Nach dem unerwarteten Erfolg von Oh…Sir! The Insult Simulator haben Vile Monarch und Crunching Koalas nun den Nachfolger veröffentlicht: Oh…Sir! The Hollywood Roast. Kann das Game jedoch an den Erfolg des ersten Spiels anknüpfen oder handelt es sich im Grunde um dasselbe Spiel? Ich habe es für euch getestet: Dies ist mein Review von Oh…Sir! The Hollywood Roast.
Gameplay
Wer das erste Spiel gespielt hat, erlebt hier wenige Überraschungen: Zwei Charaktere kämpfen gegeneinander – aber anstelle ihrer Fäuste, lassen sie Worte sprechen. Je elaborierter und länger die Wortkombinationen sind, desto mehr Schaden fügt man dem Gegner zu. Der Spieler wechselt sich mit dem Computer oder einem Mitspieler ab und wählt seine beste Beleidigungskombination, um den Gegner zu besiegen.
Abgesehen von einem zusammenhängenden Satz gibt es eine Reihe von Faktoren, welche die Punktzahl beeinflussen. So hat jeder Charakter einen persönlichen wunden Punkt, wie beispielsweise Aussehen oder Reichtum, den man für eine höhere Punktzahl ausnutzen kann. Auch gibt es Combos, die die Punktzahl weiterhin erhöhen können, wie die Wiederholungen von bestimmten Phrasen.
Der Spieler hat die Auswahl zwischen sechs spielbaren Charakteren: Dirty Potter (eine Mischung aus Harry Potter und Dirty Harry), The Greasy Wizard (ein von Gandalf inspirierter Charakter), Marilyn Nomore (basierend auf Marilyn Monroe), Wisecrack (ein Superheld, der auf Deadpool basiert), Chop Sue E (ein Stereotyp asiatischer Schauspielerinnen) und dem CFO (der reiche Boss der Filmindustrie). Kombiniert mit verschiedenen Schwächen gibt es hier eine sehr diverse und interessante Auswahl an spielbaren Figuren.
Neuerungen
Trotz nahezu identischem Gameplay zum ersten Teil, gibt es dennoch einige Neuerungen: Für den Nachfolger wurde eine Comeback-Funktion eingeführt, mit der man die eigenen Beleidungen mit etwas mehr Schwung beenden kann. Die Comback-Anzeige wird aufgefüllt, je mehr man durch die Beleidigungen des Gegners Schaden nimmt. Wenn man ein Comeback initiiert, wird man visuell durch eine kleine charakterbezogene Figur unterstützt, zum Beispiel mit dem Hauself Dobby oder dem Hobbit Frodo.
Zudem wurde das Punktesystem transparenter gestaltet: Sobald man den Gegner beleidigt, sieht man in der linken unteren Bildschirmecke, welche Punktzahl der Spieler für jeden Teil der Beleidigung erhält. Auch wenn es nichts am Gameplay ändert, so ist es ein gutes Feature, das die Entstehung der Punktzahl verständlicher gestaltet. Auch die Beleidigungen selbst sind etwas universeller, bedienen sich der Pop-Culture und beziehen sich auf die in Filmen bekannten Stereotypen, Handlungen und Charaktere.
Langzeitmotivation
Wenn man diese relativ minimalen Neuerungen beiseitelässt, steht man im Wesentlichen vor demselben Spiel wie im ersten Teil, der lediglich in einem neuen Design präsentiert wird. Die Langzeitmotivation lässt ebenfalls zu wünschen übrig: Anfangs ist das Spiel noch sehr spaßig, aber sobald man es ein paar Stunden lang gespielt hat, um alle Charaktere freizuschalten, beginnen sich die Beleidigungen zu wiederholen und werden mit der Zeit ziemlich eintönig.
Selbst der neue Karrieremodus scheint kürzer als erhofft: Die Beleidigungs-Kämpfe sind nicht sonderlich schwierig, da die neuen Aspekte des Spiels sehr hohe Punktzahlen bringen können: Somit sind manche Runden schneller vorbei als einem lieb ist. Zudem wurde wenig am Gameplay geschraubt: Viele der Beleidigungen machen noch immer keinen Sinn und die Sätze klingen oft sehr unnatürlich und roboterartig. Das ist zwar schlüssig, wenn man bedenkt, dass es unzählige Kombinationen an Beleidigungen gibt, jedoch hätte man diese Aspekte doch noch etwas verbessern können.
Performance
Hinsichtlich der Performance gab es nichts zu beanstanden: Das Spiel lief während des gesamten Tests flüssig – auch Abstürze, Bugs und Glitches habe ich keine gefunden. Das Aufrufen des Guides stellte ebenfalls keine Probleme dar: Die Aufnahme von Screenshots und Videos hat zufriedenstellend funktioniert. Jedoch hätte ich mich auch sehr gewundert, wenn solch ein simples Spiel Schwierigkeiten hinsichtlich der Performance hervorgebracht hätte.
Mein Urteil
Oh … Sir! The Hollywood Roast bietet zwar keine völlig neue Erfahrung, ist aber noch immer ein spaßiges Spiel, insbesondere wenn man den ersten Teil noch nicht gespielt hat. Der Spaßfaktor wird noch erhöht, wenn man gegen einen menschlichen Mitspieler spielt.
Es gibt meiner Meinung nach zwar sehr gute Neuerungen, aber leider insgesamt zu wenige, um eine klare Kaufempfehlung auszusprechen. Für 4,99 Euro kann man jedoch relativ wenig falsch machen und es lohnt sich, das Spiel zu kaufen, sofern ihr das Konzept interessant findet und im besten Fall den ersten Teil noch nicht gespielt habt.
Dieser Review basiert auf einem Code, der mir von Vile Monarch und Crunching Koalas zur Verfügung gestellt wurde.
Hat mein Review euer Interesse am Spiel geweckt? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!