Wir erklären Cshell, Windows 10 ARM und Windows 10 Cloud

Wenn man sich täglich mit Nachrichten aus dem Windows Universum befasst, dann kann man schon einmal vergessen, wie verwirrend einige Dinge für den gelegentlichen Leser oder Neuling sein können.

In den letzten Wochen wurden vor allem 3 Begriffe häufiger genannt: Cshell (Abkürzung für composable shell), Windows 10 ARM und Windows 10 Cloud. Häufig werden diese Namen zusammengeworfen, obwohl noch gar nicht wirklich klar ist, wie sie miteinander in Verbindung stehen.

Trotzdem ist es für Windows Enthusiasten wichtig, dass sie zum besseren Verständnis von hiesigen und internationalen Berichten, die Bedeutung dieser Ausdrücke kennen.

Composable Shell (Cshell)

Hinweise auf eine sogenannte “Cshell” sind vor wenigen Wochen aufgetaucht. Nach jetzigem Erkenntnisstand ist die Cshell der nächste logische Schritt auf dem Weg der Konvergenz der Windows Plattform. 

Die Cshell soll die für den Nutzer sichtbaren Elemente des Betriebssystems (die “Shell” – Startmenü, Symbole, Anordnung etc.) dynamisch veränderbar machen. Die Cshell würde sich in Echtzeit an verschiedene Formfaktoren anpassen können.

Dies klappt schon gut vom PC- in den Tabletmodus und zurück. Continuum für Phones, aber, “gaukelt” einen Desktop lediglich vor. Mit der Cshell würde vollwertiges Windows 10 auf Telefongröße schrumpfen können und sich beim Anschließen eines Monitors, in einen Desktop verwandeln. Die genaue Gestaltung von Windows 10 auf einem Telefon ist allerdings noch unklar.

Die Flexibilität der Cshell wäre auch für den kolportierten Tablet-/Smartphonehybriden (aka Surface Phone) eine wichtige Neuerung. Der Wechsel vom Smartphone zum Tablet und zurück, würde dann nahtlos funktionieren.

Windows 10 ARM

Windows 10 ARM wird von vielen in der Community als der neue Messias gefeiert. Doch sollten wir so sachlich wie möglich die tatsächlichen Vorteile des Betriebssystems unter die Lupe nehmen.

Windows 10 ARM bringt vollwertiges Windows 10 auf Geräte mit Snapdragon Prozessor (theoretisch auch Tegra, Mediatek usw., zunächst spricht Microsoft aber nur von einer Partnerschaft mit Qualcomm).

Klassische Windows Programme (Win32) wie Photoshop, sind mittels Emulator lauffähig. Der Emulator soll Teil des Systems sein und im Hintergrund arbeiten. Theoretisch sollte man bei den meisten Anwendungen also keinen Unterschied zwischen Intel/AMD- und ARM-Windows erkennen. Mindestvoraussetzung für Windows 10 ARM soll ein Snapdragon 835 sein (der Mitte 2017 veröffentlicht wird).

Welche Vorteile erhält der Nutzer dadurch? Zum Einen sind in Zukunft günstigere, flachere und leichtere Tablets und Laptops mit höherer Akkulaufzeit möglich. Diese Geräte verfügen dann ebenfalls über einen Mobilfunkchip (als Teil des SD 835 SoCs), sind also LTE-fähig.

Zum Anderen ließe sich dadurch erstmals ein vollwertiger PC mit Telefonmaßen verwirklichen, da die Qualcomm-Chips wesentlich kühler laufen als entsprechende Lösungen von Intel. Dies würde den Hosentaschen-PC Realität werden lassen. Ob so etwas benötigt wird oder nicht, soll nicht Gegenstand des Artikels sein.

Windows 10 ARM wird also die gleichen Hardwaredesigns wie die von Apple, Samsung und Co. ermöglichen, mit dem Vorteil klassische PC-Programme zu nutzen.

Windows 10 Cloud

Windows 10 Cloud ist bislang nicht offiziell von Microsoft bestätigt worden, alle Informationen beruhen demnach auf diversen Leaks. 

Viele Hinweise sprechen für eine leichtgewichtige Windows SKU, die dem Chrome OS (Betriebssystem der Chromebooks) Konkurrenz machen soll. Chrome OS erfreut sich vor allem im amerikanischen Bildungssektor großer Beliebtheit. Die günstigen und pflegeleichten Maschinen, decken die Produktivitätsbedürfnisse von Schulen gut ab.

