Das E-Rezept hat die traditionelle Zettelwirtschaft in Arztpraxen und Apotheken ersetzt. Seit Januar 2024 werden verschreibungspflichtige Medikamente in Deutschland digital verschrieben und eingelöst. Patienten profitieren von mehr Flexibilität und Effizienz, während die Sicherheit durch moderne Verschlüsselungstechnologien gewährleistet bleibt. Besonders bei Online-Apotheken hat das E-Rezept einen praktischen Nutzen, da es den Bestell- und Lieferprozess erleichtert. Doch wie funktioniert das System genau? Eine detaillierte Betrachtung der Abläufe und Vorteile gibt Einblick.
Von der Ausstellung bis zur Einlösung: Der Weg des E-Rezepts
Ein Arzt stellt das Rezept digital aus, signiert es sicher gegen Fälschungen und speichert es anschließend in einem zentralen System, dem sogenannten „E-Rezept-Fachdienst“. Jedes E-Rezept erhält einen einzigartigen digitalen Code, der sämtliche relevante Informationen des Rezepts enthält. Dieser Code wird direkt an den Patienten übermittelt – entweder auf die elektronische Gesundheitskarte oder in die E-Rezept-App der gematik GmbH.
Das hinter der E-Rezept-App stehende Unternehmen wurde 2005 gegründet, um die Einführung, Pflege und Weiterentwicklung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) und ihrer Infrastruktur in Deutschland zu koordinieren. Gesellschafter sind unter anderem das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) sowie Spitzenorganisationen aus dem Gesundheitswesen. Das BMG hält mit 51 % die Mehrheit der Geschäftsanteile. Als weitere Gesellschafter sind die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Bundesärztekammer (BÄK) zu nennen.
Der gesamte Ablauf, von der Ausstellung bis zur Einlösung des E-Rezepts, ist durch eine umfassende Sicherheitsarchitektur abgesichert. Diese umfasst Verschlüsselungstechniken, geschützte Übertragungswege und Authentifizierungsmechanismen für alle, die auf die in der Telematikinfrastruktur gespeicherten Daten zugreifen. Zugriffsrechte und Identitätskontrollen stellen sicher, dass ausschließlich autorisierte Personen Zugriff erhalten.
E-Rezepte bei Online-Apotheken – der Ablauf im Detail
Anbieter wie die Online Apotheke Sanicare erlauben es, verschreibungspflichtige Medikamente bequem von zu Hause aus zu bestellen. Für die Übermittlung des E-Rezepts gibt es mehrere Wege.
Wer den Rezeptcode auf Papier erhält, scannt diesen einfach mit der App der Online-Apotheke oder lädt ein Foto des Ausdrucks hoch. Zu den unterstützten Formaten zählen PNG, JPG und GIF. Die Nutzung der E-Rezept-App ist eine weitere Möglichkeit. Mit einem NFC-fähigen Smartphone und einer elektronischen Gesundheitskarte können Patienten den Rezeptcode direkt an die Online-Apotheke senden. Nach der Übermittlung organisiert die Apotheke die Lieferung der Medikamente, wobei auch rezeptfreie Produkte der Bestellung hinzugefügt werden können.
Vorteile des E-Rezepts im Überblick
Das E-Rezept bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Es reduziert den Papieraufwand, spart Zeit und erleichtert den Zugang zu Medikamenten. Patienten müssen nicht mehr zwingend persönlich in der Praxis oder Apotheke erscheinen. Über die E-Rezept-App können Folgerezepte direkt ausgestellt werden, was vor allem bei chronischen Erkrankungen oder regelmäßigen Medikamenten von Vorteil ist. Die Familienfunktion der App ermöglicht es zudem, Rezepte für pflegebedürftige Angehörige oder Heimbewohner zu verwalten.
Wer mehr über die Wirkungsweise, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen von verschreibungspflichtigen Medikamenten erfahren möchte, sollte eine ergänzende Medikamenten-App in Betracht ziehen. Solche Informationen unterstützen Patienten dabei, ihre Therapie besser zu verstehen und die Einnahmehinweise optimal umzusetzen. Ein weiterer Vorteil dieser Apps liegt in der Erinnerung an die Einnahmezeiten. Besonders bei komplexen Behandlungsplänen, etwa bei chronischen Erkrankungen, erleichtern diese Funktionen den Alltag. Patienten können sicherstellen, dass sie ihre Medikamente regelmäßig und korrekt einnehmen, was den Therapieerfolg positiv beeinflusst.