Microsoft

[#Paintgate] Microsofts Gegner: Medien und die eigenen Nutzer

Das sogenannte #Paintgate, ereignete sich Anfang letzter Woche. Ein Eintrag auf der offziellen Supportseite von Microsoft gab an, dass der Windows-Dino “Paint”, in absehbarer Zukunft (zum Fall Creators Update oder kurz danach)  in Rente geschickt würde. Der Aufschrei von Medien und Nutzern gleichermaßen war größer, als bei der Ankündigung eines neuen Surface Pro.

Probleme eines 40 Jahre alten Betriebssystems

Hier wird deutlich, welche Probleme ein Betriebssystem mit sich bringt, das älter ist, als die meisten unserer Leser. Auf der einen Seite steht die Fachpresse (ich verkneife mir an dieser Stelle die Anführungszeichen), die zum großen Teil noch in den 90ern und frühen 2000ern zu leben scheint. In jener Zeit war Microsoft der unumstößliche Softwareriese, der Monopolist, der Sauron der Techwelt. Apple war damals das Unternehmen mit dem Slogan “Think different.” und Google war…vielleicht in Planung.

Im Gegensatz zu Apple (ebenfalls in den 40ern), hat Microsoft nie den Sprung in den Pop-Mainstream geschafft. Apple konnte dadurch sein Publikum extrem diversifizieren und verjüngen. Es hat sich Nutzer “herangezüchtet”, die mit dem App-Store aufgewachsen sind und für die Programme wie MS Paint vielleicht in ein Museum, aber doch bitte nicht auf einen Computer gehören.

Viele Windows User sind Stammnutzer und schon seit den Anfangstagen des Betriebssystems dabei. Damals war MS Paint der letzte Schrei und Win32-Programme gehören weiterhin zur essentiellen Ausstattung eines PCs. “Apps braucht niemand” und Betriebssysteme wie Android seien “für Kinder”, hört man diese Nutzergruppe desöfteren sagen.

Auf eben diese Leser zielen Artikel von Chip, Heise, T-Online, etc., ab. “Microsoft schafft MS Paint ab” lauten die Titel in etwa. Dieser “Tech-Populismus” geht an der Faktenlage – Paint wird es weiterhin als App geben und es gibt zig Alternativen, die zeitgemäßer sind – komplett vorbei und spricht die Emotionen dieser “alten” Nutzergruppe an.

Microsoft muss Schnitte machen

Dabei ist es völlig richtig, dass MS Paint aus der Windows Oberfläche verschwindet. Es ist ein hässlicher Dino, der auf einem modernen Computer nichts verloren hat. Rechner sind schon lange nicht mehr nur für Nerds oder Unternehmen. Spätestens seit der Einführung des Smartphones, hat eine Demokratisierung der Computernutzung stattgefunden. Computer sind allgegenwärtig, werden immer mobiler und Microsoft tat absolut richtig daran, Windows in Richtung Toucheingabe zu entwickeln (wurde hier leider von reaktionären Elementen der Nutzerschaft wieder mal gebremst – R.I.P. Windows 8).

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, das ist richtig. Die Entwicklung muss aber voranschreiten, will Microsoft für die Zukunft gerüstet sein. Die Redmonder sind ohnehin schon sehr behäbig in ihrer Entwicklung, wenn man sie mit Firmen wie Google, Amazon oder Facebook vergleicht. Wenn Microsoft nun jeden Schritt zur Mordernisierung des Betriebssystems überdenkt, nur um damit alle Teile der Windows Community glücklich zu machen, sieht es düster aus.

Ich sage: Schmeisst die alten Interfaces aus Windows, nehmt die ganzen Oldie-Programm raus und packt sie von mir aus in den Windows Store als optionalen Download. Microsoft sollte sehr wohl auf die Wünsche seiner Nutzer eingehen, zugleich aber den Mut haben eine klare Richtung vorzugeben.

