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Office 365 Update für den Bildungsmarkt: Microsoft greift Chromebooks an

Microsoft hat die neuen Funktionen für Office 365 im Januar 2018 angekündigt – exklusiv für den Bildungsmarkt. Microsoft greift mit neuen Features, neuen Apps und eine Reihe günstiger Notebooks erneut nach dem Bildungsmarkt.

Software + Schüler = Zukunft?

Es ist nicht unerheblich, welche Tools und Programme Schüler verwenden: Wenn Microsoft weiterhin ein Platzhirsch im Office-Segment sein will, muss es dafür sorgen, auch weiterhin die Generationen mit Word, Excel und PowerPoint aufwachsen. Denn die Schüler von heute sind die Arbeitnehmer (und Arbeitgeber) von morgen. Und diese werden die Programme mit in die Wirtschaft bringen, die sie kennen.

Und hier hat Microsoft gerade ein Problem: In den USA sind die Chromebooks auf dem Vormarsch, da sie leicht zu managen und günstig in der Anschaffung sind. Reihenweise Schülerinnen und Schüler verwenden nicht Microsoft Office, sondern Googles Konkurrenzprodukte. In Europa, insbesondere Deutschland, ist die Entwicklung noch nicht soweit. Doch zunehmend werden sogenannte iPad-Klassen Prestigeobjekte in den Schulen.

Microsoft muss also liefern, um im wichtigen Bildungssegment nicht an Bedeutung zu verlieren. Die Folgen wären sonst nicht abzuschätzen.

Office Update im Januar 2018

Dies hat Microsoft schon längst selbst erkannt. Mit OneNote for Classrooms hat es schon ein bildungsspezifisches Angebot entwickelt. Und im aktuellen Update im Januar 2018 für Office 365 stellt Microsoft neue Möglichkeiten für Schüler und Lehrer bereit. Das ist neu:

Microsoft Learning Tools

Unter dem Schlagwort Learning Tools sammeln die Redmonder eine Palette an neuen Funktionen, die Schreiben und Lesen vereinfachen sollen:

  • Immersive Reader: Ein Lesemodus, die schon für Edge im aktuellen Windows 10 Build enthalten ist. Sie ermöglicht es Schülern mit Leseschwächen, Texte optisch und/oder akustisch aufbereitet zu lesen bzw. zu hören. Dies wird zuerst auf dem Windows Desktop zur Verfügung stehen und dann seinen Weg zu Mac, iOS, Outlook Desktop und OneNote machen. Unterstützt sind 30 Sprachen – auch Deutsch!
  • Diktieren: Die Funktion tut, was sie verspricht: Word erhält endlich eine eingebaute Diktierfunktion. Darüber werden sich sicherlich nicht nur Schüler mit Rechtschreibschwäche freuen!

OneNote Class Notebook

  • Die “Schulvariante” von OneNote wird mit automatischer Aufgabenüberwachung ausgestattet. Lehrer können sich so über den Fortschritt während Unterrichtsstunden informieren.
  • Integration eines interaktiven Rechners
  • Nur interessant für die USA und Großbritannien: Die dortigen Schulverwaltungssysteme können sich mit OneNote integrieren und sich so automatisch Noten und Tests bereitstellen lassen.

Microsoft Teams

  • Microsofts Kollaborationstool soll auch im Klassenzimmer die Zusammenarbeit zwischen Lehrern und Schülern erleichtern. Lehrer können Aufgaben zuweisen und ihre Schüler darüber benachrichtigen lassen.
  • Chatrooms: In Klassenchats sollen Schüler und Lehrer in der Lage sein, zu kommunizieren und dabei Übersetzer zu verwenden, wenn das Unterrichtsfach eine Fremdsprache ist.
  • Kollaboration zwischen Lehrern: Dieselbe Chatfunktion ermöglich natürlich den Lehrkräften auch untereinander den Austausch von z.B. Materialien.

PowerPoint

  • PowerPoint ermöglichst es nun, eine Präsentation samt Vortrag aufzunehmen und dort Videos, Tinte usw. einzubauen. Diese digitalisierten Unterrichtssequenzen sollen per Teams den Schülern für zu Hause beim Lernen helfen.

