Der Trend geht aktuell wieder stark zu Smartphones mit großen Displays. Damit das Gerät aber dennoch handlich bleibt, werden von den meisten Herstellern randlose Displays verwendet. Ganz anders aber beim UHANS Max 2. Das kürzlich bei uns eingetroffene Phablet hat, trotz seines riesigen 6,44“ großen Display, normalgroße Bildschirmränder. Ob das ein Nachteil ist und wie sich das Gerät in den anderen Kategorien im Alltag schlägt, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Review.
Design
Das UHANS Max 2 kommt in einem schlichten aber keineswegs billig wirkenden Aluminium-Unibody daher. Das kühle Alu macht einen wertigen Eindruck, da es Fingerabdrücke bei weitem nicht so anzieht, wie eine Glasrückseite. Nach langer Benutzung sind bei genauer Betrachtung im Licht dennoch leichte Schmierer zu erkennen.
Im Bereich der Kanten wurde die Rückseite abgeflacht und angenehm abgerundet. Dadurch liegt das Smartphone trotz seiner immensen Größe verhältnismäßig gut in der Hand. Anfangs hatte ich immer, wenn ich mein 5“ Handy wieder in die Hand nahm, das Gefühl, das ich sonst nur kannte, wenn ich ein iPhone 4 in die Hand nahm. Inzwischen habe ich mich aber an die Größe des Phablets gewöhnt und kann es problemlos, meist auch einhändig, bedienen.
Auf der Rückseite findet man im oberen Bereich die mittig positionierte Dual-Kamera sowie im unteren Bereich einen UHANS Schriftzug. Die Kameras stehen leider etwas hervor, sind aber hochwertig ins Gehäuse eingearbeitet. Trotz der herausstehenden Kamera kippelt das Gerät im Liegen kaum, wodurch es auch in diesem Zustand angenehm zu nutzen ist.
Auf der Vorderseite findet am unteren Rand ein Fingerabdrucksensor seinen Platz. Ich bin sehr froh, dass dieser nicht auf die Rückseite weichen musste, da ich ihn sonst nie auf Anhieb treffen würde. Allerdings geht durch diese Positionierung wertvoller Platz für das Display verloren. Um diesen Platz, den jetzt die Softwarebuttons einnehmen, wieder zurückzugewinnen, hätte ich mir Hardwarebuttons gewünscht.
Die Verarbeitungsqualität ist sehr hoch. Das Gerät ist stabil und lässt sich bei Verwindung kaum bewegen. Einen einzigen Punkt, der mich an der Wertigkeit stört, habe ich allerdings doch gefunden: Wenn man das Phablet auf einen Tisch ablegt, hört man ein Klappern, das durch den lockeren SIM-Kartenschacht erzeugt wird. Klingt wahrscheinlich nach meckern auf hohem Niveau, doch auch solche Kleinigkeiten können das Nutzungserlebnis schmälern. Bei einem Preis von rund 120€ ist so ein Detail allerdings noch vertretbar.
Launcher
Glücklicherweise kommt das Gerät ohne unnötige Bloatware aus der Box. Der Standard Launcher lauft flüssig und ruckelt nicht. Wem dieser Launcher nicht gefällt, kann natürlich jeden beliebigen Launcher aus dem Google Play Store installieren. Ich nutze gerne den Microsoft Launcher, der ebenfalls hervorragend läuft.
Display
Das Display hat mich schon auf den ersten Blick wirklich beeindruckt. Nicht nur, dass es einfach riesig ist, nein auch die restlichen Eigenschaften sind sehr gut. Sogar bei einem Blickwinkel von fast 180° bleiben die Farben stabil. Die Helligkeit ist ebenfalls ausreichend, um auch bei Sonneneinstrahlung Inhalte gut erkennen zu können. Wirklich fasziniert hat mich aber, dass das Panel sehr gleichmäßig ausgeleuchtet ist und überhaupt kein backlight bleeding auftritt. Letzteres war übrigens bei allen drei meiner Surface Pro 4 Geräte sehr ausgeprägt der Fall, weshalb ich noch beeindruckter vom Display des UHANS Max 2 bin.
Im direkten Vergleich mit dem Lumia 950 (AMOLED) und dem Lumia 640 (LCD) sieht man hinsichtlich der Farben einen klaren Unterschied. Das Lumia 640 hat einen sehr natürlichen Bildschirm, der des Lumia 950 tendiert spürbar zu wärmeren, gesättigten Farben. Ganz in die andere Richtung tendiert allerdings das Display des UHANS Max 2. Die Farben sind lange nicht so lebendig und wirken sehr kühl. Sobald man nur noch das Display des Max 2 vor Augen hat, bemerkt man jedoch keine Nachteile.
