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WhatsApp: Backup unter Android bald nicht mehr “kostenlos”

Es ist ein Thema mit einer langen Vergangenheit. WhatsApp nutzt bereits seit etlichen Jahren für das Backup unter Android Googles Infrastruktur und legt diese Daten direkt im Google Drive-Konto des jeweiligen Nutzers ab. Bislang ist dieses Backup (bis Ende 2021 übrigens auch unter iOS!) unverschlüsselt in der Cloud gesichert. Für jeden, der ein Wenig was von Privatsphäre hält, der Supergau, dafür aber eben finanziell gesehen kostenlos. Das war aber nicht immer so und wird wohl in Zukunft auch nicht mehr so sein.

Als die Backup-Funktion bei WhatsApp für Android eingeführt wurde, wurde jede Sicherung quasi vom Google-Cloud-Speicher abgezogen. Dafür war es aber verschlüsselt. Immerhin. Das änderte sich dann vor ein paar Jahren, als der damalige Mutterkonzern Facebook mit Google eine Übereinkunft treffen konnte. Das Backup wurde fortan nicht mehr an den Google Dive-Speicher angerechnet, dafür wurde es aber unverschlüsselt dort abgelegt. Vielen Leuten war dieser Umstand gar nicht klar. Viele Personen sichern nämlich nicht nur ihre Textnachrichten, sondern etwa auch Fotos und Videos – so kommen sehr schnell einige Gigabyte an Daten zusammen.

Backups wieder verschlüsselt, aber…

Vor wenigen Monaten kam dann eine neue Ankündigung, wonach die Backups unter iOS und Android in Zukunft wieder verschlüsselt in der Cloud abgelegt werden sollen. Sehr zur Freude der Privatsphäre. Nun wird auch klar, wie sich das Ganze zumindest unter Android abspielen soll – nämlich wieder zulasten des Cloud-Speicherkontingents.

Ganz so bitter, wie in seinen Anfängen, ist dieser Umstand indes aber nicht mehr. Zumindest, wenn man nur seine Textnachrichten und nicht etwa noch Fotos und Videos austauscht. Denn 2 Gigabyte an Daten bleiben wohl auch in Zukunft kostenlos im Cloud-Speicher von Google, der Rest wird dann vom Speicherkontingent abgezogen – zusammen mit allen anderen Dateien in der Google Cloud, die man da so lagert. Wer also beispielsweise noch sein Fotobackup in die Google Cloud aktiv hält, dürfte demnach sehr bald von Google über den mageren Speicherbestand informiert werden mit der Bitte, ein kostenpflichtiges Abo abzuschliessen. Ich habe WhatsApp bereits vor über einem Jahr endgültig den Rücken gekehrt und mir damals mein lokales Backup genauer angeschaut. Dieses umfasste seinerzeit bereits 13.6GB an Daten. Das wäre heute sicherlich noch deutlich mehr.

Hinweise kommen aus der Beta-App

Wie genau das Kontingent umgesetzt werden soll und auch wie hoch der finale Gratis-Speicher noch sein wird, ist indes nicht ganz klar. In der neuen Beta von WhatsApp für Android finden sich etliche Benachrichtigungsstrings, welche auf den vollen Speicher und das Angebot von Google für ein Speicherupgrade hinweisen. Die Preise sehen nach aktuellem Stand mit 1-2 USD relativ moderat aus, aber wenn da einige Millionen Nutzer monatlich 1-2 USD zahlen (müssen), spült das dann doch wieder ordentlich Geld in die Kasse

Eure Meinung?

Wie steht Ihr zu WhatsApp? Nutzt Ihr den Dienst überhaupt noch? Und wie steht Ihr zum Thema Datenschutz und Privatsphäre? Schreibt es in die Kommentare.


Quelle

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  • „…Für jeden, der ein Wenig was von Privatsphäre hält,…“
    der verwendet kein Whatsapp des Zuckerberg-Imperiums.
    Umso mehr verstehe ich die 93% der Leute nicht, die so einen Sch… verwenden…

    • Ganz einfach. WA gehörte nicht immer zu Facebook. Damals konnte man WA vertrauen und WA war Alternativlos.
      Beide Punkte haben sich geändert, aber erst zu einem Zeitpunkt, an dem faktisch jeder WA nutzte. Nun WA den Rücken zu kehren ist einfacher als gesagt.