 

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    • Ich nutze es gerne dir kleine Aufgaben. Nicht dir alles brauche man gleich Photoshop und Co. und nicht jeder will gleich digitale Kunstwerke schaffen... Jamal muss ein Bild nur ein paar Pixel kleiner werden oder man will ihn einem Screenshot etwas markieren. Dafür ist Paint ausreichend, vor allem, wenn man nur mehr macht.

    • Stellen Sie sich vor, ich benutze auf W10 sogar auch noch manchmal das uralte PictureProject (1.7) sehr gerne !! ;)
      ...und liebe es auch, beim Frühstück den alten silbernen Kaffeelöffel meines Großvaters zu verwenden... Nostalgie kann echt inspirierend sein...

    • Et ist ja nicht weg bzw. verschwindet ja nicht. Er wird nur ausgelagert und damit optional.

  • Ich komme mir richtig alt vor. Ich mache extrem wenig mit Bildbearbeitungssoftware und wenn, dann nutze ich meistens die Foto-App und ... Paint. Aber es ist schon richtig: Paint ist Ballast und ist im Store gut aufgehoben.

    • Schon komisch hier manchmal, du bekommst 7 mal Daumen hoch, direkt über dir bekommt Scaver einen daumen runter für die, im Endeffekt, selbe aussage

  • Ich bin ein Dino, und ich steh dazu! 😆
    Für die Nachbearbeitung von Screenshots, um etwas daraus schnell heraus zu nehmen oder hervorzuheben, ist das einfache alte und bewährte Paint ideal. Es hat genau so viele Funktionen, wie ich dazu brauche, nicht mehr und nicht weniger. Andere Programme sind zu umfangreich und umständlich für diesen Zweck.

      • Mir gehts genauso. Mal fix ein Text in den screeni rein oder was zuschneiden. Dafür ist paint optimal. Egal ob als APP. Alle anderen Programme sind meist zu über laden. Oder man installiert sich Dreck (adware,toolbars) mit den man nicht haben will. Paint muss bleiben. (Als APP)

          • Aber wieso sollte man ein Programm das mehr kann und damit auch meist mehr Speicher und Co. benötigt, dies ändert alles nicht braucht, nehmen?

          • Weil die Ergebnisse immer grottig sind? Ich verwende IrfanView und in Ausnahmefällen auch mal das ordinäre Snipping Tool. Klar IrfanView ist in der ersten Verwendung nicht ganz so einfach, aber die Ergebnisse sind bildtechnisch um Welten besser als mit Paint und nach der dritten Bildbearbeitung geht es genauso schnell von der Hand.

  • Was macht Microsoft da? Das, was Apple schon lange macht. Ganz ehrlich: Windows schleppt seit Ewigkeiten irgendwelche Ballast mit sich rum. Sei es der Explorer (der Oldie schlechthin in Win 10) oder die alte Systemsteuerung - oder eben Paint. Für mich als Rückkehrer vom Mac erscheinen die vorgenannten Programm wie Relikte, die noch dazu fern der gängigen Systemoptik sind. (Im Store kann's gerne bleiben, für diejenigen, die es halt brauchen.)

    • Wo ist der Explorer ein Oldie? Oder meinst du den Internet Explorer? Dann schreib das auch, denn rein unter Explorer versteht man allgemein den Datei Explorer!

  • Es geht nicht nur um Paint...wie im Artikel geschrieben, ein Großteil der Windowsnutzer ist
    vermutlich altersbedingt irgendwann in den 1990ern/2000er geistig stehen geblieben. Kommt
    mit Veränderungen (Stichwort: Cloud) nicht mehr klar...und fängt an zu heulen, wenn so
    ein altes Programm wie Paint nach 32 Jahren ausgesondert (genauer nur in den Store
    verschoben) wird

    Einfach nur noch armselig und nervtötend, dieses ewiggestrige Gejammere
    Leider pflegt die sog. "Fachpresse" diese IT-Rentner-Klientel auch noch, anstatt in die
    Zukunft zu blicken.

