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PC reagiert nicht mehr – was kann ich tun, um mein Computer-Problem zu lösen?

Solltest du diesen Beitrag lesen, dann eventuell, weil du neuerdings Probleme mit deinem Computer hast. Wahrscheinlich bist du hier gelandet, weil dein PC beim Zocken oder aber auch beim normalen Betrieb einfach einfriert oder aus geht.

Ich kenne das Problem sehr gut, da mein eigener PC (mit eigenem Setup) einmal davon betroffen war. Eine Diagnose zu erstellen, ist aufgrund der Vielzahl an Möglichkeiten sehr schwer.

Ich möchte dir mit diesem Beitrag helfen, eine mögliche Diagnose stellen zu können, sodass du das defekte Teil schnell austauschen kannst, ohne zu einem teuren “Reparatur”-Studio gehen zu müssen.

In dem video kannst du einen Prozessor und ein Mainboard erkennen. Ein Defekteines Prozessors dürfte relativ unwahrscheinlich sein, es sei denn, dein PC geht gar nicht mehr an. Das Mainboard dürfte hier eher ein heißer Verdächtiger sein.

Im folgendem zähle ich erst einmal die verdächtigen Komponenten auf und erläutere, warum sie es sind. In den Text wird auch meine eigene Erfahrung einfließen. Die Ausgangssituation für alle verdächtigen ist folgende: du schaust dir gerade gemütlich einen Film an und plötzlich friert dein PC ein.

Das Bild bleibt also stehen und du hörst ein brummen, dass von deinem Audio-Ausgang kommt. Du startest den PC neu und das selbe passiert nach etwa drei Stunden Benutzung noch einmal. Du startest deinen PC erneut neu und an dem Abend gibt es eine weiteren Vorfälle, allerdings passiert selbiges am nächsten Tag noch einmal.

Problem Nr. 1: Das Netzteil

Ein Hauptverdächtiger in diesem Fall ist auf jeden fall das Netzteil. Sollte dein PC wirklich einfach einfrieren, so könnte das auf eine Unterversorgung durch das Netzteil hinweisen, oder aber darauf, dass das Netzteil aufgrund seines alters Spannungsstörung hat. Dieser Verdacht lässt sich mit folgenden Indikatoren herausfinden:

  1. Baue die RAM Riegel bis auf einen aus und überprüfe alle einzeln auf Defekte. Alternativ lässt sich dies auch mit folgendem Programm überprüfen: MemTest
  2. Sollte der RAM fehlerfrei laufen, verhärten sich die Indizien, dass das Netzteil der Übeltäter ist.
  3. Nun probiere, ob das Netzteil unter Vollast normal läuft. Öffne hierfür Anwendungsreiche Spiele wie zum Beispiel GTA 5, The Witcher 3 oder co. Alternativ kannst du auch einen stress-test machen.
  4. Geht der PC nun aus, ist ziemlich sicher, dass das Netzteil kaputt ist. Riecht es allerdings verbrannt, solltest du das Mainboard unter die Lupe nehmen.
  5. Sollte der PC immer noch normal laufen, wie es bei mir der Fall war, schaue dir an, inwiefern die Ausfälle auftreten. Treten sie komplett Spontan auf, dürfte eine Spannungsstörung des Netzteils vorliegen.
  6. Lässt sich der PC zusätzlich nur mit mehreren Versuchen neustarten, so ist auf jeden fall das Netzteil Defekt.

Problem Nr. 2: RAM

Wie eben schon angesprochen, ist auch der Arbeitsspeicher ein heißer verdächtiger. Sollte der Arbeitsspeicher Defekt sein, so lässt sich der PC vielleicht noch normal nutzen, allerdings kommt es ab einem gewissen Punkt immer zu einem Ausfall. Die Symptome des Netzteils und des RAMs sind sehr ähnlich, sie festzustellen, allerdings einfacher.

