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[Xbox One] Test: Mutant Year Zero – Road to Eden

Als großer XCOM-Fan war es nur eine Frage der Zeit, bis ich das vor kurzem erschienene Game Mutant Year Zero: Road to Eden spielen würde. Auch wenn es bereits vor einigen Wochen erschienen ist, möchte ich euch gerne an meinen Gedanken teilhaben lassen. Ist es ein würdiger Wettbewerber für die beliebte XCOM-Reihe und kann es als eigenständiges Spiel überzeugen? Ich habe mir das Game für euch angesehen: Dies ist mein Review für Mutant Year Zero: Road to Eden.

Story

Nach dem Ausbruch der Red Plague und dem globalen Atomkrieg sind die Menschen weitgehend ausgestorben, wobei die wenigen Überlebenden, welche von der Strahlung betroffen waren, zu Mutanten wurden. Der Älteste, der einzige Mensch mit dem Wissen über die Vergangenheit, wohnt in der Arche, einer befestigten Siedlung, die als letzte Bastion der Zivilisation dient. Durch die steigende Ressourcenverknappung werden spezielle Mutanten entsendet, die sogenannten Stalker, um Ressourcen in den umliegenden Bereichen zu erspähen und sammeln. Diese sogenannte Zone ist jedoch auch von Ghouls bevölkert, menschliche Überlebende, die durch die Folgen der Bombenanschläge verrückt und gewalttätig wurden.

Die Story ist gut in Szene gesetzt.

Das humanoide Wildschwein Bormin und die Ente Dux machen sich auf den Weg, um Hammon zu finden, welcher als einzige Person in der Lage ist, die Systeme der Arche am Laufen zu halten. Auch sollen die beiden Stalker Hinweise auf ein seltsames Schiff finden, das vom Himmel gestürzt ist – es soll den Schlüssel zum Land Eden enthalten. Auf ihrer Reise nach Norden treffen sie verschiedene Stalker-Kollegen, die sich ihrem Kampf anschließen.

Auch wenn das apokalyptische Setting äußerst interessant ist, erfährt der Spieler davon anfangs relativ wenig. Stattdessen befindet man sich direkt im Geschehen und erfährt im Laufe des Gameplays mehr von der Story. Das Pacing ist hier ungemein gut in Szene gesetzt – man erfährt gerade genug, damit das Interesse aufrechterhalten wird, kann sich aber großer Spielanteile erfreuen. Davon sollten sich andere Games definitiv inspirieren lassen.

Wenn man schleicht, schaltet sich die Taschenlampe automatisch aus.

Gameplay

Obgleich Mutant Year Zero sehr viele Gemeinsamkeiten mit XCOM teilt, besitzt es einige besondere Features. Die Grundlagen sind im Grunde identisch: Es gibt rundenbasierte Kämpfe, ein taktisches Raster, in dem man seine Charaktere bewegt, ein Deckungssystem, bei welchem die Art der Deckung eine große Rolle spielt, sowie Charaktere, die permanent sterben können. Das Alleinstellungsmerkmal des Spiels ist die Gameplay-Entscheidung, dass man die Spielwelt in Echtzeit mit einer Gruppe von bis zu drei Charakteren durchstreift.

Die eingeblendeten Sichtfelder der Gegner sind sehr hilfreich.

So erkundet man die Zone wie in ARPGs, bis man in einen Konflikt mit den zahlreichen Gegnern gerät. Sobald man diese auf der Karte entdeckt, offenbaren sich dem Spieler drei Möglichkeiten: Man kann den Konflikt vermeiden, indem man um die Sichtfelder der Gegner herumschleicht oder man kann die Feinde aus dem Hinterhalt überfallen – so wurde man im besten Fall noch nicht entdeckt und kann seine Taktik dementsprechend planen. Die dritte Möglichkeit kommt zum Tragen, wenn man nicht vorsichtig genug war und der Kampf beginnt, da man von der Opposition entdeckt wurde. Auch kann man die Charaktere aufteilen: Während sich einige bereits in den Taktikmodus für einen Hinterhalt begeben können, ist man in der Lage, mit anderen noch herumzuschleichen und eine bessere Position zu suchen. Alternativ kann man so bestimmte Gegner von der Gruppe isolieren und still ausschalten. Dieser Aspekt ist brillant umgesetzt und erweitert die XCOM-Formel um tiefgreifender taktische Komponente.

