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Archos 80 Cesium – günstiges 8 Zoll Windows Tablet im Test

Details
Größe (Höhe x Breite x Tiefe)

215x123x8.6mm

Gewicht

360g

Display Größe und Typ

8 Zoll IPS

Display Auflösung

1280×800 (HD)

Haupt-Kamera

2 MP

Prozessor

Intel® AtomTM Processor Z3735G / Quad-Core @ 1.8 GHz

Arbeitsspeicher

1 GB

Interner Speicher

16 GB (erweiterbar)

Akku Kapazität

4000 mAh

Besonderheiten

Micro HDMI Anschluss, 1 Jahr Office 365 inklusive


Ich muss zugeben, dass ich Tablets schon lange nicht mehr so richtig sexy finde. Die Innovationskurve ist in dieser Kategorie zuletzt  ziemlich abgeflacht. Und zwischen meinem 6 Zoll Smartphone und richtigen 2-in-1 Geräten wie der Surface Pro 3 hält sich mein Bedürfnis nach einem weiteren Screen ehrlich gesagt in Grenzen.

Trotzdem gönne auch ich mir den Luxus eines kleinen Tablets, und zwar für all jene Dinge, die auf einem 8 Zoll Bildschirm dann doch angenehmer sind als auf 5 oder 6: Web-Browsen, Videos gucken, Ebooks lesen, ab und zu mal ein Office-Dokument öffnen…. Und deshalb freue ich mich über das  wachsende Angebot an günstigen Windows Tablets, die es mir erlauben, mit diese kleinen Annehmlichkeiten des Tech-Lebens zu gönnen, ohne allzu tief in die Tasche greifen zu müssen.

Heute möchte ich euch genau so ein erschwingliches Tablet vorstellen: das Archos 80 Cesium. 8 Zoll, Windows 8.1, Intel Atom Prozessor, 129 Euro unverbindliche Preisempfehlung.

Design

Vor einigen Monaten hatte ich bereits das Archos 40 Cesium getestet – ein 4 Zoll Windows Phone für unschlagbar günstige 79 Euro – und war durchaus angetan von dem kleinen Franzosen. Es war absolutes Low-End und wollte auch gar nichts anderes sein, überzeugte aber durch ein ordentliches Display, ein schickes Design und einer liebevollen Verarbeitung.

Vom ersten Eindruck her, scheint sich der große Bruder, das 8 Zoll Tablet 80 Cesium, dem durchaus anzuschließen. Das Design ist schlicht, aber stimmig. Alles wirkt solide und gut verarbeitet. Das anthrazitfarbene Gehäuse wird durch eine körnige Struktur optisch aufgelockert, die zum Glück nicht zu sehr glitzert, sondern einen dezenten und stilvollen, fast schon “mineralischen” Look ergibt. Natürlich ist alles Kunststoff – aber eben relativ hochwertiger Kunststoff. Dass Archos 80 Cesium sieht weder billig aus, noch fühlt es sich so an.

Windows Button und Ein/Aus Knopf sind zusammen mit den Laustärke Tasten auf der rechten Seite platziert, was beide Knöpfe gut erreichbar macht, aber auch die Gefahr erhöht, sie zu verwechseln. An der Oberkante befinden sich die Anschlüsse, darunter natürlich ein Micro USB Anschluss und – erfreulicherweise – ein Micro HDMI Anschluss. Mit dem entsprechenden Kabel/Adapter kann man das Tablet also auc problemlos an den Fernsher anschließen. Gut gelöst ist der microSD-Karten Schlitz auf der Rückseite, der sich optisch gut einfügt und es gleichzeitig erlaubt, die Speicherkarte ohne viel Gefummel ein- bzw. auszustecken.

Archos 80 Cesium Anschlüsse

 

Größe und Gewicht

Mit Abmessungen von 215x123x8.6mm ist das Archos 80 Cesium angenehm schlank. Wenn ich es etwa mit meinem Dell Venue Pro 8 vergleiche, zeigt sich der kleinere Footprint sehr deutlich. Das hat vor allem den Vorteil, dass ich das 80 Cesium besser mit einer Hand umklammern kann (ich habe relativ kleine Hände), aber auch das beidhändige Tippen fällt leichter, weil ich die komplette Tastatur mit meinen Daumen bequemer erreichen kann. Und jetzt im Winter, kann ich das kleine Tablet sogar in der Jackentasche verstauen.

Mit 360g ist das 80 Cesiumm relativ leicht. Beim Lesen, wenn man es lange über dem Kopf hält, spürt man das Gewicht nach einer Weile aber doch. Insgesamt hat man hier aber auf jeden Fall ein sehr kompaktes und portables Gerät, das auch neben einem iPad Mini eine gute Figur macht.

