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Progressive Web Apps (PWA): Wo steht Microsoft in der Entwicklung?

Wenn eine Firma eine App auf den Markt bringen möchte, dann gibt es mehrere Varianten, dies zu tun. Ein „Web-Wrapper“ ist die billigste Art eine App auf den Markt zu werfen. Diese Methode zur Erstellung einer App ist aber nicht nur kostengünstig sondern eben meist auch nicht wirklich angenehm in der Nutzung. Eine solche „verpackte Internetseite“ kann nämlich unter anderem keine Benachrichtigungen anzeigen, da eine Systemintegration nicht möglich ist. Ebenso kann sie keine Synchronisationen im Hintergrund durchführen und vor allem ist sie offline nicht nutzbar.

Das Ganze klingt jetzt nicht nur blöd, nein das ist es auch tatsächlich. Das dachte man sich bei Google scheinbar auch, denn der Suchmaschinenriese definierte im Jahr 2015 einen neuen Standard: Progressive Web Apps (PWA). Damit wurden alle Probleme der Web-Wrapper aus der Welt geschafft. PWAs sind schnell, können Benachrichtigungen anzeigen und sind auch offline verfügbar. Und das obwohl PWAs wie Webseiten aufgebaut sind.

Wäre jetzt ja auch zu schön, wenn es nicht noch einen Haken gäbe: Google ist momentan mit dem hauseigenen Chrome Browser der einzige Unterstützer von PWA. Allerdings, und jetzt wird es interessant, könnte sich dies bald schon ändern, da auch die Redmonder Interesse zeigen.

Zum einen wird der Edge Browser bald auch Support für PWAs erhalten. Viel spannender ist aber, dass man die PWAs in eine UWP App packen kann, die sich dann anfühlt, wie eine native App. Abgesehen natürlich davon, dass sie nicht zwingend auch so aussehen muss. Mit Microsoft Teams soll auch schon bald die erste PWA in den Windows Store kommen.

Was bringen PWAs?

Diese Frage sollte man unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachten:

Was bringen sie den Firmen? Logisch, die Firmen sparen Geld, da sie nur noch eine „App“ entwickeln müssen. Dadurch sparen die Firmen Geld und auch kleinere Unternehmen erhalten so die Möglichkeit, Apps in den Store zu stellen.

Was bringen sie für Google oder Microsoft? Apps! Zwar hat es Google nicht so nötig, wie Microsoft aber hier will man scheinbar auch kleineren Firmen eine Möglichkeit bieten, in den Store zu kommen.

Was bringen sie für uns als Nutzer? Wir haben natürlich potentiell mehr Apps im Store, jedoch kann die Qualität dieser auch darunter leiden, da sie nicht so gut optimiert werden wie native Apps.

Fazit: Grundsätzlich sind mehr Apps im Windows Store immer ein gutes Ziel. Allerdings finde ich es kritisch, dass die Qualität darunter leiden könnte (muss sie natürlich nicht).

Mein Kollege Leo hat auch in einem Kommentar bereits seine Meinung über das eigentliche Problem mit den Apps ausgedrückt, der ich voll zustimmen kann:

https://windowsunited.de/2017/09/12/das-problem-von-windows-phone-2017-ist-nicht-fehlende-apps/

Was denkt ihr über PWAs? Schreibt es in die Kommentare! 


Quelle: WindowsCentral

Zeige Kommentare

  • Ich bin kein wirklicher Fan von PWAs.
    Zunächst einmal muss man sich überlegen, was diese PWAs sind und ob es überhaupt etwas neues ist. Eine normale App benötigt eine Plattform um zu laufen, ein Betriebssystem. Eine PWA benötigt ebenfalls eine Plattform, einen kompatiblen Browser. Es erfolgt also nur eine Verschiebung der Ebene, das Prinzip ist gleich. Es handelt sich im Grunde um eine CrossPlattform App, wobei die "Entwicklung" eine Bridge übernimmt: Website > PWA.
    Die im Artikel wichtigste Frage lautet "Was bringts Google?". Dadurch, dass der PWA Standard hauptsächlich von Google vorangetrieben wird, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass neue Features zuerst im Chrome funktionieren werden, weil die anderen, besonders Microsoft (wie ich vermute), die aktualisierten Service Worker (das Ding ist zuständig, damit alles funktioniert wie es soll) verspätet hinzufügen werden. Somit könnte Google noch mehr Nutzer für Chrome oder aber auch Android gewinnen, da dort die PWAs als erstes im vollen Funktionsumfang funktionieren werden. Da PWAs im Browser (für den Nutzer unsichtbar) laufen, wird auch kein Store benötigt, somit ist dies zunächst nur für Content-Anbieter relevant, die bereits eine Webseite haben und evtl. per Store nur kostenlose Client-Apps anbieten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir nächstes Jahr eine LinkedIn PWA sehen werden und der WebWrapper fliegt aus dem Store.
    Tja, gerendert werden muss der Käse aber immer noch über den Browser und aktuell verbraucht das deutlich mehr Leistung als eine native App. Durch das eventuelle(!) Caching könnte dies minimiert werden, aber ich bleibe skeptisch. Muss man aber sehen, wie sich das entwickelt.

