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Datenschutz: Whatsapp darf per Anordnung keine Daten an Facebook weitergeben

Whatsapp will Nutzerdaten künftig an de Mutterkonzern Facebook weitergeben – diese Nachricht hat Millionen User in Aufruhr versetzt, die sich Sorgen um ihre Datensicherheit machen. Nun hat der Datenschutzbeauftrage in Hamburg Johannes Caspar reagiert und verbietet den Datenaustausch zwischen Whatsapp und Facebook für Deutschland.

Was macht ein Datenschutzbeauftragter?

Jedes Bundesland hat einen Datenschutzbeauftragten.  Der Beauftragte für Datenschutz wirkt unter anderem auf die Einhaltung des BDSG. Er beurteilt Fälle, die unter das Datenschutzgesetz fallen und konkretisiert die Gesetzeslage (vergleichbar mit Pendants anderer Behörden, die festlegen ab welcher Lautstärke Lärmbelästigung beginnt).

Wieso Hamburg?

Der deutsche Facebook Sitz befindet sich in Hamburg.

Wie begründet Johannes Caspar sein Vorgehen?

Der Datenschutzbeauftragte gibt folgende Begründung für seine Anordnung an:

“Die Anordnung schützt die Daten der ca. 35 Millionen WhatsApp-Nutzer in Deutschland. Es muss ihre jeweilige Entscheidung sein, ob sie eine Verbindung ihres Kontos mit Facebook wünschen. Dazu muss Facebook sie vorab um Erlaubnis fragen. Dies ist nicht geschehen.

Dazu kommen noch viele Millionen Personen, deren Kontaktdaten aus den Adressbüchern der Nutzer zu WhatsApp hochgeladen wurden, ohne dass diese etwas mit Facebook oder WhatsApp zu tun haben müssen. Diese gigantische Menge von Daten hat Facebook zwar nach eigenem Bekunden noch nicht erhoben. Die Antwort von Facebook, dass dies lediglich zur Zeit noch nicht erfolgt sei, gibt jedoch Anlass zur Sorge, dass das Ausmaß des Datenverstoßes noch massivere Auswirkungen nach sich ziehen wird.”

Facebook muss die Nutzer explizit um Erlaubnis Fragen, um Daten von Whatsapp zu nutzen. Das ist nicht passiert.

Was passiert jetzt?

Whatsapp, bzw. der Mutterkonzern Facebook, haben nun Gelegenheit auf diese Anordnung zu reagieren. Facebook muss entweder die nötigen Kriterien erfüllen und Nutzer sehr genau darüber aufklären was mit ihren Daten passiert, oder seine Absichten per Gerichtsverfahren versuchen durchzusetzen.

Da Facebook einen Sitz in Deutschland hat, muss es seit einem EuGH (Europäischer Gerichtshof) Beschluss vom Juli, deutsches Datenschutzrecht respektieren.

Was können Nutzer tun?

Wir haben bereits vor zwei Tagen erklärt, wie ihr der Weitergabe von Daten an Facebook widersprecht —> HIER

Um auf Nummer sicher zu gehen, könnt ihr euch eine Messenger-Alternative suchen. Einen entsprechenden Beitrag findet ihr —> HIER

 

 

Wie seht ihr die Sache? Ist es richtig, dass der Datenschutz sich einschaltet oder findet ihr die Weitergabe eurer Daten bedenkenlos?


Quelle

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  • Bei solchen deutschen Datenschützer haben es Messenger aus Deutschland nicht leicht, gegen WasAb anzukommen. Schade schade schade, aber wahrscheinlich liest die Bundesregierung bei WasAb mit… ☺

    • Wieso haben es Messenger aus Deutschland(oder generell andere mit Sitz in Deutschland) ein Problem bei solchen gegen WhatsApp anzukommen. WhatsApp hat doch gerade jetzt einen Dämpfer bekommen, das die das so nicht machen dürfen.

      • Im Gegenzug können aber viele potenzielle Umsteiger, durch diesen Entscheid, bei WasAb bleiben, da die Daten nicht mit Gesichtbuch getauscht werden dürfen.

        • Ich vermute mal, der breiten Masse ist es völlig piepegal und sie kümmern sich nicht im entferntesten, was mit Ihren Daten geschieht. Lemminge. Ein wirklichen Wechsel konnte man nach der Ankündigung auch nicht feststellen.

          • Solange Kollegen und Geschäftspartner nicht auf den Alternativen erreichbar sind, sind es leider auch keine Alternativen.

          • I's so. Und wenn einer oder zwei da sind, die drauf ansprechen, dann wird es von den anderen mit einem Handwinken abgetan. Also wer will denen schon groß einen Vorwurf machen. Wer sich nicht beschwert der ist zufrieden. Omg was war das in den 80ern für ein aufstand wegen der Volkszählung. Nicht mal behördliche Strafandrohungen konnten den Mob beruhigen, sodass die Volkszählung sehr schnell gekappt wurde. Das waren unsere Eltern, und was tun wir..? Wir lassen uns jetzt verkaufen und von Dritten benutzen, damit wir es bequem haben..

