In den USA braut sich ein Sturm gegen Facebook zusammen. Der Riese unter den sozialen Netzwerken ist Datenschützern schon lange ein Dorn im Auge. Vor allem der Kauf von WhatsApp und Instagram hat zu einer gewaltigen Bündelung von Nutzerdaten geführt und dem Konzern quasi ein Monopol in der Welt der sozialen Netzwerke verschafft. Genau diese monopolartige Stellung ist nun Grund für eine Wettbewerbsklage in den USA, welche die Zerschlagung des Giganten zum Ziel hat. Sollte diese Klage erfolgreich sein, dürfte dies Facebook empfindlich treffen.
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Facebook droht die Zerschlagung
Neben der Bundesbehörde für Verbraucherschutz (FTC) klagen auch 48 der 50 US-Bundesstaaten gegen den Konzern aus Kalifornien. Ziel der Kläger ist eine Zerschlagung des Unternehmens. So sollen WhatsApp und Instagram wieder aus dem Unternehmen herausgelöst werden und die Verflechtung der Nutzerdaten und Infrastrukturen beendet werden.
Dies trifft Facebook zu einem ungünstigen Zeitpunkt, war man doch gerade dabei, die Dienste noch enger zu verzahnen und auf eine gemeinsame Basis zu stellen, um zum Beispiel das Schreiben über mehrere Dienste hinweg zu vereinfachen. Sollte die Klage erfolgreich sein, wird man den Konzern empfindlich treffen. Facebook selbst ist schon lange nicht mehr der beliebteste soziale Dienst, vor allem nicht bei den jüngeren Nutzern. Diesen Schwund wollte man durch den Kauf von Instagram abfedern. Müsste man den Dienst nun wieder abgegeben, würde man eine wichtige Nutzergruppe verlieren.
Facebook selbst wies die Vorwürfe erwartungsgemäß zurück. Man kündigte jedoch eine Überprüfung der Vorwürfe an.
We're reviewing the complaints & will have more to say soon. Years after the FTC cleared our acquisitions, the government now wants a do-over with no regard for the impact that precedent would have on the broader business community or the people who choose our products every day.
— Meta Newsroom (@MetaNewsroom) December 9, 2020
Es dürfte spannend werden, wie hier entschieden wird. Sollte der Forderung der Kläger stattgegeben werden, könnte Facebook schon bald massiv an Einfluss verlieren. WhatsApp würde davon jedenfalls sehr profitieren. Die Vernetzung mit Facebook war für viele ein Grund, dem Dienst den Rücken zu kehren.
Würdet ihr eine Zerschlagung von Facebook befürworten?
via Dr. Windows
Offen gestanden nein. Nicht weil ich Facebook mag, das Gegenteil ist wohl eher der Fall, doch gäbe es zuvor weit mehr Firmen oder nennen wir es Konstrukte, welche die Datensicherheit gefährden. In den USA haben wir da zb Blackrock im Bankenwesen oder AT&T in Sachen Kommunikation. Beide arbeiten jedoch eng mit der US Regierung zusammen und sind so beinahe unantastbar. Ähnliche Verhältnisse hat man hier in Deutschland zb mit der SCHUFA, welche für ein privates Unternehmen zu viel Einfluss auf die Privatperson als solches hat. Zudem ist jene noch massiv fehleranfällig in ihrer Auswertung und zu wenig transparent. Man hat… Weiterlesen »
Wo kein Kläger, da kein Richter.. Bezüglich Facebook haben sich da jetzt eben Kläger gefunden. Vielleicht auch nicht ganz zufällig, denn da drängt sich für mich schon auch die Frage auf, wer außer ein paar Datenschutz-Fanatiker könnte da jetzt an einer Zerstückelung Facebooks auch noch besonderes und vor allem wirtschaftliches Interesse haben, wem könnte solches nützen und evtl. neue Möglichkeiten zur weiteren Expansion in neue Geschäftsfelder eröffnen, ohne dabei natürlich in weiterer Folge selbst Gefahr zu laufen, auch zur Schlachtbank geführt zu werden..? ..welche besonders ehrgeizigen Big Player könnten da hinter den Datenschützern stehen oder auch nur Fäden ziehen und… Weiterlesen »
Absolut ja und ander noch dazu.
Die USA wären schlecht beraten, wenn sie sich selbst dieses globalen Macht- und Kontrollmittels beraubten! ..bzw. berauben ließen.. Darum glaube ich nicht, dass da die eigentlichen, immer im Hintergrund agierenden und alle wesentlichen Fäden ziehenden Mächte für eine Zerschlagung ihr Okay geben würden. Ein gewisses Mindestmaß an politischer Einflussnahme von höheren Geheimdienst-Stellen auf die Entscheidungen der Gerichte kann da auch gar nicht verhindert werden. Im Gegenteil das ist abseits der präsidialen politischen Führung eine Grauzone ungeschriebener Gesetze und schon längst zu Gewohnheitsrecht gewordener geheimer Usancen.
…wenn da zB. der Chef der NSA mit einem dringlichen Ansuchen im Sinn nationaler Interessen an den Justizminister herantritt, lässt sich da, ohne dass davon etwas an die Öffentlichkeit dringt, sicher per ministeriellem Weisungsrecht etwas machen…