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Microsoft und Blackberry – Parallelen ziehen?

Zwischen Microsofts und Blackberrys mobiler Entwicklung werden gerne Parallelen gezogen. Beide Unternehmen waren zeitgleich große Player im Handygeschäft und beiden kann man vorwerfen die Zeichen der Zeit zu spät erkannt zu haben, die schließlich zu einer massiven Marginalisierung der Marktanteile geführt haben. Blackberry hat sich nun endgültig als Hardwarehersteller verabschiedet und setzt auf die Entwicklung einer “sicheren” Version von Android gepaart mit lizensierten Telefondesigns, um im Businesssektor wieder Fuß zu fassen. Microsoft bleibt beim proprietären Betriebssystem, hat sich aus dem Hardwaregeschäft aber auch fast gänzlich herausgezogen. Die “Verlierer” kämpfen nun ironischerweise wieder um dieselbe Zielgruppe.

Die beiden Unternehmen direkt miteinander zu vergleichen ist natürlich schwierig. Blackberry (ehemals RIM) hat den Großteil seiner Einnahmen aus dem Handygeschäft gezogen. Für Microsoft machte das “alte” Mobile (mit der letzten Version 6.5) und selbst Windows Phone zu seiner Hochzeit, einen winzigen Teil der Firmenumsätze aus. Das bedeutet nicht, dass Mobile für die Redmonder nicht strategisch wichtig gewesen ist – Erfolg- und Misserfolg in jenem Bereich war aber für das Überleben nicht so ausschlaggebend wie beispielsweise für Apple oder eben Blackberry.

Das Schicksal von Blackberry und Microsoft zeigt deutlich, wie teuer das Bleiberecht auf dem Hardwaremarkt ist. Sony, HTC, LG, all diese Unternehmen spüren schon seit Jahren den Druck immer potentere, immer einzigartigere Geräte zu entwickeln, die jedem Geldbeutel gerecht werden. Microsoft und Blackberry haben ihre Konsequenz gezogen, viele weitere Hersteller werden folgen. Jeder gesättigte Markt macht früher oder später eine solche Konsolidierung durch.

Um zu meiner Ursprungsfrage zurückzukehren: Sind Parallelen zwischen Microsoft und Blackberry vorhanden? Definitiv. Die Unternehmensstrategien und die zur Verfügung stehenden Mittel sind aber so unterschiedlich, dass man aus dem Abschied von Blackberry aus dem Hardwaregeschäft nicht zwingend auf Microsofts mobile Zukunft schließen kann. Der Businesssektor wird in jedem Fall für beide kein Zuckerschlecken.

 

Was glaubt ihr? Wird Blackberry Businesssektor irgendeine Überlebenschance haben? Kann Microsoft daraus irgendetwas lernen?

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  • Mit der Markterscheinung vom Iphone begann der Niedergang von Blackberry. Spezielle Businessphones braucht heute keiner mehr, dafür gibt es keinen Markt, der groß genug wäre um gewinnbringend zu sein. Daher schlechte Aussichten für Blackberry, MS und HP x3.

    • iPhones werden auch nur noch selten von großen Firmen geordert. Ehr gar nicht. Siehe den Rückgang in den Verkaufszahlen Apples. Aktuell sind es Billig-Smartphones von Samsung der A-Klasse, welche in diesen Firmen Anklang finden. BBs sind/waren einfach im Vergleich zum Preiswert-Androiden zu teuer, deshalb verschwinden sie vom Markt. Das die Bedienung ein Graus ist, zumindest im direkten Vergleich, interessiert nicht.