      Alleine im Beruf. Jeder verwendet WA privat. Beruflich haben wir ne WA Gruppe. Ich habe auch Telegram und Signal. Keiner meiner Arbeitskollegen (nicht einer) nutzt einen dieser Alternativen.
      Ich kann WA aus Prinzip den Rücken kehren und der Gruppe. Aber gerade in Corona Zeiten, wo mehr als die Hälfte der Kollegen im Home Office ist und der Rest sich auch nicht einfach zum Quatschen treffen kann/darf wie früher, die einzige Alternative.
      Viele Arbeitskollegen sind auch private Kontakte, teilweise sogar Freunde. Und da komme ich zu weiteren Punkten. Auch in dem Rahmen nutzen nur wenige Telegram und niemand Signal. Wenn man was will... WA, bei Telegram wird maximal geantwortet. Werde ich von denen angeschrieben, dann natürlich wieder über WA.
      Reaktion auf "Dann erreicht ihr mich nicht mehr."... tja dann werde ich von meiner Familie, meinen Freunden und Bekannten so gut wie nix mehr hören.

      Es ist ein Rattenschwanz. Alle nutzen gerne WA. Niemand hat Probleme damit. Privatsphäre? Wieso... wird doch eh alles auf Facebook oder im WA Status gepostet. Und solange niemand selber mal von massiven Datenschutzproblemen betroffen ist, interessiert sich niemand dafür.

      Also... was ist die Lösung?

      • Also mal ehrlich... Möglich ist es durchaus. Ich arbeite in der IT, vielleicht ist meine Glaubwürdigkeit dadurch etwas höher, aber ich habe gefühlt 99% meiner Kontakte, mit denen ich auf WhatsApp mehr oder weniger regelmässig geschrieben habe, mittlerweile auf Singal. Ja, gewisse Leute nutzen Signal tatsächlich primär wegen mir, aber viele haben ihre Kontakte dann auch angeschrieben und ihnen den Wechsel verkündet. Immer auf die Anderen zeigen und quasi behaupten "ich würde ja gerne, aber weisst du... der Max, der Moritz, die Anna ist noch bei WhatsApp, darum geht das nicht" ist für mich ein lachhaftes Argument.

        Beruflich WhatsApp nutzen ist ja noch dümmer, als privat. Vermutlich gibt noch jeder WhatsApp Zugriff auf die Galerie und versendet in regelmässigen Abständen seinen Standort via WhatsApp an die Kollegen. Bei uns war auch eine WhatsApp-Gruppe vor ca. 2 Jahren angedacht. Ich habe ihnen dann das Thema rund um die Daten und den Datenschutz aufgezeigt und schlussendlich haben nun ausnahmslos alle Signal oder Threema und die berufliche Kommunikation darf mittlerweile offiziell nur über diese Kanäle laufen.

        "Dann erreicht ihr mich nicht mehr" - wieso nicht? Klar erreichen sie dich, halt via Tel. oder SMS. Hatte auch einige solche Kontakte. Die merkten dann aber schnell, dass Signal doch die bessere Alternative ist und haben nun Signal installiert. Wenn du den anderen so egal bist, dass sie dich dann nicht mehr kontaktieren wollen, ist wohl auch sonst irgendetwas arg falsch gelaufen.

        Telegram? Oh Gott, da ist ja WhatsApp noch sicherer... Telegram ist für jeden Datenschützer eine Art Supergau. Da würde ich nie meine reguläre Kommunikation drüber laufen lassen.

        Die Lösung ist einfach. Stelle auf Signal um oder lass es. Und dein Umfeld? Sensibilisiere es. Zeig ihnen auf, was an Daten da abgegraben wird. Aber such bitte nicht nach Ausreden, weshalb es nicht geht und nicht möglich ist. Auch die Pandemie ist keine Ausrede.

  • Zuckerberg, benutzt das Programm selber nicht, warum wohl, die Daten werden sowieso weiter gegeben. ich brauche es nicht, trotzt das alle es haben, wer was will..kann mich anrufen, wer WhatsApp benutzt, darf sich nicht Beschwerden, mein Beileid

  • WhatsApp ist leider am weitesten Verbreitet,daher nutze ich es im Privatleben. Da brauche ich allerdings auch kein Backup und habe die Funktion deaktiviert.

    • Klar ist es am weitesten verbreitet, aber das ist eigentlich kein Grund. Ist n Bisschen wie bei ner Abstimmung: "Auf meine Stimme kommts ja eh nicht an, also lass ich es gleich". Ja nee, is klar. Wenn alle so denken, dann wird sich auch nie etwas ändern.

      WhatsApp betont ja immer extrem, dass die Chats verschlüsselt sind. Dass sie sich aber eher für das Drumherum interessieren, verschweigen sie.

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veröffentlicht von
Tom

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