Windows 10 Cloud könnte so etwas wie Windows RT 2.0 sein. Die Oberfläche sieht aus wie Windows 10, doch ist lediglich die Installation von Windows Store Apps möglich. Der Unterschied zu Windows 10 Mobile liegt vor allem an der Shell (siehe oben).

Ob Windows 10 Cloud auf ARM-Prozessoren laufen kann – und wird – ist nicht bekannt. Da Windows RT aber durch Tegra-Prozessoren angetrieben wurde, kann man stark davon ausgehen.

Inwieweit Cshell ein Teil von Windows 10 Cloud sein wird, ist ebenfalls noch nicht ganz klar. Das wird wohl davon abhängen für welches Einsatzszenario Windows 10 Cloud konzipiert ist und ob man dafür einen dynamischen Wechsel der Nutzeroberfläche benötigt.

Ich hoffe dieser Artikel hat für etwas Entwirrung gesorgt und Licht in die Themen Cshell, Windows 10 ARM und Windows 10 Cloud gebracht. Nutzt gerne den Kommentarbereich, falls ihr Fragen habt.


 

Zeige Kommentare

  • Hm, kann es sein, das Windows 10 ARM und Windows 10 Cloud das gleiche sind? Oder das Windows 10 Cloud der Nachfolger von W10 Mobile sein wird?
    Fragen über Fragen...

    • Wo die Entwicklung abschließend konvergieren wird, das kann derzeit nur MS beantworten! Die Community versucht trotzdem vernünftige Ableitungen, für die Zukunft, zu treffen.

    • Eben nicht. Windows 10 ARM kann halt Desktopprogramme ausführen, Cloud nicht. Könnte mir auch gut vorstellen, dass Cloud Mobile ersetzen wird, da es mit CShell dann wohl so ähnlich aussehen wird wie Mobile.

      • und was ist mit Projekt Centennial? Desktop Programme als Apps. Für mich sieht W10 Cloud wie eine Kombination aus W10M und Windows RT – also der Nachfolger von W10M.

  • Zumindest mit der Cshell erschliesst sich mir der Sinn von W10 Cloud aber nicht wirklich. Der einzige Grund warum W10M aktuell nicht ins gleiche Einsatzgebiet wie Cloud fallen kann ist, dass die UI eben nur für Telefone ist und Continuum noch zu "lite" ist. Mit der Cshell fällt das ja aber eigentlich weg.

  • Ich verknüpfe CShell eigentlich direkt mit Windows 10 für ARM. Dadurch kann sich jede App auf die gerade aktuelle Bildschirmgröße anpassen. "Surface Phone" auf 5-6 Zoll und die App passt ihre Größe entsprechend an. Ich schließe das ganze an einen Bildschirm an und die Größe ändert sich automatisch.

  • Windows 10 mit CShell für PC im Desktop - und Tabletmodus und zukünftig auch im Handheld-Modus, Windows 10 Mobile für Smartphone mit Continuum für sowas wie Tabletmodus nur auf großem Monitor (was ist mit Multi-Windows? Sollte in 2017 nicht sowas kommen?) und Windows Cloud als Weiterentwicklung von Windows RT für bestimmte Einsatzbereiche in USA, wo derzeit Google Chrome vorherrscht. Das sieht nach der breitesten Aufstellung von Windows aus, die es je gab. Gut so, Microsoft. Nicht verschlafen, wie einst. sondern früh angreifen. Das erwarten wir doch von Microsoft, oder jetzt plötzlich nicht mehr?

  • Ich werde "meinen* Homescreen von WM10 vermissen.One Windows hieß es immer blablabla ..Nutz keinem was ohne app Anbindung. Ich komme wieder falls das ominöse Faltdingenskirchens mit Windows in vollem Funktionsumfang wirklich mal gibt...

  • Es wird wie immer über zu wenig Fakten geschrieben. Es könnte dadurch sein, dass …….. WENN …… . Microsoft sollte endlich liefern und nicht nur andeuten oder forschen. Solange nichts Neues auf den Markt gebracht wird was richtungsweisend ist, werden die Geräte für Kunden bei Neuanschaffungen eher uninteressant sein und bleiben. Was hat man von einem Gerät was in der Theorie etwas kann, dieses aber gar nicht gibt und keiner weiß, ob und wann es auf den Markt gebracht wird. Alles Nebelkerzen.

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veröffentlicht von
Leonard Klint

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