Lösch-Funktion bei WhatsApp – wem jetzt Millionenstrafen drohen

Lange Zeit wurde der Kommunikationsdienst WhatsApp arg dafür kritisiert, dass gesendete Nachrichten meist für die Ewigkeit waren und eine Löschung von zum Beispiel fälschlich gesendeten Informationen nicht mehr rückgängig gemacht bzw. diese nicht mehr gelöscht werden konnten. Bis vor wenigen Wochen war der Zeitrahmen bei ca. 1 Stunde angesiedelt. In dieser Spanne hatten Nutzer/innen die Chance, im besten Fall eine Löschung der Nachricht vorzunehmen. Dieser Zeitrahmen war jedoch vielen Leuten zu eng gefasst und nach langer Kritikphase hat sich WhatsApp Anfang des Monats dazu entschlossen, diese zeitliche Spanne deutlich zu verlängern. Nun hat man fast 2 Tage Zeit, um etwa die Löschfunktion in den Chatnachrichten zu verwenden.

Dies stellt in der Tat eine maßgebliche Verbesserung des Dienstes dar, doch es droht deswegen auch Ärger, denn tatsächlich könnten Millionenstrafen folgen. Doch wer ist von diesen rechtlichen Schwierigkeiten betroffen? Es sind viele Banken, die geschäftliche Belange in der heutigen Zeit auch via dem Kommunikationsdienst WhatsApp regeln.

Stehen Banken Geldstrafen wegen neuer WhatsApp Lösch-Funktion bevor?

Das Handelsblatt hat darüber berichtet, dass vor allem die Banken Barclays, Deutsche Bank, Bank of America, Citigroup, Morgan Stanley und Goldman Sachs Probleme mit Strafzahlungen bekommen könnten. Der Grund dafür ist schnell erklärt: Es gibt offizielle Regeln der US-Börsenaufsicht SEC und der Derivateaufsicht CFTC, die bei der Archivierung geschäftlicher Daten von Banken zur Geltung kommen. Die Dokumentation der schriftlichen Kommunikation der Mitarbeiter/innen muss gewährleistet sein und das dauerhaft. Durch die verlängerte Lösch-Funktion in den WhatsApp Gruppenchats ist dies nun nicht mehr möglich.

Die Folge ist, dass in dieser Hinsicht Klagen in Millionenhöhe drohen. Laut Handelsblatt könnte es sich um eine Gesamtsumme von bis zu 1 Milliarde Euro drehen. Eine Funktion, welche den privaten Nutzern/innen von WhatsApp zu Gute kommt, könnte für so manche Bank also nun zu einem ernsthaften Problem werden.

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