    Ich für meine Person habe mich längst fast vollständig vom MS-Ökosystem gelöst und
    bin bis auf das OS) mittlerweile fast vollständig im Google-Cloud-Ökosystem verankert.
    Lokale Windows-Anwendungen (egal ob App oder altes x86-Programm) spielen für
    mich keine Rolle mehr(zu mickrig nicht leistungsfähig genug) .Die Anzahl meiner
    Cloud-Anwendungen und Cloud-Scripts liegt mittlerweile aber im guten dreistelligen Bereich.
    Und ich bin da mittlerweile andere Anwendungsbereiche gewöhnt, die die mit lokalen
    Apps/Programmen/Systemen überhaupt nicht mehr machbar sind.

    Sorry...

    • Meine Mom ist 70 plus. Es dauert zwar heute länger aber sie kommt locker klar damit

      • Eine heute noch agile 70-Jährige war zur Hochzeit vom Windows98 gerade mal frische 50 und stand wahrscheinlich mitten im Berufsleben, in dem auch schon zu dieser Zeit PC-Nutzung mit allem Drumherum längst eine zentrale Rolle spielte...

    • Wir sind aktuell in denn 2000ern, noch rund 87 Jahre im Erlebensfall, wozu hier wohl keiner gehören dürfte.😉 Zu deinem "geistig stehen geblieben"-Gebashe nur soviel: Irgendwann nach x (durch den Arbeitsprozess mehr oder weniger aufgezwungenen) geistigen Anpassungen ist auch dein Akku leer. Dann kommt dann auch so ein Spritzer daher, der dich in deine verbale Schublade steckt. Das ist doch normal und natürlich, dass ein Organismus sich anpasst immer davon getrieben Energie zu sparen. Die Idiotie des Profitmaximierungshamsterrades stellt dieses geniale Naturkonzept ständig in Frage. Wo das hinführt sieht man ja, wenn man will und ausreichend blickig ist.

    • Der einzige der geistig hier nicht ganz auf der Höhe ist, bist Du!
      Scheinst ja auch den Artikel entweder nicht richtig gelesen zu haben oder du hast ihn nicht verstanden.
      Das Paint in den Store wandert, ist für keinen ein Problem. Nur die so genannte Fachpresse (die definitiv keine ist!) berichtete, dass Paint verschwindet. Und zwar ohne ein Wort darüber, dass Paint als App im Store dann erhältlich sein wird. Die Leser hatten also nur die Info, dass Paint verschwindet und zwar komplett. Und das fände ich auch nicht gut, denn dir viele brauche ich einfach nicht mehr und will mit daher nicht dir Platte mit unnötig größeren Programmen zumüllen!

    • Zwischen "nicht klar kommen" und etwas aus Mangel an Bedarf desinteressiert ignorieren oder gar bewusst kritisch ablehnen liegen aber Welten...

    • Wenn ich mir die "Antworten" auf deinen Kommentar so durchlese, scheint ihn niemand verstanden zu haben. Das Problem des"geistig stehen bleiben" haben Apple und Google viel mehr als Microsoft. Oder findest du nicht, dass Tim Cook auf den Vorgaben von Steve Jobs geistig stehen geblieben ist?

