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Projekt Solid: Erfinder des Internets möchte Nutzern die Kontrolle zurückgeben

Der Name Sir Tim Berners-Lee dürfte allen ein Begriff sein, welche sich näher mit Computer-Technik und Netzwerken beschäftigen. Berners-Lee ist der Gründer des Internets und Direktor des World Wide Web Consortium oder kurz W3C. Dieses Konsortium kümmert sich um die Weiterentwicklung des Internets. Nun hat er sich einer neuen Aufgabe angenommen.

Das Internet gehört allen

In einem Beitrag der Webseite Medium.com hat Berners-Lee betont, dass er das Internet für jeden Menschen geschaffen hat. Aktuell sieht er das Internet jedoch durch einzelne mächtige Institutionen bedroht, welche zu ihrem eigenen Vorteil die Daten und Privatsphäre der Nutzer missbrauchen.

Aus diesem Grund hat sich Berners-Lee einem neuen Projekt mit dem Namen “Solid” zugewandt. Dieses Open-Source Projekt soll in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern des Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt werden. Das Projekt soll dem einfachen Nutzer wieder mehr Macht über die eigenen Daten geben. Er beschreibt es wie folgt:

Solid changes the current model where users have to hand over personal data to digital giants in exchange for perceived value. As we’ve all discovered, this hasn’t been in our best interests. Solid is how we evolve the web in order to restore balance — by giving every one of us complete control over data, personal or not, in a revolutionary way.

Solid ändert das aktuelle Modell, bei dem die Nutzer persönliche Daten an digitale Riesen übergeben müssen, um den wahrgenommenen Wert zu erhalten. Wie wir alle festgestellt haben, war dies nicht in unserem besten Interesse. Solid ist, wie wir das Web entwickeln, um das Gleichgewicht wiederherzustellen – indem wir jedem von uns die volle Kontrolle über Daten, ob persönlich oder nicht, auf revolutionäre Weise geben.

Solid basiert auf dem Prinzip, dass jeder Nutzer die volle Kontrolle über seine Daten hat. Jeder entscheidet selbst, welche Apps und Dienste diese nutzen dürfen. Darüber hinaus besteht für Berners-Lee das Internet heutzutage zu sehr aus einer Read-Only Erfahrung. Er möchte mit Solid einen Platz schaffen, welcher es den Nutzern ermöglicht, mit dem Web zu interagieren und zusammenzuarbeiten. Auf diese Weise soll sich Solid stets weiterentwickeln.

Um dies umsetzen zu können, wird Berners-Lee seine Tätigkeit bei W3C reduzieren und sich ein Sabbatjahr von der Arbeit beim MIT nehmen. Zusammen mit John Bruce hat er das Unternehmen Inrupt gegründet, dessen erstes Projekt Solid werden wird. Die Mission von Inrupt stellt Berners-Lee so dar:

Inrupt’s) mission is to provide commercial energy and an ecosystem to help protect the integrity and quality of the new web built on Solid. […] Together, Solid and inrupt will provide new experiences benefitting every web user — and that are impossible on the web today. Where individuals, developers and businesses create and find innovative, life- and business-enriching, applications and services. Where we all find trusted services for storing, securing and managing personal data.

Inrupt’s) Mission ist es, kommerzielle Energie und ein Ökosystem bereitzustellen, um die Integrität und Qualität des neuen, auf Solid basierenden Webs zu schützen. Zusammen werden Solid und Inrupt neue Erfahrungen ermöglichen, von denen jeder Webnutzer profitieren wird – und das ist heute im Web unmöglich. Wo Einzelpersonen, Entwickler und Unternehmen innovative, lebens- und geschäftsanreichernde Anwendungen und Dienste entwickeln und finden. Hier finden wir alle vertrauenswürdige Dienste zur Speicherung, Sicherung und Verwaltung personenbezogener Daten.

 

Hoffen wir das Sir Tim Berners-Lee Erfolg mit seinem neuen Projekt hat und die Privatsphäre wieder in den Vordergrund rückt. Was haltet ihr von dieser Idee?


via Neowin

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    • Das ist schon richtig. Ich glaube jedoch, dass es leider zu spät ist. Der Zug ist abgefahren. Die Regierungen dieser Welt haben Neuland in Besitz genommen und geben es nicht mehr her.
      Die letzten freien Sektoren im WWW sind deep & dark. Und da will man als normaler Nutzer eigentlich nicht hin.

  • Das würde ja bedeuten das der Mensch eine Würde hat! Also keine Chance in Deutschland!Da macht die Politik trotz Grundgesetz nicht mit!

  • Unsere Regierungen haben die macht über unser Internet und damit über uns, und die geben das nie mehr aus der Hand, wer das Gegenteil behauptet lügt wissentlich, oder hat einen anderen Grund nicht zu sagen das das garnicht mehr geht, das private Internet ohne Überwachung und Spionage

  • Mal sehen wie lange es dauert bis Google/Alphabet das Projekt aufkaufen will. (Natürlich ohne irgendwelche Hintergedanken 😋😉).
    Ich finde die Idee auch sehr gut. Ich nutze mit Freuden Firefox und begrüße jeden Schritt, der zum Schutz meiner Privatsphäre dient. Am Ende will ich selbst entscheiden welche Daten ich zu welchem Zweck freigebe. (Z.B. wenn ich Navigation wünsche übermittle ich selbstverständlich auch meinen Standort, wenn ich aber kein Navi brauche geht auch niemanden mein Standort etwas an. Oder der Standort kann auch dazu benutzt werden um mir Wetter aus meiner Umgebung anzuzeigen, aber nur wenn ich das explizit wünsche, ansonsten nicht).

  • Ist eine feine Sache. Es muss aber eben auch ein freier Standard bleiben, der unabhängig von Unternehmen wie Google oder Facebook existiert. Weiterhin darf es den Unternehmen nicht möglich sein, die Daten einfach zu kopieren und sie weiterhin zu verwenden, auch wenn ich meine Zustimmung entzogen habe. Und die letzte Frage: Wer hat dann den Finger drauf, wenn es doch zu einem Missbrauch kommt?

    • Eine Unabhängige KI beispielsweise, die Missbrauch meldet. Wird halt noch ne Weile dauern bis es soweit ist.

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veröffentlicht von
Jo

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