Größenvergleich: Archos 80 Cesium (rechts) gegen Dell Venue Pro 8 (links)

 

Display

Das Archos 80 Cesium hat ein 8 Zoll IPS Multitouch Display mit einer HD-Auflösung von 1280×800 Pixeln. “HD-Display” klingt vielleicht beeindruckend, ist für ein 8 Zoll Tablet aber ziemlich Standard. Mit weniger sollte man sich also auch nicht zufrieden geben, wenn man Texte angenehm lesen und Videos in angemessener Qualität genießen möchte. Die Bildschärfe ist beim 80 Cesium also absolut in Ordnung (aber eben nicht außergewöhnlich). Darüber hinaus überzeugt das Display durch einen guten Kontrast und kräftige Farben. Die Blickwinkelstabilität ist ok, vor allem von der Seite, sodass auch 2-3 Köpfe nebeneinander noch was auf dem Display erkennen sollten. Einziger Kritikpunkt ist, dass der Bildschirm stark spiegelt, was beim Lesen im hellen Sonnenlicht Probleme bereitet.

Ausstattung und Performance

Bei der Hardware-Ausstattung gleicht das Archos 80 Cesium den meisten anderen Tablets seiner Preisklasse. Ein Intel Atom Quad-Core Prozessor mit 1,8 GHz und 1 GB Arbeitsspeicher ist guter low-end Standard, nicht mehr und nicht weniger. Der Intel Atom Prozessor kann seine Schwächen nicht immer verbergen. Ich bild mir ein, dass selbst Kleinigkeiten wie das schließen einer App oder das Öffnen eines neuen Browser Fensters manchmal einen Tick länger dauern, als ich es von besser ausgestatteten Tablets gewöhnt bin. Aber man müsste jetzt wirklich das Haar in der Suppe suchen, um hier eine ernsthafte Kritik zu formulieren – vor allem für 129 Euro. Von seiner Leistung her ist das 80 Cesium absolut alltagstauglich. Windows 8.1 läuft sehr gut, Apps starten angemessen schnell und sogar Games wie Asphalt 8, Fruit Ninja oder der Infinity Runner Minion Rush sind absolut spielbar. Ich habe die vielleicht schon mal flüssiger und mit mehr Frames per Second laufen sehen, aber da wären wir wieder beim Haar in der Suppe…

Die 2MP Rückkamera des 80 Cesium ist nicht besonders gut. Oder sagen wir es deutlicher: sie ist miserabel. Aber da ich das Tablet ohnehin nicht zum Fotografieren verwende, ist das für mich persönlich kein entscheidener Schwachpunkt. Etwas mehr stört mich schon die bescheidene VGA Frontkamera, die für den Videochat über Skype wirklich das Nötigste bietet.

Archos 80 Cesium Originalfoto

 

Der Schwachpunkt: Speicherplatz

Einzig ernsthafter Schwachpunkt der Ausstattung ist der interne Speicher, der mit nur 16 GB sehr bescheiden ausfällt. Im Auslieferungszustand waren noch rund 4,3 GB Spreicherplatz frei, die nach den ersten Windows und App-Updates aber schon auf knapp unter 4 GB abgeschmolzen waren. Per microSD Karte ist der Speicher zwar erweiterbar (verwirrenderweise schwanken die Herstellerangaben hier zwischen 32 GB und 128 GB) und dank der Office 365 Lizenz steht bald unbegrenzter Cloud-Speicher auf OneDrive zur Verfügung. Apps und Spiele aus dem Store kann man bislang (ohne riskante Tricks) aber nur auf dem internen Speicher installieren und der bietet dafür eben äußerst wenig Platz.

Eventuell wäre es ratsam die Wiederherstellungspartition auf einen USB-Stick zu kopieren und vom Gerät zu löschen, was nochmal rund 3-4 GB frei machen sollte. Allerdings ist auch das eine Maßnahme, die man dem Durchsschnittsuser eigentlich nicht zumuten sollt (und die ohne zusätzlichen Adapter auch gar nicht durchführbar ist.) Ein weiterer kleiner Tipp: achtet darauf, von OneDrive nur die nötigsten Ordner und Dateien “offline verfügbar” zu machen, sonst ist die Festplatte ganz schnell voll, bevor ihr auch nur eine einzige App installiert habt.

Das Archos ausgerechnet auch beim Speicher den Rotstift angesetzt hat, ist überaus bedauerlich, weil das schicke Windows Tablet damit ziemlich eingeschränkt ist. So ist es eigentlich nur für User empfehlenswert, die vor allem Wert auf die Standard-Anwendungen legen (Email, Internet, Office etc.) und darüner hinaus mit nur wenigen Apps und Spielen auskommen.

