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Microsoft stellt Windows 10 S vor

Die Windows 10 Familie bekommt Zuwachs. Auf seinem Frühlings-Event hat Microsoft heute Windows 10 S vorgestellt, eine leichtgewichtige Windows 10 Version, die sich vor allem an Schüler, Studenten und Bildungseinrichtungen richtet.

Microsoft Chef Terry Myerson nannte Windows 10 S, etwas pathetisch, “die Seele von Windows 10”.

Windows 10 S – Sicherheit und Leistung für Schüler, Lehrer, Studenten

Windows 10 S wird ziemlich genau das, was im Vorfeld unter dem Namen Windows 10 Cloud kolportiert wurde. Die Bezeichnung “Cloud” war aber irreführend, denn die neue Windows 10 Version liegt keinesfalls auf Microsofts Servern.

Unter der Haube ist Windows 10 S ein vollwertiges Windows 10 Pro Betriebssystem. Der entscheidende Unterschied ist, dass auf Windows 10 S nur Apps aus dem Windows Store installiert werden können. Das dient einerseits der Sicherheit, denn Store Apps laufen isoliert in einer “Sandbox” und durchlaufen vor Veröffentlichung einen Authentifizierungsprozess. Die Beschränkung auf Store Apps soll also verhindern, dass sich die Schüler AdWare oder Malware auf den PC laden.

Andererseits dient die Beschränkung auf Store Apps der Performance, denn im Gegensatz zu vielen klassischen Desktop Programmen “müllen” Apps das System nicht zu. Microsoft Chef Terry Myerson verspricht deshalb “auch nach Jahren eine Performance wie am ersten Tag”.

Ein wichtiger Vorteil von Windows 10 S ist auch die schnelle Erstanmeldung, die maximal 15 Sekunden dauern soll. Das heißt: man muss seine Schüler nicht minutenlang bei Laune halten und kann schneller mit dem Unterricht beginnen. Hat ein Nutzer bereits ein Konto auf dem entsprechenden Gerät, dauert die Anmeldung, wie üblich, nur wenige Sekunden.

Upgrade auf Windows 10 Pro möglich

Was passiert, wenn man auf Windows 10 S eine klassische Win 32 Desktop Anwendungen installieren möchte, zum Beispiel aus dem Internet? Dann poppt zunächst einmal ein Dialog auf, der den Nutzer informiert, dass Programm nicht unterstützt wird. Gleichzeitig soll aber auch eine Alternative aus dem Windows 10 Store angeboten werden. Versucht man etwa eine Bildbearbeitungs-Software aus dem Internet zu installieren, schlägt Windows 10 S zum Beispiel Photoshop Express als App-Alternative vor.

Möchte der Nutzer trotzdem klassische Desktop-Programme ausführen können, hat er die Möglichkeit, seine Windows 10 S Version auf Windows 10 Pro upzugraden. Die Beschränkung auf Store Apps wird damit aufgehoben. Was das Upgrade genau kosten wird, hat Microsoft bisher noch nicht bekannt gegeben.

Einfacher Setup für viele Geräte

Schulen und Bildunsgeinrichtungen müssen oft Dutzende oder Hunderte von PCs verwalten. Man denke nur an den armen Lehrer, der Windows 10 für eine ganze Klasse von 20-30 Schülern einrichten muss. Um den Setup-Prozess zu vereinfachen, hat sich Microsoft etwas einfallen lassen. Es wird genügen, Windows 10 S einmal einzurichten und die entsprechende Konfiguration auf einem USB Stick abzuspeichern. Einen solchen USB Sticks kann man dann zu jedem Zeitpunkt des Installationsprozesses in einen neuen PC oder Laptop einstecken. Windows erkennt automatisch die Einstellungen und richtet die anderen Windows 10 S Geräte entsprechend ein.

Windows 10 Education PCs mit Bildungs-Software

Um Windows 10 S für Schüler und Schulen attraktiv zu machen, haben sich Microsoft und seine OEM Partner einiges einfallen lassen.

