Windows 10

Win32 statt UWP: Microsoft öffnet den Windows 10 Store für PC-Games

Die einen sehen es als Push für PC-Gaming, die anderen als das Ende der Universal Windows App Plattform (UWP): Der Microsoft Store auf Windows 10 wird in Zukunft Win32 Spiele erlauben. Entwickler bekommen damit einen weiteren Vertriebskanal für ihre Desktop-Games ohne sie als Windows App portieren zu müssen. Microsoft wird auch seine eigenen Xbox Game Studios Titel über den Windows 10 Store anbieten — zusätzlich zu anderen Marktplätzen wie Steam.

In einem Blogpost gibt Xbox Chef Phil Spencer zu, dass Win32 für Spieler und Spieleentwickler einfach das beliebteste Format sei:

Wir möchten, dass die Entwickler inspiriert werden, ihre besten Inhalte in Windows 10 einzubringen, und wir möchten, dass Windows 10 der Ort ist, an dem die Spieler ihr nächstes Lieblings-PC-Spiel entdecken. Wir sind uns bewusst, dass Win32 das App-Format ist, das Spieleentwickler gerne verwenden und Spieler gerne spielen, deshalb freuen wir uns, Ihnen mitzuteilen, dass wir dem Microsoft Store auf Windows die volle Unterstützung für native Win32-Spiele ermöglichen werden. Dies wird sowohl für Entwickler als auch für Gamer mehr Möglichkeiten eröffnen und ermöglicht die Anpassung und Kontrolle, die sie vom offenen Windows-Gaming-Ökosystem erwarten.

Passend dazu wird es auch einen Xbox Game Pass für PC-Spieler geben, mit unbegrenzten Zugang zu zahlreichen Spieletiteln und 20% Rabatt auf Käufe im Store.

UWP am Ende?

Während die Entscheidung, den Microsoft Store für Desktop-Games zu öffnen durchaus Sinn macht, kann man darin auch weiteres Zeichen für das Scheitern von Universal Apps sehen: Microsoft hat es nie geschafft, seiner Windows 10 App Plattform zum Durchbruch zu verhelfen und muss sich jetzt wieder dahin bewegen, wo die Entwickler sind — und das ist eben nicht UWP. So schreibt auch Microsoft Experte Tom Warren in einem Kommentar auf TheVerge: Microsofts Universal Windows Platform App-Traum ist tot und beerdigt.

Mit derselben These hatte vor einigen Wochen schon Paul Thurrott für heftige Diskussionen gesorgt. Und bereits im Umfeld der Build Konferenz hatte Microsoft zugegen, dass sie die Zukunft von Windows Anwendungen nicht mehr nur im Store und bei UWP sehen.

Win32 Games im Microsoft Store: Was haltet ihr von der Entscheidung? Diskutiert mit in den Kommentaren.

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  • Die Zukunft in der Anwendungsentwicklung liegt nicht in einem bestimmten Framework, sondern in dem „Microsoft Framework“. Jeder kann sich dann nach Wünschen ein Framework aussuchen!

    • Du kannst dir ja heute schon ein Framework als Entwickler aussuchen. Das Problem dabei ist aber der Namensraum. UWP hat wirklich seinen Scharm, aber du musst ständig zwischen Win32 Xaml zu UWP Xaml zu Win32 Forms usw. switchen. Das ist so viel Chaos. Dazu kommen unterschiedliche Konzepte in den Programmen und Apps selbst. Apps sind UWP, Programme Win32/64. Bei den UWP musst du vielmehr Aufmerksamkeit beim Beenden und Starten der App legen, weil das Betriebssystem ja entscheidet ob eine App nicht mehr verwendet wird. Also hast du vielmehr damit zu tun, den aktuellen Zustand der App beizubehalten und bei einer erneuten Verwendung wiederherzustellen. Zudem gibt es viele Steuerelement in UWP aber nicht in Win32. Diese werden in Win32 einfach nachgebildet. In vielen Unternehmensumgebungen ist UWP sowieso nicht möglich, weil die meisten IT-Abteilungen, dass einfach in den Gruppenrichtlinienien kastriert haben. Da funktioniert dann nicht mal mehr Edge. Also entwickeln die Leute Win32 weiter, weil das viel günstiger ist. Und so zieht sich der rote Faden durch alles hindurch.

      UWP hätte aber den Vorteil, dass es eben Sandboxed ist. Es hat per Default nicht so weitreichende Rechte wie eine Win32 Anwendung. Aber das ist in den Zeiten von IT Outsourcing den IT-Projektleitern nicht wirklich nahe zu bringen. Diese setzen dann lieber auf Chrome (32bit Anwendung), schließlich läuft diese ja auf dem kastrierten Win10 und Edge als App nicht.

  • Was ist denn noch im Store? Spiele brauch ich nicht, Apps find ich nicht bzw. gibt es nicht. Ein Schild „Closed“ sollten die an die Tür hängen.

    • Mach die Augen auf und schau nach. Dort gibt es einige nützliche Apps, die Dank UWP nicht das ganze Dateisystem zumüllen. Notepad X ist z.B. was nettes oder Torrex.

    • Neben UWA sind auch schon viele klassische Destop-Apps im Store und durch diese Aktion wird der Store sicher noch wieder etwas interessanter.

  • Nur weil ein Baby gemächlich krabbelt, ist es noch lange nicht tot.
    UWP braucht Zeit.

  • Das eine hat doch mit dem anderen nichts zutun. Es Liebe die vielfalt und finde es toll alles in einem Store zu kaufen. Wer das nicht mag, kann ja auf Steam ausweichen..

  • Games aus dem Store statt dem überladenen Steam finde ich super. Ich habe ein paar Spiele aus dem Store. Sie starten sofort, weil nicht noch ein Zusatzprogramm vorher gestartet werden muss.

  • Eine super Entscheidung. Bitte auch für Programme bzw. Software öffnen. So hat MS die Möglichkeit Entwickler auf seine Plattform zu holen und eben später von UWP zu überzeugen. Die Hürden würden so kleiner.

  • Find ich Klasse. Da ist für jedermann/frau was dabei.. Von Games, to-do, News und co bis Business Apps. :)

    • Was ist denn das für ein schräger Schotter? Ich verstehe nicht, was du überhaupt sagen willst.

  • Ich finde ms macht das genau richtig. Ms will beim gaming die nr1 sein. Deshalb müssen sie auf die game entwickler zu gehen. Zusätzlich ist der store ihre einzige möglichkeit mit win10 bei consumern geld zu verdienen.

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Königsstein

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