Die Arche ist der zentrale Hub des Spiels.

Jedoch ist das noch nicht alles: Die Trennung der Feinde reicht nicht aus, um siegreich aus dem Kampf hervorzugehen. Lautere Waffen wie Shotguns werden sicherlich Aufmerksamkeit erregen, so dass man eher schallgedämpfte Waffen wie Armbrüste oder Pistolen mit Silencer nutzen sollte. Der Grund hierfür ist, dass Gegner, die den Spieler entdeckt haben und am Zug sind, ihre Mitkämpfer herbeirufen können. Folglich sollte man keinen Kampf beginnen, den man nicht schnell und im besten Fall lautlos beenden kann.

Das hervorragende Gameplay wird durch die RPG-Elemente des Titels ergänzt. Wenn die Charaktere im Level steigen, kann man Mutationen auswählen, die völlig neue strategische Möglichkeiten eröffnen und Kämpfe grundlegend verändern. Zudem sammelt man zwischen den Schlachten Ausrüstungsgegenstände, mit denen man seine Charaktere ausrüsten kann. Alternativ kann man diese gegen Gegenstände und Upgrades eintauschen.

Auf der Reise trifft man verschiedene Charaktere – jeder besitzt einzigartige Stärken und Schwächen.

Auch die Ökonomie stellt einen zentralen Aspekt im Spiel dar: Ressourcen sind generell sehr knapp bemessen, sodass man einige langfristige Entscheidungen treffen muss: Welches Teammitglied sollte ein neues Upgrade erhalten? Wie viele Medkits kann man bei sich tragen? Welche Charaktere können welche Feinde am ehesten bezwingen ohne zu sterben? All dies beeinflusst den Schwierigkeitsgrad immens – dieser nimmt von sich aus bereits eine zentrale Position im Spiel ein.

Schwierigkeitsgrad

Hinsichtlich des Schwierigkeitsgrad komme ich direkt zur Sache: Das Spiel ist ungemein schwer. An alle XCOM-Veteranen unter euch: Wart ihr der Ansicht, dass es kaum ein komplizierteres Game in diesem Genre geben könnte? Das solltet ihr überdenken: Ich kann die Tode, die ich in Mutant Year Zero zu verzeichnen habe, kaum zählen. Das mag daran liegen, dass ich den vom Entwickler empfohlenen Schwierigkeitsgrad sehr schwer gewählt habe – dennoch haben auch Gamer, die auf normal spielen, ähnliche Probleme. All dies kann mit dem Ironman-Modus, wie man ihn auch aus den XCOM-Games kennt, weiter erschwert werden.

Artefakte können auch für Upgrades verwendet werden.

Das Game ist aber nicht unmöglich konzipiert – es stellt den Spieler auf eine Probe, die mit der Perfektionierung der eigenen Taktik bestanden werden kann. Dennoch kann eine falsche Entscheidung bereits das Verderben bedeuten – ich habe mich oft in Kämpfen befunden, die ich mehr durch Glück als durch gute taktische Entscheidungen gewonnen habe. Casual Gamer oder solche, die mit solch taktischen Spielen nicht sehr bewandert sind, werden mit Mutant Year Zero vor einige gravierende Probleme gestellt. Sollte euch dies abschrecken, ist das Spiel wahrscheinlich nicht für euch gemacht.

Dies ist der empfohlene Schwierigkeitsgrad der Entwickler. Ich kann diesen nicht wirklich empfehlen.