Neue Hardware

Neben diesen Neuerungen in der Software kündigte Microsoft auch neue günstige Laptops für Schüler und Schulen an:

  • Lenovo 100e: ein PC mit Intel Celeron Apollo Lake für $189
  • Lenovo 300e: 2-in-1-Convertible mit Stiftfunktion für $279
  • Classmate Leap T303: Laptop mit Windows Hello für §199
  • Trigono V4012: 2-in-1 mit Stift und Touch für $299.

Auf der Aufholjagd

Insgesamt ist es natürlich gut, dass Microsoft die Bedeutung der Schulen für seine eigene zukünftige Relevanz entdeckt hat. Von vielen Funktionen können auch deutsche Lehrer und Schüler profitieren. Schade nur, dass das die deutschen Schulen zu weiten Teilen noch digitale Entwicklungsländer sind.

Als ausgebildeter Lehrer finde ich die Entwicklung sehr spannend und schaue mir gerne an, was heute theoretisch schon möglich wäre. Was haltet ihr von Microsofts Bildungsoffensive und den neuen Office Funktionen? 

 


Quelle: WC

 

Zeige Kommentare

  • Klingt nice. Vor allem als Schüler, der täglich mit nem Surface Pro arbeitet 😊 Weiter so!

  • In den Deutschen Schulen hat sich in den letzten 20 Jahren in IT nicht viel getan und viele der Lehrer halten IT immer noch für viele Böhmische Dörfer...

      • Das kommt auch daher, dass in Deutschland leider schon lange keine nennenswerte Computer- und Elektronikindustrie mehr existiert, die da sicher im Interesse des eigenen Absatzes und zwecks werbewirksamer Möglichkeit der Vorzeige von derartigen Projekten - auch im Sinne des Exports - mit Nachdruck für eine moderne IT-Ausstattung für Schulen und Unis im Bundestag all die Jahre entsprechendes Lobbying betrieben hätte...
        Ja so ist es eben, wenn sich da eine einst führende Industrienation aufgrund eines ineffizient gewordenen politischen Systems und unfähiger bzw. korrupter politischer "Eliten" am absteigenden Ast befindet...

    • ...da hat sich in Deutschland in den letzten 20 Jahren in der IT nicht allzu viel getan?
      Diese zwanzig Jahre sind genau der Zeitraum seit dem Ende der Ära Kohl!
      Wer trägt denn da seitdem die Verantwortung für den Erhalt der internationale Konkurrenzfähigkeit des Wirtschaftsstandortes BRD?
      Wer hatte denn da von 2000 bis 2005 den CDU-Bundesvorsitz und vor allem von 2005(!) bis heute sogar das Kanzleramt mit voller Richtlinienkompetenz inne?
      Vor allem seit 2015 war Mutti wohl leider vornehmlich mit ganz anderen Dingen und Themen beschäftigt... Das alles ist wohl auch eine Folge der kulturellen Herkunft und vor allem generationsabhängig...
      Und was versuchten da während dieser Zeit all die hochqualifizierten Berater in den Ministerien (vor allem im Wirtschafts- und Bildungsbereich) an wichtigen Veränderungen und Verbesserungen mit entsprechendem Nachdruck zu bewirken?
      Da hätte es doch diesbezüglich die ganze Zeit über sogar diverse erfolgreiche ausländische Vorbilder ganz einfach zum Abkupfern gegeben...
      Da fehlte es an allen Ecken und Enden am Weitblick der Regierenden.

      • Schule und Bildung ist Ländersache. Das kann man dem Bundeshosenanzug
        wirklich nicht anlasten was dort zumeist aus links/grün ideologischen Gründen
        in den letzten 20 Jahren im Bildungsbereich alles kaputtgemacht wurde.
        Und meist in Bundesländern in denen die SPD und Grüne in der Bildung
        herumgefuscht haben nicht nur IT-mässig mittlerweile finsterstes Mittelalter
        herrscht.

        • Leute, Leute, Leute, kommt mal runter. Hier geht's um was völlig anderes als Eure einfachen "Antworten" auf komplexe Themen.