Zubehör

Das kleine Budget-Phone Archos 40 Cesium überzeugte neben der hochwertigen Verarbeitung auch mit einem günstigen Zubehör-Paket in Form von 3 farbigen Wechselcovern. Beim 80 Cesium bin ich mir nicht sicher, ob ich das Netzteil auch als einen solchen “Bonus” werten soll. Einerseits kann es durchaus praktisch sein, dass der Hersteller hier 3 verschiedene Stecker (EU, UK, USA) beilegt. Natürlich spart sich Archos damit vor allem selbst die Kosten und Mühen verschiedener Kontinentalvarianten. Allerdings kann auch der Kunde durchaus Zeit und Geld sparen, wenn er im Urlaub einen Adapter weniger kaufen muss. Nur leider wirkt das Netzteil (im Gegensatz zum Rest) ziemlich minderwertig, was es schwer macht, es als Pluspunkt herauszuheben. (Ich selbst hatte keinerlei Probleme mit dem Laden, haben von anderen Usern aber schon die ein oder andere Beschwerde gelesen.) Uneingeschränkt positiv ist allerdings, dass Archos zum Ladekabel noch ein USB Datenkabel beilegt, was jetzt nicht unglaublich großzügig, aber auch nicht selbstverständlich ist.

Kabel und Zubehör

 

Software

Das Archos 80 Cesium kommt mit Windows 8.1 vorinstalliert. Nur der Vollständigkeit halber sei dabei nochmals betont, dass es sich hier um das richtige, “große” Windows handelt (nicht etwa Windows RT). Auch ein kostenloses Upgrade auf das kommende Windows 10 ist damit gesichert. So sehr die Kacheloberfläche von Windows 8 viele User auf Laptop und PC nervt, so schön und gut bedienbar ist sie auf dem Tablet. (Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass die Desktop-Oberfläche ebenfalls da ist, aber man braucht sie eher selten).

Ein Schwachpunkt von Windows 8 – vor allem für Tablets – ist nach wie vor das App-Ökosystem. Ich sage ja immer, das App-Angebot von Windows Phone ist mittlerweile viel besser als sein Ruf. Nun, das App-Angebot von Windows 8 ist ungefähr genauso schlecht, wie sein Ruf. Das heißt aber nicht, dass man mit dem Windows Tablet nicht auch Spaß haben und produktiv sein kann. Für letzteres sorgt nicht zuletzt die Tatsache, dass man mit dem Archos 80 Cesium 1 Jahr Office 365 kostenlos dazu bekommt. Das ist zwar nicht außergewöhnlich, weil Microsoft entsprechende Bundles gerade ziemlich pusht. Wenn man aber bedenkt, dass diese Lizenz selbst einen Wert von rund 50€ hat (UVP ist sogar 69€), ist es aber auf jeden Fall ein tolles Angebot, vor allem weil die Lizenz auch für einen weiteren PC oder Mac gültig ist und neben den neusten Versionen der Office Anwendungen auch unbegrenzten Speicher auf OneDrive bietet.

Einschränkend muss man aber leider sagen, dass die Desktop Versionen von Word, Powerpoint und Co. für den Einsatz auf dem Tablet nicht optimal sind und neue, touch-optimierte Versionen der Office Apps für Windows erst später dieses Jahr, zusammen mit Windows 10 kommen sollen. Traurig aber wahr: derzeit ist man auch in Sachen Office bei Tablets mit Android oder iOS besser bedient.

Sieht gut aus und liegt gut in der Hand: das Archos 80 Cesium

 

Fazit:

Das Archos 80 Cesium ist ein attraktives 8 Zoll Tablet, das sich in Sachen Ausstattung aber kaum von der Billig-Konkurrenz abheben kann. Dafür punktet es mit einem schicken, schlanken Design, einer hochwertigen Verarbeitung und einem überdurchschnittlichen Display. Größter Schwachpunkt ist der interne Speicher, der mit 16 GB äußerst knapp bemessen ist und wenig Platz für Apps und Spiele lässt.

Die UVP von 129 Euro ist günstig und für die Qualität absolut angemessen. Nachdem vergleichbare Markentablets wie das 7 Zoll HP Stream oder das Dell Venue Pro 8 3000 für nur 99€ zu haben sind, kann der Franzose für den Preis aber auch nicht mehr wirklich als Schnäppchen gelten. Wer ein gutes Angebot erwischt, bekommt beim Archos 80 Cesium aber ein sehr charmantes und brauchbares Tablet, mit dem man nicht viel falsch macht.

Zur offiziellen Produktseite

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POSITIV

Schlankes Design

Gute Verarbeitung

Überdurchschnittliches Display

Günstiger Preis

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NEGATIV

Nur 16 GB interner Speicher

Schlechte Kamera

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veröffentlicht von
Königsstein

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