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Google verfolgt eure Online-Käufe via Gmail

Google steht schon lange wegen seinem Umgang mit Nutzerdaten in der Kritik. Der Konzern bemüht sich in letzter Zeit sehr stark um ein verbessertes Image auf diesem Gebiet. Ein neuer Bericht von CNBC liefert nun jedoch neue Munition gegen den Suchmaschienen-Giganten.

Online-Einkäufe über Jahre gespeichert

Jeder Online-Einkauf, welcher euch per Mail auf eurem Gmail-Konto bestätigt wurde, wird von Google in einem Verlauf aufgezeichnet. Dazu gehören auch Käufe über Apple´s App Store oder auch per Kreditkarte, sofern euer Gmail-Konto verknüpft wurde.

Dieser Verlauf kann von euch in einem Web-Tool eingesehen und auch gelöscht werden. Wie lange dieses Tool bereits exisitert ist unklar. Google selbst äußerte sich auf Nachfrage von The Verge wie folgt:

“To help you easily view and keep track of your purchases, bookings and subscriptions in one place, we’ve created a private destination that can only be seen by you. You can delete this information at any time. We don’t use any information from your Gmail messages to serve you ads, and that includes the email receipts and confirmations shown on the Purchase page.”

“Damit Sie Ihre Einkäufe, Buchungen und Abonnements an einem Ort einfach einsehen und verfolgen können, haben wir eine private Destination eingerichtet, die nur für Sie sichtbar ist. Sie können diese Informationen jederzeit wieder löschen. Wir verwenden keine Informationen aus Ihren Gmail-Nachrichten, um Ihnen Anzeigen zu schalten, einschließlich der auf der Kaufseite angezeigten E-Mail-Belege und Bestätigungen.”

Seit 2017 verzichtet Google laut eigener Aussage auf das Sammeln von Gmail-Daten für personalisierte Werbung. Darüber hinaus wurden neue Inkognito-Optionen für Google Maps und die Google Suche angekündigt. Auch Android Q soll einen stärkeren Fokus auf Transparenz und Privatssphäre legen.

Berichte, wie der von CNBC und auch andere Vorfälle in der Vergangenheit belasten diesen neuen Fokus auf Datenschutz und Privatsspähre natürlich. Es bleibt abzuwarten, ob Google den eigenen Ansprüchen gerecht werden kann. Gerade die Transparenz im Umgang mit dem Kunden, welche Daten gesammelt und wo sie gespeichert werden, muss dringend verbessert werden. Dies gilt natürlich für andere Unternehmen genauso.

Was haltet ihr von diesem Bericht? Habt ihr das Tool bereits benutzt? Sind bei euch Verkäufe aufgelistet?

Quelle: CNBC via The Verge

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  • Das ist wieder ein Paradebeispiel dafür, wie etwas bedenkliches als toll verkauft wird und gleichzeitig trotzdem die Daten für Metadatenauswertung genutzt wird. Nur weil jemand deswegen keine personalisierte Werbung angezeigt bekommt, bedeutet das noch lange nicht, dass z.B. Zalando darüber informiert wird, dass Mallorcabucher momentan bevorzugt Badelatschen kaufen.

      • Der Artikel ist von 2014. Mittlerweile hat Microsoft große Veränderungen durchzogen. Man kann das heutige Microsoft nicht mehr mit dem damaligen vergleichen. Damals hatte Microsoft noch andere Prinzipien. Mittlerweile steht das Thema Privatsphäre bei Microsoft ziemlich weit oben. Sie sind zwar nicht perfekt, aber alle mal besser als Google. Aber Ja, damals war Microsoft auch nicht unbedingt ein Engel. Aber wenigstens hat Microsoft sich das Thema Privatsphäre jetzt mal zu Herzen genommen. Und Microsoft besitzt zu wenig erfolgreiche Dienste (welche persönliche Daten für Werbung benötigen), um mit Nutzerdaten Geld zu verdienen. Deswegen kann man Microsoft beim Thema Privatsphäre mehr vertrauen, als Google. Die Daten, die Microsoft sammelt, werden nämlich für die eigenen AI's verwendet. Bei Google um bessere Werbung zu schalten (Microsoft macht das zwar auch, aber das Geschäft mit Werbung ist bei Microsoft bei weitem nicht so bedeutend, wie bei Google). Wie bereits gesagt, für Microsoft ist das Thema Privatsphäre allein schon aus Geschäftsgründen wichtig (wer möchte als Unternehmen denn einen Softwarepartner haben, der nicht vollständig diskret mit den Unternehmensdaten umgeht). Google hat den Consumer im Vordergrund. Und leider wollen viele Menschen am liebsten nichts für Dienstleistungen bezahlen. Deswegen muss das Geld dafür durch Werbung her. Und leider gibt es viele Menschen, denen egal ist, was mit deren Daten passiert. Und das ist Googles Zielgruppe. Die Software von Microsoft muss man kaufen. Somit sind Persönliche Daten für Microsoft zwar interessant (Werbung + Verbesserung der eigenen Produkte) aber nicht absolut wichtig, um Geld zu verdienen (dennoch sind sie für Microsoft wichtig, aber nicht so wichtig wie für Google).

