News

MS Office Konkurrent: OpenOffice steht womöglich vor dem Aus

OpenOffice war lange Zeit die beliebteste kostenlose Alternative zu Microsoft Office. Nun steht das Open Source Projekt womöglich vor dem Aus. In einer Email erklärte der ehrenamtliche Vizepräsident Dennis E. Hamilton, “die Einstellung des Projektes ist eine ernsthafte Möglichkeit”.

OpenOffice leidet an einem akuten Mangel an freiwilligen Entwicklern. Offenbar arbeiten derzeit nur ein halbes Dutzend Programmierer regelmäßig an der Büro-Software. Das hat zuletzt dazu geführt, dass OpenOffice immer wieder Sicherheitslücken veröffentlichen musste, die nicht in absehbarer Zeit geschlossen werden konnten – ein unhaltbarer Zustand.

Erst im Juli musste OpenOffice seinen Nutzern auf Grund einer solchen Sicherheitslücke ganz offen raten, auf Microsoft Office oder LibreOffice umzusteigen. Ein Patch wurde erst rund einen Monat später veröffentlicht.

Der Abstieg von OpenOffice begann wohl, als das Projekt zwischenzeitlich unter die Fittiche von Oracle geriet. 2010 verließen zahlreiche Entwickler das Projekt aus Unzufriedenheit über die restriktive Lizenzpolitik und gründeten die Abspaltung LibreOffice. Mittlerweile wird OpenOffice von der ehrenamtlichen Apache Software Foundation betrieben, das Entwickler-Interesse hat sich dadurch aber nicht nachhaltig erholt.

Dennis E. Hamilton schließt seine Email mit den Worten:

Einige befürchten, dass die Diskussion über das Ende des Projektes zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung wird. Meine Sorge ist, dass das Projekt mit einem Knall oder einem Wimmern enden könnte. Meine Interesse ist, dass jedwede Abwicklung würdevoll von statten geht. Das bedeutet, dass wir sie als eine Möglichkeit in Betracht ziehen müssen. Um für derartige Möglichkeiten zu planen gibt es keinen guten Zeitpunkt, aber früher ist immer besser als später.

Ich betrachte die Probleme von Apache OpenOffice ohne jedwede Schadenfreude, prinzipiell hege ich für derartige Open Source Projekte immer große Sympathien. Aber Firmen und Institutionen – darunter die Stadt München als prominentes Beispiel – die sich vor ein paar Jahren mit großem Tamtam von Microsoft losgesagt haben, um auf das kostenlose OpenOffice umzusteigen, müssen sich spätestens jetzt fragen, ob sie nicht doch aufs falsche Pferd gesetzt haben.


Quelle: Engadget via MSPU

 

Zeige Kommentare

  • So jetzt noch libre office weg dann bin ich zufrieden.

    Denn Müll an der Uni verwenden ist mir schon mehr als genug in Informationsverarbeitung

    • Da gebe ich dir Recht. Hinzu kommt, dass gewisse Softwareelemente zum Bestandteil von Prüfungen gemacht werden. Man hat zusätzliche unnötige Arbeit.

      • "dass gewisse Softwareelemente zum Bestandteil von Prüfungen gemacht werden."
        Und das soll die Schuld offener Software sein? Man macht Absolventen lieber zu Klickaffen proprietärer Software anstatt ihnen Verständnis und Grundlagen beizubringen. Siehe oben, well done!

        • Was hat veraltete Software mit hinfahren zu tun…?
          Ok... Veraltete Grundlagen... Die Erde ist eine Scheibe!

    • Nutzt ihr wie die meisten noch Libre Office 4? Weil die 5er Suite ist eigentlich voll ok und die nutz ich persönlich auch lieber als MS Office.

  • Die Dinge wachsen nicht in den Himmel, auch bei Open-Source Produkten. "Geiz ist geil" funktioniert nur eingeschränkt. Irgendwann beißt sich die Katze, damit, in den Schwanz. Ein Entwickler arbeitet auch nicht "just for fun... ". Das werden die Herren von LibreOffice auch noch merken.

    • Äh... dir ist Klar dass das nichts damit zu tun hat? OpenOffice wurde bereits vor Jahren durch LibreOffice getötet. Es ist schon lange tot, der Artikel zeugt von Unwissenheit über OpenSource Projekte und hat nichts mit der Realität zu tun. Auch die Stadt München verwendet kein OpenOffice mehr

      • Von Seiten der Open-OS Jünger hat das sicherlich nichts damit zu tun (Geiz ist geil), doch die Verbraucher gehen aus diesem Prinzip zu kostengünstigen oder kostenlosen Alternativen. Ein „Perpetuum Mobile“ gibt es bei uns Entwicklern und auch bei den großen IT Unternehmen nicht! Der Entwickler muss auch seine „Brötchen“ verdienen (vorausgesetzt er hat es nicht schon) und ein IT Unternehmen (Google) ist auch nicht umsonst zu nutzen. Man bezahlt dort mit Personadaten, das ist der Preis für die Kostenlosigkeit.
        Die Unmöglichkeit des „Perpetuum Mobile“ Prinzips wird auch die LibreOffice Entwickler ereilen!