  • Wenn BB das Thema Device Management mit Android koppelt, sehe ich für die B2B Seite eine gute zukunft, da heute eher Unternehmen mit schlecht umgesetzten Lösungen auf dem Markt sind. Bei MS muss mann immer Windows Phone als Betribessystem nutzen, welches nicht zu sehr verbreitet ist (BYOD)

  • Ich sehe kein großes Problem darin, dass Microsoft OEMs die Herstellung der Hardware überlässt, es ist letztlich ein Softwarehersteller. HP hat ja ganz klar bewiesen, dass sie wissen, wie man Smartphones herstellt. Ich sehe das ganz locker und sehe auch keinen guten Grund für ein “Surface Phone”. Allerdings ist es schade, dass es möglicherweise keine Geräte im Bereich der Lumia 640 oder 650 geben wird.

    Blackberry ist eine Trauergeschichte. Spätestens nach der Geschichte des Terroristen-iPhones und dessen Entsperrung, als BB meinte, sie würden den US-Geheimdiensten in den Hintern kriechen, waren sie tot. Es gibt schlicht gar keinen Grund noch BB zu kaufen, gute Android-Smartphone-Hersteller gibt es genug -- außer dass sie sich mit Android-Updates extrem schwer tun, was ich absolut verantwortungslos halte.

    Im großen und ganzen glaube ich, dass Microsoft _jetzt_ die richtige Entscheidung getroffen hat.

  • Microsoft hatte Erfolg mit Nokia Lumia und Windows 8.1… im Unterschied zu Blackberry mit dem Passport und Android. Microsoft kann es also noch. Das hat man bewiesen. Im Gegensatz zu Blackberry. Deshalb sehe ich für Microsoft mehr Chancen, es mit der neuen Strategie erneut zu schaffen, dann aber nachhaltiger. Der Store kann nicht das Gegenargument sein. Der war zu Zeiten von Nokia Lumia/Windows 8.1 kleiner und chaotischer als der universelle Windows 10 Store von heute.

  • Im Gegensatz zu BB ist Windows 10 mobile ja noch nicht so ganz tot.
    BB macht ja nicht einmal mehr eigene Software.

  • Ich wußte ja noch gar nicht, das MS mal ein großer Player im Handy - Markt war.
    Und dann noch gleichzeitig mit BB.

    Sind die eigentlich nicht immer schon "hinterher gehinkt" ???

    Die mussten ja erstmal Nokia kaufen, und da wars eigentlich schon zu spät.

    • Großer Player ist Microsoft ja auch ohne Handy - Markt. Aber früher, vor dem iPhone, war Windows-CE das OS für Handhelds bzw. Pocket-PCs, also für's Business. Dann kam das iPhone... und dass Microsoft Nokia kaufen musste, bezweifle ich. Ich befürchte, damit haben Microsoft und Nokia es sich vergeigt, mit dem Verkaufserfolg von Windows 8.1 auf Nokias (als OEM) Lumia Gewinne zu machen. Wäre Nokia OEM geblieben und hätten Nokia und Microsoft Gewinne erzielt und hätte Nokia sich die Zeit genommen, Windows 10 mobile auf seine Lumias zu bringen, hätte es bis dahin bzw. bis heute neue Lumias mit Windows 8.1 gegeben und zwar vom 530 bis zum 930. Aber den Weitblick hatte Steve Ballmer leider nicht.

      • ... und es hätte nie diese Diskussion über eigene Phones von Microsoft gegeben. Die Diskussion hat Microsoft sich auch nur mit dem gefloppten Deal eingehandelt.

  • Meiner Meinung nach ist Microsoft viel zu sehr von Intel abhängig und muss auch oftmals deren Fehler ausbügeln. Bestes Beispiel dafür ist das Surface Pro 4 und das Surface Book. Erst seit den letzten Treiber und Firmware Updates laufen sie so, wie man es auch von den Surface pro 3 gewohnt war.
    Bei den Mobile Geräten ist es ähnlich. Intel erzählt seit Jahren, dass sie einen Chip für Smartphone herausbringen werden und Microsoft wartet und wartet und wartet, bis sich Intel dann letztendlich entschliesst es nicht hinzubekommen und somit Microsofts Strategie komplett über den Haufen wirft. Die meisten Probleme die Windows hat, sind die Treiber der Drittanbieter.