Sound

Der Sound des Spiels muss positiv hervorgehoben werden: Die Musik passt hervorragend zum postapokalyptischen Setting – die Gefahren in der zerstörten Welt werden so wirklich gut dargestellt. Noch besser ist das Voice Acting der Charaktere, deren Persönlichkeiten sehr detailgetreu und glaubhaft präsentiert werden. Jedoch bereitet der Sound gelegentlich auch Probleme: Dieser bricht zu Beginn der Cutscenes und am Anfang neuer Bereiche öfter ab. Ein Patch hat das Problem bereits verbessert, aber noch nicht komplett gelöst. Hier muss man auf weitere Bugfixes hoffen.

Von Gegnern mit einem roten Totenkopf sollte man definitiv Abstand nehmen.

Performance

Die Performance war weitestgehend problemfrei: So habe ich keine Abstürze, Glitches oder Bugs wahrgenommen. Auch die Aufnahme von Screenshots und Videos hat perfekt funktioniert. Jedoch habe ich einige kleinere Probleme entdeckt: Nicht nur stören die bereits erwähnten Soundabbrüche die Immersion im Spiel, auch ruckelt der Cursor im Hauptmenü zeitweise ungemein stark. Dafür gibt es keinen Grund, da die Xbox One mit einem äußerst simpel gestalteten Hauptmenü in einem Taktik-Spiel zurechtkommen sollte. Auch hier kann man nur auf einen Patch hoffen.

Mit Weapon Mods kann man seine Waffen auf verschiedene Weisen verbessern.

Mein Urteil

Mutant Year Zero: Road to Eden macht vieles richtig: Es bedient sich der erfolgreichen und beliebten XCOM-Formel, stellt aber keine bloße Kopie des Taktik-Games dar. Im Gegenteil: Es steuert einige neuartige Konzepte bei, zu denen eine Mischung aus Real Time-Erforschung und rundenbasierten taktischen Kämpfen sowie ein tiefgreifendes Leveling-System mit der Einführung von Mutationen gehören. Auch hinsichtlich Sound und Story braucht sich Mutant Year Zero nicht hinter anderen taktischen Spielen verstecken.

Die Umgebungen sind äußerst schön anzusehen.

Jedoch kann ich für das Spiel keine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen: Neben einigen technischen Problemen stellt der immens hohe Schwierigkeit einen Umstand dar, welcher die meisten Spieler abschrecken wird. Selbst mit perfekten taktischen Entscheidungen ist der Sieg nie gewiss – das liegt unter anderem an den hohen Gegnerzahlen und an der sehr hohen Zielgenauigkeit der Feinde, die zeitweise etwas unfair wirken mag. Selbst auf normaler Schwierigkeitsstufe wird das Game äußerst frustrierend. Sollte dieser Aspekt kein Problem für euch darstellen, kann ich euch das Spiel definitiv ans Herz legen, da es abgesehen von der steilen Lernkurve äußerst empfehlenswert ist. Es ist auch für den PC und die Playstation 4 erschienen.

Dieser Review basiert auf einem Code, der mir von The Bearded Ladies und Funcom zur Verfügung gestellt wurde.


Hat euch mein Review Lust auf Mutant Year Zero: Road to Eden gemacht? Ich freue mich auf eure Kommentare!

Entwickler: Funcom
Preis: 34,99 €

Zeige Kommentare

  • Ich habe es durchgespielt. Als alter XCOM Hero hatte ich es etwas einfacher, aber ein paar Savegames mussten dann hier und da doch noch geladen werden, wenn es mal schief ging. Geiles Game, wenn auch etwas zu linear. Nachdem man es durchgespielt hat und seine Helden voll upgegraded hat, findet man auf der Karte keine Gegner mehr. Schade!!

  • Ich persönlich bin einfach kein Fan von rundenbasierten Kämpfen, aber wer drauf steht kann es gerne zocken.

  • Das Spiel sieht so geil aus. Werde es am WE starten, ist ja im Gamepass. Sehr geil. Habe schon ein paar Let's Plays gesehen.

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veröffentlicht von
sirthecos

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