        Geh doch mal Einer in die Münchner-Verwaltung, die werden einem ein „freundliches“ Lied über OpenSource (Linux) singen!

        • Dass du OSS nicht verstehst ist ganz allein dein Problem.

          Limux funktioniert, man ist nur von politischer Seite viel mehr damit beschäftigt es zu torpedieren und zu sabotieren. Der feine Herr Reiter bezeichnet sich selbst als "Microsoft-Fan". Schon komisch das Verwaltungen und öffentliche Einrichtungen und Behörden andernorts sehr gut mit einer Migration klar kommen und Millionen einsparen. Nur deutsche Amtsschimmel scheinen zu blöd dafür zu sein weil sich ein Button anders aussieht, Stichwort Klickaffen.

          • Hmm was aber glaub viele missverstehen, das die Bürokraten nicht unbedingt freiwillig auf Microsoft und co setzten. Denn wie immer geht es auch darum wer bezahlt im Falle eines Falles für Schäden die enstehen, wen kann man in Regress nehmen...Versuch auch mal mit net alten Open Office version ein Dokument zu öffnen von einer aktuellen Version... Da geht oft gar nichts.. Bei Microsoft kannst du das.... Und da hast du bei Open Source Projekten ganz schnell ein Problem. Des weiteren sind Service Verträge und regelmäßige updates ein Problem. Des weiteren Spielen oft spezielle Software für Firmen mit OpenSource sachen nicht mit. Thema Datensicherheit ist das nächste Problem... Und wie immer hier das problem res wird hitzig emotional gestritten.... Ohne objektive Sachverhalte zu bereden..

    • Unsinn. Viele Entwickler arbeiten „just for fun” auch an OSS-Projekten. Und Microsoft versucht zurzeit genau das gleiche, freiwillige Mitarbeiter zu finden, in dem sie ihre Quellen offen legen.

      Manche Projekte, von der Größe einer Office-Suite benötigen aber bezahlte Kräfte, was teils durchaus gegeben ist. Firmen beteiligen sich hier auch stark. Eben so der Linux-Kernel.

      LibreOffice ist hingegen sehr stark, weil die meisten von OpenOffice da schlicht hin gewechselt sind, da dort das Klima einfach offener ist.

  • Naja Microsofts Office wird mit jedem Release teuer, bringt immer weniger neuerungen und OpenOffice ist schon lange tot. Alle Nutzen LibreOffice oder MS Office (das aufgrund des horrenden Preises nurnoch im abo gekauft wird), wozu also OpenOffice am leben erhalten

    • 98 ist dein Geburtsjahr? Ok, dann kannst du es nicht besser wissen. Du kannst ja mal schauen wie viel Office 1998 gekostet hat und dann sagst du nochmal „Office wird immer teurer“… Ich würde sagen, Office war nie so günstig wie heute. Ich weiß noch dass ich Office 2010 als Home-Edition oder wie die hieß für 139€ gekauft habe. 3 Jahre später kam Office 2013 (auch 139€). Und dann kam Office 2016 und man kann es in Deals per Office365 für 30€/Jahr kaufen, was wesentlich günstiger ist als alle 3 Jahre die neue Version im Laden für weit über 100€ zu kaufen. Hinzu kommt, dass in Office365 eben alles von Office drin ist (vor allem Outlook), denn in den alten Home-Editionen war es nur Word, Excel, PowerPoint und Access (?) – es fehlte Outlook…

  • Wenn diejenigen die daran arbeiten nicht so beratungsresistent gegenüber verbesserungsvorschlägen zu usability und ux wären...

  • Ich fände es schade, allerdings gibt es mit Libre Office eine gute Alternative.

    In meinen Augen ist ein derartiges Open Source Office aber eher für den Privatanwender eine gute Alternative.
    Wiederkehrende Sicherheitsmängel wie beschrieben, können sich Unternehmen und andere Institutionen eigenlich nicht leisten. Sicherheit hat halt auch ihren Preis.

    Aber man darf auch nicht vergessen, dass alleine die Existenz solcher freien Office-Versionen Konkurrenz für die kostenpflichtigen bedeutet. Das verbessert die Qualität der Produkte Und drückt die Preise.