  • Sehen wir es einmal ganz sachlich:
    Welche Windowsphones hat man wirklich in der "freien Wildbahn" bisher wahrnehmen können?
    Ganz ehrlich! Ausschließlich Nokia Lumias und Microsoft Lumias.
    OEM-WindowsPhones sind (mir persönlich) noch nie untergekommen und auch deren Marktanteile sind (an dem eh schon kleinen Marktanteil der WindowsPhones) sehr sehr gering.
    Bricht nun der "große" Hersteller der WindowsPhones mit seiner Hardware weg ist die Plattform gestorben, das kann man schön reden wie man will, das ist Fackt! Die Zukunft wird mir Recht geben.
    Blackberry könnte mit Androidgeräten, und schnellen Updates eine Niesche gefunden haben, die von Samsung etc. nicht so gut bedient wird.
    Der Markt konsolidiert sich langsam zu Android oder iOS/iPhone (leider).

    • Wie kannst du von DIngen behaupten, die nach deiner Meinung erst in der Zukunft eintreten, das ist Fakt und von anderen Lesern, die das nicht so sehen, dass sie sich das schön reden?

      • Warten wir es ab ..... wäre ja schön, wenn ich mich irren sollte, aber ganz ehrlich - glaubst du das wirklich???

        • Ich will das gar nicht so ins dramatische ziehen und einfach weiterhin ganz nüchtern betrachten. Mit dem Nokia-Deal wollte Microsoft vielleicht ganz groß mit einer eigenen Marke in das Consumer-Geschäft einsteigen. Das ging in die Hose. Nokia Lumia und Windows Phone 8.1 war eine nette Episode, wie Brangelina, aber leider nur ein bisschen erfolgreich, dafür aber sehr verlustreich.
          Microsoft hat schon lange vor Windows Phone 8.1 mobile OS fürs Business hergestellt. Nun kehrt man zu den Wurzeln zurück. Was ist daran zu bemängeln?
          Microsoft entwickelt weiterhin Windows 10 mobile fürs Business und gewinnt dafür wie einst schon eine Palette namhafter OEMs.
          Hast du vor dem iPhone schon ein Handheld mit einem Microsoft OS, das fürs Business bestimmt war, besessen? Nein? Trotzdem wurden die Dinger verkauft. Natürlich nicht in den Stückzahlen wie die Handys des Marktführers Nokia. Aber dennoch relativ erfolgreich.
          Warum sollte Microsoft daran nicht anknüpfen können? Man hat doch alles was man dafür braucht. Das OS, das Ökosystem, den Vertrieb. Das Business schreit nicht nach Apps wie z.B. Snapchat, die Microsoft nicht liefern kann.

      • Naja, die Befürchtung liegt ja doch sehr nahe. Ich würde sogar behaupten, dass wenn das so weiter geht wie es sich grade entwickelt, dann wird Android das alleinstellungsmerkmal besitzen. Denn sogar Apple User laufen schon so manche über. Gut, keine Hardcore Fans, aber dennoch. Kann nur hoffen das mit Microsoft noch ein Wunder geschieht. Ich will kein Google Monopol haben!

        • Android ist im Gegensatz zu Windows 10 mobile und iOS ein reines Consumer-OS. Android wird im Business keine Konkurrenz für Windows 10 mobile darstellen. Apples OS dagegen schon. Hier hat Windows 10 mobile den Vorteil, dass es jünger, moderner, frischer, business-orientierter und sicherer ist.
          Die Windows Phone User, die nach der Schließung der Consumer-Pforten zu Android wechseln, können dort eine Community bilden und wie einst die Gallier gegen die Übermacht Rom, hier gegen die Übermacht Google antreten.

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veröffentlicht von
Leonard Klint

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