      • Die Befugnisse von deutschen Datenschützern enden an der deutschen Grenze.
        Facebook wird im Zweifelsafall einfach den deutschen Stecker ziehen, wenn es ihnen zu
        blöd wird. Den Schaden haben dann nur die Nutzer...aber mit Sicherheit nicht Facebook
        Denen fällt das gar nicht auf, wenn von den 1,59 Billionen Nutzern, max. 80Mio deutsche Nutzer
        abgeklemmt werden, weil irgend so ein Datenschutzhirni in einer deutschen Provinz-Landeshauptstadt seine Aluhut-Phobie austobt.

  • Weiß ich, in welchem Telefonbuch ich stehe. Ich müßte theoretisch alle meine Bekannten nun anrufen und diesen verbieten, meine Daten an Facebook zu übermitteln, damit ich eine rechtliche Handhabe hätte (diese meine Bekannten evtl. gerichtlich zu belangen, falls sie die Daten doch weitergeben) und nicht in die Klauen von Facebook gerate. So kanns doch nicht sein. Hier ist der Konzern in der Pflicht, sich die Erlaubnis jedes einzelnen einzuholen.

    • Die Daten wurden doch bisher schon ungefragt von WhatsApp gespeichert ... ob man da teilnahm oder nicht.
      Das war auch schon mind. fragwürdig !

    • Nein, die Bekannten hatten Dich anrufen müssen, bevor Sie WhatsApp installieren und Dich fragen müssen, ob Sie Deine Daten weitergeben dürfen, das hat WhatsApp nämlich schon immer gemacht. Und in den neuen AGB steht ja auch drin dass man bestätigt, dass man die Erlaubnis der anderen zur Datenweitergabe hat. Also deswegen ist das heute schon alles illegal und WhatsApp gehört völlig unabhängig von Facebook auf der Stelle verboten. ?

    • Genau .... 99,8 % wissen garnicht wie das Internet funktioniert. Hauptsache sie sind dabei und dürfen ein bischen tippen.

  • Schöne Sache, noch besser wäre es, wenn jeder einzelne sich mehr für seine Daten und den Schutz Dieser interessieren würde.

  • WhatsApp fing mal so gut an... und was ist daraus geworden? Warum ist es abhängig davon, welchen Messenger ich verwende, von wem ich Nachrichten empfange und an wen ich sie versende? Das ist falsch verstandenes Internet. Das hat mit Freiheit und digital Demogracy absolut nichts mehr zu tun. Wenn ich eine Email per Outlook versende, weiß ich nicht, welche Mailbox der Empfänger verwendet. Warum machen wir eine Entwicklung mit, die uns in unseren Freiheiten im Internet einschränkt?

    • ? ich versteh's auch nicht. Mach aber selber auch mit. Und das ist genau die Krux. Wie an der kompletten Ausbeutung der Welt und der eh schon ärmsten. Ob Handy, Kaffee, Kakao, oder Kleidung, oder massentierhaltung. Wir sind alle die Nutznießer. Der Vergleich mag vielleicht nicht angebracht sein, aber ich finde Ähnlichkeiten darin.

  • Das wird Facebook erstmal nicht interessieren und abgesehen davon ist es jetzt eh zu spät.
    Ich bin bereits umgestiegen.

  • Meiner bescheidenen Meinung nach ist es sehr wichtig, dass der Datenschutz einen Riegel vorschiebt. Facebook oder WhatsApp probieren wie ein kleines Kind aus, wie weit sie gehen können. Immer ein kleines Schrittchen weiter und ein paar Daten mehr. Irgendjemand muss mal NEIN sagen.
    Das größte Problem dabei ist aber, dass es 99 Prozent der Nutzer vollkommen egal ist, was mit ihren Daten passiert, oder sie haben einfach keine Ahnung. Ich habe schon viele WhatsApper gefragt, ob sie auch dazu bereit wären, der Telekom eine Kontaktliste mit all ihren Telefonnummern auf Papier zu geben, wenn sie einen Telefonanschluss beantragen. Alle haben geantwortet: "Natürlich nicht! Aber das ist ja auch etwas anderes."
    Ich verstehe ohnehin den Sinn dieser Dienste nicht. Es gibt freie Dienste, die jeder benutzen kann, ohne sich von irgendwelchen Milliardären wie Herrn Zuckerberg abhängig zu machen und ihre Geldbeutel noch weiter zu füllen, z.B. SMS oder Email.

  • Sehr gut. Endlich kann nicht jeder mit den Daten alles machen. Ich hoffe, dass Facebook die Daten nicht erhält, oder eine Option zum Abschalten anschafft.

  • Ich vermeide Facebook schon seit langer langer Zeit und es fuchst mich wirklich, dass WhatsApp nun ungeniert die Daten dahin weiter gibt. Hinzu kommt das gebrochene Versprechen von Herrn Koum (oder wie auch immer...) und vor allem diese witz- und sinnlose Widerspruchsmöglichkeit. Deswegen gefällt es mir persönlich ganz gut, dass da nun ein Riegel vorgeschoben wird. Außerdem kommt noch die Schadenfreude dazu, dass einem so arroganten Unternehmen wie Facebook die (gesetzlichen) Grenzen so deutlich aufgezeigt werden. ;)

    • Der arrogante Laden schließt einfach seinen Sitz in Deutschland, dann gilt das Recht hier nicht mehr und die dummen WhatsApp Kunden werden keinerlei konsequenzen ziehen und weiter alles nutzen.

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veröffentlicht von
Leonard Klint

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