Die Odyssey der USA im Falle Huawei geht weiter. Da es bisher auf konventionellen Wege nicht gelang, Deutschland und andere EU-Staaten zu erpressen, wird es nun auf anderem Wege versucht. Dabei geht es um mehr als nur die Furcht vor dem chinesischen Geheimdienst. Bereits im Dezember beleuchteten wir das Thema USA vs. Huawei bereits ein wenig näher.
USA erpressen EU-Staaten
Nun hat der US-amerikanische Botschafter Grenell unserem Wirtschaftsminister Altmaier (CDU) einen Brief zukommen lassen, in dem er ausführt, dass die USA Deutschland nicht mehr mit geheimdienstlichen Informationen versorgen werde, sollte Huawei in den kommenden 5G Netzen zum Einsatz kommen. Beweise für die Behauptungen, dass Huawei Hintertüren für den chinesischen Geheimdienst eingebaut hat, konnte er weiterhin nicht vorlegen.
In einer Antwort zeigte sich die Bundesregierung rund um Bundeskanzlerin Angela Merkel ungewohnt bissig. Grosse-Brömer, Mitglied des Bundestages und Abgeordneter der CDU/CSU-Fraktion gab zu Wort, dass er „sehr sicher [sei], dass gerade sicherheitspolitische Grundsätze von der Bundesregierung selbst kompetent gelöst werden können. Es bedarf da keiner Hinweise des amerikanischen Botschafters in dieser Hinsicht.“
„In letzter Konsequenz [werde] die Bundeskanzlerin (Angela Merkel) mit dem amerikanischen Präsidenten auch direkt reden können.“
Huawei laut Netzbetreiber essentiell für 5G
Aktuell setzen alle drei Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland Produkte von Huawei ein und planen dies für den Aufbau der 5G Netze auch weiterhin zu tun. Huawei kann aktuell die fortschrittlichste 5G Hardware zu sehr attraktiven Preisen liefern. Laut eigenen Angaben ist die Entwicklung des chinesischen Unternehmens der von Ericsson oder Nokia sogar 6 bis 12 Monate im Voraus. Die beiden europäischen Netzwerkausrüster könnten einen Wegfall von Huawei gar nicht vollständig kompensieren, sodass der Netzausbau laut den Netzbetreibern teurer und länger andauern würde.
Neben den chinesischen Unternehmen Huawei und ZTE sind Nokia und Ericsson mit am ehesten die Unternehmenn, die ein vollständiges 5G Portfolio vorweisen können. Samsungs Netzausrüstersparte ist in Europa und den USA zu vernachlässigen und das US-amerikanische Unternehmen Cisco konzentriert sich eher auf firmeninterne Netzwerke.
Frequenzauktion soll Mitte März starten
Mitte März soll in Mainz die Frequenzauktion zu 5G stattfinden. Unter den Hammer kommen die Bereiche 2,1 GHz, welche aktuell für UMTS und vereinzelt für LTE verwendet werden sowie der Bereich um 3,5 GHz, wobei 3,7 GHz bis 3,8 GHz lokal vergeben werden.
Unsere beiden deutschsprachigen Nachbarn sind uns bereits zuvorgekommen. Sowohl in Österreich als auch in der Schweiz sind die 5G Frequenzen schon versteigert worden.
Quelle: Heise.de
Früher hatten wir Siemens Nixdorf. War ein deutscher Ausrüster für digitale Kommunikation. Heute haben wir nicht mehr viel. Wir machen uns abhängig von ausländischen Firmen nur um Geld zu sparen und geben die ganze Technologie samt Entwicklung in fremde Hände. Armes Deutschland……
Wir haben doch mit Ericsson und Nokia zwei europäische Anbieter
Die sind ja leider 6 bis 12 Monate hinterher mit der Entwicklung.
Und Kathrein (deutscher Antennenhersteller) geht in Ericsson auf. Bei denen durfte ich meine Lehre machen. War schon faszinierend, wenn Anfragen von den Chinesen kamen, warum die 1:1 nachgebauten Antennen nicht funktionierten… Irgendwann musste der Zeitpunkt kommen, an dem sie es verstanden hatten, warum. Aber hey, Deutschland hat von dem „Geld sparen“ auch gut gezehrt und konnten unseren Lebensstandard aufbauen und lange halten. Wachstum funktioniert halt doch nicht ins Unendliche, auch wenn das viele Volkswirte gerne so hätten. Die Grenzen lernen die Chinesen zum Glück auch schon kennen.
Freudscher Verschreiber? „CSU weißt Erpressungsversuch … zurück“. Sie weiß, es ist ein solcher Versuch. Und deshalb weist sie ihn zurück. 😉