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Viber, Coca-Cola und Co. – Facebook verliert massiv Werbekunden

Seit Monaten ist Facebook massiver Kritik ausgesetzt, da auf dem Portal rechtsradikale und rassistische Äußerungen ungehindert veröffentlicht werden können. Mark Zuckerberg Facebooks CEO hat bisher immer darauf gepocht, dass dies ein Teil der freien Meinungsäußerung sei und Facebook daher diese nicht unterbinden werde. Nun scheint man in der Facebook Chefetage aber zurückzurudern, da der Druck, vor allem von großen Werbekunden immer stärker wird.

“Hit them where it hurts”

Ein Spruch der schon lange existiert besagt, dass man, um etwas durchsetzen zu können, die Gegenseite da treffen muss, wo es weh tut. Im Falle von großen Unternehmen, wie auch Facebook eines ist, tut es am meisten weh, wenn Umsätze einbrechen. Denn viele vergessen, dass Facebook in erster Linie eines ist, ein Unternehmen das gewinnorientiert arbeitet.

Nachdem Unternehmen wie Unilever, Procter & Gamble, bereits ihre Werbeverträge gekündigt haben, hat auch Coca-Cola nachgezogen. Zwar hat der Zuckerwasser Hersteller noch nicht gekündigt, aber vorerst alle Aufträge gestoppt um, wie man es ausdrückte, “die weitere Vorgehensweise was Auftritte auf Social Media Plattformen betrifft, neu zu evaluieren”.

Viber beendet Zusammenarbeit komplett

Während die meisten Unternehmen “nur” ihre Werbeeinschaltungen gekündigt haben, geht man bei Viber, der weltweit fünftgrößten Messaging App, einen Schritt weiter. Viber CEO Djamel Agaoua hat bekannt gegeben, dass man alle Verbindungen mit Facebook beenden werde. Werbeeinschaltungen bei Facebook und Instagram wurden bereits beendet. Im nächsten Schritt werden alle Technologien die Viber mit Facebook verbinden entfernt. Dies betrifft auch die “Anmelden mit Facebook” Option sowie die Giphy Integration.

Agaoua gibt zu, dass dieser Schritt einige der Viber User treffen wird und dass er diese vermutlich verlieren werde. Dennoch steht er zu diesem Schritt aufgrund Facebooks schlechtem “Urteilsvermögen beim Verständnis seiner Rolle in der heutigen Welt”.

Nun scheint Zuckerberg die Auswirkungen dieser Werbeverluste zu spüren zu bekommen. In einem Townhall Meeting wurde bekannt gegeben, dass man zukünftig Posts als Missinformation kennzeichnen werde, auch wenn diese von Politikern stammen.

Weiteres werden auch Posts verboten, welche Menschen nach Rasse, Religion oder sexueller Orientierung verunglimpfen. Zwar sei Facebook weiterhin ein Ort an dem Menschen eine Stimme haben, betone Zuckerberg, doch er stehe “gegen Hass oder alles, was zu Gewalt aufstachelt oder das Wählen unterdrückt”.

Es wird sich zeigen, ob Facebook mit diesem Richtungswechsel die verlorenen Kunden wieder zurückgewinnen kann. Was dies aber zeigt, ist welche Macht Konzerne wirklich haben und dass sie massiv Einfluss nehmen können um ihre Ziele umzusetzen, wenn sie es denn wirklich wollen. In diesem Fall zwar eine gute Sache, aber zu denken sollte uns das schon geben.


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  • Ein Großkunde hat Facebook schon im Jahr 2011 verloren .... mich.Bald Jubiläum, haa, ha.

  • Im Grunde hat ja jeder Großkonzern diese Macht wenn andere mitmachen. Wenn jetzt alle beschließen auf AWS zu gehen statt auf Azure würde Ms auch erstmal dumm dastehen. Bei Facebook geht so was natürlich noch schneller da wir hier weder von Kosten für einen Umzug oder langen Vertragslaufzeiten reden. Ein Unternehmen das hauptsächlich von Werbung lebt ist halt nunmal von Werbepartnern abhängig. Kann Google ganauso treffen. Andererseits müssen dann auch mehrere Konzerne mitmachen, ein einziger reicht da niemals.

    • MS ist nie auf dieser asozialen rechten Schiene wie Facebook gefahren. Facebook ignoriert seit Jahren die Menschenrechte von Minderheiten und bekommt jetzt die Rechnung.

  • Armin, Danke für den Artikel. Die News in Delnem Artikel hatte ich so gebündelt noch nicht gelesen. Etwas seltsam finde ich Deinen Hinweis, dass uns die Macht der Konzerne zu denken geben sollten. An dem Beispiel der werbungtreibenden Konzerne, die Marc Zuckerberg über den Geldbeutel zum Nachdenken bringen. Dazu meine Anmerkungen 1. Hey, wir reden hier von Industrie, Wirtschaft etc….alle sind Konzerne 2. Wie Du selbst schreibst, ist auch Facebook in erster Linie ein Unternehmen das Gewinn erwirtschaften will 3. warum nützt denn die Werbung treibende Industrie Facebook für ihr Marketing? Weil sie dort ihr Publikum antrifft. Und weil ihr Publikum sich dort lange aufhält und auch positiv gestimmt ist. Damit auch offen für die Werbebotschaften? 4. Warum friert die Industrie jetzt ihre Ausgaben ein auf Facebook? Weil sie nicht mit den rassistischen Äusserungen Trumps auf Facebook in Verbindung gebracht werden will. Denn das würde ihre Werbebotschaften in ein schlechtes=rassistisches Licht rücken. Ob die Konzerne nun aus eigener Angst vor Kundenabwanderung reagieren oder ob sie selbst ethische Massstäbe an ihre Arbeit legen, müsste man wohl die jeweiligen Vorstände fragen. Alles in allem müsste man also eher sagen. Ach guck mal, welche Macht Verbraucher/Endkunden haben können. Und ich denke durchaus, dass weltweite Bewegungen gegen Rassismus oder FridaysforFuture in vielen Konzernvorständen aufmerksam registriert werden! 5. Um nochmal auf die Macht der Konzerne zurückzukommen: Was war gleich nochmal mit der Rolle von Facebook in der letzten US Präsidentschaftswahl. Last but not least: Hut ab vor Viber. Ein Grund sich dort anzumelden!

  • ...und schon angemeldet bei Viber. Und wenn schon der FC Barcelona über Viber seine Kundenkommunikation führt, könnte ich das ja vielleicht auch machen.

  • Viber ist cool. WhatsApp seit der Zuckerberg Übernahme damals nicht mehr installiert!!! ...und ich leb noch.... Wahnsinn!

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veröffentlicht von
arminSt

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