        • Auch bei Google hat es große Veränderungen gegeben und in Sachen Datenschutz wurde einiges verbessert. Man kann dort sehr viel manuell einstellen und selbst das Thema mit Gmail ist gar nicht überraschend wenn man sich mal mit den Datenschutzeinstellungen von Google beschäftigt.
          Der große Unterschied den Viele komischerweise nicht sehen wollen ist der das Google recht transparent macht welche Daten erfasst werden während das bei MS und auch Apple weit weniger transparent gestaltet wird. Keiner von uns weiß wirklich welche Daten dort erhoben werden.
          Darüber sollte mal jeder genau nachdenken der auf die „Nur Google ist böse Masche“ rein fällt.

          • Haben Sie sich den schon mal auf die Datenschutzeinstellung ihres Microsoft Accounts begeben? Dort können Sie einsehen, welche Daten wofür gesammelt werden und die gesammelten Daten löschen oder das Sammeln von Daten deaktivieren. Dort können Sie die Datenschutzrichtlinien für alle Dienste oder nur für bestimmte Dienste individuell einstellen. (PS: Dort findet man auch heraus, das Google wirklich überall ist. Viele Webseiten schalten Werbung von Google Ads oder integrieren Dienste von Google (z.B. Google Analytics). Dabei ist die genutzte Search Engine irrelevant).

    • Sehr wohl aber dein Nutzungsverhalten und deine Gewohnheiten, Stichwort Google Analytics.

      • Nein, diese Daten werden über PiHole rausgefiltert und blockiert!
        Übrigens auch unterwegs, da mein Handy permanent eine VPN Verbindung nach Hause hat.
        Edit: Da ist jemand neidisch... 😉

      • Und? Microsoft darf gerne meine Daten haben und damit seine Dienste optimieren. Die haben ein etwas anderes Geschäftsmodell als Google... 🤔

        • Sorry aber mit der Aussage zeigst du eindeutig das du die gesamte Thematik überhaupt nicht verstanden hast. Erschreckend wie naiv einige User sich MS schön reden und andere Dienste fanatisch verteufeln.

    • Hast du schon einmal überprüft wo Google überall seine Daten herbekommt, auch ohne dass sie direkt genannt werden? Schon einmal bei Paypal z.B. nachgesehen? Bargeldlos bezahlt? Erwischt. Die benutzen Zweitquellen wie GMail, wie im Beitrag richtig gesagt, nur als Bestätigung des eigentlichen Vorgangs. Aus der Bestätigung wird keine direkte Werbung/Personalisierung generiert. Die AGB ist somit eingehalten.

        • Und warum kommen dann keine qualifizierteren Kommentare von dir?
          Wenn du dich wirklich informiert hättest wüßtest du das Google nicht umgehen kannst.

          • Dann zeige mir mal bitte Beweise für deine These…
            PS. Meine Kommentare für unqualifiziert zu bezeichnen empfinde ich als Persönliche beleidigung.
            PPS. Es ist vielleicht ja auch nicht das Ziel eines Jeden, anonym im Internet zu sein, denn das ist schwer bis unmöglich. Jedoch ist es möglich, seine Daten nicht komplett einem Konzern zu geben, sondern die Verbreitung der eigenen Daten etwas einzuschränken und dem Sinn und Zweck der Verwendung zu steuern.

  • Wer freiwillig Google-Dienste nutzt, gar so was wie Gmail oder auch Google Maps, der will es so und dem ist halt nicht zu helfen.

    • Ändere den Satz bitte in "Wer freiwilig digitale US-Dienste jedweder Art nutzt." Dann ist er zustimmungsfähig. Es ist eben nicht nur Google. In den USA kennt man den europäischen Privatsphärebegriff nicht. Und als exterritorialer Nichtamerikaner hat man keinerlei Rechte. Das ist einfach so und wird sich nie ändern.

      • In Deutschland wird es etwas in der Art auch geben. Stichwort Treuepunkte oder Deutschlandcard. Nur eben auf andere Weise als über einen Online Dienst.

        • Du hast vollkommen recht aber das ignorieren User die Google verteufeln gerne damit ihr Weltbild nichts ins Wanken gerät.
          Wer Online geht und glaubt dabei irgendwie anonym bleiben zu können ist schlicht und einfach naiv.

  • Bin auf das Nokia 9 gewechselt und habe dort Google deaktiviert was ging, aber man muss dann mit einigen Einschränkungen leben, da MS auf Android nicht dass leistet wie auf dem Lumia früher.

  • Wieder einmal interessante Kommentare hier. Google wird als Datenkrake verteufelt wo es geht, während die User einer anderen Datenkrake freiwillig alles in den Rachen stopfen was geht. Sowas nennt man wohl Doppelmoral glaube ich. Würde man sich richtig informieren, würde man feststellen, dass sich alle großen amerikanischen Konzerne nichts, aber wirklich gar nichts im Thema Datenschutz tun.

    • Aber nicht nur bei Google.
      Der Unterschied ist nur das du es bei Google einsehen kannst während alle anderen dir nicht so transparent zeigen welche Daten sie von dir gesammelt haben.

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veröffentlicht von
Jo

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