  • Hersteller wie HP, Dell, Asus, Acer  und Co. werden spezielle Windows 10 Education PCs zu günstigen Preisen ab 189 Dollar anbieten (Preise für Deutschland sind noch nicht bekannt, die 189$ sind aber vermutlich ohne Mehrwertsteuer). Eine erste Auswahl von Geräten, könnt ihr hier sehen. Es wird aber auch Premium-Geräte mit Windows 10 S geben, wie vor allem der neue Surface Laptop zeigt.
  • Jeder Windows 10 Education PC beinhaltet eine kostenlose Lizenz für Minecraft: Education Edition und Office 365 (für Schüler/Studenten), inklusive dem Kooperations-Tool Microsoft Teams.
  • Schulen können ihre bestehenden Windows 10 Pro Lizenzen kostenlos in Windows 10 S umwandeln.

Windows 10 S und entsprechende Education PCs sollen ab diesem Sommer verfügbar sein (sicherlich pünktlich zum Schulbeginn in den USA). Sobald Preise und Verfügbarkeit für Deutschland bekannt sind, werden den Artikel entsprechend updaten.

Microsofts Antwort auf das Chromebook

Windows 10 S ist erkennbar eine Reaktion auf Googles Chrome OS. Günstige und agile Chromebooks erfreuen sich vor allem in den USA immer größerer Beliebtheit bei Schülern, Studenten und Bildungseinrichtungen und setzen den Windows Platzhirschen damit immer mehr zu. Microsoft möchte verhindern, dass die nächste Generation von Usern ohne Windows aufwächst (was sie auf ihren Smartphones ohnehin schon tut) und bringt mit Windows 10 S nun ein sichereres, leichtgewichtigeres und günstigeres Betriebssystem an den Start.

Da Apps im Vergleich zu klassischen Desktop Programmen immer wichtiger werden, könnte die Rechnung aufgehen. Ob Windows 10 S den Angriff der Chromebooks wirklich aufhalten kann, oder doch eher (wie die Pessimisten meinen) ein zweites Windows RT wird, wird die Zukunft zeigen.

https://windowsunited.de/2017/04/13/chromebooks-sind-endlich-eine-reale-bedrohung/

 

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  • Wenn ich ehrlich bin, dann war die Vorstellung ziemlich schwach. Kaum zu verbergen, dass W10S einfach nur W10 mit ausschließlich Store-Apps ist.

    Microsoft weiß, warum Panos am Ende kommt :D ...

      • interessant waren die Surface Laptops die allesamt Berge als Wallpaper hatten. Fast so wie bei Apple... Zufälle gibt es. Das neue Win10 S Wallpaper hat mich aber umgehauen. Wow. Schon das dritte jetzt.

      • Schon wieder verdrängt …

        Aber schön, dass sie sich 15 Minuten Zeit genommen haben das alte Wallpaper mit Photoshop Express aus dem Windows Store nur sehr leicht abzuändern.
        So bleibt immerhin noch die „Seele“ von Windows 10 erkennbar 🙂

      • Das fand ich tatsächlich leicht ironisch als er das hervorgehoben hat ;). Ich fand es im Vergleich zuM Event letztes Jahr oktober ein wenig schwach... Der Surface Studio Werbespot war damals übertrieben Gänsehautfeeling und "will haben"-emotionen.

  • MS sollte schleunigst noch mehr Produktivitätssoftware in den Store bringen falls Win10 S eine Chance haben soll. Notfalls noch mal mit Geld nachhelfen.
    Und dass Win10 S, böse formuliert ein kastriertes Windows, auf einem 1000$+ Gerät ausgeliefert wird ist sicherlich auch diskutabel. Wenn man dann nämlich plötzlich noch mal 50$ extra zahlen muss nur um Photoshop und Co zu nutzen ist die ganze Sache dann sicher schnell Grund für einen shitstorm.

    • Du hast doch die Wahl. Kauf dir das teurere Gerät mit voller Windows 10 Lizenz oder das etwas preiswertere mit Windows 10 S. Meines Erachtens hinkt der Vergleich.

  • Also ich bin tatsächlich etwas enttäuscht... vielleicht muss man das Surface Laptop tatsächlich mal anfassen um Panos emotionale Ansprache nachzuvollziehen. Aber irgendwie denke ich dass Ultrabooks ziemlich 2013 sind. Handschriftliche Notizen werden auf Dauer nervig sein, da überlegt man sich zweimal ob man nicht vielleicht ein paar Euro drauf packt und ein Surface Pro holt. Die Akkulaufzeit ist der Wahnsinn; der Vergleich mit Apple ist aber ein wenig unnötig, zumal hier ein vollständiges Betriebssystem mit einem doch stark Beschränkten verglichen wird.
    Man muss mal abwarten wie die Leistung von dem Laptop ist wenn man ein vollwertiges Windows 10 Installiert.
    Ich glaube aber das der Weg spezielle Soft- und Hardware für das Bildungswesen zu entwickeln eine Investition in die Zukunft ist. So wie ich das verstanden habe soll u.a. Office für Schüler und Lehrer Kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Das kann tatsächlich ein starkes Argument im Kampf gegen Chromebooks sein.

