Google verbockt es sich mit seiner Gaming-Cloud Stadia – Es gibt kein 4K und 60FPS?

Bereits seit einigen Tagen kann man in Googles Stadia beliebe Games in 4K in HDR bei 60FPS zocken und das über eine mobile Datenverbindung und natürlich auf eurem Smartphone – Was, Stadia erreicht diese Werte überhaupt nicht bei euch? Kein 4K, keine 60FPS, keine mobile Datenverbindung – Tja, von denen die aktuell bereits spielen können (Nicht einmal alle, welche sich das Start-Paket für 130€ gegönnt haben, können derzeit in die Stadia-Cloud eintauchen) erreicht niemand die von Google versprochenen Werte. Schon vor dem Launch von Google‘s Gaming-Cloud kamen immer mehr Details ans Licht, welche die versprochenen Eigenschaften der „Gaming-Zukunft“ sehr unglaubwürdig erschienen ließen. Wir hatten bereits zu einigen wenigen Punkten berichtet. Zu den damaligen Negativ-Punkten gehört die Behauptung, dass Stadia immer über eine mobile Datenverbindung spielbar sei (In sehr frühen Stadien behauptete Google sogar, dass man selbst die 4K bzw. 60FPS über die mobile Datenverbindung erreichen könnte). Noch vor dem Launch kam dann heraus, dass zumindest in den ersten Monaten nach dem Launch WLAN immer vorausgesetzt wird…

Man kann sagen, dass die vergangenen Wochen für Google’s neue Gaming-Cloud echt nicht einfach waren und Google konnte schlicht das Groß seiner vollmundigen Versprechungen nicht halten. Viele Nutzer, welche die kommende Plattform gehyped hatten, sind mittlerweile massiv enttäuscht. Mittlerweile kann man mittlerweile schon sagen, dass Stadia an die ersten Jahre der Xbox One herankommt (Wobei Microsoft hier nicht einmal Versprechen gebrochen hatte, man hatte ja von einer Multi-Media Konsole geredet. Aber das hat Microsoft mit der Xbox One S und X sehr gut in den Griff bekommen).

Jedenfalls scheint sich ein Shitstorm gegen Google anzubahnen, denn es kommt die nächste Kritik: Angekündigt hatte man bekannterweise für die Gaming-Plattform 4K und 60FPS. Bisher konnte das allerdings kein Nutzer bestätigen. Stattdessen kommen die Spiele auf 1080px oder 1440px, man ist also weit von den versprochen 4K entfernt. Auch bei der Framerare sieht es nicht besser aus. Viele Spiele drosseln die Auflösung auf 1080px um überhaupt an 60FPS zu kommen. Bei 1440px bieten die Stadia-Games nur noch 30FPS. Für eine Gaming-Plattform, welche mit überragenden 10,7 Teraflops angekündigt wurde, ist das ein trauriges Zeugnis.

Auf Nachfrage bei Google reagierte man da mit einer eher ausweichenden Antwort:

Stadia streams at 4K and 60 FPS – and that includes all aspects of our graphics pipeline from game to screen: GPU, encoder and Chromecast Ultra all outputting at 4k to 4k TVs, with the appropriate internet connection.

Stadia streamt mit 4K und 60 FPS – und das umfasst alle Aspekte unserer Grafikpipeline vom Spiel bis zum Bildschirm: GPU, Encoder und Chromecast Ultra geben alle an 4k bis 4k TVs aus, mit der entsprechenden Internetverbindung.

„… mit der entsprechenden Interverbindung“ – Angesichts der Tatsache, dass aktuell eh nur WLAN verfügbar ist, ist das schon mal merkwürdig. Darüber hinaus betont man, dass die Stadia-Cloud in 4K und 60FPS streamen würde, nur dass halt die Internetverbindung zwischen Server und Endgerät zu schlecht sei und dementsprechend angepasst werden müsse. Auf der anderen Seite liegen in Stadia viele Spiele nicht einmal in 4K vor. Google schiebt hier gleich zweimal den schwarzen Peter von sich weg. Studios wie Bungie und Rockstar Games (Destiny 2 und Red Dead Redemption 2) gaben bereits, zu dass man für ein gutes Nutzergefühl beim Spielen die Auflösung herunterschrauben musste um 30 bzw. 60 FPs zu halten. Da sowohl Destiny 2 als auch Red Dead Redemption 2 auf der Xbox One X in 4K und HDR daherkommen, liegt es ganz offensichtlich nicht an den Spielen bzw. deren Entwicklern.

Was mich angeht hatte ich mich eigentlich ein wenig auf den Launch von Stadia gefreut. Einfach um das mal auszuprobieren, da Microsoft’s Project xCloud noch nicht in Deutschland verfügbar ist. Aber dem Anschein nach kommt Google nicht mal an aktuelle Mittelklasse-Konsolen vorbei.

via 9to5google