      Da kommt doch nichts Neues aus dem Konzern. Bei Google läuft es nicht anders. Der PC hat sich in den Jahrzehnten seines Bestehens wesentlich stärker verändert und befindet sich auch weiterhin in einem Veränderungsprozess. Der PC hat im Gegensatz zum Smartphone das Potential einen Kategoriedefinierer nach dem anderen zu kreieren.
      Die Vergangenheit interessiert mich wenig. Mein Blick richtet sich nach vorne. Am Horizont sehe ich eher Microsoft als Apple und Google.
      Paint hatte seine Zeit. Das kann nicht jede Software von sich behaupten. Warum soll man es heute nicht als UWP in den Store bringen? Kann doch jeder selbst bestimmen, ob er sich die App herunterlädt. Der Akt träfe vor allem die Nutzer älterer Windows-Versionen, die keinen Zugriff auf den Store haben.
      Erfolgreiche Win32-Anwendungen einzustampfen ist solange Unsinn, wie es keinen entsprechend leistungsfähigen Ersatz als UWP im Store gibt. Die Ablösung geschieht nicht ad hoc. Das ist ein Prozess. Solange brauche ich die Win32-Anwendung. Wenn ich ein Telefon und PC in einem Gerät bekomme auf dem ich sowohl meine z.T. teuer bezahlten Win32-Anwenungen wie auch die Vielzahl meiner Windows Store Apps verwenden kann, bin ich ein potentieller Nutzer dieses Gerätes.

  • Weg damit. Es muss Platz her für Neues und innovatives. Gibts nix Neues schreien die, wird Altes Nutzloses gekillt schreien die auch. Meckern kann jeder. Aber nutzen tun sie komischer weise alle Windows

  • Bitte alles raus und in den Store und zwar alles... Bitte zusätzlich eine Möglichkeit einbauen, das alle Treiber die nicht gebraucht werden deinstalliert werden können und nur bei Bedarf über Online geladen werden... Es kann einfach nicht sein, dass eine Installation fast 10 GB verbraucht....

  • Paint habe ich so gut wie nie benutzt, nur zum kritzeln. Paint hat mir nie ausgereicht, denn selbst Screenshots abspeichern hatte nicht die Möglichkeit in Sachen Größe/Maße ändern.

    Mir geht es aber ähnlich, alles neue von MS scheint böse und schlecht zu sein. Alles neu geklaute von Aplle ist total super!
    Start-Menü weg, oh nein eine Katastrophe (mal ehrlich, hat man das wirklich so dringend gebraucht?) Ich fand vieles an Windoes 8 und 8.1 gut. Das Windows 10 Start-Menü ist ein guter Kompromiss, denke ich.

  • Ich denke auch das MS sich von Altlasten (grad in Programmcode) trennen muss, um auch sich gegenüber Angriffen besser schützen zu können, auf 64bit oder mehr aufbauen zu können.
    Allerdings sollte man dabei die vielen kleinen nützlichen Helferlein, wie Paint, wie Editor nicht ins Museum schicken, sondern der Moderne Anpassen.. Warum den Editor nicht dazu erweitern (lassen durch plug ins) zu einem HTML Editor oder nem Python/C++ Editor... Viele alte Dinos (zähle mich dazu) nutzen ih. Zum Beispiel seid bald 30 Jahren (und deren Vorgänger) primär genau dafür....
    MS ist vielleicht nie Hipp gewesen wie Apple, hat abet im Gegensatz zu Apple sich auch nie neu Erfinden müssen und statt nicht vor der Pleite wie der Apfel...
    Während Apple sich primär durch Hardware immer wieder neu erfindet, so ist MS Softwareseitig immer wieder auf Neuerungen aus. Und egal wie man zu MS steht, so muss man deren Einfluss auf die Entwicklung der Standardisierung hoch anrechnen. Natürlich ist nicht alles toll was sie gemacht haben, auch die Busgelder sprechen Bände, so wäre heute sicherlich nicht soviel genormt , geben es MS nicht.
    MS muss Altlasten loswerden in Code in den Gedanken in den Programmen in ihrer Philosophie aber ohne die guten alten Sachen zu vergessen.
    Paint ubd Editor sind altlasten aber auch Chance neues hervor zu bringen...

    • Ich stimme dir komplett zu👍 Und wenn schon keine Veränderungen und Modernisierungen, dann sollten wenigstens ALLE alten Programme, die man aussortiert in den Store

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veröffentlicht von
Leonard Klint

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