  1. Probiert erst, jeden RAM-Riegel einzeln laufen zu lassen. Sollte es bei einem Probleme geben, so testet alle anderen zusammen. Wenn das System nun wieder Stabil läuft, so ist zu 99% dieser RAM-Riegel Defekt.
  2. Sollte der einzelne Test nichts gebracht haben, so könnt ihr euch das Tool MemTest kostenlos herunterladen.
  3. Hiermit könnt ihr alle eure RAM-Riegel testen, sollte nun ein Error auftauchen, so ist einer der RAM-Riegel oder sogar mehrere Defekt.
  4. Fun-Fact, defekte RAM-Riegel sind nicht selten. Auf Amazon ließt man immer wieder von Vorfällen, in denen die Kunden defekte Produkte erhalten haben.
  5. Sollte nun also ein Error angezeigt werden, so hilft es nur, wieder jeden einzelnen Riegel zu testen. Sollte nun aber kein Defekt angezeigt werden, so ist es wahrscheinlicher, dass ein Defekt des Mainboards vorliegt. (Höchstwahrscheinlich an den RAM-Slots.)
  6. Sollte ein Defekt angezeigt werden, so solltet ihr den Riegel, falls ihr noch Garantie-Ansprüche habt, zurückschicken und euch einen neuen bestellen. Kaputten Arbeitsspeicher zu reparieren stellt sogar für einen Fachmann Schwierigkeiten dar.

Problem Nr. 3: Das Mainboard

Nicht vernachlässigen sollte man das Mainboard. Ich persönlich hatte in sechs Jahren drei Defekte Mainboards zu beklagen, dies passiert vor allen bei Billig-Mainboards. Ein defektes Mainboard zu enttarnen stellt eine gewisse Schwierigkeit dar, da man es nicht mittels eines Programmes messen oder testen kann. Generell kann man allerdings meistens sagen, dass wenn die Diagnose bei den anderen Bauteilen nichts ergab, wohl das Mainbord schuld ist. Es folgen dennoch ein paar Anhaltspunkte, wie ihr ein defektes Mainboard erkennen könnt.

  1. Zunächst solltet ihr alle Komponenten ausbauen, um möglichst viel sehen zu können, denn das ist das einzige, was ihr machen könnt: per Auge überprüfen.
  2. Schaut euch zunächst die RAM-Slots an. Sieht hier noch alles normal aus? Riecht es verbrannt wenn ihr dran riecht? Sollte es verbrannt riechen oder schwarz aussehen, dürfte ein Kurzschluss und ein darauffolgendes schmoren der Grund sein.
  3. Alternativ könnt ihr die Slots peer MemTest testen.
  4. Findet ihr keine Anhaltspunkte, so solltet ihr das ganze Mainboard nach verbrannten spuren absuchen. Solltet ihr welche finden, so ist höchstwahrscheinlich das Mainboard Opfer eines Kurzschlusses geworden. Im Klartext bedeutet dass, dass ihr euch ein neues Mainboard kaufen müsst.
  5. Sollte es keine sichtbaren Defekte oder Schäden geben, so liegt die Annahme nahe, dass das Mainboard nicht Defekt ist. Dies täuscht allerdings, da das Mainboard auch ohne spuren einfach kaputt sein kann. Wie gesagt, sollten die Tests der anderen Komponenten keine Ergebnisse bringen, so ist höchstwahrscheinlich das Mainboard kaputt.

Problem Nr. 4: Die Festplatte

Ein weiteres defektes Teil könnte die Festplatte sein. Solltet ihr noch eine HDD haben, so ist die Wahrscheinlichkeit größer, als wenn eine SSD verbaut ist. SSDs sind in der Regel stabiler und langlebiger, da kein “dreh-Medium” verbaut ist. Da in einer Festplatte allerdings, wie der name schon sagt, eine Platte zum Einsatz kommt, kann diese schneller beschädigt werden.

  1. Falls die Festplatte beschädigt ist, äußert sich das darin, dass der Computer auf einmal ausgeht oder einfriert. Das liegt daran, da die Festplatte wichtige Daten vom Betriebssystem nicht mehr abrufen kann. Kommt es dazu, kann das Betriebssystem nicht mehr richtig ausgeführt werden und der Computer stürzt einfach ab. Einen näheren Artikel, den ich zu diesem Thema verfasst habe, könnt ihr hier nachlesen: Wie komme ich an meine Daten wenn die Festplatte kaputt ist?
  2. Um zu überprüfen, ob die Festplatte Defekt ist, müsst ihr einfach eine andere Festplatte mit Windows ausführen. Sollte mit der anderen Festplatte der PC normal laufen, so solltet ihr eure Daten schnell retten, da die alte Festplatte wahrscheinlich bald den Geist aufgeben wird.
  3. Alternativ könnt ihr die Festplatte auch mit Tools wie diesem testen.