    • Wäre es denn Heutzutage wirklich ein Problem, wenn die PWAs mehr Leistung als native Apps benötigen? Wir reden hier ja nicht von Cinema 4D sondern von all dem Kram, den es auch jetzt schon in den App Stores gibt. Mit Ausnahme von Spielen und ein paar Videoschnittprogrammen fordert das die heutigen Smartphones doch nicht mehr wirklich.
      Ich lass mich aber auch gerne eines besseren belehren. Du scheinst dich ja schon mehr mit den PWAs beschäftigt zu haben.

      • Leistung ist in der Tat (für Belastungsspitzen) ausreichend vorhanden, aber es geht weniger um die Verfügbarkeit der Leistung sondern mehr um Effizienz. Mehr Leistung bedeutet immer mehr Stromverbrauch. Wenn man Websites den Apps vorzieht, dann darf man sich auch nicht beschweren, dass der Akku nur einen halben Tag hält. Versuche mal als Beispiel WindowsUnited 5 Minuten per App zu bedienen und dann 5 Minuten per Browser. (Jeweils nicht nur lesen, sondern auch scrollen und hin und her navigieren^^) Du solltest relativ schnell eine signifikant höhere Geräteerwärmung und deutlich längere Ladezeiten bei Nutzung des Browser bemerken.
        Gut, das hängt in erster Line natürlich damit zusammen, dass die Daten jedes Mal übers Internet heruntergeladen werden müssen und dadurch die CPU und das Funkmodul sich erhitzen und Strom verbrauchen. PWAs könnten(!) das besser lösen, aber eben nur wenn der Service Worker im Browser z.B. das Caching unterstützt. Ich bin mir nicht ganz sicher ob Caching für alles zuständig ist, oder ob es noch zusätzlich eine Art Installation für UI gibt und Caching nur Inhalte für Offline Nutzung speichert. Soweit mir bekannt, unterstützt nur Chrome Caching; wo wir wieder bei meiner vorherigen Überlegung wären, dass Google hier eine Chance durch Vorsprung sieht. Nächster logischer Schritt könnte folgender sein: "Hey verknüpfe deine PWA doch mit unseren Google Services"

  • PWAs sind grundsätzlich erstmal extrem sinnvoll für jeglichen Webdienst wie Twitter, Facebook, YouTube, Jodel, Pintarest… oder auch Messenger wie WhatsApp oder Snapchat. Ich hoffe doch sehr, dass für alle diese Dienste PWAs die Zukunft sind.

  • Klingt vielversprechend. Lässt sich derzeit aber nicht ausprobieren, mangels PWAs und mangels Unterstützung seitens des Edge-Browsers.
    Bin mir nicht sicher, ob man auf dem Windows Smartphone künftig viel davon haben wird. Dort wäre es mir wichtig. Prognose?

  • PWAs sind grundsätzlich langsamer als native Apps, weil der drunter liegende Browser auch "Zeit kostet".
    Wenn man sich eine PWA installiert, installiert man sich also z.B. Google Chrome versteckt mit.
    Wer es mag...
    Von daher fände ich es gut, wenn Edge PWAs nativ unterstützen würde, ohne Google Chrome.
    Ansonsten ist eine PWA in meinen Augen nix halbes und nix ganzes, nur eine Zwischenlösung.

  • Soweit ich mich mit PWA's bisher beschäftigt und das verstanden habe, sind PWA's mit
    herkömmlichen Store-Apps nicht wirklich vergleichbar. PWA's ...sind soweit ich das
    sehe einfach nur nomale Web-Apps, die im Browser ein sog. "Web App-Manifest"
    laden das auf die jeweilige Plattform abgestimt ist und darüber die App an die jeweilige Plattform anpassen. Damit muss der Browser eben klarkommen

    https://developers.google.com/web/fundamentals/engage-and-retain/web-app-manifest/

    d.h.
    Theoretisch müsste sich das also mit jeder website machen lassen, wenn man dort dieses
    Web App-Manifest einbindet ???...muss ich mal bei Gelegenheit auspobieren.
    Und die "lokale Installation einer PWA " ist stark vereinfacht....nur eine Verknüpfung auf
    dieses Web App-Manifest auf dem Startbildschirm/Desktop.

    s.a.
    https://pwa.rocks

    • Zum Vergleich gehört natürlich immer eine Definition der Vergleichsparameter^^
      Für mich ist eine Native „App“, eine Progressive Web „App“ oder eine Super „App“ im Prinzip genau das gleiche, nur dass eine Entkopplung der Plattform vorgenommen wird und eine eigene Plattform auf anderer Ebene geschaffen wird. Dies hat den einzigen Zweck: Nutzerbindung an die neue Plattform.
      Weißt du ob man die Assets fürs Caching/Installation irgendwie besonders markieren muss oder ob der Browser das automatisch macht indem er einfach überwacht und jene Elemente, die gespeichert werden sollen, durch wiederholtes herunterladen erkennt.

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veröffentlicht von
Hannes Lüer

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