    Also selbst überzeugte MS-Office Nutzer haben einen gewissen Schaden dadurch...

    • Und deswegen verwenden sie Windows, das offiziell unsicherste Betriebssystem der Welt… Macht Sinn

      Und einen schaden hat niemand den OpenOffice ist seit Jahren tot

      • Für Windows bekommst du dafür einen Support des Herstellers. Den gibt es so bei Linux nicht, da es ja nicht den Hersteller gibt. Eine Firma zahlt gerne Geld, wenn sie dadurch Support des Herstellers bekommen. Weiterhin, gibt es kaum ITler, die wirklich Linux affin genug sind, das ganze zu supporten. Windows Systeme können durch viel mehr Menschen administriert werden. Klar ist Linux toll und günstig, aber das ist nicht immer der Punkt, den man in einem Unternehmen betrachten kann. Wenn man Thin Clients nimmt, sieht das ganze wieder anders aus, da man hier nicht allzu viel administrieren muss und wieder ein Hersteller, in dem Falle IGEL, Wyse, HP dahinter stehen, die die Kombination aus Hardware und Linux OS anbieten.

  • LibreOffice wird nicht so schnell sterben, da es einfach die Weiterentwicklung von OpenOffice ist. Und sogut wie alles, was ich in MS Office machen kann, kann ich locker auch in LibreOffice machen, einiges vielleicht sogar besser. Und die Stadt München kann ich gut verstehen, mir ist das Geld auch zu schade, wenn es einen genauso guten Konkurrenten gibt. Also, hoffentlich überlebt OpenOffice die Krise, wenn nicht, ist es vielleicht aber auch gut, da sich dann alle Kräfte auf LibreOffice konzentrieren. Auch ein guter Vergleich: Opera und Vivaldi, wenn Opera langsam stirbt, profitiert davon die Weiterentwicklung Vivaldi, was nicht schlecht sein muss...

  • Konkurrenz belebt das Geschäft! Wenn MS Office alleine ist wird es ebenso gefährlich!

    Und letzten endes, ist Office nun mal weltweiter Standard, wer office wirklich braucht nutzt eh MS wegen der Komptabilität

    • "Konkurrenz belebt das Geschäft! Wenn MS Office alleine ist wird es ebenso gefährlich!"

      Genau, das gilt auch für Android! Nur, dem kleinen Verbraucher interessieren die Konsequenzen daraus nicht.

    • Kompatibilität kann eigentlich nicht das entscheidende Kriterium sein. Soweit ich weiß, sind die Open-Source Versionen kompatibel zur MS Version.

      • Wenn meine Tochter in der Schule eine Präsentation erstellt, und sie mir zu Hause zeigen will, dann sehe ich, wie "kompatibel" die Programme sind...

        • Evtl. gibt es von der OpenSource-Software die deine Tochter ja wahrscheinlich verwendet eine portable Version ...
          Einfach bereit halten.

Teilen
veröffentlicht von
Königsstein

Neuste Artikel

Wie viel Einfluss hat Bill Gates noch auf Microsoft? Interne Quellen sagen – viel!

Bevor wir mit dieser neuen Meldung beginnen, nein, dies ist keine Bill Gates Verschwörungstheorie, von…

3. Mai 2024

Amazon Deal: HP Smart Tank 5105 3-in-1 Multifunktionsdrucker – 33 Prozent sparen

Dieses Mal möchten wir die Gelegenheit nutzen und Euch einen 3-in-1 Multifunktionsdrucker aus dem Hause…

3. Mai 2024

Marktanteile: Windows 11 muss Abwärtstrend verbuchen – woran liegt es

Windows 11 tut sich wirklich schwer damit, Nutzer des Betriebssystems Windows 10 davon zu überzeugen,…

2. Mai 2024

Verfahren gegen Meta beginnt: Unternehmen Instagram und Facebook zu wenig gegen Falschnachrichten in Bezug auf die Europawahl?

Die EU-Kommission hat ein Verfahren gegen den Facebook-Mutterkonzern Meta auf den Weg gebracht. Es geht…

2. Mai 2024

Amazon Deal: SanDisk Extreme PRO SDXC UHS-I Speicherkarte 64 GB – 45 Prozent Rabatt

Heute möchten wir Euch einen besonderen Deal vorstellen, denn er wird nicht nur als Amazon-Tipp…

2. Mai 2024

Von GTA bis zu exotischen Spielen: Das sind die beliebtesten Kategorien auf Twitch

Für viele Gamer ist Twitch mittlerweile die Anlaufstelle schlechthin, wenn es um Streaming geht. Das…

2. Mai 2024

Diese Webseite benutzt Cookies.