          • Und wenn eine scheinbar (zu) "einfache" (weil manchem nicht genehme) Antwort aber trotzdem ins Schwarze trifft?
            Antworten müssen nicht unbedingt kompliziert sein, um glaubwürdig zu sein und den Kern einer Sache zu treffen.
            Die Linken und Grünen haben es ja - seit '68 - voll gut gemeint und waren meist felsenfest von der Richtigkeit ihres ideologischen Standpunkts überzeugt, meinten da, die Geschichte würde ihnen später schon recht geben, wenn sich die Welt dank ihres kämpferischen Bemühens dann endlich zum Besseren gewandelt hat, meinten sie würden von nachfolgenden Generationen ob ihrer Weitsicht und Menschlichkeit posthum als Helden gefeiert...
            Sie wollten es eben nun einmal endlich wissen und ausprobieren:
            All die Weisheiten und Theorien aus längst verstaubten Schriften endlich an der Realität messen und die Möglichkeiten realer Umsetzung ausloten...
            Aber auch gut gemeint - trotz Idealismus und Begeisterung - ist letztendlich nicht immer gut gemacht!

  • Es ist sicherlich nicht verkehrt, wenn die Schüler mit Office und Windows aufwachsen.
    Die Argumentation aber, dass die Schüler als spätere Angestellte sich die benutzten Programme und die OS aussuchen können, ist schlicht falsch. In den Firmen gibt es immer feste Strukturen und Arbeitsabläufe. Diese mal einfach so ändern zu wollen, nur um z.B. mal ein anderes Mailprogramm zu benutzen, IST bereits schon eine große Änderung, und daher sehr schwer umzusetzen.
    Mit Verlaub, aber Chromebooks, selbst wenn sie noch aufgebohrt werden, können Windows-PCs nicht das Wasser reichen. Mal ganz von den betriebsinternen Arbeitsprogrammen, die es praktisch alle nur für Windows gibt, mal abgesehen. Selbst in absolut mega-stylishen Marketingfirmen, wo jeder, der meint besonders kreativ zu sein, wenn er ein MacBook verwendet, gibt es ganze Abteilungen, die nur mit Windows arbeiten....!

    • Es gibt leider viele Startups, die auf Apple und Google setzen, aber die werden noch früh genug feststellen, dass das nicht optional ist...

    • Nicht von einem Tag auf den anderen, aber nach und nach werden sich die Firmen dann doch umorientieren. Besonders wenn die IT, der Chef und vor allem die Mitarbeiter an einem strang ziehen. Von mobilenutzern die ein einheitliches Ökosystem haben wollen ganz zu schweigen... Da muss Microsoft schon mehr als nur sehr Gute Leistung im Business Bereich abliefern um auch langfristig zu halten.