Problem Nr. 5: Software Probleme

Richtig, nicht nur die Hardware kann Defekt sein, sondern es können auch Software Probleme vorliegen, die zu einem Absturz des Systems führen. Um solch einen Grund auszuschließen, könnt ihr euren PC an den letzten Wiederherstellungspunkt setzen. Alternativ können die neu-installierten Programme entfernt werden. Meistens handelt es sich bei solchen Problem-Programmen um Anti-Virus Programme oder Soundtreiber.

Problem Nr. 6: Der PC ist von einem oder mehreren Viren befallen

Ein weiterer wahrscheinlicher Grund kann eine Virus-Infektion sein. Um dies zu testen, könnt ihr einfach ein Anti-Viren Tool laufen lassen.

Eher unwahrscheinliche Defekte

Der Prozessor

Sollte der Prozessor einen Defekt haben, so äußert sich dieser in den allermeisten fällen in einem Totalausfall. Das bedeutet, dass dein Computer einmal ausgeht und sich danach nicht mehr starten lässt. Das liegt daran, dass ein Prozessor ein sehr komplexes Innenleben hat. Sollte nun also ein winziger Teil in diesem kaputt gehen, wirkt sich das auf den ganzen anderen Teil aus.

Die Grafikkarte

Auch unwahrscheinlich ist der Defekt der Grafikkarte im Zusammenhang mit dem am Anfang beschriebenen Szenario. Eine defekte Grafikkarte würde einfach kein Bild mehr liefern. Sollte es zu plötzlichen Bildausfällen kommen, so liegt das eher am Netzteil. In so einem Fall wird die Grafikkarte vom Netzteil nicht mit der ausreichenden Spannung versorgt, was dazu führt, dass die Grafikkarte Spontan für ein paar Sekunden kein Bild mehr zeigt.

Genaues vorgehen und Fazit

Sollte es zu plötzlichen ausfällen kommen, solltest du nach einem genauen Schema vorgehen.

  • Prüfe bei jedem Komponenten mithilfe eines Programmes einen Defekt.
  • Prüfe den RAM manuell durch ausbauen einzelner Riegel.
  • Prüfe die Grafikkarte, in dem du sie ausbaust und das System ohne sie startest.
  • Prüfe das Netzteil mit eine Stress-Test.
  • Prüfe die Festplatte durch das ersetzen einer anderen Festplatte.
  • Prüfe das Mainboard auf spuren.
  • Prüfe, ob die CPU zu heiß wird. (Lüfter arbeitet zu ineffizient, prüfen kannst du dies mit einer Software)
  • Erstellen ein Muster, wie die ausfälle passieren und wie sie sich ankündigen. Beschreibe dann alles detailliert im einem Forum, dort wird man dir sicher weiterhelfen können.
  • Hilft alles nichts, ist es meistens das Mainboard. Kaufe also zuerst ein neues Mainboard, dann taste dich mit anderen neuen Teilen ran.

Du siehst, die Symptome können viele Gründe haben. Festzustellen, welches Teil nun defekt ist, stellt sich manchmal als Mammut-Aufgabe heraus. Ich hoffe dennoch, dass ich dir mit dieser kleinen Anleitung etwas helfen konnte!

Weitere nützliche Artikel zu diesem Thema:

Zeige Kommentare

  • "PC reagiert nicht mehr – was kann ich tun, um mein Computer-Problem zu lösen?"

    Einen neuen kaufen!

    • Nun ja, viele (ich darunter) sind Fans davon, dass Problem zu identifizieren. Das bringt den Vorteil, dass eben nur eine Komponente neugekauft werden muss! :)

  • Seit ich zum Mac gewechselt bin, habe ich derartige Dinge nicht mehr gehabt. Die Erinnerungen daran treibt mir noch den Schweiß auf die Stirn… 😰😉

    • Also mir hat es immer spaß gemacht, nach dem Problem zu suchen :p Windows ist zwar ganz Kostenintensiv, aber dafür erlangt man vielerlei Praxis-Erfahrungen!

      • Du sprichst allerdings im Perfekt - eine der Vergangenheitsformen. Wie ist es denn heute?
        Mir macht es heute keinen Spaß mehr. Heute soll für mich ein Computer funktionieren, wie ein Kühlschrank oder Herd: Einschalten und los.
        Was habe ich die Zeiten „nicht gemocht“, in denen gerade etwas arbeiten wollte und die Kiste hat mal wieder die Hufe hochgerissen…

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veröffentlicht von
Adrian

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