangen können, denke ich. So faszinierend die Technik dahinter auch ist, für mich wäre das nichts, da mir mein Smartphone "nur" dabei helfen soll meinen Alltag zu planen und zu kommunizieren (Kurznachrichten und Anrufe). Dazu bräuchte ich kein Produktivitätsmonster...

    • Es muss doch nicht mehr als eine Nische bedienen. Microsoft hat sich längst davon verabschiedet ein massenhersteller von Hardware zu sein. In Zukunft zählt nur der Unterbau, der durch die Cloud auf beliebige Endgerätarten läuft. Was interessiert dich ob es nur ein nischengerät ist, wenn genau du zu dieser nische gehörst? Das soll kein Snapchat Smartphone werden, sondern eine andere Art von pc

      • Hast Du nicht ganz unrecht. Das Ganze entsprang auch nur meinem Wunsch wieder ein "normales Smartphone" von Microsoft bzw. eines anderen Herstellers in den Händen halten zu können, auf dem ein Windows System läuft. Da wären wir halt wieder bei den Kompromissen. Ich würde durchaus die Kompromisse zwischen Tablet und Notebook eingehen, weil diese für mich akzeptabel sind. Ich spiele dank meiner XBOX so gut die keine Spiele mehr auf dem PC bzw. Notebook, die Leistung eines Tablets würde mir für das Arbeiten also auch reichen. Beim Smartphone würde ich aber keine Kompromisse in Bezug auf Größe und Gewicht (die sich anders verhalten werden als bei bisherigen Smartphones) eingehen, da ich die produktiven Möglichkeiten eines faltbaren Smartphones nie ausnutzen würde.

  • Welche angebliche zielgruppe gab es denn beim.iphone 1? Keine wer wollte es haben, alle... Welche ziegruppe gabs füs handy damals? Keine ... Und wer wollte es haben ... Alle...

    Also nie fragen welche zielgruppe gibt es, sondern wie vermarkte ich es das alle zur zielgruppe werden.. Dazu gehört rs innovativ zu sein... Z
    B.

  • Interessant. Das mache ich seit ich mein Lumia 950xl habe: auf Meetings mit Bluetooth-Tastatur mitschreiben. Manchmal halte ich auch eine Präsentation mit dem Handy…
    Nachtrag: Von daher denke ich schon, dass es die Zielgruppe gibt. Aber das ist eigentlich die falsche Frage: Eigentlich ist die Frage, ob man es schafft, bei vielen Leuten das Bedürfnis nach soetwas zu wecken. Eben wie beim ersten iPhone, kein Mensch brauchte unterwegs Internet und heute kann keiner mehr ohne...

    • Genau, und eben dieses "HabenWollen-Gefühl" kann Microsoft bei Usern nicht auslösen. Gibt es dort überhaupt noch eine Marketing-Abteilung oder ist man dafür zu überheblich?!... entweder die Geräte verkaufen sich sofort und von ganz allein, ohne Werbung oder die Sparte wird eingestampft...

  • Ich glaube auch nicht wirklich, dass solch ein Gerät dem Smartphone gefährlich wird. Es steht mehr im Konkurrenzkampf mit Ultrabooks, 2-1 Geräten oder den klassischen IPads /Pros.
    Wichtig wird hier eine saubere Software Umsetzung sein. Ein schöner entspannter Flow, rückenfreies Multitasking und allem voran, die richtigen Anschlüsse.
    Thunderbold wird hier Pflicht werden und ja auch ein Adapterleben wie schon bei Apple, wird jenes vorerst nach sich ziehen. Darüber hinaus wird die Frage sein, LCD oder OLED? Wird man die teure Samsung und Apple Lösung wählen oder die günstige wie bei LG oder Huawei?
    Macht eine Stiftunterstützung Sinn oder muss man evt an alternativen Eingabesystemen arbeiten? Fragen über Fragen....

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veröffentlicht von
Leonard Klint

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