    • …und in Unternehmen, wo normalerweise mit Windows gearbeitet wird (bzw. werden muss) gibt es da z.B. durchaus auch Mac-Bereiche…
      …und jede Menge zentral administrierter Androiden und vor allem auch die iPhones in den Chefetagen… die da alle gar nicht so optimal mit dem Windows-Umfeld harmonieren!
      Keine der großen oder kleineren Software-Produzenten musste da jemals einen Vertrag unterschreiben, dass sie da für alle Zeiten ihre Produkte nur für Windows und nicht auch für andere (evtl. neue) Betriebssysteme programmieren dürfen. Und genau solche andere sind jetzt bei der Konkurrenz erstmals ernsthaft im Entstehen!
      Googles Entschlossenheit, Durchsetzungskraft und weitreichenden Einfluss darf man da nicht unterschätzen! Die werden da – wie bei Android - sicher Nägel mit Köpfen machen… auch wenn das jetzt vielleicht noch teilweise in den Kinderschuhen steckt…
      Zum Glück für Microsoft ist es aber heute und sicher noch länger so, dass man da im Unternehmens-Bereich aufgrund der in der Vergangenheit entwickelten Strukturen noch sicher verankert ist. Das ist aber nicht für alle Zeiten in Stein gemeißelt, kann sich aber natürlich auch nicht über Nacht ändern. Aber sehr wohl in einigen Jahren, wenn da die Konkurrenten aufgeholt haben - was sie definitiv beabsichtigen - und mit auch nur halbwegs gleichwertigen Produkten zu günstigen Preisen auf den Markt drängen werden. Die haben da Lunte gerochen und natürlich schon längst erkannt, dass sich da plötzlich durch Microsofts naiv verpasste Chancen am noch immer aufstrebenden und boomenden Smartphone-Markt an der gesamten Marktsituation Wesentliches geändert hat und sich ihnen deshalb ganz neue Chancen eröffnen, nachdem es dem Microsoft-Imperium einige Jahrzehnte lang gelungen war, sich da als uneinnehmbare Festung zu positionieren.
      Durch das Versäumnis eines parallelen, dem PC-Markt ähnlichen Aufbaus einer Smartphone-Marktdominanz ist aber jetzt aus dem fest verschlossenen Festungstor ein sperrangelweit offenes Einfallstor noch dazu an einer völlig ungeschützten Flanke geworden. Diese Entwicklung hat sich Microsoft aber leider durch dessen fahrlässige Öffnung selbst zuzuschreiben, wodurch die Konkurrenz endlich nach all den Jahren eine (ihre) Chance zu erkennen glaubt.
      Wäre Microsoft schon vor oder zumindest 2007 clever und auf Draht gewesen, wären sie heute auch auf dem Smartphone-Markt die Nummer Eins, uneinholbar weit vor iPhone und Android (in dieser Reihenfolge!)…und hätten da jetzt weder mit Android, noch mit Chromebooks zu kämpfen…
      Das hätte eigentlich die sich aus der damaligen Ausgangs-Konstellation (mit WM6.x ab ca. 2000) logische und fast zwingend zu entwickelnde und auch allgemein erwartete (->fast blinder Vertrauensvorschuss der OEMs!) zukünftige Marktsituation sein müssen.

  • Ich bin Lehrer und nutze Microsoft Teams in meiner iPad-Klasse. Das Programm, die Integrierung in 365 und die Möglichkeiten sind toll. Es fehlen allerdings so manche Funktionen, es zu personalisieren. Man ist in einigen Dingen eingeschränkt. Da ist noch Luft nach oben. Es fehlen auch deutlich mehr schulspezifische Apps und Möglichkeiten.

  • Die USA-Version von Googles GDOCS ist nicht vergleichbar mit der deutschen Version von GDOCS
    d.h. die USA-Version ist (wen überrascht das noch) deutlich leistungsfähiger. Besonders krass sichtbar
    wird das bei der Spracherkennung/Sprachsteuerung/Diktierfunktion von GDOCS.
    Während die deutsche GDOCS-Version nur eine handvoll Wörter für die Sprachsteuerung (die Gliederungszeichen "Punkt, Komma, Ausrufezeichen, Fragezeichen, Neue Zeile, Neuer Absatz")
    versteht, ist die englischsprachige Version um Welten umfangreicher.

    https://support.google.com/docs/answer/4492226?hl=de

    Und in vielen anderen Bereichen lässt sich das deutsche GDOCS auch nicht mit USA-Version
    vergleichen. Denn im US-Schulbetrieb wird GDOCS in ONEDRIVE eingebunden und dort gibt es
    dann innnerhalb von ONEDRIVE die sog TEAMDRIVES, die jeder Lehrer für jede Klasse anlegen
    und verwalten kann. Und so zieht sich das durch viele Dinge.
    Kurz:
    Da wird MS mit Office 365 aber deutlich mehr anbieten müssen, als im Artikel beschrieben, wenn
    sie gegen die US-Versionen der Chromebooks anstinken wollen.

  • Wenn MS da nicht schon zu spät dran ist... Ja in Büros arbeitet man (noch) hauptsächlich mit Office. Aber ich habe vor kurzem einen interessanten Artikel gelesen in dem es eben darum ging das viele Unterehmen dazu übergehen und G-Suite einsetzen da sich die meisten jüngeren Arbeitnehmer und Berufsanfänger in der Android Welt zuhause fühlen.

    Und Google hat mit Google for Education auch einen echten Mehrwert für Schulen. Google Classroom z.B kann von jedermann verwendet werden (z.B für Kurse auch außerhalb von Schulen). iPad Klassen, das halte ich für Unsinn, da geht es echt nur um Prestige.

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veröffentlicht von
Benjamin Horn

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