Leistung
Eckdaten
Display | 6,44“ IPS Full HD Display (1920 x 1080 Pixel) |
CPU | MediaTek MTK6750T 1,5 GHz Octa Core |
RAM | 4 GB |
Speicher | 64 GB |
Kamera (Haupt) | 13 MP + 2 MP |
Kamera (Front) | 13 MP + 2 MP |
Akku | 4300 mAh |
Dank dem verbauten Achtkern-Prozessor und den 4GB RAM steht euch genügend Leistung für alltägliche Aufgaben zur Verfügung. Doch auch in Spielen geht dem Phablet die Luft nicht so schnell aus. 3D-Spiele wie Asphalt 8 könnt ihr flüssig auf höchsten Einstellungen spielen.
Hier einige Benchmarks für das UHANS Max 2:
Konnektivität & Sensoren
- Sensoren: Schwerkraftsensor, Umgebungslichtsensor, Näherungssensor, Fingerabdrucksensor
- SIM: Dual-SIM (nano SIM + nano SIM oder nano SIM + micro SD-Karte)
- Funk: Bluetooth 4.0, LTE Band 20, WLAN 802.11b/g/n
Die verbauten Lautsprecher sowie die Gesprächsqualität sind gut. Ich konnte meine Gesprächspartner immer sehr gut verstehen und auch ich wurde stets gut verstanden. Zum Musik hören würde ich den Lautsprecher aber nicht empfehlen. Er schaffen zwar eine ordentliche Lautstärke, da der Lautsprecher kommt dabei hörbar an seine Grenzen, was sich in einem deutlichen Scheppern äußert. Für das Anschauen von Videos in normaler Lautstärke ist der Lautsprecher auf jeden Fall geeignet.
Die Wiedergabe eurer Lieblingsmusik funktioniert problemlos über Bluetooth oder klassisch über den 3,5mm Klinkenausgang. Leider wurde für die Datenübertragung und das Laden des Smartphones kein USB-C sondern lediglich der alte USB-B Anschluss verbaut. Beim ersten Anschließen bemerkt man auch direkt, dass die Buchse andersherum als üblich verbaut wurde, was allerdings nicht weiter stört. (Berichtigt mich gerne, falls ihr das schon einmal gesehen habt 😉)
Akku
Der 4300 mAh Akku begleitete mich stets durch einen vollen Tag. Länger allerdings nie. Ob dies am großen Bildschirm, dem ineffizienten Prozessor oder doch an meiner Nutzungsweise liegt, ist reine Mutmaßung. Laut der Akkuanzeige des Systems trägt zu 80% jedoch das Display die Schuld.
Kamera
Die 13 MP Kamera war ein sehr spannendes Thema. Ich habe sie mit der Kamera meines Lumia 950 (19 MP), die als eine der besten Handykameras auf dem Markt gilt, verglichen. Aber ihr wisst, Megapixel sind nicht alles.
Die Kamera konnte mich leider nicht ganz überzeugen. Mir war zwar klar, dass sie nicht mit der Kamera meines Lumias mithalten kann, doch ich habe mir bei guten Lichtverhältnissen ehrlich gesagt mehr erhofft.
Am besten seht ihr euch die Bilder selber an:
HIER stehen alle Bilder zum Anschauen in voller Größe zur Verfügung.
Die Kamera scheint schon bei etwas helleren Bereichen diese deutlich überbelichtet darzustellen (s. Bild 4 auf den Blättern, Bild 7 rechts oben in der Ecke, Bild 8 auf Mauer und Turm). Generell wirken die Bilder sehr dunkel und farblos. Nummer 11 (unter 4-fachem Zoom) ist denke ich ein gutes Beispiel hierfür. Die Dächer im Hintergrund und das grün oxidierte Kreuz im Vordergrund werden vom Max 2 nahezu schwarz dargestellt, während das Lumia die Farben realitätsnah wiedergibt. Bei Gegenlicht versagt die Kamera dann komplett. (s. Bild 1, 6, 10)
Vom Bokeh-Effekt ist leider nichts zu sehen, das Lumia hat in den meisten Fällen, sogar mit nur einer Kamera, einen ausgeprägteren Effekt. Erstaunlicherweise gefallen mir die Bilder des Max 2 in Dunkelheit besser als die bei Sonnenschein. Das Lumia tendiert sehr gerne zu warmen und gelblichen Farbtönen, was vor allem bei Sandstein nicht sehr wahrheitsgetreu ist. Das UHANS Max 2 hingegen traf hier (vielleicht wegen den allgemein schwächer gesättigten Farben) das Original am genauesten.
Zur Info: Ab Bildnummer 8 begann die Sonne unterzugehen. Die auf Bild 14 zu sehende Kirche wurde stärker von der Sonne beschienen als das Max 2 es darstellt, jedoch schwächer als vom Lumia abgelichtet.
Fazit
Für circa 120€ erhält man mit dem UHANS Max 2 ein gutes Phablet. Vor allem bei der Verarbeitung und dem herausragenden Display kann das Smartphone glänzen. Aufgrund der Geschwindigkeit und der guten Akkulaufzeit macht es Spaß, das Gerät zu nutzen. Weniger Freude hat man allerdings beim Fotografieren.