    • Office ist schon heute weitestgehend kostenlos für Schüler, Studenten und Dozenten. Gibt vielleicht ein paar Hinterwäldlereinrichtungen bei denen das noch nicht so ist, aber das sind Ausnahmen.

      • Also in der TU Dortmund zahlt man 5€ pro Jahr dafür. Hinterwäldler sind wir deshalb aber noch lange nicht.

        • Tatsache! Also ich bin an der TU Braunschweig und da habe ich auch noch kein kostenloses office Angebot gesehen (habe mich darüber aber seid längerem nicht mehr informiert) bis auf ein kostenloses probejahr… Windows Betriebssysteme und andere Software gabs schon über ein Program namens „dreamspark“ (heute heist es anders). Hoffe das wir auch keine Hinterwältler Uni sind 😳!

          • Hahaja... Also ich kann mich daran erinnern vor geraumer Zeit eine email bekommen zu haben in dem das bekannt gemacht wurde...

          • Ok krass, das sind echt die ersten Unis von denen ich höre, die das nicht haben - sorry!

          • Es gibt das normale Dreamspark, welches gratis ist und Dreamspark Premium. Da zahlt man 5 € pro Jahr und kann dann mehr Programme gratis runterlanden, wie zb Office Education. Glaub aber das die Premium Variante nur bestimme (hauptsächlich technische) Unis haben.

          • Hmmm… Muss mich dann mal informieren… Vieleicht gibts das ja wirklich, hab es nur nicht mitbekommen. Meine, mein stand ist schon 1,5 jahre alt. (noch mal nachgeschaut: Es wurde auf imagine umbenannt und office ist ausdrücklich nicht drin; Stand 1.12.2016... Schon enttäuschend!)

        • Keine Ahnung von der Materie, aber 5€ pro Jahr halte ich für geschenkt 😉

  • Ich hoffe ja das der Appstore jetzt einen deutlichen Schub über den Sommer bekommt und dann hoffentlich kontinuierlich wächst mit AAA Apps…

    • Ich hoffe MS packt da ordentlich Geld in die Hand. Von alleine passiert da sicher nichts

  • Ich würde gerne Office365 an unserer Schule einführen und habe auch es schon im Testbetrieb laufen. Leider sagt die Landesschulbehörde (Niedersachsen), dass es datenschutzrechtlich nicht möglich sei. Nun gibt es ja auch die Telekom-Office365 Version. Aber die kostet natürlich wieder ein heiden Geld. Wenn Microsoft für diese Probleme an Schulen einfache Lösungen anbieten würde, wären die Vorbehalte auch niedriger...

    • Ich kenne das nur zu gut. Was meinst du was in bayerischen Schulen alles fehlt. Wir laufen auf Windows 7 mit Office 2010 ohne WLAN. Da soll ich von mixed reality und surface träumen???? 😕

    • Das ist leider das selbst gemachte Datenschutzproblem in Deutschland und Europa, das uns an einer schnelleren Digitalisierung in allen Bereichen und besonders der Wirtschaft behindert. Ein Thema, bei dem man sich nur an den Kopf fassen kann.

  • Wenn ich schwache Hardware habe, kann ich mir auch ein Linux Derivat installieren.
    Windows 10 Pro ist dann doch eine grössere Investition und dann könnte ich mir gleich ein Gerät kaufen, wo ein normales Windows 10 Home vorinstalliert ist.
    Bin gespannt ob das ein Gegenpol zu Chrome wird...

  • Windows 10s wird auf keinen Fall ein zweites Windows RT, dazu ist es einfach zu verschieden. Ich werde mir zum Sommer ein leichtes, kleines und schönes Windows 10s Notebook zulegen, ich finde es einfach perfekt. Auch doe Office UWP finde ich sehr gut, damit habe ich alles was ich will 😊

  • Nachricht an mein Zukunfts-Ich: Hey Keule, wenn Du das in 3 Jahren liest, ich habe heute schon darüber gelacht.

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veröffentlicht von
Königsstein

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